Andreas Müller hat geschrieben:http://brightsblog.wordpress.com/2007/06/22/die-wahrheit/Würde mich mal interessieren, was ihr davon so haltet. Habe ich "exklusiv" für den BrightsBlog geschrieben.
Ein Relativist hat sich auch schon zu Wort gemeldet, um daran herum zu nörgeln.
Ich glaube aber, das Rassisten-Beispiel hat gesessen. Er scheint das wirklich so zu sehen.
(Eine Frage am Anfang: Welcher Bright darf eigentlich im Blog schreiben und wer nicht?)
Du schreibst:
"Bei „Rassismus ist falsch” handelt es sich ebenfalls um eine Aussage mit absolutem Wahrheitsgehalt. Sie besagt, dass Rassismus nicht nur für mich falsch ist, sondern grundprinzipiell, im Sinne von: Die Erde ist rund und Rassismus ist falsch."
Zunächst einmal hat "Rassismus ist falsch" nicht die Form "Dass A, ist falsch", d.h. darin wird keiner Aussage A der Wahrheitswert F zugeschrieben. Überhaupt wird "falsch" im ersten Satz nicht als Wahrheitswert im logischen Sinn gebraucht; denn es bedeutet im ersten Satz "Rassismus ist schlecht/moralisch negativ".
Nun kann man einen Satz in der Form des zweiten bilden:
"Dass Rassismus schlecht ist, ist wahr."
Hierin wird der Aussage, dass Rassismus schlecht ist, der Wahrheitswert W zugeordnet.
Doch da stellt sich natürlich sofort die Grundsatzfrage, ob es überhaupt moralische Tatsachen und entsprechenderweise wahre bzw. falsche moralische Aussagen gibt.
Thema: moralischer Realismus (ethischer Objektivismus) vs. moralischer Antirealismus (ethischer (Inter-)Subjektivismus)
(
http://plato.stanford.edu/entries/moral-realism +
http://plato.stanford.edu/entries/moral-cognitivism)
"moral realism: Realism as applied to the judgements of ethics, and to the values, obligations, rights, etc. that are referred to in ethical theory. The leading idea is to see moral truth as grounded in the nature of things rather than in subjective and variable human reactions to things. Like realism in other areas, this is capable of many different formulations. Generally speaking moral realism aspires to protecting the objectivity of ethical judgement (opposing relativism and subjectivism); it may assimilate moral truths to those of mathematics, hope that they have some divine sanction, or see them as guaranteed by human nature."
(Blackburn, Simon.
Oxford Dictionary of Philosophy.. 2nd ed. Oxford: Oxford University Press, 2005.)
Ich halte die Annahme für höchst zweifelhaft, dass es zu einer Aussage wie "Rassistische Äußerungen und Taten sind schlecht" ebenso eine Tatsache gibt, die sie wahr macht, wie zu "Die Erde ist rund".