Einige Philosophen erklären aufgrund dieser Probleme, dass wir aufhören sollten von einem Selbst zu sprechen. Dies ist allerdings eine Minderheitenposition, verbreiteter ist die folgende Meinung: Man sollte unter dem „Selbst“ keinen unveränderlichen Wesenskern verstehen, sondern etwas, das sich in permanenter Veränderung befindet. Ein bekannter Fürsprecher einer solchen Position ist Daniel Dennett. Es ist zudem erstaunlich, wie sich einige Überlegungen der modernen Philosophie des Geistes auf diesem Gebiet mit traditionellen Ansichten außereuropäischer Kulturen, etwa dem Buddhismus, überschneiden.
Mich würden da auch die Positionen und Meinugen anderer noch interessieren. Ich habe bislang in der asiatischen Philosophie Antworten auf die Fragen gefunden, die im westlichen Kulturkreis ohne Religion unbeantwortet blieben oder mit kaum mehr als Nihilismus beantwortet würden. Interessant ist dabei auch, dass diese Philosophien schon vor Jahrhunderten Theorien aufgestellt haben, die heute von der (Astro-)Physik weitgehend verifiziert wurden oder noch werden.
Wikipedia schreibt dazu:
Unter Physikalismus versteht man in der Philosophie die These, dass alles, was existiert, physisch sei.
Das Mentale ist physisch, also mit dem Physischen eins.
ostfriese hat geschrieben:Die Individualperspektive erlaubt es uns, das Verhalten von Artgenossen viel genauer einzuschätzen und zu prognostizieren. Menschen schlagen sich nur noch dann gegenseitig die Köpfe ein, wenn das Hineindenken des Täters in sein Opfer ausbleibt.
ostfriese hat geschrieben:Liebe verstärkt Empathie, Hass unterbindet sie mehr oder minder vollständig. Im übrigen diskutiere ich ungern mit Leuten, die gegenteilige Meinungen a priori als Dummschwätzerei abtun. Gut gemeinter Rat: Man sollte sich nicht derart disqualifizieren!
Für einen Naturalisten ist das Leib-Seele-Problem eigentlich ein Scheinproblem.
Es gibt keine Seele.
Aber warum bei diesen Vorgängen Bewusstsein entsteht, werden wir ebenso wenig je wissen können, wie wir ergründen werden, warum Licht bestimmter Wellenlänge uns "rot" erscheint (das Qualia-Problem).
Buddha666 hat geschrieben:ostfriese hat geschrieben:Liebe verstärkt Empathie, Hass unterbindet sie mehr oder minder vollständig. Im übrigen diskutiere ich ungern mit Leuten, die gegenteilige Meinungen a priori als Dummschwätzerei abtun. Gut gemeinter Rat: Man sollte sich nicht derart disqualifizieren!
Das Unterbinden von Empathie als Folge von Hass zu sehen, ist nur ein Aspekt. Wie kommt es zu diesem Hass, wie manifestiert er sich und verstärkt sich selbst bis hin zu geradezu apokalyptischen Zerstörungswünschen für andere? Ich glaube nicht, dass die nur durch fehlende / unterbundene Empathie bedingt wird. Man sollte aufpassen, dass man ein naturalistisches Weltbild nicht mit einem mechanistischen Weltbild verwechselt. Würde der Mensch nicht mehr als eine Maschine / Mechanik, wäre es schon längst gelungen, ihn inklusive aller Facetten nachzubauen.
). Letztere sind ebenfalls Energiewandler, für die wir aber Hardware und Software genau kennen. Dennoch stellen sich zwei Fragen: 1.) Ist ein perfekter Zombie konstruierbar, also eine Maschine, die man so programmiert, dass sie menschliches Verhalten exakt simuliert? 2.) Kann eine Maschine unter gewissen Voraussetzungen so viel mehr sein als die Summe ihrer Teile, dass sie gemäß obiger Definition zu einem Lebewesen wird? Als Naturalist kann ich wohl keine von beiden Möglichkeiten prinzipiell ausschließen. Praktisch schützt uns aber wohl die enorme Komplexität des menschlichen Gehirns davor...

Das Leib-Seele Problem setzt als Selbstverständlichkeit voraus, dass es so etwas wie eine Seele gibt. Nach der Lektüre von Susan Blackmores "Macht der Meme" erscheint mir(?) das nicht mehr selbstverständlich ("Selbstplex").Welcher philosophischen Richtung würdet ihr euch zuordnen, um das Leib-Seele-Problem zu lösen?
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