Musik für Ungläubige

Alles, was sonst nirgendwo hinpasst, findet hier seinen Platz.
Neue Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich hier vorzustellen.

Beitragvon HF******* » Mo 13. Aug 2007, 22:18

Jetzt verstehe ich langsam, was Ihr mit ungläubiger Musik meint:

http://www.dasich.de/
Ein Klassiker: Gottes Tod
(wird nicht einmal mehr auf der Retourn of the living death in Hamburg gespielt, weiß auch gar nicht, warum :selbstmord: )

Lakrimosa und Goethes Erben sind da wohl auch nicht zu verachten.
Von Rammstein würde auch noch Engel hier her passen: Gott weiß ich will kein Engel sein.

Hust, schade ich gerade meinem guten Ruf?
Zuletzt geändert von HF******* am Mo 13. Aug 2007, 22:26, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Kival » Mo 13. Aug 2007, 22:19

Klaus hat geschrieben:Ich bitte zu beachten, dass hier nur Songtexte und Gedichte veröffentlicht werden, bei denen die Rechtslage diese auch zulässt. Songtexte und Gedichte, welche nicht gemeinfrei sind, bitte durch die entsprechenden Autoren wieder entfernen. Danke

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Beitragvon molosovsky » Mo 13. Aug 2007, 22:35

Wiederum als Ausgleich zum vielen Krach/Gothic/Dark-Wave-Zeugel hier, eine kleine Linkrunde von mir. (Nicht haun! Ich hab auch einige Rammstein & Co-Sachen in meiner Bude).

Atheist Alliance hat schon gesammelt.
Hier eine Liste atheistischer Musiker (einige Namen aber erscheinen mir etwas heikel),
und hier eine Liste mit einigen Stücken.

Diese Liste find ich auch ganz gut. Mein Gott (ooops), was ist meine Musik-Sammlung gesättigt mit Antheisten-Songs!
Grüße
Alex / molo
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Beitragvon dvrvm » Mo 13. Aug 2007, 22:56

Hm, mal ehrlich, dieser Thread hört sich schon an wie in jesus.ch "Was darf ich als Christ für Musik hören?" :D Ich für meinen Teil höre neben jeder Menge weltanschaulich neutralem Alltagszeugs/Hiphop/Punk/Folk auch heidnischen Death Metal und auch sehr gerne Mozart und Mendelssohn, besonders Messen. Ich gehe sogar in die Kirche, wenn ein Chor in der Umgebung ein spezielles Werk singt. Sogar wenn es in einer Messe eingebettet ist. Darf ich mich jetzt nicht mehr Atheist nennen? :P
Nur bei Boyzone - No Matter What kehrt es mir jedes Mal fast den Magen um beim Hören...
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Beitragvon musikdusche » Mo 13. Aug 2007, 23:21

dvrvm hat geschrieben:Hm, mal ehrlich, dieser Thread hört sich schon an wie in jesus.ch "Was darf ich als Christ für Musik hören?" :D
Und wer was anderes hört gehört nicht mehr zu uns! Genau ;-)

Ich oute mich mal: meine evangelikale Mitbewohnerin und ich haben schon so einige Lobpreissongs (aus ihrer Gemeinde) zusammen performed (sie Klavier, ich Bass) und es sind teilweise wirklich schöne, bewegende Stücke. Manchmal bin ich halt auch Softie ;-)
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Beitragvon molosovsky » Mo 13. Aug 2007, 23:51

dvrvm,
da triffste durchaus einen wunden Punkt. Da kommen die Atheisten auch nicht aus dem Pfuhl anthropologischer Konstanten raus. Alle Gruppen brauchen halt ihre Cheers und Lieder um sich zu festigen.

Bei wem können wir dann eigentlich beichten, wenn wir einen Rückfall hatten und uns mit Mozarts Requiem wegbeamen? Andererseits: ich schäme mich kein Stück für meine sakrale Klassik, oder daß der größte Posten meiner Musiksammlung aus JS Bach-Mukke besteht. Dennett und Dawkins haben auch schon über geistliche Musik abgejubelt.

Die vielleicht trashigste CDs mit "religiöser" Musik sind ja die "Dead & Gone"-Anthos von Trikont (Trauermärsche und Totenlieder)

Grüße
Alex / molo
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Beitragvon HF******* » Di 14. Aug 2007, 09:39

Molosowski schrieb:
… ich schäme mich kein Stück für meine sakrale Klassik …

:(

Der intellektuelle Aussagegehalt von klassischer Musik ist doch zweitrangig. Da kann ich nur ebenso drüber schmunzeln, wie über die Einschränkung, dass jahrzehntelang in Israel kein Wagner gespielt wurde.

Das ist immer eine Frage, welchen Stellenwert man der Musik ansich gegenüber dem intellektuellen Aussagegehalt einräumt.
Zuletzt geändert von HF******* am Di 14. Aug 2007, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon molosovsky » Di 14. Aug 2007, 14:11

HFRudolph hat geschrieben:Der intellektuelle Aussagegehalt von klassischer Musik ist doch zweitrangig.

Du meinst so, wie die Texte von heutigen Songs? Ich bin ziemlich altmodisch und lege großen Wert auf die "intellektuelle Aussage" von Musik (die ich genauso vergessen und außer Acht lassen kann, wenn ich mich nur berieseln lassen will).
Grüße
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Beitragvon taotne » Di 14. Aug 2007, 14:26

molosovsky hat geschrieben:
HFRudolph hat geschrieben:Der intellektuelle Aussagegehalt von klassischer Musik ist doch zweitrangig.

Du meinst so, wie die Texte von heutigen Songs? Ich bin ziemlich altmodisch und lege großen Wert auf die "intellektuelle Aussage" von Musik (die ich genauso vergessen und außer Acht lassen kann, wenn ich mich nur berieseln lassen will).
Grüße
Alex / molo



Da ist die Frage, was man unter der intellektuellen Aussage eines Stückes verstehst. Wenn du das meinst, was ich darunter verstehe, nämlich das, was Musikwissenschaftler zu Beethovens revolutionärer 3.Symphonie sagen können, wo jetzt der Sieg Napoleons zu finden ist und was weiß ich noch was für symbolische Aussagen die Tonarten haben können, dann kann ich dem einfach nicht folgen. Das ist mir intelektuell und musiktechnisch (noch) zu hoch. Mir geht es bei klassischer Musik eher um Stimmungen und um ein paar echt geniale Themen, die in der Popmusik vergeblich seinesgleichen suchen. :gott:

molosovsky hat geschrieben:Andererseits: ich schäme mich kein Stück für meine sakrale Klassik, oder daß der größte Posten meiner Musiksammlung aus JS Bach-Mukke besteht.
Bach ist echt großartig. Und nur, weil in dieser Zeit hauptsächlich die Kirche Komponisten angestellt hat will ich doch nicht darauf verzichten. Selbst wenn das Stück "Jesus bleibet meine Freude" heißt. :lachtot:
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Beitragvon HF******* » Di 14. Aug 2007, 15:08

taotne schreibt:
Bach ist echt großartig. Und nur, weil in dieser Zeit hauptsächlich die Kirche Komponisten angestellt hat will ich doch nicht darauf verzichten. Selbst wenn das Stück "Jesus bleibet meine Freude" heißt. lachtot


@Molosovski: Text und Hintergrund.

Genau das meine ich. Solange die Stücke nicht aktiv missbraucht werden, tritt der Aussagegehalt weit hinter den musikalischen Wert zurück.

Ich würde selbst die DDR-Hymne oder die Sowjet-Hymne hören, ohne mich am Hintergrund zu stören, vielleicht so lange nicht die PDS die Hymne für Wahlkampfzwecke verwendet. Dann kann auch der (intellektuelle) Aussagegehalt an Bedeutung gewinnen. („intellektuell“ habe ich nur verwendet, weil mir gerade nichts besseres einfiel, Ihr versteht mich schon)
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Beitragvon Klaus » Di 14. Aug 2007, 15:17

Die PDS gibts nicht mehr, das nennt sich jetzt LINKE. :^^:
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Beitragvon HF******* » Di 14. Aug 2007, 15:23

Ja, die linke ist die Ex-SED :opa: :devil:
die nennen sich ja andauernd um.
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Beitragvon dvrvm » Di 14. Aug 2007, 15:30

Naja... die Aussage der Musik / der Texte aussen vor zu lassen ist nicht immer unproblematisch. Da kommt dann automatisch die Frage, ob man das bei Nazi-Hetzmusik auch darf und wenn nicht, warum nicht.
Bei klassischer, sakraler Musik sehe ich die "Aussage" als unausweichliches Produkt der damaligen Kultur (ein Komponist hatte gar nicht wirklich Alternativen dazu, kirchliche Musik zu schreiben!) und erachte sie deshalb nicht als Aussage des Komponisten... der "intellektuelle Gehalt" der Musik hat in der Klassik nicht unbedingt mit dem Text zu tun.
Bei heutigen Bands, besonders bei eher aggressiven Aussagen, bin ich da vorsichtiger. (Obwohl so "die Rache der Wikinger an den Christen"-Lieder von Amon Amarth und Konsorten durchaus ihren Unterhaltungswert haben. Wobei ich die Aussage hier wiederum nicht sehr ernst nehme.)

Bei wem können wir dann eigentlich beichten, wenn wir einen Rückfall hatten und uns mit Mozarts Requiem wegbeamen?

:lachtot:
I love Mozarts Requiem :D Aber ich finde das genau einen Vorteil an der Freiheit vom Glauben. Ich muss mich nur gegenüber mir selbst verantworten. Ich kann die Musik hören, die ich für richtig halte.
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Beitragvon HF******* » Di 14. Aug 2007, 15:48

dvrvm schrieb:
Da kommt dann automatisch die Frage, ob man das bei Nazi-Hetzmusik auch darf und wenn nicht, warum nicht.


Ich wollte es nicht aussprechen. Mit Text würde ich das möglicherweise auch nicht antun. Mir ist allerdings auch keine Nazi-Musik bekannt, die ich wegen der Musik ansich hören wollen würde. Das Horst-Wessel-Lied ist überhaupt das einzige mir bekannte Lied mit eindeutigem Bezug und das finde ich jetzt nicht wirklich musikalisch bedeutsam. Wenn es ein hinreichend bedeutsames Stück gäbe, würde ich es für mich wegen des Aussagegehalts nicht ausklammern wollen.

Die DDR- oder Sowjet-Hymne würde ich sicherlich auch nicht in Gegenwart von Menschen hören, die mich nicht ganz genau kennen.

Ich habe keine Probleme mit klassischer Musik, die etwa zwischen 1933 und 1945 aufgenommen wurden, obwohl sicherlich ein nicht unerheblicher Teil der Musiker Nationalsozialisten waren. Der damit verbundene Aussagegehalt tritt in aller Regel hinter entsprechend zurück. Le Prelude (wie schreibt man das?) von Liszt hat für manche auch einen Aussagegehalt, weil es von Hitler persönlich für die Wochenschau zu der Kriegsberichterstattung für den Russlandfeldzug ausgewählt wurde. Das Stück ist mir zu wichtig, als dass ihm das etwas anhaben könnte.

Wenn jemand das Stück intellektuell deswegen ächtet, wird es dadurch vielleicht intellektuell interessanter :skeptisch3: , nicht aber musikalisch besser oder schlechter.

(P.S: Von meiner Seite aus sind das hier keine Brights Aussagen)
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Beitragvon [C]Arrowman » Di 14. Aug 2007, 15:48

Raider heißt jetzt auch Twix. Schätze es kommt auf den Inhalt an...
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Beitragvon Klaus » Di 14. Aug 2007, 16:03

Was mißbraucht werden konnte, egal von wem, ob nun Rechts-Extrem oder Links, wurde mißbraucht. Les preludes ist ein deutliches Beispiel dafür. Die Capri-Fischer wurden im Westen umgeschrieben, und im Osten haben sie dem "Argonner Wald" einen neuen Text verpasst, oder "Hat einen Kameraden" da wurde dann das Hans-Beimler-Lied draus.
Auf Inhalte achte ich schon, wobei manche Stücke, z.B. Carl Orff, Carmina Burnana, deutlich religiöse Bezüge haben, aber einfach klasse klingen. Oder, "Es ist ein Ros´ entsprungen, aus einer Wurzel zart", von Heino, da geht doch nichts drüber :lachtot:
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Beitragvon HF******* » Di 14. Aug 2007, 16:15

@Klaus: Du meinst, dem Stück würdest Du es verzeihen, wenn es missbraucht wurde, nicht aber, wenn es extra für Propagandazwecke geschaffen worden wäre?
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Beitragvon Klaus » Di 14. Aug 2007, 16:57

Ich finde jedweden Mißbrauch von Musik abartig. Letztlich kann Liszt nichts dafür dass deutsche Panzerkeile unter seiner Musik in Russland dargestellt wurden. ich meine alles läßt sich mißbrauchen, sobald die Ideologen die Bühne betreten. Propaganda versuche ich, in jedweder Form, aus dem Weg zu gehen.
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Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 14. Aug 2007, 20:30

molosovsky hat geschrieben:Die vielleicht trashigste CDs mit "religiöser" Musik sind ja die "Dead & Gone"-Anthos von Trikont
Mal ansehen. Ich habe tatsächlich auch ein Faible für klassische "funeral music" und auch sonst das ein oder andere (moderne) morbide Stückchen.
Sakrale Stücke können schon sehr schön sein.

HFRudolph hat geschrieben:Das Horst-Wessel-Lied ist überhaupt das einzige mir bekannte Lied mit eindeutigem Bezug und das finde ich jetzt nicht wirklich musikalisch bedeutsam.
War ja musikalisch nur ein Plagiat bzw. zusammengeklaut aus Melodien aus halb Europa (vom Jennerwein bis zu britsichen oder skandinavischen Kirchenliedern).

Ich gebe zu, ich höre primär Musik, Text und Inhalt sind sekundär. Allerdings ziehe ich meine Grenzen bei eindeutig "menschenverachtendem Hintergrund" (insbesonders Nazi-Hintergrund).
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Beitragvon Münchhausen » So 19. Aug 2007, 18:01

Laibach -God is God
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=W7SFcB0vOhQ[/youtube]
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