Andreas Müller hat geschrieben:Ist schon toll, von Zombies regiert zu werden, die den USA alle Gesetze nachmachen, weil sie selbst nicht wissen, was ein Gesetz überhaupt ist - man hat sie aber gewählt, damit sie sich solche Dinger ausdenken, da dürfte das Problem stecken.
Hierzu ein Kommentar von mir
-------------
Der Soziologe Gregory Paul hat im Journal of Religion and Society eine vergleichende Studie über die gesellschaftlichen Auswirkungen der Bigotterie veröffentlicht. Dazu nutzte er Umfragen und Statistiken mit Zahlen von Mord, Abtreibung, Selbstmord, Schwangerschaft bei Minderjährigen usw. Das Material beschränkt sich auf Industrieländer mit etwa 800 Millionen Menschen, da nur hier ausreichende Zahlen vorliegen. Allgemein korrelieren höhere Werte für den Glauben an einen Schöpfer und religiöse Verehrung mit höheren Raten bei Mord, Sterblichkeit junger Menschen, Infektionen mit sex-spezifischen Krankheiten, minderjährige Schwangerschaften, Abtreibung und freie Partnerschaften. Die USA als weltweit reichste Theistische Demokratie ist auf spektakuläre Weise die dysfunktionalste Demokratie und schneidet in fast allen Punkten schlecht ab. Die Diskrepanz des irreal übersteigerten religiösen Diktats und der real möglichen Existenz in einer Wissens- und Leistungsgesellschaft führt zur Ausgrenzung, Psychosen, sozialen Spannungen und Gewalt mit erhöhter Kriminalität. Die USA hat je 100.000 Einwohner
800% der Gefängnisinsassen im Vergleich zur EU. Nirgendwo sonst erhalten Farbige 40 Jahre Haft für einen gestohlenen Fernseher oder sitzen so viele Unschuldige in den Gefängnissen, weil Geschworene nach überzogenen moralischen Kriterien aus dem Mittelalter urteilen.
Weniger bigotte Gesellschaften wie Frankreich, Japan und die skandinavischen Länder haben die besten Werte. Dieselben Unterschiede lassen sich auch innerhalb der USA finden. So sind die sozialen Probleme in den Südstaaten und im Mittleren Westen im extrem religiösen Bibel Belt höher als in den nordöstlichen Staaten, die den europäischen Kulturen strukturell sehr ähnlich sind. Es ist falsch zu behaupten, dass eine atheistische Gesellschaft soziale Missstände mit sich bringe oder gar zum Untergang verurteilt ist. Die USA als westliche Gesellschaft mit dem höchsten Reichtum pro Kopf schafft es am allerwenigsten den Reichtum in ein kulturelles und körperliches Wohlergehen der Gesamtgesellschaft umzusetzen.
Nach einer Schweizer Studie der Universität Genf von 2006 auf Basis von 3.000 Interviews gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen Religiosität und extremen rassistischen, sexistischen und homophoben Einstellungen. Nichtreligiöse sind deutlich toleranter und weniger fremdenfeindlich ohne antisemitsche Grundtendenz. Bei 26 % der Katholen, 24 % der Evangelen und 28% der Muslimen sind die Juden an ihrer Verfolgung selber schuld, für die Gleichstellung der Frauen wurde mit 43 %, 43 % und 55 % mehr als genug getan
--------------
Hier wird offensichtlich ein Trend erkennklar, schärfere Gesetze und mehr Strafgefangene lösen nicht das Problem, sondern dokumentieren es nur um so deutlicher. Das Problem ist die verlogene Doppelmoral der superreligiösen Akteure und deren eifiges Bestreben alles um jeden Preis unter den Teppich zu kehren. Die Bibel als Kernstück des Christentums liestet nach normalem Strafrecht viele 1000 Verbrechen mit allen nur denkbaren Kapitalverbrechen und huldigt dies als gerecht, segensreich, von Gott gewollt und beispielhaft für jeden Christen, der unbewußt nicht versteht wieso darin eine überlegene Moral liegt, es aber gleichzeitig als sehr praktisch empfindet und anwendet.
Ich bin kein Soziologe um die Gründe für dieses Verhalten im Detail zu zerlegen.