Myron hat geschrieben:Robert hat geschrieben:@Myron
Hmm... der Glaube an Gott impliziert also auch den Glauben an die Existenz Gottes, wie auch das Nichtglauben an Gott den Nichtglauben an die Existenz Gottes impliziert?
Der Glaube an Gott impliziert in der Tat den Glauben an dessen Existenz, während man theoretisch an die Existenz Gottes glauben kann, ohne an ihn zu glauben, d.h. ohne ihm zu vertrauen, auf ihn zu hoffen und ihn anzubeten, kurzum, ohne ihn als "seinen" Gott anzuerkennen.
Also folgt aus dem Nichtglauben an Gott keinesfalls der Nichtglaube an dessen Existenz.
Da der Glaube an Gott ein Prädikat ist, dass eine Eigenschaft ausdrückt, kann diese zutreffen oder nicht, eine dritte Möglichkeit ergibt keinen Sinn.
Die Frage nach der Existenz Gottes ist ein Fall für die dreiwertige Logik, wobei der Agnostiker den zusätzlichen Wahrheitswert, also weder wahr noch falsch einnimmt.
Ein Atheist glaubt nicht an Gott.
Aus dem allen lässt sich folgern, dass ein Agnostiker niemals an Gott glaubt, dafür aber nicht an diesen glaubt und damit ein Atheist wäre. Deshalb ist es mir schleierhaft, wie man einen dritten Pol zwischen Atheismus und Theismus schaffen kann? Aus religiöser Toleranz entspringt es auf jeden Fall auch nicht, denn selbst als Atheist kann man religiös sein (z.B Zen-Buddhismus).
Jetzt klar, woher meine Verwirrung kommt, wenn der Agnostizismus als dritte Pol eingeführt wird.