Robert hat geschrieben:@Myron:
Ich habe oft den Eindruck, dass deine Definitionen nicht aus Zweckgründen formulierst, sondern weil du damit irgendetwas erforschen willst.
Was meinst du damit?
Robert hat geschrieben:@Myron:
Ich habe oft den Eindruck, dass deine Definitionen nicht aus Zweckgründen formulierst, sondern weil du damit irgendetwas erforschen willst.
Myron hat geschrieben:Das ontisch Objektive unterscheidet sich vom ontisch Subjektiven darin, dass Ersteres grundsätzlich öffentlich, d.h. aus der Perspektive der 3. Person, zugänglich ist, während Letzteres grundsätzlich nicht (oder zumindest nicht direkt) öffentlich, sondern nur privat aus der Perspektive der 1. Person zugänglich ist.
Myron hat geschrieben:@Qubit:
Der Unterschied zwischen der erstpersönlichen und der drittpersönlichen Perspektive entspricht dem zwischen Selbstbeobachtung (Innenansicht) und Fremdbeobachtung (Außenansicht):
http://plato.stanford.edu/entries/consciousness/#4.1
Qubit hat geschrieben:Klar, aber "Fremdbeobachtung" geschieht nicht durch Fremde, sondern durch dich, als 1. Person
Myron hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Klar, aber "Fremdbeobachtung" geschieht nicht durch Fremde, sondern durch dich, als 1. Person
Es geht um eine unterschiedliche Zugangsweise zu den Phänomenen: Du hast aus der Perspektive der 1. Person einen privilegierten Zugang zu deinen eigenen Bewusstseinsinhalten. Im Gegensatz dazu sind aus der Perspektive der 3. Person zugängliche Phänomene nichtprivat, d.h. öffentlich zugänglich.
(Deine objektiven Eigenschaften wie dein Gewicht kann ich feststellen, ohne dich nach deiner inneren Befindlichkeit befragen zu müssen. Dein Gewicht ist für deine Mitmenschen in einer Weise zugänglich, wie es deine Schmerzen nicht sind.)
Qubit hat geschrieben:Solange du uns nicht verrätst, was die "Perspektive der 3. Person" ist, ist dein Gerede leeres Geschwaffel.
Qubit hat geschrieben:Wenn du über mein "Gewicht" freilich "objektiv" mit anderen reden willst, dann müsst ihr eine gemeinsame Vorstellung von "Gewicht" überhaupt haben.
Qubit hat geschrieben:Das ist aber "intersubjektiv" :-)
Myron hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Solange du uns nicht verrätst, was die "Perspektive der 3. Person" ist, ist dein Gerede leeres Geschwaffel.
Das habe ich dir bereits verraten. Wenn du mit meinem "leeren Geschwätz" nichts anzufangen weißt, dann tut's mir leid. Es geht hier um eine ganz einfache, aber wichtige Unterscheidung.
Myron hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Wenn du über mein "Gewicht" freilich "objektiv" mit anderen reden willst, dann müsst ihr eine gemeinsame Vorstellung von "Gewicht" überhaupt haben.
Der physikalische Begriff <Gewicht> ist Allgemeingut.
Myron hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Das ist aber "intersubjektiv" :-)
Ontisch objektive Phänomene sind in der Tat intersubjektiv zugänglich.
Qubit hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Ontisch objektive Phänomene sind in der Tat intersubjektiv zugänglich.
Ja, weil du sie freilch "unbewusst" oder "unwissend" identifizierst
Fisherman's Fellow hat geschrieben:"Unbewusst" - "unwissend"?
Wenn zB eine Biene gewisse Farben auf einem Blütenblatt wahrnimmt, das ich nur als 'weiß' identifiziere, dann erkennt sie - und mit ihr alle Bienen "intersubjektiv" - etwas mehr als die Menschen. Aber was sie sehen, ist nicht die objektive Eigenschaft der Blume ("Farbe"), sondern nur ein Sinneseindruck, der ihnen mittels Einwirkung von Licht zukommt.
Wenn nun ein Wissenschaftler mittels eines Frequenzmessgeräts diese Farben "erkennt", dann registriert er ebenfalls nicht die objektive Eigenschaft der Blume, sondern er misst Strahlen, die von ihr reflektiert werden.
Dass es da eine gewisse, objektiv vorhandene Farbeigenschaft der Blume gibt, liegt nahe, und kann intersubjektiv "zugänglich" gemacht werden, kann aber niemals direkt ("Farbe an sich") mit Notwendigkeit bewiesen werden.
Grüßle,
FF
Mark hat geschrieben:Es geht darum, daß sich Objektivität einzig und allein aus dem Konsens ergibt. Darum heisst es ja "KONSENS" !
Myron hat geschrieben:Mark hat geschrieben:Es geht darum, daß sich Objektivität einzig und allein aus dem Konsens ergibt. Darum heisst es ja "KONSENS" !
Ein epistemisch objektives Urteil (Aussage) ist eines, über dessen Wahrheit bzw. Falschheit eine Tatsache entscheidet, die konsensunabhängig herrscht.
Mark hat geschrieben:Es geht darum, daß sich Objektivität einzig und allein aus dem Konsens ergibt. Darum heisst es ja "KONSENS" ! Gleiche Sinne.
Mark hat geschrieben:Wir sind sehr ähnlich aufgebaute biologische Datenverarbeiter, die durch ebenfalls ähnlich aufgebaute Sinne die gleichen Reizquellen wahrnehmen. Daraus ergibt sich eine Ähnlichkeit der Wahrnehmung, und daraus ergibt sich die Möglichkeit durch Bestätigung über die Wahrnehmung anderer die Realität zu verifizieren.
Mark hat geschrieben:Dein Gott ist nicht über dieses System verifizierbar, seltsam was ?
Mark hat geschrieben:Falsifiziere doch mal bitte meine Theorie, daß ein "Gott" nicht objektiv existiert.
Mark hat geschrieben:Beweise mir das mal bitte, daß etwas unabhängig vom Sensus existiert. Du scheinst nach wie vor zu vergessen, daß Du hier mit Worten eine Ebene aufbaust, die rein hypothetisch und eigentlich vollkommen irreal ist.
Mark hat geschrieben:Du darfst NIE vergessen, daß es NUR Menschen gibt, und die Illusionen die sie in ihren Köpfen gemeinsam von der Realität entwickeln. Etwas anderes ist nicht wirklich aussagbar!
Mark hat geschrieben:Wie wäre es denn, wenn ich einfach neue Begriffe dazu erfinde ?
Myron hat geschrieben:Robert hat geschrieben:@Myron:
Ich habe oft den Eindruck, dass deine Definitionen nicht aus Zweckgründen formulierst, sondern weil du damit irgendetwas erforschen willst.
Was meinst du damit?
Fisherman's Fellow hat geschrieben:Qubit hat geschrieben:Myron hat geschrieben:Ontisch objektive Phänomene sind in der Tat intersubjektiv zugänglich.
Ja, weil du sie freilch "unbewusst" oder "unwissend" identifizierst
"Unbewusst" - "unwissend"?
Robert hat geschrieben:Ich meine damit, ob du irgendwie nach "Natur" suchst und versuchst danach den Begriff 'Natur' zu definieren, oder ob du den Begriff 'Natur' definierst, um daraus weitere Aussagen abzuleiten.
Myron hat geschrieben:Robert hat geschrieben:Ich meine damit, ob du irgendwie nach "Natur" suchst und versuchst danach den Begriff 'Natur' zu definieren, oder ob du den Begriff 'Natur' definierst, um daraus weitere Aussagen abzuleiten.
Denkst du nicht, dass der Naturbegriff für den Naturalismus von maßgeblicher Bedeutung ist?
Es gibt unterschiedliche Definitionsarten, und ich würde sagen, dass meine Definition(en) des Naturbegriffs am ehesten explikative Definitionen darstellen (siehe: http://plato.stanford.edu/entries/definitions/#ExpDef).
Robert hat geschrieben:Ich formuliere es nochmals anders. Glaubst du, dass es Natur gibt und diese nur erforscht werden muss? Also auf der Suche nach einer Definition dieser. Oder machst du Definitionen um damit einen Zweck zu erfüllen, also weitere Aussagen abzuleiten?
Es ist hier genau dasselbe Problem, wie mit der Definition des Elektrons. Gibt es das Elektron wirklich oder dient dessen Definition nur für Erklärungsmodelle, egal ob es es jetzt wirklich so gibt.
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