Max hat geschrieben:In seinem Buch Praktische Ethik spricht Peter Singer immer nur vom Mord an einem unschuldigem Wesen.
Wikipedia: TyrannenmordUnter den im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiven Personen ist die Legitimität eines Mordes an Adolf Hitler lange diskutiert worden, ehe man sich in den Kreisen des bürgerlichen und militärischen Widerstands dazu entschloss, mehrere Versuche zu unternehmen, Hitler zu ermorden.
Der Tyrannenmord wurde nach 1945 im Allgemeinen als gerechtfertigtes Mittel der Nothilfe angesehen, weil davon ausgegangen wurde, dass dadurch das weitere Sterben in Konzentrationslagern, durch SS-, SA- oder Gestapo-Aktionen oder im Krieg schneller hätte beendet werden können. Eine Begründung allein aufgrund der enormen Grausamkeiten, die die Nationalsozialisten unter Hitler verübt hatten, und der Verheerungen, die der Zweite Weltkrieg bis dahin bereits mit sich gebracht hatte, wurde im Allgemeinen abgelehnt.
Max hat geschrieben:Wenn er eine eventuelle Abneigung seitens Beffürwortern der Todesstrafe vermeiden will, warum stellt er dann seine Position nicht einfach dar?
Kramer hat geschrieben: Der Utilitarismus ist gerade unter nichtgläubigen TS-Befürwortern recht beliebt.
Kramer hat geschrieben:Weiss ich nicht, aber ich habe sehr häufig erlebt, dass sich Todesstrafenbefürworter gerne auf Singer berufen.
Hä, wie kriegen die das denn hin? Gerade utilitaristisch ist die Todesstrafe kaum zu begründen.
Falk hat geschrieben:Hä, wie kriegen die das denn hin? Gerade utilitaristisch ist die Todesstrafe kaum zu begründen.
Ist doch ganz einfach: Wenn man den bösen Mörder hinrichtet, ist ein Mensch tot, wenn man ihn leben läßt, bringt er bestimmt noch mindestens 10 weitere Menschen um. 1:10 - klare Sache!
Ich vermute, wenn man einfach davon absieht, sich näher mit dieser Frage und/oder dem Utilitarismus auseinanderzusetzen, dann sieht das recht einleuchtend aus.
Max schrieb:
In seinem Buch Praktische Ethik spricht Peter Singer immer nur vom Mord an einem unschuldigem Wesen. Wieso verwendet er dieses Wort? Singer ist, so lassen seinen anderen Ansichten stark vermuten, gegen die Todesstrafe. Wenn er eine eventuelle Abneigung seitens Beffürwortern der Todesstrafe vermeiden will, warum stellt er dann seine Position nicht einfach dar? Warum spricht er das Thema in seinem Buch überhaupt nicht an?
Ironie?
Falk hat geschrieben:Ironie?
Nein, überhaupt nicht. Aber irgendwie hab' ich mir schon gedacht, daß der Beitrag mißverstanden werden würde.Ich sage bloß, daß das der Gedankengang vieler Todesstrafenbefürworter ist, und daß es, wie problematisch es auch sein mag, sehr leicht ist, diesen als utilitaristisch aufzufassen: "Also, Utilitadingsbums, Nutzen aufrechnen, 1:10, is' doch logisch, hängt ihn höher!"
Peter Singer
nimmt den prominentesten Moralisten unserer Zeit in die
Verantwortung. Er befaßt sich mit den moralischen Aspekten von Bushs
Steuersenkungen, seiner Einstellung zur Todesstrafe und
Stammzellforschung, seiner Sozial- und Bildungspolitik, der Kriege in
Afghanistan und Irak. Er stellt Bushs Reden seinem Handeln gegenüber
und prüft verschiedene politische Maßnahmen auf ihre ethische
Vereinbarkeit.
Das Flugpersonal und seine Passagiere wären sicher auch ganz begeistert, wenn jede entführte Maschine prophylaktisch abgeschossen werden dürfte, weil irgendwer ausgerechnet hat, dass dabei im Schnitt weniger Opfer anfallen. Auf solche Ideen kommen keine Humanisten, auf solche Ideen kommen Christen wie Bush und Schäuble.
Noch kurz zur Klärung der Utilitarismus-Frage (Falk / Kival): Auf die Idee, die Anzahl von Menschenleben als Werte gegeneinander aufzurechnen, kann ein moderner (Präferenz-)Utilitarist gar nicht kommen, da für ihn das Menschenleben keinen Wert an sich darstellt.
Echt? Hab das gar nicht mitbekommen. Aber bitte... Hochhaus in Österreich??Münchhausen hat geschrieben:Wird in Österreich gerade Diskuttiert weil wir ja jetzt die Eurofighter haben, so abwägig ist es dann doch nicht, wobei die zerstören Flugzeugteile mehr Schaden anrichten könnten als wenn das Flugzeug einfach nur in ein Hochhaus reinfliegt.
Münchhausen hat geschrieben:Noch kurz zur Klärung der Utilitarismus-Frage (Falk / Kival): Auf die Idee, die Anzahl von Menschenleben als Werte gegeneinander aufzurechnen, kann ein moderner (Präferenz-)Utilitarist gar nicht kommen, da für ihn das Menschenleben keinen Wert an sich darstellt.
Moderner Utilitarist, der ursprüngliche Utilitarismus bezieht sich aber auf diese Aufrechnung.
Beleg bitte...
Echt? Hab das gar nicht mitbekommen. Aber bitte... Hochhaus in Österreich??
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