Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Di 21. Apr 2009, 13:34

blauregen hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben:@blauregen: Ist das jetzt Gede um den heißen Brei? Das rechtfertigt doch alles nicht, dem Christentum eine "Achtung vor dem Leben" zuzuschreiben.


Verschiedene Vertreter verschiedener Kirche haben sich zu einer Solchen bekannt. Vertreter säkulärer Organisationen ebenfalls. Es sieht mir nicht nach einem Streitpunkt aus, dass(menschliches) Leben im Allgemeinen geachtet werden sollte. Was ist das Problem damit?


Anlass der Diskussion war die Frage, ob es etwas gibt, worauf das Christentum ein Copyright beanspruchen kann, worauf stine "Achtung vor dem Leben" vorgeschlagen hat. Wie wir zeigen konnten, ist dies eine humanistische Idee und keine christliche. Wir können also in diesem Punkt auf das Christentum als Lehre verzichten.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 13:47

ujmp hat geschrieben:Anlass der Diskussion war die Frage, ob es etwas gibt, worauf das Christentum ein Copyright beanspruchen kann, worauf stine "Achtung vor dem Leben" vorgeschlagen hat. Wie wir zeigen konnten, ist dies eine humanistische Idee und keine christliche. Wir können also in diesem Punkt auf das Christentum als Lehre verzichten.


Habt ihr? Ich hätte gedacht das 'Du sollst nicht töten.' älter ist als die meisten humanistischen Erörterungen dazu. Man findet sinngemäß ähnliche Grundsätze allerdings auch im Zoroastrismus, Buddhismus und Hinduismus. Wer auch immer zuerst mit der Maxime an die Öffentlichkeit ging, das Copyright ist mit Sicherheit erloschen. Aber ansonsten hast du recht. Es ist keine spezifisch christliche Idee, auch wenn die Aufnahme in die zehn Gebote bestimmt stark zur Verbreitung beigetragen hat.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon Sabrist » Di 21. Apr 2009, 14:08

blauregen hat geschrieben:... ähnliche Grundsätze allerdings auch im Zoroastrismus, Buddhismus und Hinduismus. ....

Es ist völlig egal, welchen jeweiligen Kult du dir aussuchen möchtest. Darum geht es nicht. KEINE RELIGION hat das "erfunden".
Dieser moralische oder ethische Grundsatz ist unabhängig von Religionen, er ist vielmehr entwicklungsgeschichtlich bedingt.
Religionen (einschließlich der von dir favorisierten) haben daran keinen Anteil.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Di 21. Apr 2009, 14:14

blauregen hat geschrieben:Habt ihr? Ich hätte gedacht das 'Du sollst nicht töten.' älter ist als die meisten humanistischen Erörterungen dazu. ...ist keine spezifisch christliche Idee, auch wenn die Aufnahme in die zehn Gebote bestimmt stark zur Verbreitung beigetragen hat.


"Älter ist als die meisten humanistischen Erörterungen" ist auch "Ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." Irgend einen Wortlaut aus der Bibel herauszugreifen und zu sagen "Seht her, wir wissen das schon lange", ist gelinde gesagt, nicht überzeugend. Um so schlimmer, dass die Christen es nicht umgesetzt haben! "Du sollst nicht töten" ist zunächst als Gesetzgebung nichtsweiter als ein Teil eines für alle Beteiligten vorteilhaften Gesellschaftsvertrages. Aber schon im Alten Testament und bis in die christliche Neuzeit erstreckte sich diese "Nächstenliebe" nur auf Angehörige der eigenen Glaubensgemeinschaft, und oft nicht einmal das. Normalerweise ist das Mitgefühl, das letztlich hinter der Humanität steht, ein natürlicher menschlicher Reflex. Ideologien und Religionen eignen sich doch eher dazu, diese Reflexe zu betäuben, als sie freizusetzen! Was ist ein stärkeres Argument: "Gott will nicht, dass du Bomben wirfst" oder "Stell dir mal vor, deine eigene Familie wäre in dem Haus, dass du bombardierst"?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 14:27

ujmp hat geschrieben: Aber schon im Alten Testament und bis in die christliche Neuzeit erstreckte sich diese "Nächstenliebe" nur auf Angehörige der eigenen Glaubensgemeinschaft, und oft nicht einmal das. Normalerweise ist das Mitgefühl, das letztlich hinter der Humanität steht, ein natürlicher menschlicher Reflex. Ideologien und Religionen eignen sich doch eher dazu, diese Reflexe zu betäuben, als sie freizusetzen! Was ist ein stärkeres Argument: "Gott will nicht, dass du Bomben wirfst" oder "Stell dir mal vor, deine eigene Familie wäre in dem Haus, dass du bombardierst"?


Mein Genpool!!!!!! :lachtot: Tut mir leid, aber der Versuch Handlungsmuster die sich evolutionär als hilfreich zur Verbreitung der eigenen Gene erwiesen haben, als 'humanistische Errungenschaften' zu verkaufen grenzt ans Unverschämte. Achtung vor menschlichem Leben erstreckt sich allerdings auch auf die Inuit, die Azteken und andere Leute, mit denen ich nicht nah verwandt bin. Achtung vor dem Leben allgemein erstreckt sich sogar auf andere Spezies. Wenn du eine Kodifizierung des Letzteren suchst, dann schau mal unter Ahimsa im Lexikon.

Sabrist hat geschrieben:Es ist völlig egal, welchen jeweiligen Kult du dir aussuchen möchtest. Darum geht es nicht. KEINE RELIGION hat das "erfunden".
Dieser moralische oder ethische Grundsatz ist unabhängig von Religionen, er ist vielmehr entwicklungsgeschichtlich bedingt.
Religionen (einschließlich der von dir favorisierten) haben daran keinen Anteil.


Ich favorisiere keine Religion. Ich favorisiere Konzepte. Es ist nicht mein Fehler dass einige meiner liebsten Konzepte in religiösen Schriften ihre früheste oder bekannteste Kodifizierung haben.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Di 21. Apr 2009, 14:48

blauregen hat geschrieben: Ich favorisiere keine Religion. Ich favorisiere Konzepte. Es ist nicht mein Fehler dass einige meiner liebsten Konzepte in religiösen Schriften ihre früheste oder bekannteste Kodifizierung haben.


Es ist ziemlich unseriös, zu ignorieren, dass der Wortlaut in der Bibel etwas ganz anderes meinte, als ihr seit höchstens 50 Jahren darin lesen wollt, zumal neben diesen "Kodifizierungen" auch ganz andere Sprüche stehen, wie ich oben schon gezeigt habe. In der Bibel stehen nur Wörter, auf die Taten kommt es an, sie beweisen, was diese Wörter bedeuten! Ich sag es nochmal: Die "Achtung vor dem Leben" kommt nicht aus der überflüssigen und schädlichen Religion, sondern aus dem natürlichen Mitgefühl.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 15:00

ujmp hat geschrieben:
blauregen hat geschrieben: Ich favorisiere keine Religion. Ich favorisiere Konzepte. Es ist nicht mein Fehler dass einige meiner liebsten Konzepte in religiösen Schriften ihre früheste oder bekannteste Kodifizierung haben.


Es ist ziemlich unseriös, zu ignorieren, dass der Wortlaut in der Bibel etwas ganz anderes meinte, als ihr seit höchstens 50 Jahren darin lesen wollt, zumal neben diesen "Kodifizierungen" auch ganz andere Sprüche stehen, wie ich oben schon gezeigt habe. In der Bibel stehen nur Wörter, auf die Taten kommt es an, sie beweisen, was diese Wörter bedeuten! Ich sag es nochmal: Die "Achtung vor dem Leben" kommt nicht aus der überflüssigen und schädlichen Religion, sondern aus dem natürlichen Mitgefühl.


Nun, zum einen reite nicht ich auf der Bibel herum, und zum anderen hatte ich persönlich eher den Eindruck dass - im Gegensatz zu den Theologen - es gerade die Antitheisten sind die sich weigern Leitsätze in religiösen Schriften im kulturellen Kontext zu betrachten. Du befindest dich da mit Harris und Hitchens in guter Gesellschaft, aber die verdienen mit ihren rhethorischen Kunstsprüngen wenigsten noch Geld.

Aber wie du schreibst: Auf die Taten kommt es an, und da möchte ich den des Theismus eher unverdächtigen Herrn Dennett zitieren:

Daniel Dennett - Breaking the Spell hat geschrieben:We should teach our children creeds and customs, prohibitions and rituals, texts and
music, and when we cover the history of religion, we should in-
clude both the positive—the role of the churches in the civil-rights
movement of the 1960s, the flourishing of science and the arts in
early Islam, and the role of the Black Muslims in bringing hope,
honor, and self-respect to the otherwise shattered lives of many in-
mates in our prisons, for instance—and the negative—the Inquisi-
tion, anti-Semitism over the ages, the role of the Catholic Church in
spreading AIDS in Africa through its opposition to condoms. No
religion should be favored, and none ignored.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon Aeternitas » Di 21. Apr 2009, 15:27

Euch ist hoffentlich klar das in den Büchern Moses, neben den 10 Geboten, auch eine ziemlich Umfangreiche liste mit den Ausnahmen zu finden.

blauregen hat geschrieben:es gerade die Antitheisten sind die sich weigern Leitsätze in religiösen Schriften im kulturellen Kontext zu betrachten.


Man weigert sich keineswegs, nur leider dient den Verfechtern, der Religöse Kontext ausschließlich dafür alles was man heute Vertreten darf/kann als echte Aussagen rauszufiltern und den Rest als unwichtig, weil kultureller Kontext und so.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Di 21. Apr 2009, 15:58

blauregen hat geschrieben:Du befindest dich da mit Harris und Hitchens in guter Gesellschaft, aber die verdienen mit ihren rhethorischen Kunstsprüngen wenigsten noch Geld.


Da du anfängst, ad hominem zu argumentieren, darf ich dich in der Sache als widerlegt betrachten.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 16:08

Aeternitas hat geschrieben:Euch ist hoffentlich klar das in den Büchern Moses, neben den 10 Geboten, auch eine ziemlich Umfangreiche liste mit den Ausnahmen zu finden.

blauregen hat geschrieben:es gerade die Antitheisten sind die sich weigern Leitsätze in religiösen Schriften im kulturellen Kontext zu betrachten.


Man weigert sich keineswegs, nur leider dient den Verfechtern, der Religöse Kontext ausschließlich dafür alles was man heute Vertreten darf/kann als echte Aussagen rauszufiltern und den Rest als unwichtig, weil kultureller Kontext und so.


Oh ja. Das tun sie. Einer der Nachteile wenn man sich auf göttliche Inspiration beruft ist, dass man die Irrtümer von gestern nicht einfach als Solche ablegen darf. Das alte Testament ist übrigens keine gute Grundlage um mit modernen Christen zu streiten. Sie werden einfach darauf hinweisen, dass es mit dem NT einen neuen Bund gab. Anscheinend enthält es eine Klausel die die vorhergehende Vereinbarung für ungültig erklärt. Es gibt allerdings ein paar fundamentalistische Konfessionen die das anders sehen.

ujmp hat geschrieben:Da du anfängst, ad hominem zu argumentieren, darf ich dich in der Sache als widerlegt betrachten.


Ich will dich nicht daran hindern. :lachtot:
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon Aeternitas » Di 21. Apr 2009, 16:48

blauregen hat geschrieben:Oh ja. Das tun sie.


Soll das eine Zustimmung oder eine Ablehnung sein?

blauregen hat geschrieben:Anscheinend enthält es eine Klausel die die vorhergehende Vereinbarung für ungültig erklärt.


Nein, im gegenteil im NT erklärt Jesus alle alten Gestzte für gültig er fomuliert nur einige um bzw. Erweitert sie und erfindet die Hölle.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 17:31

Aeternitas hat geschrieben:
Soll das eine Zustimmung oder eine Ablehnung sein?


Eine Zustimmung. Ich stimme zu dass dies die Art und Weise ist, in der die mir bekannten christlichen Kirchen versuchen ihre Botschaft mit den Anforderungen der Zeit kompatibel zu machen. Wie schon erwähnt verbietet ihr Modus nicht mehr zeitgemäße Leitsätze oder veraltete Modelle vollständig zu verwerfen, so dass sie anderweitig relativiert werden müssen. Eben durch Einbettung in den kulturellen Kontext und Interpretation.

Aeternitas hat geschrieben:Nein, im gegenteil im NT eklärt Jesus alle alten Gestzte für gültig er fomuliert nur einige um bzw. Erweitert sie und erfindet die Hölle.


Danke für die Korrektur. Ich werde es gelegentlich noch einmal lesen müssen.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon platon » Di 21. Apr 2009, 18:02

blauregen hat geschrieben: Das alte Testament ist übrigens keine gute Grundlage um mit modernen Christen zu streiten. Sie werden einfach darauf hinweisen, dass es mit dem NT einen neuen Bund gab.

Du willst mir doch nicht erzählen, dass der selbe Gott, der sich 4000 Jahre als rachsüchtig und unversöhnlich gezeigt hat, nun plötzlich seine Meinung geändert hat, nach dem Motto: Leute, war eine Scheißidee von mir, das mit dem Aug' um Auge, ab heute legen wir was Neues auf Band, und fahren Schmusekurs
Im Alten Testament stehen genug Sachen, um einem dieses Machwerk zehnmal zu verleiden, da hilft es auch nicht, wenn solche Trivialitäten und Gemeinplätze wie >>DU SOLLST NICHT TÖTEN<< u.ä. untergemischt sind. Bevor Du Dich jetzt freust, das NT ist keinen Deut besser. Dieser Frauenhasser Paulus trieft nur so vor Galle (vielleicht war er aber auch nur ein komplexbeladener Triebtäter). Und auch da hilft >>DU SOLLST DEINEN NÄCHSTEN LIEBEN WIE DICH SELBST<< kein Stück weiter, weil sich sowieso niemand daran hält, jedenfalls kein Christ.

Und da Du die religiösen Konflikte immer auf die Ethnien abschieben willst: Frag Dich mal, wo zwischen Anhängern der IDENTISCHEN Religion Kriege geführt werden. Zwischen Protestanten und Protestanten, Schiiten und Schiiten, Hindus und Hindus. Die unterschiedlichen Religionsströmungen SIND die Ethnien. Das sind die Unterschiede, die Volksgruppen trennen. Wenn die Menschen das mal erkannt haben, werden sie ihr Religionsführergesindel zum Teufel jagen und die Götter, die diese Ihnen verkaufen wollen gleich mit dazu.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 18:32

platon hat geschrieben:Du willst mir doch nicht erzählen, dass der selbe Gott, der sich 4000 Jahre als rachsüchtig und unversöhnlich gezeigt hat, nun plötzlich seine Meinung geändert hat, nach dem Motto: Leute, war eine Scheißidee von mir, das mit dem Aug' um Auge, ab heute legen wir was Neues auf Band, und fahren Schmusekurs
Im Alten Testament stehen genug Sachen, um einem dieses Machwerk zehnmal zu verleiden, da hilft es auch nicht, wenn solche Trivialitäten und Gemeinplätze wie >>DU SOLLST NICHT TÖTEN<< u.ä. untergemischt sind. Bevor Du Dich jetzt freust, das NT ist keinen Deut besser. Dieser Frauenhasser Paulus trieft nur so vor Galle (vielleicht war er aber auch nur ein komplexbeladener Triebtäter). Und auch da hilft >>DU SOLLST DEINEN NÄCHSTEN LIEBEN WIE DICH SELBST<< kein Stück weiter, weil sich sowieso niemand daran hält, jedenfalls kein Christ.


Nachdem ich die Frage nach der Existenz oder den Eigenschaften von Göttern für eher nebensächlich halte, möchte ich dir eigentlich gar nichts über die Eigenschaften oder Absichten von Göttern erzählen. Wenn du meintest ob ich dir erzählen will, dass es im christlichen Gottesbild damals einen spürbaren Wandel gab, dann hast du allerdings recht.

Was das alte oder neue Testament angeht, steht es dir frei es zu mögen oder nicht. Als ich zuletzt nachgesehen habe, hatten wir noch Religionsfreiheit, und meine persönliche Ethik verlangt von mir deinen Glauben an die bösen Religionen im gleichen Ausmaß zu respektieren, wie den Glauben eines strenggläubigen Christen an seinen Gott. Ich teile beide nicht.

platon hat geschrieben:Und da Du die religiösen Konflikte immer auf die Ethnien abschieben willst: Frag Dich mal, wo zwischen Anhängern der IDENTISCHEN Religion Kriege geführt werden. Zwischen Protestanten und Protestanten, Schiiten und Schiiten, Hindus und Hindus. Die unterschiedlichen Religionsströmungen SIND die Ethnien. Das sind die Unterschiede, die Volksgruppen trennen. Wenn die Menschen das mal erkannt haben, werden sie ihr Religionsführergesindel zum Teufel jagen und die Götter, die diese Ihnen verkaufen wollen gleich mit dazu.


Gut. Wie schon weiter oben erklärt macht eine derartige Ausweitung des Religionsbegriffs viele der hier vorgebrachten Ansichten für mich verständlich.

Wäre es dann korrekt den hier vertretenen Antitheismus mit einer Ablehnung ethnischer Vielfalt gleichzusetzen, da Ethnien und religiöse Ausprägungen ja identisch sind, und zu behaupten dass du die Lösung entsprechender Konflikte nicht so sehr durch eine Abschaffung organisierter Religionen, sondern durch eine ethnische Gleichschaltung vorschlägst?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon ujmp » Di 21. Apr 2009, 18:45

blauregen hat geschrieben:meine persönliche Ethik verlangt von mir deinen Glauben an die bösen Religionen im gleichen Ausmaß zu respektieren, wie den Glauben eines strenggläubigen Christen an seinen Gott.


Seht, welch ein Mensch! Wozu das Christentum doch fähig ist, wenn es von einer säkularen Gesellschaft in Schach gehalten wird!
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon blauregen » Di 21. Apr 2009, 18:49

ujmp hat geschrieben:
blauregen hat geschrieben:meine persönliche Ethik verlangt von mir deinen Glauben an die bösen Religionen im gleichen Ausmaß zu respektieren, wie den Glauben eines strenggläubigen Christen an seinen Gott.


Seht, welch ein Mensch! Wozu das Christentum doch fähig ist, wenn es von einer säkularen Gesellschaft in Schach gehalten wird!


Was hat das Christentum jetzt wieder mit meiner persönlichen Ethik zu tun?
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon platon » Di 21. Apr 2009, 19:29

blauregen hat geschrieben: Wäre es dann korrekt den hier vertretenen Antitheismus mit einer Ablehnung ethnischer Vielfalt gleichzusetzen, da Ethnien und religiöse Ausprägungen ja identisch sind, und zu behaupten dass du die Lösung entsprechender Konflikte nicht so sehr durch eine Abschaffung organisierter Religionen, sondern durch eine ethnische Gleichschaltung vorschlägst?

Das würde Euch so passen, man muss keine "ethnische Gleichschaltung vorschlagen". Ethnien, wie Serben, Kroaten und Bosniaken oder katholischen und protestantischen Nordiren werden sich schlicht in Wohlgefallen auflösen, denn das einzige Identifikationsmerkmal dieser Ethnien sind ja die verschiedenen Götter, die sie anbeten.
Ex-Jugoslawien ist das beste Beispiel dafür. Solange ein Diktator die religiösen Bestrebungen dort kompromisslos unterdrückt hat, gab es keine nennenswerten Konflikte zwischen Katholiken, Orthodoxen und Muslimen. Kaum gab es die Freiheit der religiösen Betätigung, schon hatten wir einen Bürgerkrieg in Europa, der sich an Grausamkeiten nicht vom 30-jährigen Krieg unterschied.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon quark » Di 21. Apr 2009, 20:19

platon hat geschrieben:Das würde Euch so passen, man muss keine "ethnische Gleichschaltung vorschlagen". Ethnien, wie Serben, Kroaten und Bosniaken oder katholischen und protestantischen Nordiren werden sich schlicht in Wohlgefallen auflösen, denn das einzige Identifikationsmerkmal dieser Ethnien sind ja die verschiedenen Götter, die sie anbeten.

Lieber Platon,

ich habe dich in einem früheren Posting als über Siebenjährigen geschätzt. Hiermit korrigiere ich diese Schätzung: zwischen sieben und zwölf.

Denn zwölfjährige, die in der Lage sind Google zu benutzen, würden sehr schnell herausfinden, dass Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, aber auch Schiiten, Sunniten, und sonstige Muslime wie auch Juden an den selben Gott glauben.

Es ist verständlich, dass du über zahlreiche und blutige Bürgerkriege noch nicht aufgeklärt bist. Ist auch gut so.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon Arathas » Mi 22. Apr 2009, 07:39

Ich bin zwar recht neu hier, möchte aber dennoch mal anmerken, dass der Umgangston der Diskutierenden zu wünschen übrig lässt. Ein Thread sollte auch für Nicht-Mitschreibende noch interessant zu lesen sein, aber zumindest dieser hier gleitet bald in Beleidigungen und Anfeindungen ab.

Leute, das geht auch anders und besser. Ich dachte, ihr (wir?) seid "Brights" - da muss der Köppe doch hell genug sein, sich beim Diskutieren nicht gegenseitig anzufeinden, oder?

Nur mal so am Rande, denn langsam macht das Lesen des Threads keinen so großen Spaß mehr.
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Re: Warum glauben nicht alle Menschen an Gott?

Beitragvon HF******* » Mi 22. Apr 2009, 09:10

@Arathas: Das sind eindeutig Beleidigungen, die auch zu entfernen wären (@Mods: Ein Rückgriff auf früher übliches kommentarloses entfernen wäre auch mal ein Fortschritt…) - stellt sich allerdings die Frage, wer ein Bright ist und wer nicht, quark sicherlich nicht…

quark hat geschrieben:… Google zu benutzen, würden sehr schnell herausfinden, dass Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, aber auch Schiiten, Sunniten, und sonstige Muslime wie auch Juden an den selben Gott glauben.

Ja, Google ersetzt mindestens das Abitur…

Die Moslems glauben also Deiner Meinung nach an den selben Gott wie die Christen, die an den selben wie die Juden.
Merkwürdigerweise weisen diese Religionen ihrer Gottheit ganz unterschiedliche Attribute zu, die miteinander unvereinbar sind:

1. Das katholische Christentum widerspricht sich in logisch unauflöslicher Weise schon mal selbst
(Dreieinigkeitslehre)

2. Die evangelischen Christen sind diesbezüglich zum Teil auf der Linie der Katholischen, allerdings dürfte Deine Google Lektüre Dir ja beigebracht haben, dass bei den Protestanten jeder selbst die Bibel auslegen kann (wie er gerade Lust hat). Dementsprechend wird es in der ev. Kirchen zum Teil ganz offen geduldet, dass Du etwa "die Liebe" als Gott bezeichnest oder die Natur, was einer pantheistischen Position sehr nahe kommt (das gilt erst Recht in derjenigen evangelischen Kirche, in der es keinen Bischof gibt!). Jedenfalls sind hier keine Götzenbilder erlaubt (abgesehen vom Gekreuzigten), wie bei den Katholiken, die Gottesvorstellung bleibt damit sehr viel abstrakter und lässt sich jedenfalls nicht mit dem Alten Mann mit Rauschebart gleichsetzen, wie er massenweise auf Gemälden in italienischen Kirchen herumfliegt (Man erkennt ihn am lila oder altrosa-stichigen Nachthemd, langen weißen Haaren und langem weißen Bart, nordeuropäische Gesichtszüge, etwa Mitte 50, gelegentlich eine Hand auf der Weltkugel ruhend, gelegentlich ein Auge im Dreieck mit Goldglanz über sich schwebend, kein Heiligenschein - meist in erhöhter Position, damit die Katholiken dann im Himmel auch erkennen, vor wen sie hintreten müssen).

3. Die Moslems nun schreiben Allah Eigenschaften zu, verbieten aber jede weitere Beschreibung über diese Eigenschaften hinaus. Jedenfalls ist die Annahme, dass Allah selbst ein Mensch wie Jesus wird, damit völlig unvereinbar. Auch hat Jesus danach keinerlei Gottesattribute, d. h. sie stellen definitiv fest, das das jedenfalls nicht ihr Gott ist. Auch unter den sonstigen Attributen sind solche, die etwa mit den katholischen Vorstellungen unvereinbar sind.

4. Die Juden haben nur partiell den selben Gott wie die Christen, die ganze unlogische Dreieinigkeitslehre fällt dort aber weg, der Gott ist dort einig. Die anderen einigen Teile sind nicht Bestandteil der jüdischen Gottheit.

Da Du ja schon bei Google nachgelesen hast, kannst Du die Widersprüche ja aufklären. :lepra:
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