Der Großteil "unserer" Technosphäre basiert auf limitierten Rohstoffen: Lithium, Indium, Tellur, die Liste ist lang. Obwohl sich diese Rohstoffe prinzipiell recyclen lassen, und das Problem ihrer Endlichkeit somit umschifft werden könnte, hat sich in diesem Bereich in der jüngsten Zeit wenig getan.
Stattdessen wurde das Problem der Einweg-Rohstoffe in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. So stellt die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ein direktes Maß für unwiederbringlich1 verbrannte Ressourcen dar. Auch diese Ressourcen (Kohle, Öl, etc.) sind offensichtlich limitiert.
Vor diesem Hintergrund wurde (ähnlich dem Vorgehen von Banken bei Spekulationsgeschäften) ein Wissenschaftler-Team beauftragt die Reaktion des (höchst komplexen Systems des) Klimas auf unseren Ressourcenverbrauch vorherzusagen. Diese Herangehensweise führte immerhin zu einem Minimalkonsens auf politischer Ebene (dem 2-Grad-Ziel). Allerdings bietet das zugrunde liegende Klimamodell Kritikern genug Angriffsfläche um sich z.T. völlig aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu stehlen. Auch steht es in meinen Augen außer Frage, dass die bestehenden Klimaschutz-Mechanismen höchstens zu einer Entschleunigung der Ressourcenverbrennung führen können. Am Ende dieser Entwicklung steht auch heute die Erschließung und Ausbeutung sämtlicher erreichbarer Öl- und Kohlevorkommen, und damit die gleiche CO2-Konzentration in der Atmosphäre wie ohne "den Klimaschutz" - nur eben etwas später.
Bei den heutigen Klimaschutz-Maßnahmen handelt es sich also um einen höchst indirekten Ansatz sich der oben beschriebenen Problematik anzunehmen, bzw. diese zu vertagen.
Weshalb bedarf es eines derart angreifbaren, komplexen und verklärten Lösungsansatzes (der heute meist unter dem Begriff "Klimaschutz" firmiert) wenn sich die Ressourcenproblematik doch so offensichtlich darlegt?
Sind die heutigen Klimaschutzmaßnahmen nicht mehr als ein simpler Aufschub eines höchst dringlichen Problems?
Warum bläst einem bei einer kritischen Auseinandersetzung mit diesem Thema stark emotional aufgeladener Gegenwind ins Gesicht: "Wie, du bist GEGEN Klimaschutz!?"?
Haben die damit verbundenen gesellschaftspolitschen Lager bzw. Standpunkte schon dogmatische Züge erreicht?
Steht diese verblendete Betrachtung am Ende vielleicht sogar einem tiefer greifenden Lösungsprozess (gesellschaftliche Neuordnung) im Weg?
1Der energetische Aufwand zur Rückumwandlung von CO2 in Kohle oder Öl würde die ursprünglich gewonnenen Energie übersteigen.
P.S.: Entschuldigt wenn ich gleich als ersten Beitrag ein neues Thema eröffne, aber es brannte mir auf den Fingerkuppen. Bin der Erwin. :-)