gavagai hat geschrieben:Unter
http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=11812&ausgabe=200804 bespricht Karl Eibl, Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der LMU München, Richard Dawkins: Der Gotteswahn. Die Diskussion dazu ist noch überschaubar.
Immerhin, als Atheistenbrevier mit Erbauungsfunktion lässt sich der Wälzer vermutlich gut verwenden. Aber wenn man nach einer wissenschaftlichen Behandlung des Phänomens Religion sucht, wird man enttäuscht.
El Schwalmo hat geschrieben:'wissenschaftliche Behandlung des Phänomens Religion'
Jakob hat geschrieben:Was verstehst Du unter einer wissenschaftlichen Behandlung?
stocherst du also mit verbundenen Augen in einem verdunkelten Raum nach einer Katze, die es nicht gibt.Jakob hat geschrieben:Philosophie = mit verbundenen Augen in einem verdunkelten Raum nach einer Katze suchen, die es nicht gibt.
gavagai hat geschrieben:Gegenüber dem unabgesicherten und häufig subjektiven Meinen stellt die wissenschaftliche Behandlung eines Themas einen Begründungsanspruch mit kompetenter und rational geführter Argumentation, der prinzpiell von allen nachvollzogen werden kann. Die Methodik der jeweiligen Disziplin ist in der "scientific community" anerkannt. Neben Logik und Erkenntnistheorie werden - so möglich - mathematische Hilfmittel verwendet, also Mathematik, Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik etc.
Jakob hat geschrieben:OK, klingt nach einer gelungenen Definition. Aber wo ist dann das Problem bei "Der Gotteswahn"?
Ich finde, daß das Thema hier recht wissenschaftlich behandelt wurde und keinesfalls flach. Gut, das Buch ist auf eine gewisse öffentliche Wirksamkeit angelegt, aber dennoch finde ich, daß die Ausführungen in ihrer Logik und Schlüssigkeit zumeist nicht zu beanstanden waren und daher dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit voll genügen.El Schwalmo hat geschrieben:Probleme sieht man nur, falls man 'höhere' Ansprüche an das Buch stellt, also eine 'wissenschaftliche Behandlung des Phänomens Religion' erwartet. Unter diesem Aspekt ist das, was in dem Buch steht, nicht unbedingt falsch, aber eben nur 'flach'.
Jakob hat geschrieben:Insofern wollte ich von El Schwalmo einfach eine seiner Kritik der "Fläche".
Jakob hat geschrieben:Es ist gut zu lesen. Sprich: einigermaßen fesselnd im Vergleich mit anderen Werken zu dieser Thematik.
Jakob hat geschrieben:Wenn Du allerdings schon so ein richtig ausgebuffter, philosophisch hochgeputschter Profi-Atheist bist, dann wird's Dir wohl eher wenig bringen. Außer, Du magst es, wenn Deine Meinung bestätigt wird.
Robert hat geschrieben:2. Ich hab nicht viel davon, wenn meine Meinung bestätigt wird.
Robert hat geschrieben:Hab bisher keine Bücher zu dieser Thematik gelesen, hängt auch damit zusammen, dass ich selten zeitgenössische Literatur verzehre. [...] Naja, werd es doch nicht lesen.
Insbesondere finde ich es ebenso ärgerlich, wenn "The God Delusion" (bei allen Meriten des Buchs) über den grünen Klee gelobt wird und sozusagen schon bibel-ähnlich sankrosankt wird.
a) Er steckt so ziemlich alle Religionen in einen Sack und hat drauf.
b) Auch innerhalb der Religionen differenziert er wenig.
Falk hat geschrieben:Wer macht das denn eigentlich?
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