Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon Klaus » Mi 22. Apr 2009, 09:36

Zumindestens haben Judemtum, Christentum und der Islam einen Stammvater: Abraham, das ist der gemeinsame Nenner aller. Deswegen auch abrahamitische Religionen. Abraham und seine Söhne Isaak und Jakob gehören zu den Erzvätern. Damit ist auch klar, dass in allen drei Religionen, der gleiche Gott angebetet wird, unabhängig davon wie nachfolgend die Geschichte interpretiert wird.
Oder, um mit Lichtenberg zu sprechen: "Glaubst du, dass der "liebe Gott", evangelisch oder katholisch ist." In allen drei Religionen sind diesbezüglich Widersprüche en masse vorhanden, aber das ist wohl bei irrationalen Entitäten der Fall.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon HF******* » Mi 22. Apr 2009, 11:20

@Klaus: Das ist ja so, als ob ich mir mit meinem Nachbaren einig bin, dass gestern um 15:00 Uhr eine Person einen Apfel aus seinem Garten gestohlen hat, nur meint er, es sei eine alte gebückte Frau mit Stock gewesen und ich meine, es sei ein junger Bursche gewesen.

Und jetzt sind junger Bursche und alte Frau identisch? :scared:
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Mi 22. Apr 2009, 12:31

Arathas hat geschrieben:Ich bin zwar recht neu hier, möchte aber dennoch mal anmerken, dass der Umgangston der Diskutierenden zu wünschen übrig lässt. Ein Thread sollte auch für Nicht-Mitschreibende noch interessant zu lesen sein, aber zumindest dieser hier gleitet bald in Beleidigungen und Anfeindungen ab.


Ja. An ein paar Stellen ist der Sarkasmus mit mir durchgegangen. Es tut mir leid. Trotzdem war die Diskussion zumindest für mich lehrreich.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon platon » Mi 22. Apr 2009, 17:41

Klaus hat geschrieben:Zumindestens haben Judemtum, Christentum und der Islam einen Stammvater: Abraham, das ist der gemeinsame Nenner aller.

Das ist aber trivial. Jesus war Jude und Mohammed ist 600 Jahre nach Jesus geboren und kannte sowohl das Judentum als auch das Christentum bestens.
Es wäre in seiner Situation ganz schwierig vermittelbar gewesen, ein neues Kaninchen aus dem Hut zu zaubern, also hat er ihn nur neu interpretiert.
Aber natürlich so, dass die Leute nicht sagen konnten, warum bleiben wir nicht beim alten, wenn das quasi der gleiche ist?
Diesem Jesus war das genauso gegangen. Dass das natürlich dazu führt, dass irgendwann einmal die Leute fragen: Moment mal, der gleiche Gott?
Warum erzählt der den Juden das eine, den Christen etwas ganz anderes und den Moslems noch etwas anderes?
Weiß er nicht was er will?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon platon » Mi 22. Apr 2009, 17:52

quark hat geschrieben: ... würden sehr schnell herausfinden, dass Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, aber auch Schiiten, Sunniten, und sonstige Muslime wie auch Juden an den selben Gott glauben.

Was für ein karierter Unsinn. Die Götter der Juden, Christen, und Muslime haben wenig mehr gemeinsam, als dass mal jemand behauptet hat, sie wären identisch. Wenn Du die Aussagen der jeweiligen heiligen Bücher lesen würdest, würdest Du schnell erkennen, dass sie nicht mal den gleichen Namen tragen. Nicht mal das hat der angeblich gleiche Gott fertig gebracht, dass ihn seine Gläubigen mit dem gleichen Namen anreden und von ihm identische Anweisungen über den Umgang mit ihm bekommen haben.
Und die Tatsache, dass Du rotzfrech wirst, qualifiziert Dich in keiner Weise.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Mi 22. Apr 2009, 19:47

platon hat geschrieben:Wenn Du die Aussagen der jeweiligen heiligen Bücher lesen würdest, würdest Du schnell erkennen, dass sie nicht mal den gleichen Namen tragen


Das hast du richtig geschätzt. Ich verrate dir auch warum Gott bei verschiedenen Religionen nicht den gleichen Namen hat.
(Oder ist es unpädagogisch?) Egal ich tue es trotzdem:
Gott hat gar keinen Namen.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Mi 22. Apr 2009, 19:54

quark hat geschrieben:Gott hat gar keinen Namen.

Ja, ja, das namenlose große Ganze, der Erste und der Letzte, Alpha und Omega: Die inhaltslose Unverbindlichkeit.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon platon » Mi 22. Apr 2009, 20:04

quark hat geschrieben: Gott hat gar keinen Namen.

Aha, aber den Unsinn glaubst Du nicht selbst, oder?
Sie (die Gläubigen) sollen zwar mit ihm reden, aber einen Namen hat er nicht. Ja für euch Religiöse steckt darin bestimmt ein tiefgehender Sinn.
Was man kleinen Kindern so alles als Wahrheit verkaufen kann, erstaunt einen denkenden Menschen doch immer wieder ...
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Mi 22. Apr 2009, 20:31

HFRudolph hat geschrieben:
Da Du ja schon bei Google nachgelesen hast, kannst Du die Widersprüche ja aufklären.


Klar.
Judentum: woher die Juden die Idee von Gott haben ist unbekannt. Es gibt mehrere Theorien.
Christentum: ist eine jüdische Sekte, die das sehr komplizierte Judentum für die Gojim (Nichtjuden) angepasst, (vereinfacht) hat.
Islam: ist vom Judentum und Christentum praktisch "abgeschrieben". Es ist eine weitere "Vereinfachung". Von einem Analphabeten für Analphabeten.

Es gibt verschiedene Formen der Gottesverehrung, geprägt durch unterschiedliche ethnische, wissenschaftliche, philosophische und politische Einflusse. Aber das Konzept des "Einen Schöpfers" (es gibt keinen Gott, außer Gott) ist in allen abrahamitischen Religionen identisch.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Mi 22. Apr 2009, 20:43

platon hat geschrieben:
quark hat geschrieben: Gott hat gar keinen Namen.

Aha, aber den Unsinn glaubst Du nicht selbst, oder?

Wie ich bereits erklärt habe - ich glaube überhaut nicht. Muss ich auch nicht - so steht es geschrieben.

Hier was zum Nachdenken, bzw. "Erstaunen":

Wie kann ein nichtexistierender Gott einen Namen haben?
Wozu braucht Gott, den es nur einmal gibt einen Namen?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon platon » Mi 22. Apr 2009, 21:49

quark hat geschrieben:Christentum: ist eine jüdische Sekte, die das sehr komplizierte Judentum für die Gojim (Nichtjuden) angepasst, (vereinfacht) hat.

Aha, aber vom angeblichen Christengott hast Du keine Ahnung, jedenfalls von dem, was die Christen - vornehmlich die Katholiken sich darunter vorstellen. Dessen Dreifaltigkeit ist also eine Vereinfachung. Sehr gut, dann erkläre mal.
Dafür, dass Du kenntnisfrei bist, trittst Du sehr forsch auf. Dafür spricht auch Deine Erklärung zum Judengott.
Noch ein paar von der Sorte - und wir wissen alle nichts mehr.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Mi 22. Apr 2009, 22:24

platon hat geschrieben:Dessen Dreifaltigkeit ist also eine Vereinfachung. Sehr gut, dann erkläre mal.


Die "Dreifaltigkeit" ist ein verzweifelter Versuch den Monotheismus aufrechtzuerhalten. Da du offensichtlich katholisch bist, wäre für dich vielleicht interessant zu erfahren, dass auch die Evangelikalen, Protestanten und Orthodoxen sich mit diesem Thema beschäftigen.

Wenn du "Vereinfachung" mengenlehremäßig verstehst, dann solltest du berücksichtigen, dass es im Judentum 248 Gebote und 365 Verbote gibt. Die Christen (nach Paulus/Saulus) müssen sich nicht einmal an die zehn Gebote halten. Nur an Jesus glauben. Und an den Weihnachtsmann. Äh... und den Osterhasen.
Jesus, Weihnachtsmann, Osterhase amen.
Zuletzt geändert von quark am Mi 22. Apr 2009, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Mi 22. Apr 2009, 22:40

quark hat geschrieben:Die "Dreifaltigkeit" ist ein verzweifelter Versuch den Monotheismus aufrechtzuerhalten.



Dreifaltigkeit und Transsubstantiation sind intellektuelle Ruhigstellungspillen, die die Rationalität des Menschen lahmlegen sollen. Wer so einen Unfug geschluckt hat, kann alles glauben. Deswegen werden sie regelmäßig rituell verabreicht. Man kann dann offenbar auch glauben, dass Juden, Christen und Muslime an den selben Gott glauben.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Mi 22. Apr 2009, 22:50

ujmp hat geschrieben:die Rationalität des Menschen lahmlegen sollen.


Die Menschen sind keine rationalen Wesen.

ujmp hat geschrieben:Man kann dann offenbar auch glauben, dass Juden, Christen und Muslime an den selben Gott glauben.


Man braucht es nicht zu glauben. Man muss es nur wissen. Google bildet.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Mi 22. Apr 2009, 23:03

quark hat geschrieben:Die Menschen sind keine rationale Wesen.

Unfug, wenn du beim Aldi an der Kasse stehst, sollt zwei Euro bezahlen, gibst einen Fünfer hin und bekommst einen Euro zurück, was sagst du dann? "Ein Euro sind in Wirklichkeit drei Euro, stimmt genau!" weil du kein rationales Wesen bist? :irre:
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Mi 22. Apr 2009, 23:22

Lieber ujmp,

empfindest du den Glauben an Gott als "rational"?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Mi 22. Apr 2009, 23:44

Arathas hat geschrieben:Aber gibt es in der Realität überhaupt anti-theistische Staaten? Mir würde keiner einfallen. Die USA aufzuführen ist Quark, denn auch wenn sie ihren "Krieg gegen den Terror" ausfechten: Anti-theistisch bedeutet doch, gegen Glauben im Allgemeinen zu sein, und davon sind die USA ja nun seeehr weit entfernt.


Explizit antitheistisch begründete zwischenstaatliche Konflikte fallen mir auch keine ein. Allerdings wäre eine reine negierende Haltung wohl auch keine brauchbare ideologische Basis. Am ehesten wäre wohl Maos China zur Zeit der großen proletarischen Kulturrevolution - als sie die Errichtung der 'klassenlosen Gesellschaft' mit der Beseitigung der dortigen kulturellen Wurzeln beginnen wollten - ein Beispiel einer säkulären Gesellschaft im Kampf gegen religiöse Traditionen. Ich denke aber das war eher ein Versuch die Ethnien zu neutralisieren als nur die Religionen. Konfuzianische Tempel und Lamaistische Klöster in Tibet sind dort natürlich trotzdem gefallen. Außerdem war es ein innenpolitischer Konflikt. Selbst Tibet hatten sie Jahrzehnte vorher annektiert.

Die USA sind aber aus einem anderen Grund interessant. Obwohl sie die Trennung von Kirche und Staat in der Verfassung festgeschrieben und mehrmals bekräftigt haben, ist der christliche Einfluss auf die US-amerikanische Politik weit stärker, als in den meisten europäischen Ländern.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon russellsteapot » Mi 22. Apr 2009, 23:57

Tja als Eisenhower schon anno dazumal vor dem militärisch-industriellen Komplex warnte, hat er noch nichts von Reagan gewusst, der den rechts-klerikalen "In god we trust"-Spinnern die Weisse-Haustür öffnete. Die Gründerväter waren dezidiert säkular!
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Do 23. Apr 2009, 00:01

blauregen hat geschrieben:Explizit antitheistisch begründete zwischenstaatliche Konflikte fallen mir auch keine ein.


Wie wäre es mit dem Zweitem Weltkrieg?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Do 23. Apr 2009, 00:28

quark hat geschrieben:
blauregen hat geschrieben:Explizit antitheistisch begründete zwischenstaatliche Konflikte fallen mir auch keine ein.


Wie wäre es mit dem Zweitem Weltkrieg?


Das versteh ich jetzt nicht ganz. Zumindest von unserer Seite kam die ideologische Begründung eher von einer sehr freien Interpretation dessen was damals der Stand der Populärwissenschaft war. Das war zwar ein ideologisches Konzept, aber kein religiöses wie es von Dawkins, Hitchens oder Harris kritisiert wurde. Es fehlt auf allen Seiten am Supernaturalistischen.

russelsteapot hat geschrieben:Die Gründerväter waren dezidiert säkular!


Das meinte ich eigentlich nicht. Was ich so faszinierend daran finde, ist dass es das Ergebnis einer Kombination einer Zentralregierung die sich explizit aus jeder religiösen Kontroverse herauszuhalten suchte und rein säkulär agierte, und einer Vielzahl religiöser Häresien vom alten Kontinent war. Ich glaube die Amerikaner waren wirklich die ersten die 'freie Marktwirtschaft' auf Glaubensbekenntnisse angewandt haben.

Ich hatte zum Beipiel bei Dawkins den Eindruck,dass er glaubt, Religionen würden mit steigendem Aufklärungsgrad und ohne stützende Mechanismen an Einfluss verlieren. Und ich frage mich ob die USA nicht ein brauchbares Gegenbeispiel wären.
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