Also wie ich anhand der obigen Zahlen festgestellt habe, gehören auch wir als Familie nicht zu den Reichen, denn wir haben mitnichten zu viert ein Einkommen von mind. 7178.- Euro netto. Wir erreichen nicht einmal den Durchschnittswert. Zu viert wohlgemerkt.ganimed hat geschrieben:Das alles findet vielleicht auf einem sehr hohen Niveau statt, verglichen mit Hungernden in Afrika. Aber inmitten einer reichen Gesellschaft von großen Teilen dieser Gesellschaft ausgeschlossen zu sein, ist sicher auch auf hohem Niveau kein Spaß.
Wir leisten uns auch nicht alles, was wir in der Werbung offeriert bekommen und wir fahren keinen SUV. Die Kinder besuchen keine Privatschule und wir kochen, waschen und putzen noch selbst. Ich hatte auch bis jetzt, bevor ich die Zahlen kannte, noch wirklich keinen Augenblick das Gefühl "arm" zu sein.
Mein verstorbener Vater dagegen hatte als "Alleinverdiener" eine monatliche Rente von 1900.- Euro netto, er war also per Definition reich. Und weißt du was? Er war der einzige unter uns, der stets gejammert hat, wie übel man den armen Rentnern hier in D mitspielt. Aber das nur am Rande.
Ich weiß auch nicht, worauf du, ganimed, wirklich hinaus möchtest, denn Reichtum definiert sich nicht aus der Tatsache, ob ich die Möglichkeit habe, alles was mir gefällt ungehindert konsumieren zu können und jederzeit überall hin zu fliegen (Vom Freisein abgesehen). Reichtum ist für mich, wenn ich mir Ziele stecken darf und darauf hoffen kann, dass ich sie erreichen werde!
Ich spiel mal grade durch, was wäre, wenn jeder alles zur Genüge hätte. Ich hätte dann auch nämlich gerne eine Putzfrau und eine Köchin und ich würde gerne zum Friseur gehen und gerne mal ein schönes Wochenende in irgendeinem Hotel verbringen. Aber arbeiten dann dort die Gleichreichen? Zum Spaß? Wer würde denn dann überhaupt noch arbeiten? Und vor allem welche Arbeit? Wo holen wir uns dann die Leute für die "niederen" Dienste?
Und umgekehrt, wenn alle "gleich arm" sind, wer gibt ihnen Arbeit? Wer kann sich überhaupt Dienste leisten? Keine Autobauer, keine Bootsbauer und kein Golfrasen zu pflegen.
Die bäuerliche Familie als Selbstversorger? Doch lieber zu den Amishen?
Vielleicht hat das etwas mit dem Glauben zu tun, aber ich definiere Reichtum in einem einigermaßen freien Land ganz anders. Und ich hätte heute schon einen Horror davor, wenn ich befürchten müsste, dass Oskar die Lohnsteuer auf 80% erhöht, um dann gönnerhaft zu entscheiden, wo das Geld hinkommen soll. Vielleicht in die eigene Partei?
LG stine