Bionic hat geschrieben: Also warum findest du dass es kein Verständnis mehr verdient?
Damit man leichter weiß um was es geht, zitiere ich mich noch einmal:
das Recht jemanden umbringen zu dürfen, nur weil dieser jemanden umgebracht hat, dieses Recht verdient in der heutigen Zeit kein Verständnis mehr.
Kleiner aber wiederholter Hinweis: ein Recht, ist ein Anspruch, kein Gefühl, keine Hoffnung, kein Wunsch.
Auch wenn du vielleicht zu jung sein könntest (?), ein gutes Beispiel ist "Marianne Bachmeier". (=> s.a.
http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Bachmeier)
Ich habe sehr, sehr viel Verständnis für den Wunsch dieser Mutter nach Rache, auch wenn ich zum Glück es nicht wirklich nachvollziehen kann (ich habe keine ermordete Tochter).
Aber sie hatte kein Recht auf Rache, kein Recht den Mörder zu töten.
Warum nicht?
Weil Recht wenn möglich auch was mit Gerechtigkeit zu tun haben sollte, weil Emotionen und Gerechtigkeit leider selten Hand in Hand gehen.
Rache ist selten Gerecht, deshalb darf es kein Recht auf Rache geben und auch kein Verständnis auf Recht auf Rache geben, solange sich eine soziale Gesellschaft irgendwie anders behelfen kann.
Auch weil - grundsätzlich - niemand das Recht hat jemand anderes zu töten (Notwehr u.ä. ausgenommen, wenn die Tötung angemessen oder unausweichlich ist oder zu sein scheint).
Und alleine daraus verbietet sich das Recht auf Rache schon. Denn wenn die Rache (nicht das Recht darauf) am verständlichsten ist (wenn das eigene Kind "bestialisch" ermordet wurde), ich die Rache nicht gewähren darf, dann darf ich diese in weniger verständlichen Fällen doch erst recht nicht gewähren.
Ich habe kein Verständnis für ein
Recht auf Rache.
Möchte möglich sein, dass du dies (die Betonung auf
Recht auf Rache) so nicht herausgelesen hast, obwohl ich der Meinung war, es stünde eigentlich doch deutlich dort.
Für den
Gedanken, den
Wunsch nach Rache habe ich fallweise (z.B. im Fall Bachmeier u.ä.) durchaus Verständnis. Aber die Ausführung ist weder rechtens noch richtig.
Bionic hat geschrieben:1von6,5Milliarden hat geschrieben:Du meinst es wäre besser, man würde immer noch eine Betroffenheitsäußerung nachschieben, das Mord böse ist, Totschlag auch, aber etwas weniger etc.?
Nein! Es ging darum dass du von
nur Mord gesprochen hast. Das find ich schon etwas fraglich.
Hilf mir bitte, ich finde es nicht
Bionic hat geschrieben:1von6,5Milliarden hat geschrieben:Mord ist nicht banal, aber leider leben wir in einem Staat, der aus finanziellen Gründen geschätzt jeden zweiten Mord nicht einmal als solchen erkennen will.
Sicher jeden zweiten?
Nein, deshalb auch das Wort "geschätzt" (was ich nachträglich hervorgehoben habe in meinem Zitat).
Ob die veröffentlichte Schätzung zutreffend ist, ließe sich erst durch einen großangelegten Versuch oder durch eine Systemänderung untermauern oder widerlegen. Diese Schätzung kann übertrieben sein, vielleicht auch aus finanziellen Gründen, man will mehr Geld für seine Berufssparte, oder auch viel zu vorsichtig. Wer weiß?
Ist mir übrigens schon seit ca. 30 Jahren (+/- 5) bekannt.