Andreas Müller hat geschrieben:Das soll wohl Leute beschreiben, die den aktuellen Stand der Wissenschaft für die absolute, endgültige Wahrheit halten. Mir sind solche Leute allerdings nicht bekannt.
Andreas Müller hat geschrieben:Das ist mir zu vage, auch wenn mal wieder klar ist, was du implizierst.
El Schwalmo hat geschrieben:Andreas Müller hat geschrieben:Das soll wohl Leute beschreiben, die den aktuellen Stand der Wissenschaft für die absolute, endgültige Wahrheit halten. Mir sind solche Leute allerdings nicht bekannt.
es soll Leute geben, die meinen, dass man alle Fragen wissenschaftlich klären kann. Die würde ich dann eher als 'wissenschaftsgläubig' bezeichnen.
Vor allem, wenn sie alles, was prinzipiell nicht 'wissenschaftlich' (wobei man hier besser das Englische 'scientific' im Sinne von 'naturwissenschaftlich' verwenden sollte) klärbar ist, aus dem (rationalen) Diskurs ausschließen möchten. Vermutlich dreht sich dann alles um 'rational'.
Marc hat geschrieben:Das ist der Punkt. Wissenschaft umfasst mehr als nur die Naturwissenschaft. Diese ist aber ausschliesslich dafür zuständig zu erklären, wie die Welt funktioniert. Für andere Fragen als die Funktion haben wir die Geisteswissenschaften, oder auch die Kunst, meinetwegen auch Tradition. Aber eine gesicherte Erkenntnis ist meines Erachtens nur aus der Naturwissenschaft möglich. Alle anderen Fachrichtungen unterliegen dem Zeitgeist.
JustFrank hat geschrieben:Hat man tatsächliche Fragen schon einmal anders als wissenschaftlich tatsächlich beantwortet?
Gast hat geschrieben:Oft wird der Vorwurf der Wissenschaftsgläubigkeit erhoben.
Das führt mich zu der Frage, was Wissenschaftsgläubigkeit eigentlich ist bzw. wie sie zu definieren ist.
Myron hat geschrieben:Gast hat geschrieben:Oft wird der Vorwurf der Wissenschaftsgläubigkeit erhoben.
Das führt mich zu der Frage, was Wissenschaftsgläubigkeit eigentlich ist bzw. wie sie zu definieren ist.
Der Szientist glaubt, dass die wissenschaftliche Methodik den objektivsten Weg zur Wahrheit ebnet, und dass es kein "höheres" Wissen als das wissenschaftliche gibt. Das heißt, was die Wissenschaft nicht weiß, weiß die Religion oder die Philosophie erst recht nicht—und falls die Religion oder die Philosophie es zufälligerweise wissen sollte, dann wüsste sie nicht, dass sie es weiß, was bedeutet, dass weder die Religion noch die Philosophie gerechtfertigterweise Wissensansprüche erheben können.
taotne hat geschrieben:Sind wir dann hier eigentlich alle Szientisten?
Myron hat geschrieben:taotne hat geschrieben:Sind wir dann hier eigentlich alle Szientisten?
Die meisten Naturalisten sind in folgendem Sinn szientistisch gesinnt:
viewtopic.php?f=5&t=1428#p22012
v.a.n. hat geschrieben:Also sind alle Brights wissenschaftsgläubig.
»Der Naturalismus wie er heute von analytischen Philosophen vertreten wird, ist immer mit einem durchgängigen Kritizismus verbunden. Nicht nur alle Wirklichkeitsaussagen, ebenso auch alle metatheoretischen, methodologischen und erkenntnistheoretischen Thesen und Behauptungen unterliegen der Kritik, können falsch sein und gegebenenfalls verbessert werden. Daher ist der Dogmatismusvorwurf gegen den Naturalismus gegenstandslos.«
(B. Kanitscheider)
v.a.n. hat geschrieben:taotne hat die Frage nach Wissenschaftsgläubigkeit mit Szientismus beantwortet.
Darauf gabs dann aber Widerspruch von anderen.
Szientismus (von lat. scientia = Wissen, Wissenschaft, auch Szientizismus, Scientismus) ist eine abwertende Bezeichnung für die Auffassung, dass naturwissenschaftliche Methoden in allen Wissenschaftsbereichen Anwendung finden sollten. Der Begriff „Szientismus“ bezeichnet dabei ein Verständnis dieser Methoden welches von einer positivistischen Auffassung ausgeht und wird daher oft mit einem Positivismus gleichgesetzt[1] bzw. als Bezeichnung für eine extreme Haltung des Positivismus benutzt[2]. Der Philosoph Daniel Dennett hingegen sieht im Vorwurf des Szientismus eine Immunisierung gegen naturwissenschaftliche Kritik.[3][4]
Nach Popper liegt die Gefährlichkeit des Szientismus in seinem falschen Verständnis der naturwissenschaftlichen Methode.[6] Der Szientismus geht demnach davon aus, dass sich Naturwissenschaft durch den Gebrauch einer induktiven Methode auszeichnet und dass eine solche Methode entsprechend auch in anderen Bereichen angewendet werden muss. Nach Popper gibt es jedoch keine induktive Methode, und sie kann daher auch nicht die Methode der Naturwissenschaften sein. In seinem Kritischen Rationalismus vertritt er den Standpunkt, dass es durchaus richtig ist, von einer Einheitsmethode auszugehen, jedoch in Form eines Falsifikationsprinzips, das auf der aktiven Veränderung des Forschungsgegenstands im Experiment zwecks Lösung von Problemen basiert und nicht, wie in der szientistischen Vorstellung, in Form passiver Beobachtung.
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