von Darth Nefarius » So 14. Okt 2012, 10:27
Enttäuschen kann mich keine der Möglichkeiten, ich will wissen, womit ich es auf der anderen Seite zu tun habe. Als "Freund" werde ich den Papst (egal welchen) nie sehen.
Vielleicht hast du meinen Ansatz nicht verstanden. Es ist nicht unbedingt ein Beleg dafür, dass er erzkonservativ ist, dass er soetwas sagt. Es stellt sich mir die Frage, wie sehr er hinter dem steht, was er sagt (während er wichtige Kirchenämter bekleidet). Der Anlass an seinen Worten zu zweifeln ist eben der Stein des Anstoßes bei der Frau, die mit ihm studierte und ihn zitierte, deswegen ihren Posten verlor. Mir stellt sich wegen dieser eigentlich aus Sicht der Kirche logischen Handlung die Frage, wie verlogen das System ist, wenn der Urheber dieses Gedankens, der ein zentrales Element des katholischen Glaubens relativiert, zum Papst wird. Ist er verlogen? Ist das System verlogen? Oder sind alle senil? Oder sind diese relativierenden Formulierungen aus dem Munde einer Frau "gefährlicher" als aus dem eines Mannes?
Es ist natürlich sehr spekulativ, wenn man nicht mehr davon ausgeht, dass er das, was er sagt, auch so meint, aber dieses Indiz ist doch diskussionswürdig. Es erschließt sich mir nicht, dass er einerseits mit der Biologie argumentiert, dann aber diese wieder ablehnt. Der Unterschied zwischen diesen beiden Handlungsweisen ist die Zeit, in der er eine Karriere hinter sich gebracht hat. Seine Position bringt ihn in besondere Beobachtung, was den Inhalt seiner Aussagen beeinflussen könnte, wenn seine Prämisse der Machterhalt ist.