Kurt hat geschrieben:Götter sind nach Auffassung der meisten Religionen mit Eigenschaften ausgestattet, die den Nachweis ihrer Nichtexistenz sehr leicht machen. Allmacht ist da mein Lieblingskandidat. Mir reicht es ja schon, wenn ich sagen kann "einen Gott, wie du ihn dir vorstellst, gibt es nicht".
Ach, wenn's nur so einfach wäre! Jeder Religiöse, dem Du ein Gottesbild widerlegst, wird Dir anschließend erklären, dass Du ihn missverstanden hast oder dass das Wesen Gottes sowieso unergründlich ist. Selbst Epikurs schöne Schlussfolge kann umgangen werden; nämlich damit, dass man durchaus einen mächtigen (wenn auch nicht allmächtigen) Gott anbeten kann, der aus Güte das Leid auf ein Minimum reduziert (die beste aller Welten).
Wir sind uns ja einig, dass all diese Ausflüchte jeder intellektuellen Redlichkeit entbehren, aber das Wörtchen "Beweis" sollte man dennoch aus dem empirischen Bereich heraus halten.
Mal in Anlehnung an den Randi-Test gefragt: Wie könnte Gott einem Naturalisten seine (Gottes) eigene Existenz "beweisen", wenn es ihn wirklich gäbe? Indem er die Naturgesetze änderte? Und wenn er sie nicht aufheben könnte, wäre "er" dann schon kein Gott mehr? Wenn wir nicht wissen, was Gott ist, wie können wir dann wissen, wie sein Existenzbeweis aussähe?
Richtig ist: Es existiert noch nicht ein einziger prüfbarer Hinweis darauf, dass wir für irgendeine Beobachtung andere als natürliche Erklärungen heranziehen müssten. Aber ein Nichtexistenz-Beweis ist das trotzdem nicht.