Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon Mark » Mo 17. Mai 2010, 08:44

Die Evolution hat ja auch schon funktioniert bevor es jemanden gab der über sie nachdenken konnte.. Und man muss auch keine unnötigen Sympathien mit einer wissenschaftlichen Theorie hegen, es reicht völlig sich bewusst zu sein wie stichhaltig sie ist.
Das Problem ist leider : es ist nicht minder schwierig für sich herauszufinden was man sich eigentlich selber wirklich wünscht und was für einen selber am "besten" wäre. Da erscheint es halt manchen verlockend den vermeintlichen "Plan" der Evolution für die eigene Sinnstiftung zu mißbrauchen.
Was aber macht es denn so schwierig für uns zu erkennen was gut für uns wäre ? Viele Blinde behaupten ja immer wieder es gäbe halt keine intrinsischen Indizien beim Menschen, aber das stimmt doch eben überhaupt nicht.. wir fühlen alle Schmerz und haben einen Trieb zum Mitleid..
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Re: Neuro-Enhancement - Mensch wird Maschine?

Beitragvon spacetime » Mo 17. Mai 2010, 15:20

Mark hat geschrieben:Was aber macht es denn so schwierig für uns zu erkennen was gut für uns wäre ? Viele Blinde behaupten ja immer wieder es gäbe halt keine intrinsischen Indizien beim Menschen, aber das stimmt doch eben überhaupt nicht.. wir fühlen alle Schmerz und haben einen Trieb zum Mitleid..

Wir fühlen den Schmerz und zeigen die natürlich Reaktion: wir wollen den Schmerz bekämpfen oder erträglich machen. So empfinden wir auch psychische (mentale) Schmerzen, wenn wir mit kognitiven Aufgaben konfrontiert werden. Was ist der Einwand, der uns daran hindern würde, diesen "Schmerz" zu bekämpfen? Hier liegt es doch auf der Hand, sich auf die erste Eingebung zu verlassen und der natürlichen Reaktion freien Lauf zu lassen. Man könnte es fast als einen Luxus bezeichnen, hier ethische Fragen zu diskutieren. Immerhin wird sich durch diese Diskussionen auch unsere Natur nicht ändern.
Man muss sich hier bewusst machen, dass es in den letzten paar Milliarden Jahren immer nur um das reine Überleben ging. Ethische Bedenken kamen nur auf, weil der Mensch die Zeit dafür hatte und der Kampf ums Überleben (der unsere Natur prägte) nicht mehr direkt wahrgenommen wurde (von der Masse). Wir können unser Handeln deshalb nicht an einer Theorie (Evolution) ausrichten, die sich ständig selbst neu erfindet, sobald wir nach ihrem Prinzip handeln. Wobei es äußerst interessant wäre zu wissen, ob sich das evolutionär durchsetzen würde oder ob es tatsächlich eine gedankliche Einbahnstraße ist.
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