trazy hat geschrieben:Erzieht man einen Menschen dazu lieb zu sein, macht man aus ihm damit noch kein Opfer. Man macht aus ihm ein potentielles Opfer.
Erzieht man einen Menschen dazu böse zu sein, macht man aus ihm damit noch keinen Täter. Man macht aus ihm einen potentiellen Täter.
stine hat geschrieben:Das ist beides nicht richtig.
Wissenschaftlich nachgewiesen, macht die Erziehung nur einen Teil des menschlichen Wesens aus. Genetische Veranlagung und Umfeld spielen eine ebenso, wenn nicht größere, Rolle.
stine hat geschrieben:Mir erschließt sich noch nicht, was du mit diesem Thread genau sagen möchtest.
Begründung, Erläuterung?trazy hat geschrieben:Jedes gute Handeln, das aussschließlich getätigt wird, weil man an das Gute im Menschen glaubt ist dumm.
Jedes schlechte Handeln, das ausschließlich getätigt wird, weil man an das Schlechte im Menschen glaubt ist dumm.
trazy hat geschrieben:Wenn man gut handelt und sich deshalb wohl fühlt, dann handelt man nicht ausschließlich zum Selbstzweck gut.
Wenn man gut handelt und gute Reaktionen erwarten kann, dann handelt man nicht ausschließlich zum Selbstzweck gut.
Meiner Erachtens solltest du auf nutzlose Deklassifizierungen wie "dummes Handeln" verzichten; damit ist überhaupt nichts gesagt. Was soll das bitte heißen: Eine Tat ist dumm? Wenn du das näher erläuterst, wirst du feststellen, dass deine Behauptung, die Tat sei dumm, entweder leer ist oder der Begriff unnötig ist, also duch exaktere, gehobenere Begriffe ersetzt werden sollte.trazy hat geschrieben:Gutes oder Schlechtes oder ideologisches Handeln nur und ausschließlich als Selbstzweck ist dummes Handeln.
Wie soll man intensiv handeln?trazy hat geschrieben:Je intensiver und je öfter man nach dem kategorischen Imperativ Kants handelt
Man handelt doch nicht nach dem Kategorischen Imperativ, um eine Ideologie wahr werden zu lassen.trazy hat geschrieben:Je intensiver und je öfter man nach dem kategorischen Imperativ Kants handelt und je mehr Menschen das tun, damit eine spezielle Ideologievorstellung wahr wird,
Nein, ganz im Gegenteil: desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit. Der Kategorische Imperativ lautet:trazy hat geschrieben:desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Menschen geben wird, die gegenteilig Handeln oder gegenteiliges bezwecken oder anderweitig Ihren Vorteil suchen oder anderweitig ihren Nachteil verhindern werden.
Kant glaubte an die Pflicht. Er hielt die Pflichterfüllung für die höchste aller Tugenden. Der Kategorische Imperativ dient dazu, universelle Normen, das heißt: Pflichten, aus der Vernunft herzuleiten, die der Bürger anschließend zu befolgen habe. Die individuellen Interessen des Einzelnen und sein Streben nach Lust spielen in der Kantschen Kalkulation überhaupt keine Rolle; seiner Erachtens sind sie zu ignorieren.trazy hat geschrieben:oder anderweitig Ihren Vorteil suchen oder anderweitig ihren Nachteil verhindern werden.
Max hat geschrieben:trazy hat geschrieben:Jedes gute Handeln, das aussschließlich getätigt wird, weil man an das Gute im Menschen glaubt ist dumm.
Jedes schlechte Handeln, das ausschließlich getätigt wird, weil man an das Schlechte im Menschen glaubt ist dumm.
Begründung, Erläuterung?
Max hat geschrieben:Du meinst wohl, dass man aus egoistischen Motiven heraus handelt, wenn man etwas nur deshalb macht, weil man dafür eine Belohnung erwartet. Wenn man hingegen aus Selbstzweck handelt, dann bedeutet dies, dass die jeweilige Handlung gut ist und man etwas nur deshalb vollbringt, weil die Tat gut beschaffen ist.
Max hat geschrieben:trazy hat geschrieben:Je intensiver und je öfter man nach dem kategorischen Imperativ Kants handelt
Wie soll man intensiv handeln?
trazy hat geschrieben:Ich koennte schreiben fuer das Leben angemessen oder nicht angemessen. Das ist aber auch unschoen. Intellekt korreliert kaum oder nicht mit Intelligenz.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Ich meine aber, dass die Gebiete, die du ansprichst äußerst ins Reich des Intellekts gehören.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Zwar versucht du vermittelnd zu erscheinen und in allem demokratisch
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:die Idee der freien Entscheidung für alle in den Grenzen der eigenen Freiheit ist ein Verhindern der Freiheit sich für das Unterwerfen oder Herrschen zu entscheiden
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:und somit selbst nur etwas, das niemand richtig will, aber auch niemand mehr aus gründen der Vermittlung und "Freiheit" zu wiederlegen vagt; es entsteht eben dieser Stillstand alles Halb-und-Halben - der Kompromiß.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Auch hier wieder entscheidet mein Geschmack dagegen.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Es sei aber auch über den Wert des kategorischen Imperativs nachzudenken sowie den psychlogischne Prämissen die das Erfüllen jener haltlosen, anmaßenden Sätze vorraussetzt:
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Wann würdest du schließen können: " So wie ich jetzt in dieser Situation handle, müsste jeder Handeln - so sollte es Gesetz werden!"
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Und jene Hybris verlangt der kategorische Imperativ; das Problem besteht ja nicht nur im Unterschied "Subjekt-Objekt" sondern auch im Glauben an die Idee der Moral, d.i. eine Plan unseres Verhaltens in Wolkenkuckuksheim.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Hier hat sich dr sonst so reinliche Herr Kant selsbt widersprochen, da er ja selsbt als erster die absolute Wahrheit zu erkennen für unmöglich zeigte - man müsste also nach einem Objektiven, Menschen- und Weltumfassenden Plan handeln, welchen man nicht erkennen kann. tja, woher kommt denn dann der kategorische Imperativ? Aus einer schlechten Phantasmagorie eines Subjekts, das den Wert seiner Arbeit an falscher Stelle ersucht hat; denn durchaus war Kant ein exzellenter Erkenntnistehoretiker - aber... !
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:Auf diese Weise habe ich Sie ja noch nie schreiben sehen.
Jarl Gullkrølla hat geschrieben:(Ist es eigentlich intelligent oder dumm, seine Motive offenzulegen?)
Handelt man gut und weiß was man bewirkt, dann handelt man nicht aussschließlich gut, um gut zu sein.
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