AChrist hat geschrieben:Fazit der Runde war: "Wir wissen zwar alle, dass es Gott nicht gibt... Religion hat aber auch etwas Gutes." Oder überspitzt ausgedrückt: "Wir, die Elite, wissen, wie es ist, dem dummen Fußvolk lassen wir aber ihren Glauben." Einige Threads in diesem Forum erinnern mich an diese Diskussionsrunde.
AChrist hat geschrieben:Ebenso liest man oft in diversen deutschen Nachrichten- und populärwissenschaftlichen Magazinen Essays und Leserbriefe, die sinngemäß aussagen: "Die Atheisten der Welt müssen sich endlich zusammenschließen, um dem Rest zu zeigen, dass sie einem imaginären Freund, einer Illusion, nachrennen." Wozu? Solche Texte klingen für mich nicht viel besser, als Schriften religiöser Eiferer, die versuchen die Richtigkeit ihrer Religion zu beweisen, und die mit: "und, wenn Du das nicht glaubst, bist Du blöd." enden.
AChrist hat geschrieben:Von Esoterikern (mit denen ich auch gerne streite) hört man oft den Satz: "Nur weil Aussage XY nicht bewiesen ist, heißt es noch lange nicht, dass XY unwahr ist." Mit dieser Aussage gibt es zwei Probleme: Erstens: Sie ist schlicht wahr. Zweitens: Esoteriker machen klammheimlich den falschen Folgeschluss: "Also ist Aussage XY wahr." Einige Naturalisten sagen aber: "Weil XY nicht bewiesen ist, ist XY falsch." Das ist eine für die Wissenschaft sehr sinnvolle vorgehensweise, weil, solange der Wahrheitsgehalt von Aussage XY nicht untersucht ist, oder gar nicht untersuchbar ist (nicht-fasifizierbare Aussagen), diese Aussage auch nicht zum Erkenntnisgewinn und zur Beschreibung der Naturgesetze beiträgt. Ist es deswegen "illegal" an XY zu glauben?
AChrist hat geschrieben:Nun die Frage: Warum glaube ich dennoch daran? Ganz einfach: Weil ich es will. Es hindert mich niemand dran. Ich bin niemandem darüber rechenschaft schuldig. Genauso wie starke Atheisten niemandem darüber Rechenschaft schuldig sind, warum sie nicht an Gott glauben. Die Religion gibt mir eine gewisse Stütze. Allerdings jedes Weltbild tut das für die Anhänger.
AChrist hat geschrieben:Ich habe mal einen schönen Satz gelesen: "Jeder Mensch sollte wissen, unter welchen Vorraussetzungen er/sie seine Überzeugungen überdenken würde, und er/sie sollte sich im Zweifelsfall dieser Herausforderung stellen." Ich weiß genau, unter welchen Vorraussetzungen ich den Glauben an eine Seele aufgeben würde: Unter gar keinen. Das macht mich zum Dogmatiker; das ist mir sehr bewusst. Nun die Frage an reine Naturalisten: Unter welchen Vorraussetzungen würdet Ihr anfangen, an "Übernatürliches" zu glauben? Gibt es da Möglichkeiten, oder seid Ihr genauso dogmatisch wie ich? Wäre nicht schlimm... offener und "tolleranter Dogmatismus" ist nichts böses in meinen Augen. Ich vermute in jedem Menschen Dogmatismus. Jeder Mensch hat Überzeugungen, über die man mit ihm nicht wirklich diskutieren kann.
AChrist hat geschrieben:Als Schluss dieses Beitrages ein paar Fragen an Euch:
Was würdet Ihr einer Euch nahe stehenden Person auf dem Sterbebett antworten, auf die Farge nach dem Weiterleben der Seele nach dem Tod?
Was wäre Eure Schlussfolgerung, wenn jemand die James-Randi-Herausforderung und noch weitere Tests danach bestehen würde?
Ich hoffe, mein Tonfall ist nicht zu unangenehm aufgefallen, und meine Gedanken waren interessant.
Viele Grüße
AChrist
Kurt hat geschrieben:das ist doch mal ne wunderbare Diskussionsvorlage. :-) Ich glaube, die Brights sind deiner Haltung gar nicht so fern.
Kurt hat geschrieben:So eine Aussage solltest du von einem Bright nicht hören. Wir unterscheiden zwischen Dingen, die wir wissen, und Dingen, die wir nicht wissen. In einem meiner ersten Posts kritisierte ich auch diese arrogante "Wir wissen, dass es keinen Gott gibt"-Haltung, da kam aber nicht viel Widerspruch.
Kurt hat geschrieben:Mir ist es auch ein bisschen unsympathisch, dass wir hier wieder eine Gruppe mit eigenem Namen gebildet haben, dass die Leute quasi wieder in "Rechtgläubige" und "falsch Denkende" unterschieden werden. Aber die Marketingabteilung hat wohl entschieden, dass das öffentlichswirksamer ist.
Kurt hat geschrieben:Natürlich kann man glauben, dass XY wahr oder falsch ist. Ich habe auch Meinungen zu unbewiesenen Thesen. Ockhams Rasiermesser ist eine gute Methode, wahrscheinliche und unwahrscheinliche Theorien zu unterscheiden.
AChrist hat geschrieben:Nach deinen beiden Erfahrungen suchst du nach einem Ausweg, den Tod doch nicht als etwas endgültiges hinnehmen zu müssen. Deine Wahrnehmung biegt etwas sehr unwahrscheinlich in etwas "doch immerhin mögliches" um. Das ist ein ganz normales psychologisches Phänomen und ist durch deine besondere Situation bedingt.
Kurt hat geschrieben:Ich lehne Dogmen eigentlich für mich persönlich ab. Andere Menschen mögen glauben, was sie wollen, da bin ich soweit tolerant, wie ich nicht eingeschränkt werde. Wenn jemand Christ sein will und sich den Sitten unserer Gesellschaft anpasst, ok. Wenn jemand für sein Kind eine Blutspende verweigert, weil er Zeuge Jehovas ist, nicht ok. Mit Toleranz kann man auch zu weit gehen. Schwierig ist es für mich, meine "Dogmen" erst zu erkennen. Jeder Mensch hat Einstellungen, die er nicht begründen kann. Ich versuche zumindest, diesen Dingen auf den Grund zu gehen.
Kurt hat geschrieben:Zu 1) "das ist Schwachsinn" ist nicht die feine Art. Erstens weiß man es nicht, zweitens muss man einen Sterbenden nicht mit solchen Dingen belästigen, egal ob es ein Weiterleben gibt. Ich würde irgendeine Antwort der Art "es deutet nichts darauf hin" bis "man weiß es nicht" geben. Ich war aber noch nie in dieser Lage.
Kurt hat geschrieben:Zu 2) Das wäre für mich ein ganz einfaches Zeichen, dass ein neues Naturgesetz entdeckt wurde. Man müsste dieses Gesetz näher untersuchen und erforschen und in die Physikbücher aufnehmen. Kommt doch regelmäßig vor. Früher dachte man, die Erde müsse eine Scheibe sein, weil man sonst runterrutschen würde. Jetzt weiß man, dass die Dinge nicht nach "unten" fallen, sondern richtung Erdmittelpunkt. James Randy ist ein gebildeter Mensch, aber auch er kann nicht 100%ig Wissenschaften und Pseudowissenschaften auseinanderhalten. Wenn ich ein neues physikalisches Gesetz entdecken würde, würde ich mir als erstes meine Million abholen.
AChrist hat geschrieben:Meine Behauptung ist aber, dass jedes Weltbild in einem Menschen aufgrund psychischer Faktoren heranreift. Jedes Weltbild ist ein auf Axiomen aufgebautes Gedankengebäude. Und welche Axiome man für sich wählt... da spielt die Psyche eine Rolle. Ist mein Glaube automatisch falsch, weil er unter psychischem Stress entstanden ist? Auch Atheismus und Naturalismus wird aus psychologischen Gründen als Weltbild gewählt. Es bietet auch eine Art innere Sicherheit. Insofern ist die Wahl wieder nicht besser oder schlechter als meine Wahl.
AChrist hat geschrieben:Ich glaube zwar an Gott, ich glaube aber nicht an eine gottgegebene Ethik/Moral. Mathematisch ausgedrückt: Ich glaube nicht an eine rein definierte Funktion, die als Eingabewert eine Tat und als Ausgabewert einen Moralwert zwischen "gut" und "böse" hat (wie der Katechismus behauptet zu sein). Vielmehr bin ich da Anhänger vom kategorischen Imperativ von Kant. Mathematisch: Wir bilden eine Äquivalenzklasse von Taten und schauen, ob wir mit dem Ergebnis aller Taten dieser Äquivalenzklasse gut leben können und wollen. Das definieren wir als gut. Soweit ich weiß, wird in Ethikkommissionen immer in diesem Rahmen argumentiert, auch, wenn Theologen drin sitzen. Ich habe noch nie Gott in der Begründung einer Ethikkommission gelesen.
AChrist hat geschrieben:Lasst mich die Frage etwas präzisieren: Angenommen im James-Randi-Test könnte jemand Thelepathie vorführen und kein Trick kann ihm nachgewiesen werden.
AChrist hat geschrieben:Ist Eurer Meinung nach ein Naturwissenschaftler ein schlechter, wenn er/sie an Gott glaubt?
AChrist hat geschrieben:Angenommen Ihr seid Zeuge einer Wiederbelebung. Der Patient berichtet Euch von einem NTE... das Übliche... er beschreibt aber sehr detailiert wie es in einem Raum zwei Stockwerke darüber aussieht. Würdet Ihr nachschauen, ob seine Berichte stimmen?
Da waren ausschließlich Atheisten eingeladen.
"Die Atheisten der Welt müssen sich endlich zusammenschließen, um dem Rest zu zeigen, dass sie einem imaginären Freund, einer Illusion, nachrennen." Wozu?
Klar, der Naturalismus hat gegenüber anderen Weltbildern den Vorteil, dass ausschließlich überprüfbare Aussagen übernommen bzw. verworfen werden, und die Methodik mit der das geschieht, ist klar definiert und logisch. Das kann keine Religion von sich behaupten.
Ist es deswegen "illegal" an XY zu glauben?
Hier unter Euch sich in dem Thread gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, dass es für Euch unvorstellbar ist, ist genauso sinnvoll wie oben erwähnte Fernsehdiskussion.
Auf ihre Frage nach einem möglichen Weiterleben, sagte er nur schlich: "Das ist Unsinn."
Auch der Atheismus gibt den Anhängern eine Stütze: Der Glaube es besser zu wissen als alle anderen Gläubigen "Idioten".
Gibt es da Möglichkeiten, oder seid Ihr genauso dogmatisch wie ich?
Was wäre Eure Schlussfolgerung, wenn jemand die James-Randi-Herausforderung und noch weitere Tests danach bestehen würde?
Ist Eurer Meinung nach ein Naturwissenschaftler ein schlechter, wenn er/sie an Gott glaubt?
Würdet Ihr nachschauen, ob seine Berichte stimmen?
wenn er zum unwiderrufbaren und unanzweifelbaren Dogma wird
AChrist hat geschrieben:Unter welchen Vorraussetzungen würdet Ihr anfangen, an "Übernatürliches" zu glauben?
Was wäre Eure Schlussfolgerung, wenn jemand die James-Randi-Herausforderung und noch weitere Tests danach bestehen würde?
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht an eine unsterbliche Seele oder an ein Jenseits glaube. Somit wird diese Frage wahrscheinlich nicht gestellt werden. Wenn doch, würde ich wohl sagen, dass mit dem Tod nun die ultimative Möglichkeit zur Beantwortung der Fragen nach Gott, dem Jenseits ect. gegeben ist.AChrist hat geschrieben:Was würdet Ihr einer Euch nahe stehenden Person auf dem Sterbebett antworten, auf die Farge nach dem Weiterleben der Seele nach dem Tod?
Wenn du an Gott ect. glaubst, weil es dir hilft mit deinem Leben fertig zu werden, schadet das ja noch niemanden. Ein Problem entsteht dann, wenn Glaube Auswirkungen auf politische, ökonomische oder ökologische Entscheidungen hat. Dies wird besonders in den USA von zb. den "Neuen Atheisten" kritisiert. Deshalb auch das radikale Auftreten. Außerdem gibt es durchaus Gründe, wieso man Gott zb. nicht als Anfang allen Seins hernehmen kann(schön dargelegt in Richard Dawkins Buch "The God Delusion") und Gleichzeitig so ein komplexes Wesen annehmen kann(allwissend, allmächtig, allgütig.)AChrist hat geschrieben:Ebenso liest man oft in diversen deutschen Nachrichten- und populärwissenschaftlichen Magazinen Essays und Leserbriefe, die sinngemäß aussagen: "Die Atheisten der Welt müssen sich endlich zusammenschließen, um dem Rest zu zeigen, dass sie einem imaginären Freund, einer Illusion, nachrennen." Wozu? Solche Texte klingen für mich nicht viel besser, als Schriften religiöser Eiferer, die versuchen die Richtigkeit ihrer Religion zu beweisen, und die mit: "und, wenn Du das nicht glaubst, bist Du blöd." enden.
Bei der Frage nach Gott gibt es ja unendlich viele Unterschiede. Viele Gläubige nehmen das Wort Gott ja nur als Synonym für zb. den Anfang des Seins, oder bezeichen alles Existierende damit(Pantheismus). Gott ist also nicht gleich Gott.Du bezeichnest dich als Agnostiker, der zum Glauben tendiert. Glaube ist aber auch nicht gleich Glaube. Welche Vorstellungen würdest du nun mit Gott assoziieren bzw. mit der Seele??AChrist hat geschrieben:Vorher war ich reiner Agnostiker und reiner Naturalist. Nach diesem Tod (und dem Tod meines Vaters kurz danach), fragte ich mich, ob es nicht wirklich ein Weiterleben nach dem Tod geben könnte, und ob sich das Beweisen ließe. In Büchern und Internetseiten finden sich viele Hinweise darauf... ich bin aber Physiker und weiß, was ein Beweis ist und vor allem: was kein Beweis ist. Und somit... leider fand ich keinen Beweis für die Seele... was die Seele und Gott betrifft, bleibe ich also Agnostiker.
AChrist hat geschrieben:[...]
Vorher war ich reiner Agnostiker und reiner Naturalist. Nach diesem Tod (und dem Tod meines Vaters kurz danach) [...]
Nun die Frage: Warum glaube ich dennoch daran? Ganz einfach: Weil ich es will. Es hindert mich niemand dran. Ich bin niemandem darüber rechenschaft schuldig. Genauso wie starke Atheisten niemandem darüber Rechenschaft schuldig sind, warum sie nicht an Gott glauben. Die Religion gibt mir eine gewisse Stütze. Allerdings jedes Weltbild tut das für die Anhänger.
[...]
Was würdet Ihr einer Euch nahe stehenden Person auf dem Sterbebett antworten, auf die Farge nach dem Weiterleben der Seele nach dem Tod?
Was wäre Eure Schlussfolgerung, wenn jemand die James-Randi-Herausforderung und noch weitere Tests danach bestehen würde?
AChrist hat geschrieben:Hier gibt es einen Thread, in dem ihr über das ewige Leben, was für Euch "unvorstellbar" ist, diskutiert. Wenn Ihr Euch wirklich dafür interessiert, was Esoteriker oder Religionen mit einer unsterblichen Seele meinen, und wie sie sich das Vorstellen, dann fragt sie und erkundigt Euch genau, was wer glaubt... die Vorstellungen da sind so vielfältig wie es Menschen, die an ein Weiterleben der "Seele" nach dem Tod glauben, gibt. Hier unter Euch sich in dem Thread gegenseitig auf die Schulter zu klopfen, dass es für Euch unvorstellbar ist, ist genauso sinnvoll wie oben erwähnte Fernsehdiskussion
Nun die Frage: Warum glaube ich dennoch daran? Ganz einfach: Weil ich es will. Es hindert mich niemand dran. Ich bin niemandem darüber rechenschaft schuldig. Genauso wie starke Atheisten niemandem darüber Rechenschaft schuldig sind, warum sie nicht an Gott glauben. Die Religion gibt mir eine gewisse Stütze. Allerdings jedes Weltbild tut das für die Anhänger.
Kurt hat geschrieben:Telepathie ist für mich etwas extrem unglaubwürdiges. Ich würde (wie James Randi wohl auch) erstmal weiter nach Lücken im Test suchen, dann den Telepathen fragen, ob er mir das auch beibringen kann und wie es geht. Solche Sachen würde ich aber erst glauben, wenn es mehrere Personen vorgemacht haben.
Kurt hat geschrieben:Verdächtig ist das schon. Wenn jemand aus sozialem Zwang (der Gottglaube kommt ja von Erziehung/Schule/Kirche) unbelegte Meinungen übernimmt, spricht das nicht unbedingt für objektives und unabhängiges Denkvermögen. Wobei du erstens nicht genau definiert hast, wie du dir Gott vorstellst (erzkatholisch <-> pantheistisch) und ich zweitens viele Leute kenne, die (meistens recht gedankenlos) an Gott glauben und trotzdem rationale Denker sind. Bei Isaac Newton hat man ja im Nachlass auch alle möglichen theologischen Schriften gefunden, zu meinem Erschrecken.
hikano hat geschrieben:Das bedeutet aber auch, dass mich religiöse Dinge manchmal zum Schmunzeln bringen oder auch echte Aversion hervorrufen.
Der Autor hat geschrieben:So, jetzt ist erst mal die radikale Arroganz in Person an der Reihe.
Der Autor hat geschrieben:Weißt du noch, was das für eine Runde war? So etwas kommt nämlich fast nie vor. Wir müssten den Sendetag geradezu heilig sprechen.
Der Autor hat geschrieben:Um reale Lösungen für reale Probleme zu finden, um einen aufgeklärten Diskurs zu erzielen, der ohne unangreifbare, erhabene Worte Gottes auskommt.
Der Autor hat geschrieben:Inwiefern ist es dann eine Ersatzreligion?
Kival hat geschrieben:Sorry, aber der Atheismus selbst kann überhaupt keine Ersatzreligion sein. Ein Nicht-Glauben ist kein Glaubensersatz. Der Atheismus bedeutet nur die Abwesenheit eines theistischen Gottes in Weltbild, Anschauung und Lebenspraxis. (...)
Der Naturalismus hingegen _kann_ eine Ersatzreligion sein (je nachdem, wie man ihn versteht), wenn er zum unwiderrufbaren und unanzweifelbaren Dogma wird, davon halte ich allerdings überhaupt nichts. (...)
Der Autor hat geschrieben:Das wäre zwar suboptimal, aber ich glaube, es würde nicht einmal einen großen Unterschied machen,(...)
taotne hat geschrieben:Wenn du an Gott ect. glaubst, weil es dir hilft mit deinem Leben fertig zu werden, schadet das ja noch niemanden. Ein Problem entsteht dann, wenn Glaube Auswirkungen auf politische, ökonomische oder ökologische Entscheidungen hat. Dies wird besonders in den USA von zb. den "Neuen Atheisten" kritisiert. Deshalb auch das radikale Auftreten.
Nox hat geschrieben:Deinen "Glauben" halte ich nicht für naiv, glaube aber trotzdem, dass du dir da falsche Hoffnungen machst. Aber auch meine Position ist da natürlich nicht beweisbar - allerdings "ökonomischer" :)
Der Autor hat geschrieben:@ AChrist: Du bist doch eigentlich weder religiös noch allgemein gläubig. Das einzige übernatürliche Element scheint mir deine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod zu sein. Oder?
Herzblut hat geschrieben:Deine abschliessenden Fragen sind natürlich schon "der Hammer". Aber ich will es versuchen.
Joe hat geschrieben:Mit "im dem Thread auf die Schulter klopfen" meinst du wahrscheinlich mein Lob an LinuxBug. Das gab ich ihm aber nicht, weil er seine Skepsis gegenüber einem Leben nach dem Tod äußerte, sondern wegen der zugleich tiefsinnigen, tröstlichen und humorvollen Art und Weise, wie er es machte.
Lesum hat geschrieben:Nun die Frage: Warum glaube ich dennoch daran, in meinen früheren Leben Platon und Mozart gewesen zu sein? Ganz einfach: Weil ich es will. Es hindert mich niemand ran. Ich bin niemandem darüber rechenschaft schuldig. Genauso wie Skeptiker niemandem darüber Rechenschaft schuldig sind, warum sie nicht glauben, dass ich die Wiedergeburt Platons und Mozarts bin. Mein Platon-und-Mozart-Glaube gibt mir eine gewisse Stütze. Allerdings der Skeptizismus tut das auch für seine Anhänger.
Dann wäre ich einer von vielen, die sich für eine Reinkarnation von Mozart hielten (dabei war ich in Wirklichkeit Beethoven *Ironie*). Wem wäre ich für diesen Glauben Rechenschaft schuldig? Wer hat das Recht, sich darüber ein Urteil zu erlauben, was in meinem Kopf stattfindet?
AChrist hat geschrieben:Ersatzreligion wird eine Weltanschauung durch irrationalen Gründe, warum, und die Vehemenz, mit der man sie vertritt. Ich will jetzt keine detailierten Spekulationen über die Gründe, warum man Naturalist wird, anstellen. Aber die Emotionalität, die ich bei einigen sehe, lassen mich auch Irrationales erkennen.
Versteht mich nicht falsch: Ich will das nicht verurteilen; kein Mensch denkt wirklich frei.
AChrist hat geschrieben:Herzblut hat geschrieben:Deine abschliessenden Fragen sind natürlich schon "der Hammer". Aber ich will es versuchen.
Danke, das sollen sie sein. Jemand, der in der beschriebenen Sterbebettsituation weiter rein rational denkend bleiben kann... ich weiß nicht, ob ich ihn bedauern oder bewundern soll.
AChrist hat geschrieben:Ja, na und? Dann wäre ich einer von vielen, die sich für eine Reinkarnation von Mozart hielten (dabei war ich in Wirklichkeit Beethoven *Ironie*). Wem wäre ich für diesen Glauben Rechenschaft schuldig? Wer hat das Recht, sich darüber ein Urteil zu erlauben, was in meinem Kopf stattfindet? Urteile darf man sich nur darüber erlauben, was ich aufgrund dessen, was in meinem Kopf stattfindet, tue.
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