Der Autor hat geschrieben:Psychologen. Sorry, aber genau so ist es.
Wer entscheidet, welche Gedanken als "krank" zu betiteln sind? Eine Krankheit, unter der weder der Betroffene noch die Gesellschaft leidet, ist keine Krankheit.
Kurt hat geschrieben:Also von mir aus darfst du ruhig spekulieren, wie ich zum Atheismus gekommen bin. Ich glaube, das liegt zum Großteil schon in meiner Persönlichkeit verankert, dir mir angeboren ist. Ich vesuch mal, mich da einzuordnen: Auf einer Skala konformanzbedürftig <-> rebellisch würde ich mich auf 80% (ziemlich rebellisch) einordnen, bei leichtgläubig <-> skeptisch bei 98%, äußerst skeptisch. Ich kenne persönlich keinen skeptischeren Menschen als mich. Dazu noch ein überdurchschnittlicher IQ, um dem Humbug auch auf den Grund gehen zu können.
Ein mögliches Szenario:
Man ist zu Recht stolz auf die eigene Intelligenz und den eigenen Interlekt. Ebenso schätzt man seine Fähigkeit, auch unbequeme Gedanken zu druchdenken ohne der Panik nahe zu sein. Im Gespräch geht man gerne auf Konfrontation. Das Feedback verwundert einen aber. Dass einige Leute Deine unbequemen aber logischen Gedanken nicht übenehmen können oder wollen, frustriert einen. So kommt es, dass man mitunter auch spöttelt. Eine arogante Haltung von oben herab gegenüber den Andersdenkenden ist eine Folge. Eine weitere Folge ist, dass man in seinen Ansichten verhärtet. Man sucht nach den Gründen, warum die anderen so denken, wie sie es tun... Selbstkritik bzw. das Überdenken der eigenen Position kommt immer seltener vor.
Erkennt sich jemand darin wieder? Dieses Szenario gilt nicht nur für Naturalisten. Ich halte es für einen weit verbreiteten Mechanismus: Konfrontation der Konfrontation willen. Frustration über das feedback.
Ist Skeptizismus für Dich korreliert mit Glauben? Darf ein Skeptiker glauben?
Kurt hat geschrieben:Als Gegenfrage: Wie stellst du dir einen Menschen vor, der wirklich frei denkt? Ist dieses Ziel erstrebenswert und wie kommt man dorthin? Wenn alle Axiomenmengen gleichwertig sind, nach welchen Maßstäben wählst du sie dann?
Auch ein Freidenker wählt sich ein Axiomsystem aus; wie bewusst oder unbewusst er/sie das tut, sei dahin gestellt. Ihm oder ihr ist aber bewusst, dass das eigene Denken nur ihm/ihr gehört. Gesellschaftliche Normen sowie die Meinung anderer spielen in den Überlegungen keine Rolle. Ich halte es allerdings für unmöglich, das gänzlich zu erreichen. Gesellschaftliche Normen der entsprechenden Subkultur spielen im Denken immer eine Rolle, und sei es auch nur die, dass man sich konforntativ gegen sie stellt; der Konfronation willens. Reines Freidenken halte ich auch nicht für erstrebenswert. Der Mensch ist ein Gruppenier. Er braucht die Wechselwirkung mit anderen.
Herzblut hat geschrieben:ich denke, alles hängt vom Einzelfall ab. Von Set und Setting. Wer z.B. an Botulismus oder anderen Vergiftungen stirbt, wird in den letzten Minuten seines Lebens nur totale Panik und Todesangst verspüren. Ratio gibt es da nicht mehr.
So will ich nicht sterben.
Brrr... ich auch nicht. Ich meinte aber eher die Position der Nahestehenden. Da rein rational zu bleiben... wie gesagt: Ich weiß nicht, ob ich sowas bewundern oder bedauern soll.
Viele Grüße
JAChrist