Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Do 29. Mai 2008, 11:54

emporda hat geschrieben:Das war übrigens ein gutes Geschäft, das Gerüst mit Lastenaufzug hat etwa 1 Million pro Monat gekostet. Einige andere Kirchen in NRW haben wir ebenfalls eingerüstet, ...

Na also, da haben wir ja die Großverdiener am Kirchenbau!

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Mark » Do 29. Mai 2008, 12:12

stine hat geschrieben:
Mark hat geschrieben:Geht denn keiner mehr auf die Widersprüche zwischen den Religionen ein ?

Hatte ich an anderer Stelle schon mal geschrieben:
Es geht um Nathan den Weisen, der in die Falle gelockt werden sollte, indem er sich über die Religionen äußert, welche denn nun die Richtige wäre. Er erzählt Saladdin (dem Herrscher) daraufhin die Parabel von einem Vater, welcher drei Ringe für seine geliebten Söhne fertigen ließ, da er sich nicht entscheiden konnte, welcher ihm der liebste wäre, denn nur jener sollte den "echten" Ring vererbt bekommen, der ihm der liebste ist.
So bekam jeder der drei den absolut gleichen Ring und um festzustellen, welcher Ring nun der richtige wäre, würde man erst sehen müssen, welcher der Ringe aus dem Träger den besseren Menschen macht. Die Parabel mit der Nathan dem Herrscher Saladdin die Wirkung der Religionen erklärte sagt aus, dass nicht die Religion selbst (oder die Nichtreligion) es ist, die richtig oder falsch ist, sondern einzig zählt, wie sich der Mensch damit verändert.

Die richtige Religion oder auch Nichtreligion ist mit Sicherheit also jene, die den Menschen nachweislich zu einem fröhlichen, selbstbewußten und hilfsbereiten Wesen macht.
Ob und wo es das gibt, muß jeder selbst herausfinden.

LG stine


Also geht es einzig um den Nutzwert der Religion, und nicht um das angebliche "Seelenheil" und das "ewige Leben" ?

Das ist ein Armutszeugnis. Ich habe Nathans Parabel schon in der Schule nur als versteckte Religionskritik interpretiert, und damit eine 1 abgegriffen.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Do 29. Mai 2008, 12:28

Ari hat geschrieben:Stine, was den mit meinen anderen argumenten?
Zum Beispiel den EInfluss auf die Medien?
Ganz vergessen hab ich, dass sie kostenlos Sontags Werbung auf allen Sendern haben. Wort zum Sonntag, Gottesdienst usw.
Ist ja lieb von dir Ari, dass du mir die Kompetenz zutraust, alles in dieser Richtung zu wissen :/ .
Aber leider bin ich auch nur ein kleiner Wicht, der sich seinen Reim macht. Ich versuch halt mit Logik und ohne Vorverurteilung mir ein Bild zu machen.

Ari hat geschrieben:Kirche
- Wird irriger weise oft als gemeinnützig handelnd angesehen
Kirche IST gemeinnützig. Es gibt viele gute Einrichtungen, die der Allgemeinheit zugute kommen.

Ari hat geschrieben:- Großer Grundbesitzer weltweit
Wie gehabt: Besitz ist auch belastend. Wenn´s der Kirche nicht gehört, dann gehört´s halt jemand anderem. Dem Staat, den Sientologen, dem atheistischen Volksverein :mg: oder einer Privatperson.

Ari hat geschrieben:- Finanziel stark, Einfluß auf diverse Zeitschriften und Buchverlagen durch finanzielle Beteiligung
Alle Finanzgrößen weltweit versuchen Einfluß zu nehmen. Der Einfluß der Kirchen ist dem eines zB diktatorischen Waffenhändlers vorzuziehen.

Ari hat geschrieben:- Viele gesetzliche Vorteile, z.b. Steuerrecht, Arbeitsrecht
So wird eben bei uns mit Großinvestoren verfahren. (BMW in München und Volkswagen in Wolfsburg kennen das auch). Die Ausgaben der Kirchen (siehe oben) kommen aber wieder ins Staatssäckel zurück. Geld muß sich bewegen, um Gutes zu tun. In Liechtenstein bringts nichts!

Ari hat geschrieben:- Teile seines Personals (z.b. Bischöfe) werden vom Staat bezahlt ohne das es dafür einen erkennbare (positive) Gegenleistung gibt
Geben und nehmen. Der Bischof gibts ja auch wieder aus.
Fährt ein großes Auto, hat einen Chauffer, einen Sekretär, eine Putzfrau usw. usf.
Und die Gegenleistung kann leider nur jener erfahren, der davon Gebrauch macht. Sein Seelenheil sucht und findet zB. oder die kirchlichen Feiertage zum Ausspannen nutzt...

Ari hat geschrieben:- Einfluss auf die öffentlich rechtlichen Medien z.b. über die Rundfunkräte
Der Einfluß der Kirchen in ethischer Sicht ist bestimmt besser, als der von Beate Uhse.

Ari hat geschrieben:- Einfluss auf die Bildung z.b. durch Religionsunterricht
Religionsunterricht der Oberstufe ist vom Feinsten. Ich kann nur empfehlen, mal die Bücher anzusehen. Dass es niemanden in der Schulbank interessiert ist bedauerlich, aber dem Alter zuzuschreiben. Ich kenne aber ein paar die mitmachen und die Impulse zum Nachdenken mit Freude aufnehmen.

Ari hat geschrieben:- Staatliche Unterstützung bei der Finanzbeschaffung (Kirchensteuer), inkl. steuerlichen Vorteilen
und sicher noch mehr
Das ist freilich arg. Gibt es aber nur in Deutschland und Österreich, soviel ich weiß.

Ich hoffe, dass ich etwas Licht in dein Dunkel gebracht habe, lieber Ari. :wink:

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Do 29. Mai 2008, 12:30

Mark hat geschrieben:Also geht es einzig um den Nutzwert der Religion, und nicht um das angebliche "Seelenheil" und das "ewige Leben" ?

Wenn du den besseren Menschen als Nutzen betrachtest... dann schon!

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Mark » Do 29. Mai 2008, 14:43

stine hat geschrieben:
Mark hat geschrieben:Also geht es einzig um den Nutzwert der Religion, und nicht um das angebliche "Seelenheil" und das "ewige Leben" ?

Wenn du den besseren Menschen als Nutzen betrachtest... dann schon!

LG stine


Ich kann nicht ganz glauben, daß Du es wirklich so einfach zugibst. Sogar unabhängig von unseren verschiedenen Ansichten über "gut" und "schlecht" ist das für Dich damit vergleichbar im Schach den eigenen König bewusst umzuwerfen...
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Do 29. Mai 2008, 15:34

Mark hat geschrieben:Ich kann nicht ganz glauben, daß Du es wirklich so einfach zugibst. Sogar unabhängig von unseren verschiedenen Ansichten über "gut" und "schlecht" ist das für Dich damit vergleichbar im Schach den eigenen König bewusst umzuwerfen...
Ich sehe das nicht als Eingeständnis des verlorenen Spiels, um beim Beispiel Schach zu bleiben.

Religion verfolgt natürlich einen Zweck: Nämlich den Menschen eine Perspektive zu zeigen und ihnen Halt zu geben.
Und hier unterscheiden sich die Religionen (oder Nichtreligionen) in der Art ihrer Präsentation und ihres Erfolges: Wie kann ich Menschen davon überzeugen, was ihnen gut tut? Perspektiven in Verhaltensweisen, Denkweisen, Seelenheil und letztlich die Angst vor dem unweigerlichen Tod nehmend.
Das ist Sinn der Religion.

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon emporda » Do 29. Mai 2008, 16:36

stine hat geschrieben:Geld muß sich bewegen, um Gutes zu tun. In Liechtenstein bringts nichts!
Der erste Teil des Satzes ist richtig, der zweite belegt eine fast infantile Ahnungslosigkeit.
In Lichtenstein und anderen Orten bringt Geld immer noch 8% - 10% Zinsen im Jahr steuerfrei, das wußte auch der Bundeskanzeler zu nutzen. Im Notfall kann man sogar das eigene Depot beleihen für etwa 5 - 8% Lombardzinsen, deutlich günstiger als bei der Sparkasse für etwa 14%

stine hat geschrieben:Geben und nehmen. Der Bischof gibts ja auch wieder aus.
Fährt ein großes Auto, hat einen Chauffer, einen Sekretär, eine Putzfrau usw. usf.
Und die Gegenleistung kann leider nur jener erfahren, der davon Gebrauch macht.

Der Satz enthält schon fast einen Straftatbestand, gemeingefährliche Dummheit. Schafft man den Bischof ab mitsamt Auto, Büro, Chauffeur, Putzfrau, Sekretärin und dergleichen, dann könnte man mehrere Kindergärten und Kinderheime einrichten.

stine hat geschrieben:Religion verfolgt natürlich einen Zweck: Nämlich den Menschen eine Perspektive zu zeigen...Das ist Sinn der Religion..
Der Sinn ist klar, viele Spenden, Beiträge und sonstige Almosen abzocken für NULL Leistung und den Schwuchteln und Pädophilen immer neue willige Opfer zuführen. Die Güte dieser Leistung kann nur der beurteilen, der sich vorher vom Bischof am Pimmel rumfummeln ließ.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Spaceman_Spiff » Do 29. Mai 2008, 16:39

stine hat geschrieben:Ich sehe das nicht als Eingeständnis des verlorenen Spiels, um beim Beispiel Schach zu bleiben.

Religion verfolgt natürlich einen Zweck: Nämlich den Menschen eine Perspektive zu zeigen und ihnen Halt zu geben.
Und hier unterscheiden sich die Religionen (oder Nichtreligionen) in der Art ihrer Präsentation und ihres Erfolges: Wie kann ich Menschen davon überzeugen, was ihnen gut tut? Perspektiven in Verhaltensweisen, Denkweisen, Seelenheil und letztlich die Angst vor dem unweigerlichen Tod nehmend.
Das ist Sinn der Religion.

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Somit stellst du Religionen auf die gleiche Ebene wie ein Fussballclub (Da hällt man sich auch an Regeln die unanfechtbar sind) nur dass das Spiel hier etwas länger dauert und die Spieler das Gefühl haben alle anderen sollen sich an die gleichen Spielregeln halten. Ich fände es schön, wenn mehr religiöse Leute diese Perspektive teilen würden, und ihre Religion als Hobby oder Freizeitbeschäftigung anerkennen würden. Ohne endgültige Wahrheit und Moral. Doch davon sind wir (wie unschwer den medien zu entnehmen) noch weit entfernt.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Ari » Do 29. Mai 2008, 16:58

Stine Personen die nur ihrer selber willen Gehalt bekommen und damit Personal bezahlen sind volkswirtschaftlich sicher nicht nützlich. Wäre es nciht praktischer wenn er etwas produktives tut?
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon emporda » Do 29. Mai 2008, 17:06

Ari hat geschrieben:Stine Personen die nur ihrer selber willen Gehalt bekommen und damit Personal bezahlen sind volkswirtschaftlich sicher nicht nützlich. Wäre es nciht praktischer wenn er etwas produktives tut?
Das ist der Punkt. Ich schlage vor auf Bahnhöfen eigene Homotoiletten einzurichten. Da können arbeitslose Bischöfe und Kardinäle als Toilettenmann eingesetzt werden und in Notfällen gleichgeschlechtlicher Aktivität als Top-Spezialisten erste Hilfe leisten.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Klaus » Do 29. Mai 2008, 17:22

aber bitte keine Beaufsichtigung von Kindern auf diesen Toiletten. Da sehe ich Probleme. :^^:
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Telos » Do 29. Mai 2008, 21:11

Ari hat geschrieben:Telos wenn ich deine Beiträge lese weiss ich nicht ob, ich lachen, weinen oder es als Ironie verstehen soll.....


Wie wärs mit abkotzen?
Ari hat geschrieben:Also erzeugt Religion immer eine positive Ordnung? D.h. Religionen waren und sind immer gut?


Immer? Sprach ich von immer? Die Erzeugung einer Ordnung ist immer ein fragiles Unterfangen, denn das Geordnete will gehegt und gepflegt sein. Insofern gehts der Religion wie mit jedem System: Funktionieren bedeutet auch zeitweises Nichtfunktionieren oder Schlechtfunktionieren oder Garnichtfunktionieren. Wie Firmen, die Pleite gehen. Nun gibts die Religon immer noch, sie wandelt sich, sie passt sich an - und damit muss man mit ihr rechnen, ob man will oder nicht. Da hilft kein jammern. Funktionieren/Nichtfunktionieren spricht nicht gegen Systeme, somit auch nicht gegen Religion. Wobei Funktion ja immer der Definition bedarf: Was funktioiniert wie, zu welchem Zweck - in Bezug auf mich evtl. auf die Gesellschaft? Darüber kann man dann streiten - über mehr eigentlich nicht mehr.

Ari hat geschrieben:Das atheistische ist etwas, es ist eine Lebenseinstellung die den Menschenverstand anstatt irgendwelche Erfindungen zu Grundlage hat.


Ach Gott, der Menschenverstand, der löbliche. Auf den baun wir ja und wissen dennoch, wie oft wir mit dem reinfallen.
Jedenfalls ist die metaphysische Prämisse des Atheismus "Da ist nichts" zwar möglich, aber unbefriedigend. Besser eine positive "Erfindung" (Lebensstrategie würde der postmoderne Konstruktivist sagen), die sich angesichts des kontingenten Lebens bewährt, als ein erfundenes Nichts, das einen schwarz angähnt.

Ari hat geschrieben:Und weil ihre Grundlage die Realität ist, kann sie viel ehrlich (was schwer sein kann, wir alle verrotten irgendwann mal) aber deshalb auch mit wirklichem MItgefühl auf die Bedrüfnisse der Menschen eingehen.


Die Grundlage der Realität... du gestattest dass ich amüsiert schmunzle. Legionen von Philosophen und Wissenschaftlern spüren dem nach und wissens nichts zu formulieren: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Mitgefühl kann jeder einsetzen, das ist doch klar. Aber für Kant reicht das nicht, da Humane muss ein Gesetz, eine Pflicht sein.


Ari hat geschrieben:Ein erfundener Gott, dessen Anhänger nach von anderen Menschen vor tausenden von Jahren erfundenen Regeln leben ohne ihre Lebensweise kritisch hinter fragen zu dürfen ist einfach nicht in der Lage Menschen wirklich zu helfen.


Ober erfunden oder nicht muss offen bleiben, die reine Vernunft gibt uns hier kein Ergebnis, die Empirie sowieso nicht, dafür ist sie eh zu schwach. Von daher: Warum sollte ich mich für das Nichts entscheiden, wenn ich die Möglichkeit habe auf Gott hin zu leben? Regeln muss ich in jedem Falle einhalten, so oder so. Das hängt postmodern eh vom Zustand der Gesellschaft und der Wirtschaft ab, nicht mehr von Religionen.

Ari hat geschrieben:Du hast dich mit dem Thema Aufklärung beschäftigt? Und auch damit wie die christlichen Religionen und ihre kirchlichen Vertreter dazu stand, was sie dafür und dagegen gemacht hat?


Wenn Meinungen auf Meinungen prallen, erwartest du dann Harmonie? Bis auf wenige Ausnahmen sind die Aufklärer keine Atheisten gewesen, sondern Geister, die einen Paradigmenwechseln per Reform religionskompatibel begleiteten und mitschufen - drum sind mir die Aufklärer Kant, Lessing und wie sie alle heißen, vor allem die englischen und amerikanischen Intellektuellen lieb und wert. Ohne diese keine Demokratie.

Ari hat geschrieben:Der Papst würde sagen leben und so wie es meine Enzyklia will leben lassen. Willst du abstreiten das deine achso toleranten chrstlich, abendländischen Kirchen sich nicht massiv in das Leben der Menschen in Deutschland und die gesellscahftlichen Diskussionen einmischen um sie in ihrem Sinne zu steuern?


Ja, logisch. Wenn ein System oder Gruppe (Brights, Gewerkschaft, Unternehmen, Partei, Kirche ....) in der Gesellschaft die Oberhand gewinnt, wird nach deren Pfeife getanzt. Oder wären Brights gegen die früher oder später auftretenden Machtmissbrauch gefreit? Was schützt uns denn alle voreinander? Sicher, die Toleranz. Aber die genügt nicht allein. Da muss noch Struktur dazu. Denk mal nach.
Und: einmischen? Was hast du gegen Einmischen? Jeder kann und soll sich einmischen. Wenn sich Atheisten nicht einmischen, selbst schuld.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Fr 30. Mai 2008, 06:45

emporda hat geschrieben:Schafft man den Bischof ab mitsamt Auto, Büro, Chauffeur, Putzfrau, Sekretärin und dergleichen, dann könnte man mehrere Kindergärten und Kinderheime einrichten.
Ja das ist genau der derzeitige Mainstream. Kindertagesstätte gehört in meinen Augen zur Kategorie der Buzzwords. Es wird immer dann gebraucht, wenn es darum geht Steuergelder "vernünftig" anzulegen.
Aber gerade ein Bischof sorgt dafür, dass das Wort und der Sinn von "Familie" nicht in Vergessenheit gerät und die KiTa an die zweite Stelle schiebt.

Vielleicht sollte auch darüber mal nachgedacht werden.

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Fr 30. Mai 2008, 06:50

emporda hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Geld muß sich bewegen, um Gutes zu tun. In Liechtenstein bringts nichts!
Der erste Teil des Satzes ist richtig, der zweite belegt eine fast infantile Ahnungslosigkeit.
In Lichtenstein und anderen Orten bringt Geld immer noch 8% - 10% Zinsen im Jahr steuerfrei, das wußte auch der Bundeskanzeler zu nutzen. Im Notfall kann man sogar das eigene Depot beleihen für etwa 5 - 8% Lombardzinsen, deutlich günstiger als bei der Sparkasse für etwa 14%

Mit Geld muß sich "bewegen" meine ich eben gerade nicht, dass ich es anlege, um Zinsen zu bekommen, sondern dass es "im Fluß" bleibt, weil nur dann ein funktionierendes Wirtschaftssystem gewährleistet ist. Statt das Geld von der Bank verleihen zu lassen, die dann sehr genau entscheidet, wem sie es gibt, kann ich selbst entscheiden, wen ich was verdienen lasse. Die Bank verleiht ihr Geld sicher nicht dem kleinen Mann auf der Straße. Warum der Mittelstand langsam ausstirbt dürfte damit klar sein.

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon emporda » Fr 30. Mai 2008, 11:42

stine hat geschrieben:Mit Geld muß sich "bewegen" meine ich eben gerade nicht, dass ich es anlege, um Zinsen zu bekommen, sondern dass es "im Fluß" bleibt, weil nur dann ein funktionierendes Wirtschaftssystem gewährleistet ist. Statt das Geld von der Bank verleihen zu lassen, die dann sehr genau entscheidet, wem sie es gibt, kann ich selbst entscheiden, wen ich was verdienen lasse. Die Bank verleiht ihr Geld sicher nicht dem kleinen Mann auf der Straße. Warum der Mittelstand langsam ausstirbt dürfte damit klar sein.LG stine
Dir scheinen grundlegende Fakten im Funktionieren einer Wirtschaft abzugehen. Die Bank verstaut das angelegte Geld weder in einer Schublade oder in einer Socke unterm Kopfkissen, sie verleiht es zu großen Teilen an kreditwürdige Teilnehmer des Wirtschaftskreislaufes, verdient so Geld und bedient damit die Aktionäre, die ihr Geld in Bankanteile inverstiert haben. All das ist theoretisches "Papiergeld", welches sich nur auf Vertrauen und eine vernünftige Wirtschaftspolitik gründet.

Der Einzige im System der Wirtschaft, der sich gegenteilig verhält und damit das Wachstum hemmt und blockiert, das ist der kleine Mann. Der trägt sein Geld mit sich rum, hat es zu Hause in der Keksdose oder unter der Wäsche im Kleiderschrank oder verschwendet es in unproduktiven Luxus wie Schmuck, 400 PS Geländeautos und dergleichen sinnlosen Firlefanz.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Telos » Fr 30. Mai 2008, 12:32

Der "Kleine Mann" handelt richtig, wenn er arbeitet, Geld verdient und viel konsumiert.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Fr 30. Mai 2008, 12:51

emporda hat geschrieben:Dir scheinen grundlegende Fakten im Funktionieren einer Wirtschaft abzugehen.
Lieber emporda,

du bist der, der nicht begriffen hat, dass das Verleihen von Geld an "kreditwürdige" Fondmanager wirtschaftlich zZt unser größtes Problem darstellt. Um die Kurse hoch zu halten, werden ganze Arbeitsabläufe nur noch auf Gewinn bedient und die Weiterentwicklung und der Fortbestand ist nicht mehr gesichert.
Im schlimmsten Falle verspekulieren sich die Banken und haben am Ende gar nichts mehr, dann muß wieder der Steuerzahler herhalten, der kleine Mann, dem das Geld für einen Einstieg in die Selbstständigkeit nicht geliehen worden wäre, weil er keine "Sicherheiten" hat.

Wirtschaft funktioniert so, wie Telos schreibt:
Telos hat geschrieben:Der "Kleine Mann" handelt richtig, wenn er arbeitet, Geld verdient und viel konsumiert.


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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Klaus » Fr 30. Mai 2008, 13:54

@stine, wo funktioniert denn Wirtschaft so? Das ist doch eine Utopie.
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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon stine » Fr 30. Mai 2008, 14:02

Klaus hat geschrieben:@stine, wo funktioniert denn Wirtschaft so? Das ist doch eine Utopie.
Leider.
Davon, dass man große Geldströme sammelt und zentriert, wird die Welt jedenfalls auch nicht besser.

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Re: Warum respektieren sich widersprüchliche Religionen ?

Beitragvon Klaus » Fr 30. Mai 2008, 14:05

Sag mal, wir leben im real existierenden Kapitalismus, der noch richtig mit bigottem Christentum durchseucht ist.
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