Weltverbesserung

Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Mi 16. Jun 2010, 18:47

ganimed hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Die Frage wäre, was kann jeder von uns tun, um die Situation um sich herum zu verbessern?

Ich finde nicht, dass das die Frage wäre. (Die Antwort wäre übrigens: "so gut wie nichts, vergiss es"). Ich halte es zumindest für einen starken Perspektivfehler, wenn man sich selbst wichtig genug nimmt, um über diese Frage im Zusammenhang mit globalen Problemen nachzudenken.
Weil du so gerne Sprichwörter zitierst, schon mal gehört: Wenn jeder vor seiner eigenen Türe kehrt, wird die ganze Straße sauber!

Klar kann man über globale Zusammenhänge nachdenken, stundenlang, tagelang und jahrelang. Aber das hilft niemandem. Helfen und verändern tut sich nur was, wenn etwas passiert und das kann nur das sein, was jeder einzelne an Beiträgen zu leisten in der Lage ist. Und wenn es nur das Konsumverhalten ist, das man gewillt ist, zu verändern. Dabei muss man sich auch gar nicht wichtig fühlen. :mg:

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Entität » Mi 16. Jun 2010, 19:50

bionic hat geschrieben:Ja zum Beispiel. Wie siehst du den Besitz ansich? Ich sehe in schon eher kritisch.

Ich sehe den Besitz an sich als unabdingbar an, auch wirst du es nicht aus den Menschen heraus bekommen gewisse Dinge für sich zu beanspruchen. Aber das sollte alles eine Grenze haben. Nicht jeder braucht 3 Autos 2Ferienhäuer und ein 1 Flugzeug.
Wenn die kommunistische Idee, mit "alles gehört allen", verwirklicht wird, werden Sachen eben verschwinden und schwarz gehandelt. Darum sollte ein gewisser Besitz jedem zugestanden werden.

Mein persönliches Modell einer kommunistch-wirtschaftlichen Synthese würde ungefähr so aussehen.
Alles was der Mensch zu einem akzeptablen Leben braucht (Kleidung,Nahrungsmittel, Medizin,Obdach, Bildung und Mobilität) sollte für jeden Menschen frei verfügbar sein. Alles was darüber hinaus geht gehört zum Luxus und muss selbst bezahlt werden.
Dadurch wird niemand dahin siechen und wer mehr leistet bekommt auch mehr. Aber naja wirklich ausgearbeitet habe ich die Idee noch nicht^^


bionic hat geschrieben:Beispiele? Ich würde da zb an Talentetauschkreis denken, oder an das Konzept des Wanderbuches.

Ich habe bei Fehlern der Menschheit an eine Vielzahl gedacht.
Umwelzerstörung und Verschmutzung. Dazu gibt es sehr gute Projekte in Industrie-, Schwellen, und auch Entwicklungsländern.
In Afrika wurden beispielsweise riesige Reservate eingerichtet, die von ehemaligen Wilderern betrieben werden, mit großem Erfolg. (http://www.youtube.com/watch?v=hoF4FHCbHwU)
Erhöhung der Fischbestände bedrohter Arten, bei gleichzeitiger Ertragssteigerung für kleine Fischer durch Schutzzone. (http://www.youtube.com/watch?v=4EUAMe2ixCI)

Weiter denke ich an die verbesserte Verbreitung von Wissen Bildung und Aufklärung und der damit einhergehenden Bewusstsein für die Umwelt, vorallem durch das Internet ( Projekte wie Wikipedia, TED, Wikileaks etc.etc.).
Bildungsprojekt in Indien: (http://www.youtube.com/watch?v=n8eyF4UWG38)

Auerßdem an zukunftsweisen Projekte wie ITER (http://de.wikipedia.org/wiki/ITER) oder Betrand Piccards Solarflugzeug (http://www.youtube.com/watch?v=lxYFURQ7Ehw)
Zudem kenne ich noch eine Community in der Forscher Ergebnisse und Ideen austauschen können, aber habe da noch nicht wirklich reingeschaut. (http://www.researchgate.net/)

bionic hat geschrieben:Aber könnten biologische Kunstsoffe überhaupt in der heutigen Menge produziert werden? Oder müsste es da einfach auch zu
einer Reduktion kommen.

Mit der entsprechenden Nachfrage kann alles in großen Mengen produziert werden, manche Kunststoffe(teilweise Verpackungen) sind bereits biologisch Abbaubar.
Allerdings ist es heute günstiger den alten Kunststoff in die Müllverbrennung zu geben und neu herzustellen, anstatt den alten Kunststoff zu depolymerisieren und die Ausgangsstoffe erneut zu nutzen. Wie gesagt eine Frage der Nachfrage bzw. des Geldes.


_wolf hat geschrieben:geht es nicht so um die 35Euro, die in der Tat für den Millionär weniger empfindlich sind als für einen Menschen der im unteren Einkommensbereich sein Leben gestalten muss. Aber es ist ja mit den 35 Euro nicht getan. Bei Wiederholungen oder gröberen Verstößen droht Fahrerlaubnis-Entzug oder gar „Idiotentest“. Und da sollte es keine Rolle mehr spielen ob ich 10Euro oder 1 Million auf dem Konto habe. Somit kann ich mir die 35Euro Strafe nicht allzu oft leisten.


In dem Punkt kann sich einer der beiden einen Anwalt leisten. =) Außerdem macht es damit das System nicht gerecht, nur weil ein Teil (Führerschein weg bei zuvielen Verstößen) davon gerecht ist.

_wolf hat geschrieben:Wenn man anfängt zu regulieren, sagen wir mal die „Reichen“ (wie definierst Du das? Natürlich mit einer Summe, die groesser ist als Dein Vermögen :^^: ) muss man Grenzen ziehen. Und das endet dann eben so wie in der DDR. Das Eine ergibt das Andere. Deswegen muss man vorsichtig sein mit Wut im Bauch anfangen Regelungen zu schaffen die dann eben so enden.

Also wenn ich jeden als Reich definieren würde, der ein größeres Vermögen an sich hätte, wären da selbst manche Hartz4 Empfänger arm dran.^^ Ich würde reich mal ganz willkürlich Leute mit einem Jahresgehalt von 100.000Euro definieren. Wobei ich eher eine Rechnung a la:
Y= X* (Wert Standardwarenkorb) * (Anzahl der im Haushalt lebenden Personen)
vorziehen würde.
Und wenn du deinen zweiten Satz konseqent durchziehen willst, wirst du deregulieren und das glorreiche Ergebnis kannst du in den USA begutachten knapp 40Mio Menschen in Armut(halb Deutschland).http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,648291,00.html

_wolf hat geschrieben:Hier hast Du absolut Unrecht. Ich mache bei keinem Spiel mit. Da solltest Du Dich mal über die Geschichte und Sinn und Zweck einer Aktie informieren. Und wer sich daran orientiert spielt nicht, sondern legt sein Geld in einer für Ihn geeigneten Anlageform an. Hier solltest Du wirklich noch mal bei Wikipedia nach schauen.


Habe ich. Nunja die Aktie ist "ein Wertpapier, welches den Anteil an einer Gesellschaft (auch Anteilsschein) verbrieft.", bei welchem du darauf hoffst/spekulierst das es an Wert zunimmt und für dich ein rentables Geschäft wird, wenn du sie abstößt oder hoffst auf Dividendenausschüttung. Beides kann nur durch einen höheren Marktwert durch Profit/Umsatz des Unternehmens erreicht werden. Klär mich auf was habe ich falsch verstanden?

_wolf hat geschrieben:Vom Standpunkt der Gerechtigkeitsfrage ist das schon OK. Nur wie umsetzen? Muss dann jeder Autofahrer der Bussgeldstelle eine Kopie seiner Steuerkarte hinterlassen, damit Sie das Strafmass festlegen?

Wenn jemand zu Tagessätzen verurteilt wird, passiert im Prinzip genau das. ;)

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon ganimed » Mi 16. Jun 2010, 20:28

stine hat geschrieben:Helfen und verändern tut sich nur was, wenn etwas passiert und das kann nur das sein, was jeder einzelne an Beiträgen zu leisten in der Lage ist. Und wenn es nur das Konsumverhalten ist, das man gewillt ist, zu verändern.

Helfen und verändern tut sich nur was, wenn technische Entwicklungen bestimmte Lösungen ermöglichen, wenn großflächige Markt-Kräfte bestimmte Lösungen befördern, wenn politische Kräfte bestimmte Lösungen unterstützen und wenn soziale Strömungen und Zeitgeisttrends in dieselbe Richtung gehen. Nur mal so ganz grob. Was der einzelne da macht ist völlig irrelevant.

"Dein eigenes Konsumverhalten ändern", das ist auch so ein Thema. Wie ich ja schonmal irgendwo zitiert habe, deuten wissenschaftliche Ergebnisses darauf hin, dass man eben nicht Herr der eigenen Vorlieben und Gedanken ist, sondern sich unbewusst und unbemerkt mit Ideen und Einstellungen sozial ansteckt. Natürlich wäre die Frage, in welchem Ausmaß dies geschieht und welche Eigenkontrolle man dabei vielleicht doch noch behält. Aber meine Schätzung wäre, dass eine auch nur landesweit spürbare Konsumverhaltensänderung nicht dann entsteht, wenn sich recht viele Individuen zufällig das Gleiche überlegen. Sie entsteht, vermute ich mal, durch soziale Ansteckung (oder Strömung oder Zeitgeist, oder wie auch immer man das nennt). Die Wirkung des einzelnen schätze ich bei solch flächendeckenden Phänomenen doch als sehr gering ein.

stine hat geschrieben:Wenn jeder vor seiner eigenen Türe kehrt, wird die ganze Straße sauber!

Nicht bei einer Straße, die ständig von schmutzigen, Fracht verlierenden Müllautos frequentiert wird. Selbst wenn alle fegen, die Straße wird immer wieder schmutzig und bleibt es insgesamt auch. Da hilft nur eine politische Entscheidung, die Müllautos auf dieser Straße zu verbieten. Also hör endlich auf, zu fegen und jedem zuzurufen: komm, mach mit! :)
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Do 17. Jun 2010, 02:09

__wolf hat geschrieben:vor dem Gesetz sind alle gleich. Oder sollten es sein.

1.) Sind sie das nicht. 2.) Sollte das auch gar nicht so sein. (Wenn auch ziemlich anders wie heutzutage.)
Entität hat geschrieben:Ich sehe den Besitz an sich als unabdingbar an, auch wirst du es nicht aus den Menschen heraus bekommen gewisse Dinge für sich zu beanspruchen.

Könnte man das nicht gegen Nutzungsrecht ersetzen?
Entität hat geschrieben:Alles was der Mensch zu einem akzeptablen Leben braucht (Kleidung,Nahrungsmittel, Medizin,Obdach, Bildung und Mobilität) sollte für jeden Menschen frei verfügbar sein.

Ne da bin ich mir nicht so sicher. Diese Dinge sollten für jeden ferfügbar sein. Aber frei müssen sie deshalb ja auch nicht gleich sein.
Immerhin muss zuvor alle Irgendwer produziert haben.
__wolf hat geschrieben:Ach ja, wuerde ich gerne sehen, bin aber zur Zeit im sozialistisch/kommunistischen China. Da ist es verboten YouTube zu sehen. :up:

Das zum besseren System.

Ich rede hier nicht von Kommunismus.
ganimed hat geschrieben:"Dein eigenes Konsumverhalten ändern", das ist auch so ein Thema. Wie ich ja schonmal irgendwo zitiert habe, deuten wissenschaftliche Ergebnisses darauf hin, dass man eben nicht Herr der eigenen Vorlieben und Gedanken ist, sondern sich unbewusst und unbemerkt mit Ideen und Einstellungen sozial ansteckt. Natürlich wäre die Frage, in welchem Ausmaß dies geschieht und welche Eigenkontrolle man dabei vielleicht doch noch behält.

Sein Konsumverhalten kann jeder ändern! Was daranhindert sind nur die Gewohnheiten. Noch was zur Wirkung des Einzelen: "Steter Tropfen, höhlt den Stein!"
ganimed hat geschrieben:Nicht bei einer Straße, die ständig von schmutzigen, Fracht verlierenden Müllautos frequentiert wird. Selbst wenn alle fegen, die Straße wird immer wieder schmutzig und bleibt es insgesamt auch. Da hilft nur eine politische Entscheidung, die Müllautos auf dieser Straße zu verbieten.

Oder die Leute behindern selbst die Müllautos an der Durchfahrt! (Eben mein Spruch.)
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon __wolf » Do 17. Jun 2010, 05:49

Entität hat geschrieben:Mein persönliches Modell einer kommunistch-wirtschaftlichen Synthese würde ungefähr so aussehen.
Alles was der Mensch zu einem akzeptablen Leben braucht (Kleidung,Nahrungsmittel, Medizin,Obdach, Bildung und Mobilität) sollte für jeden Menschen frei verfügbar sein. Alles was darüber hinaus geht gehört zum Luxus und muss selbst bezahlt werden.
Dadurch wird niemand dahin siechen und wer mehr leistet bekommt auch mehr. Aber naja wirklich ausgearbeitet habe ich die Idee noch nicht^^

Haben mir die Lehrer waehrend meiner Schuhlzeit auch schon erzaehlt. Ergebnis bekannt / klappt nicht.

Entität hat geschrieben:In dem Punkt kann sich einer der beiden einen Anwalt leisten. =) Außerdem macht es damit das System nicht gerecht, nur weil ein Teil (Führerschein weg bei zuvielen Verstößen) davon gerecht ist.

Eigentlich Beide, denn beim ADAC gibt es preiswert eine Rechtsschutzversicherung unter 100Euro/Jahr die sich jeder der ein Auto hat, dieses bezahlt, Geld fuer Sprit, Steuern, und Haftpflicht hat sich eigentlich leisten kann.

Entität hat geschrieben:Habe ich. Nunja die Aktie ist "ein Wertpapier, welches den Anteil an einer Gesellschaft (auch Anteilsschein) verbrieft.", bei welchem du darauf hoffst/spekulierst das es an Wert zunimmt und für dich ein rentables Geschäft wird, wenn du sie abstößt oder hoffst auf Dividendenausschüttung. Beides kann nur durch einen höheren Marktwert durch Profit/Umsatz des Unternehmens erreicht werden. Klär mich auf was habe ich falsch verstanden?

Im Kern hast Du das schon richtig erkannt, nur ist da zuviel das Wort "hoffen" drin. Denn dann sei bitte konsequent.
Wenn Du einen Arbeitsvertrag hast in einem Unternehmen hoffst Du auch, das das Geschäft gut geht und Du Deinen Lohn pünktlich bekommst, und hoffst, dass wegen schlechter Geschäftslage/Weltwirtschaftslage Dir keine betriebsbedingte Kündigung ausgesprochen wird. Also dass kann man ewig weiter spinnen, dann wird das gesammte Leben zur Hoffnung/Spekulation.
Nun zum Kern.
Wenn ich bei der Firma X arbeite, nehmen wir an Siemens, und kaufe Anteile der Firma in der ich Arbeite, was ist daran so verwerflich? Ich brauch da nicht mal gross hoffen, ich schaue ins Internet und sehe mir die Betriebswirtschaftlichen Daten von meiner Firma an und stelle dann fest ob das Unternehmen ein Schlavinerhaufen ist oder ein solide geführtes Unternehmen. Im Fall von Siemens stelle ich fest, dass in den letzten 5 Jahren immer eine stabile Dividende ausgeschüttet wurde (2005=1,35Eur; 2006=1,45; 2007-2009=1,6Euro), um nur mal einige Daten zu nennen. Somit brauche ich nicht zu hoffen sondern habe Wissen.
Und jetzt kommt der selbe Aspekt mit dem Lohn. Wirtschaftet Siemens (und meine Wenigkeit währe dann ja direkt daran beteiligt) gut, bekomme ich regelmaessig meinen Lohn, behalte meinen Job und bekomme als kleines Sahnehäubchen am Jahresende noch eine Dividende.
Ich habe als Arbeitnehmer somit Teil am Gewinn des Unternehmens?
Wo ist hier das Verbrechen?


Bis die Tage

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Do 17. Jun 2010, 07:07

ganimed hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Wenn jeder vor seiner eigenen Türe kehrt, wird die ganze Straße sauber!

Nicht bei einer Straße, die ständig von schmutzigen, Fracht verlierenden Müllautos frequentiert wird. Selbst wenn alle fegen, die Straße wird immer wieder schmutzig und bleibt es insgesamt auch. Da hilft nur eine politische Entscheidung, die Müllautos auf dieser Straße zu verbieten. Also hör endlich auf, zu fegen und jedem zuzurufen: komm, mach mit! :)
Bist du auch einer, der sich gerne zurücklehnt und sich damit entschuldigt, dass "man" halt nichts tun kann, weil die Umstände zwingend sind?
Wer sind denn die anderen, die für dich tun sollen? Die Politker?
Die Politiker machen ihren Job und sind damit beschäftigt, dass bundesstaatlich alles irgendwie im Rahmen bleibt. In der Landespolitik ist das ebenso, aber auf anderer Ebene. Eine Weltverbesserung aber, wie hier gefordert, kann, wenn überhaupt, nur durch das Umdenken und Handeln jedes einzeln ausgehen.
Und klar muss irgendeiner anfangen und sagen: Komm mach mit! Warum sollte man denn sonst überhaupt über solche Themen diskutieren?

Du hast das doch auch schon selbst erkannt, willst es aus Bequemlichkeit nur nicht wahrhaben:
ganimed hat geschrieben:... wenn soziale Strömungen und Zeitgeisttrends in dieselbe Richtung gehen. Nur mal so ganz grob.


falsch dagegen:
ganimed hat geschrieben:Was der einzelne da macht ist völlig irrelevant.
Jeder Einzelene ist Teil dieser Strömung und gibt damit den Zeitgeisttrend vor. Oder glaubst du Apple würde sein IPad weiterentwickeln, wenn es niemand haben wollte?
Oder musst du das IPad kaufen, weil es nun schon mal da ist?

Weil du deine Kinder so nett beobachtest, dürfte dir die Begründung: "alle haben das jetzt", nicht unbekannt sein. Was sagst du ihnen denn dann? Ja, dann müssen wir das natürlich auch haben oder sagst du, das ist kein Grund, lass uns nochmal überlegen?
Und Frau Nachbarin kann dann ihren Kindern schon antworten: "Ganimeds Kinder bekommen auch nicht alles!" :mg:

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Do 17. Jun 2010, 08:48

stine hat geschrieben:Eine Weltverbesserung aber, wie hier gefordert, kann, wenn überhaupt, nur durch das Umdenken und Handeln jedes einzeln ausgehen.
Und klar muss irgendeiner anfangen und sagen: Komm mach mit! Warum sollte man denn sonst überhaupt über solche Themen diskutieren?

Ja da bin ich voll mit dir. Und da muss man sich zuerst eben mal (mögliche) Konzepte überlegen.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Klaus » Do 17. Jun 2010, 08:52

stine hat geschrieben:Oder glaubst du Apple würde sein IPad weiterentwickeln, wenn es niemand haben wollte?


Deine "Naivität" ist manchmal schon erschreckend.Niemand brauchte Apple-Produkte, also wird es dem Markt, sprich Konsumenten, solange in den Kopf gehämmert, bis er meint es besitzen zu müssen. So funktioniert es eigentlich für jedes Produkt. Die Einstellung des Kunden, "Ich brauch unbedingt einen iPad", wird diesem schon Wochen vorher subtil mitgeteilt.
Da kommt das neueste iPhone-Modell in einer Kneipe abhanden, wird gefunden, für mehrere tausend Dollar an ein Print-Medium verkauft und ist in allen Medien zu finden. Ohne einen Cent für Werbung ausgegeben zu haben. Dieser Tage wurde das neue iPhone vorgestellt, vorgestern ist der Server der Telekom, bei dem die Vorbestellungen registriert werden, unter der Last zusammengebrochen. Das alles ist Marketing.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Do 17. Jun 2010, 12:56

Interessant, dass du mit mir einer Meinung bist, aber vorsichtshalber noch
Klaus hat geschrieben:Deine "Naivität" ist manchmal schon erschreckend.

einen Tritt in den Hintern mit gibst.
Ist das deine markante, herbe männliche Art? :boxen:

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon ganimed » Do 17. Jun 2010, 15:15

stine hat geschrieben:Bist du auch einer, der sich gerne zurücklehnt und sich damit entschuldigt, dass "man" halt nichts tun kann, weil die Umstände zwingend sind?

Man kann einiges tun, ich tue fast nichts. Egal was und wieviel einer macht, ich fände es nicht völlig unwichtig, die richtigen Etiketten dran zu schreiben. Ich fahre ein kleines Auto und spare ein wenig Benzin, weil das mein persönliches Gewissen beruhigt, weil ich mich besser fühle, weil ich die Rolle des kleinen, sparsamen Mannes einfach attraktiver finde. Das sind ganz persönliche Vorlieben und psychologische Bedürfnisse, die ich da befriedige. Und ich wage zu behaupten, dass das bei fast jedem der Fall ist. Der Dick-BMW-Fahrer hat eben andere Vorlieben und Bedürfnisse und dasselbe Recht wie ich, diesen entsprechen zu wollen. Aber es wäre lächerlich, wenn ich als Kleinwagenfahrer nun ernsthaft erzählen würde, ich täte es um die Erdöl-Reserven der Welt zu schonen und zukünftigen Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Veganer werden keine Tiermassen retten, Fahrradfahrer werden keine Umwelt retten, Sparglühlampenkäufer werden keine Kohlekraftwerke verhindern. Ursächliche Zusammenhänge von individuellem Tun und großflächigen Auswirkungen sind reine Hirngespinste.

stine hat geschrieben:Wer sind denn die anderen, die für dich tun sollen? Die Politker?

Die Menge der Kräfte auf die ich hoffe, folgt eigentlich aus der Aufzählung der wirksamen Mechanismen. Da wären also Forscher, Wissenschaftler (technische Lösungen), Politiker, Unternehmer und Manager (Markt, Marketing), sicher auch Interessensverbände oder wer auch immer im jeweiligen Feld ein wenig Macht darstellt. Und dann natürlich gesellschaftliche Entwicklungen, Bildung, Medien, bewusstseinsförderne Maßnahmen (kultureller Austausch, Kunst).

stine hat geschrieben:Und klar muss irgendeiner anfangen und sagen: Komm mach mit! Warum sollte man denn sonst überhaupt über solche Themen diskutieren?

Genau das ist wohl unsere Meinungsverschiedenheit wie in einem anderen Thread ja schonmal angeklungen war. Für mich wäre es das Ziel der Diskussion, das eigenes Gehirn in Reihe zu bringen, zu reflektieren und zu lernen. Für dich ist offenbar nebenbei noch die Planung von großen gesellschaftlichen Reformprozessen als Ziel mit dabei.

stine hat geschrieben:Jeder Einzelene ist Teil dieser Strömung und gibt damit den Zeitgeisttrend vor.

Ich habe da eher immer das Bild von Wasserpflanzen vor Augen, die sanft in der Strömung hin und her wiegen. Wie lächerlich, wenn eine Schlingpflanze zur anderen sagte : "du, hör mal, ich bewege mich jetzt mal ganz anders im Wasser. Mach du auch mit! Wenn alle (oder genügend viele) mitmachen, werden wir die Strömung verändern". Der Begriff "Strömung" bedeutet für mich jedenfalls das Gegenteil von "jeder einzelne gibt die Strömung vor".
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon musicman » Do 17. Jun 2010, 16:13

Klaus hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Oder glaubst du Apple würde sein IPad weiterentwickeln, wenn es niemand haben wollte?


Deine "Naivität" ist manchmal schon erschreckend.Niemand brauchte Apple-Produkte, also wird es dem Markt, sprich Konsumenten, solange in den Kopf gehämmert, bis er meint es besitzen zu müssen. So funktioniert es eigentlich für jedes Produkt. Die Einstellung des Kunden, "Ich brauch unbedingt einen iPad", wird diesem schon Wochen vorher subtil mitgeteilt.


Was daran naiv sein soll erschließt sich mir nicht.
Jemand erfindet/entwickelt etwas und versucht es zu verkaufen, dafür macht er Werbung.
Warum stellst du das so negativ dar ?

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Klaus » Do 17. Jun 2010, 16:19

Ich habe es dargestellt wie es ist. Wenn du es negativ empfindest, ist das nicht mein Problem.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Do 17. Jun 2010, 17:04

ganimed hat geschrieben:Aber es wäre lächerlich, wenn ich als Kleinwagenfahrer nun ernsthaft erzählen würde, ich täte es um die Erdöl-Reserven der Welt zu schonen und zukünftigen Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Wenn das nicht der Grund ist, dann ist es jedenfalls ein positiver Nebeneffekt. :up:

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon ganimed » Do 17. Jun 2010, 17:10

Aber der Effekt tritt nicht ein. Das ist das Problem. All das Benzin, welches ich möglicherweise spare, ermöglicht einem BMW-Fahrer höchstens ein paar Wochen länger auf die Tube zu drücken, bevor dereinst der letzte Tropfen verbraucht ist. Was ich spare können andere verschwenden. Eine Schonung der Erdölreserven sieht da doch irgendwie anders aus. Alleingänge bringen es nicht.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon musicman » Do 17. Jun 2010, 18:14

Klaus hat geschrieben:Ich habe es dargestellt wie es ist. Wenn du es negativ empfindest, ist das nicht mein Problem.


So wie Du dich ausdrückst, kam es bei mir schon so an, daß Du es negativ findest - aber ich hab kein Problem damit.

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Re: Weltverbesserung

Beitragvon stine » Do 17. Jun 2010, 21:06

ganimed hat geschrieben:Aber der Effekt tritt nicht ein. ... Alleingänge bringen es nicht.
Wenn du nun aber nicht nur einfach ein kleineres Auto fährst, sondern bewusst auftrittst und deine Begründung dafür vorbringst, dann könnte der eine oder andere sich denken, Ganimed hat eigentlich recht, wieso mach ich das nicht auch?
Und schon sind's mehr und mehr und mehr und dann gibt es einen Trend!
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon ganimed » Do 17. Jun 2010, 23:20

Ich mache das mit dem Auto, wie gesagt, nicht deswegen, weil irgendjemand mal zu mir sagte: "ich mache es so, nun tue du desgleichen" Ich mache es, weil es meinen Bedürfnissen entspricht und weil ich mich in dieser Rolle wohl fühle. Und das ist meine individuelle Begründung. Niemand dort draußen wartet ausgerechnet auf mein Signal "mach's wie ich" um seine eigenen Bedürfnisse zu entdecken. Jeder der gerne kleine Autos fährt, macht das schon längst. Durch Weitersagen verändert man keine Menschen.
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Nanna » Fr 18. Jun 2010, 00:50

In einem anderen Thread hast du noch gesagt, dass wir uns alle gegenseitig sehr stark beeinflussen. ;-)
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Bionic » Fr 18. Jun 2010, 01:29

Mittlerweile ist er dessillusioniert worden..
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Re: Weltverbesserung

Beitragvon Nanna » Fr 18. Jun 2010, 01:44

Mir klingt es mehr nach Fatalismus und einer bestimmten Einstellung zu sich selbst. Im Demokratiethread hat ganimed nicht glauben wollen, dass seine Stimme zählt, weil er eh beeinflusst ist, hier glaubt er, dass seine Stimme nicht zählt, weil er niemanden beeinflussen kann. Es ist vielleicht doch nur auf den ersten Blick widersprüchlich.
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