Ich komme gerade vom Mathezirkel und muss Euch was Lustiges erählen.
Einen der Schüler, 12 Jahre, hatte ich "versehentlich"^^ für Philosophie begeistert (ihm z.B. das Manifest des E.H. geliehen, das er geradezu verschlang), und nun versucht er mit Macht, seinen Vater zum Atheismus zu bekehren. Heute kam er mit dem nagelneuen Buch über das fliegende Spaghettimonster an und erklärte uns, warum das alles mindestens so logisch sei wie die Bibel.
Ich gab zu bedenken, dass man speziell ältere Leute nicht unbedingt von ihrem Glauben an das ewige Leben abbringen müsse. Und dass mir eigentlich vor allem daran gelegen sei, bei anderen das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass blinder Glauben keine Tugend und begründeter Zweifel keine Sünde ist, sondern dass es sich eher umgekehrt verhalte.
Darauf sein 13-jähriger Freund und Konfirmand schlagfertig: "Was Sie sagen, kann nicht stimmen. Wenn blinder Glauben eine Sünde wäre, säße der Papst ja längst in der Hölle!"
Offenbar beeinträchtigte es das Wohlbefinden und den Humor des Konfirmanden in keinster Weise, sich zwei atheistischen Aufklärern gegenüber zu wissen. Hab auch noch keinen Gläubigen getroffen, bei dem das der Fall wäre. Die strenggläubigste aller mir bekannten Christinnen erzählt mir weiterhin inbrünstig alle Geschichten, die sie als Zeichen göttlicher Vorsehung interpretiert, obwohl sie weiß, dass ich leidenschaftlich überzeugter Atheist bin...
Gegenüber wem also wollen die Brights eigentlich so viel Rücksicht nehmen? (Das wüsst ich gern noch, bevor wir hier mit dem Schwamm drüber gehen!)