stine hat geschrieben:Das Problem ist, dass wir wollen was wir sollen und das ist jetzt schon gefährlich!
spacetime hat geschrieben:Gehen wir mal von einer Droge aus, die die folgenden zwei Bedingungen erfüllt:
A: macht produktiver / kreativer.
B: keine Suchtgefahr / gesundheitlich unbedenklich.
[...] Es lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sich die Droge mit exponentiellem Wachstum verbreiten würde, auch wenn anfangs mit einer großen Gegenbewegung zu rechnen wäre (wie bei allen als revolutionär propagierten Errungenschaften).
stine hat geschrieben:Entspricht das nicht auch der Diskussion wie jemand an Bildung gelangt?
Elite-Schulen und Leistungsdrogen für die Spitzenverdiener von Morgen?
spacetime hat geschrieben:Die Frage ist eigentlich nicht ob, sondern warum die Menschen es wollen. Ganz plötzlich haben wir Ideologie pur und sehen, wie die Menschen ihr blind folgen... Ich finde, das ist mehr als erschreckend!
Mark hat geschrieben:Wenn das Glück als Gefühl nach Belieben erzeugt werden kann.. wie sollen wir uns dann künftig motivieren ?
smalonius hat geschrieben:Jetzt stellt sich die Frage, ob es "Gesunden" erlaubt ist, ebenfalls in die chemische Trickkiste zu greifen.
Mark hat geschrieben:warum sollte man sich dann für den selben Effekt noch andersweitig ins Zeug legen ?
Mark hat geschrieben:Na Glücksgefühle müssen ja nicht permanent wirken.. es reicht ja wenn sie zu einem gewissen als befriedigend empfundenen Grad empfunden werden. Und wenn man diesen Grad künftig künstlich erzeugen kann.. warum sollte man sich dann für den selben Effekt noch andersweitig ins Zeug legen ?
spacetime hat geschrieben:Ob es erlaubt wird, das entscheidet letzten Endes ganz allein die Pharmaindustrie.
Last year Nature, the scientific journal published the results of an informal online poll asking whether readers attempted to sharpen "their focus, concentration, or memory" by taking cognition enhancing drugs. One in five respondents said they did. The majority of the 1,400 readers who responded said that healthy adults should be permitted to take brain boosters for non-medical reasons which at the time was an incredibly brave finding for Nature to publish due to the resistance in mainstream society against prescription drug use in healthy people.
http://www.bamh1.com/main/2009/9/21/the ... ncers.html
smalonius hat geschrieben:Mark hat geschrieben:Na Glücksgefühle müssen ja nicht permanent wirken.. es reicht ja wenn sie zu einem gewissen als befriedigend empfundenen Grad empfunden werden. Und wenn man diesen Grad künftig künstlich erzeugen kann.. warum sollte man sich dann für den selben Effekt noch andersweitig ins Zeug legen ?
Nur eine nette Zeit? Wär mir auf Dauer zu wenig. Da kann ich gleich Opium oder Crack rauchen.
Außerdem glaube ich nicht, daß es so einfach geht, das persönliche Glückslevel dauerhaft künstlich zu steigern. Eine hypothetische Elektrode direkt in mein Lustzentrum im Hirn mag vielleicht zwei Wochen lang wirken, dann hat sich mein Gehirn daran gewöhnt und sich auf den neuen Level eingestellt. Dann gilt: gehe zurück auf Los und ziehe keine 4000 Serotonin/Dopamin-Punkte ein.
smalonius hat geschrieben:Ich glaube eher, eine Freigabe - ohne besondere medizinische Indikation - ist gegenwärtig politisch (noch) nicht durchsetzbar.
Mark hat geschrieben:Befreit uns das "einfache" Glück damit wir uns Gedanken über das "wahre Glück" machen können ?
Mark hat geschrieben:Ich habe ja nichts von einer unentwegten Steigerung gesagt.. aber das, was wir heute im heutigen regelmäßigen Abstand an Glücksgefühl empfinden, geht doch sowieso schon stark auf die Wirkung von Substanzen zurück. Schon Süssigkeiten/Schokolade sind da fast schon nicht mehr wegzudenken..stellt Euch mal vor Ihr müsstet auf Schokolade verzichten für den Rest Eures Lebens !
Mark hat geschrieben:Stellt Euch mal vor Ihr könntet Euch das Glücksgefühl durch die elektronische Hirnvernudelungsmaschine (Fernseher) auch nicht mehr geben ?
Mark hat geschrieben:Alles was wir tun pumpt uns nur so voll damit.. da fragt man sich doch ob dem ganzen eine Art "Befreiungswunsch" hintersteht.
Befreit uns das "einfache" Glück damit wir uns Gedanken über das "wahre Glück" machen können ?
spacetime hat geschrieben:Ist der Nutzen und die Unbedenklichkeit eines Präparats einwandfrei bestätigt, gibt es keine Gegenstimmen der Politik mehr.
spacetime hat geschrieben:[...]den 'Nutzen eines Produkts' zum Maßstab der Debatte zu machen.
smalonius hat geschrieben:Der Nutzen ist ein sehr individuelle Sache.
Wir werden uns ja schon bei Schokolade, Kaffee und Fernsehen nicht einig.
smalonius hat geschrieben:Zumindest die Unbedenklichkeit scheint gesichert, immerhin verschreibt man das Zeug Kindern, wenn sie nicht wie erwartet funktionieren, während man es Erwachsenen vorenthält, wenn keine besondere Indikation vorliegt.
Mark hat geschrieben:Unsere körpereigene Motivationsmaschinerie
Mark hat geschrieben: ist dann also diese "Heuristik der Natur" ein starker Hinweis darauf, daß eine Steigerung der Abhängigkeit vom Glücksgefühl einen evolutionären Vorteil darstellt ? Haben die Hedonisten doch Recht behalten ?
ujmp hat geschrieben:Das Glücksgefühl muss an evolutionär vorteilhafte Erfahrungen gebunden sein. Z.B. Sex mit a) andersgeschlechtlichen b) nachkommensfähigen c) zur jungenaufzucht fähigen d) usw GeschlechtspartnerInnen. Als Sexsklave hätte man evtl. auch ohne Glüsgefühl evolutionäre Vorteile.
Mark hat geschrieben:Nur leider ist es eben bisweilen recht kompliziert zu bestimmen was evolutionär ein Vorteil ist und was nicht.
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