Mit der Rede vom impliziten Autoren, und davon, daß der Macher des faschistischen Filmes 300 auch Kommunist sein könnte, hat er eine Kehrtwendung um 180° vollzogen
Nein, hab ich nicht. Von faschistischen Filmemachern war nie die Rede, sondern nur von einem faschistischen Film. Lies noch mal meine Beiträge, wenn du mir nicht glaubst.
Ich habe noch nie einen derart faschistischen Film gesehen
Das war meine Eröffnungsthese, kein Wort von faschistischen Filmemachern.
Und natürlich halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass alle an der Produktion des Films Beteiligten Kommunisten waren, ich kann es nur nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, was ich überhaupt nur erwähnt habe, um den impliziten Autor zu erklären.
Daraus folgt aber nicht, daß diese Ideologie auch in dessen Werke fließt. Das folgt einfach nicht
Ideologie heißt bei mir laut Definition 2: Ideen und Ansichten (entweder wahr oder falsch), welche die Bedingungen und Lebenserfahrungen einer spezifischen, gesellschaftlich bedeutsamen Gruppe oder Klasse symbolisieren
Natürlich hat das einen Effekt auf den Film! Sonst müsste der Regisseur, Drehbuchautor und co. in einem Vakuum leben, völlig unbeeinflusst von der Gesellschaft, die bei ihm den Ton angibt.
Wenn ein Autor, der der Ideologie X folgt, einen Film machen kann, der die Ideologie (immer im Sinne von 3+) Y oder Z oder A oder B usw. impliziert, warum sollte er dann keinen Film machen können, der nichts davon impliziert?
Weil die Gesellschaft, in welcher der Autor lebt, sein Werk beeinflusst! Erkläre mir doch bitte mal den Entstehungsprozess eines Films, der "pure" Unterhaltung ist. Wie soll ein Mensch seine gesamten Erfahrungen und Ansichten einfach abschalten können? Kann ein Autor ein Buch in Deutsch schreiben, obwohl er die Sprache nie gelernt hat? Kann ein Autor über seine Erfahrungen in Brasilien schreiben, wenn er noch nie da war und nicht weiß, was Brasilien ist? Kann er über die Kleidung und das Aussehen der Spartaner Bescheid wissen, wenn er nicht in einer Gesellschaft lebt, die ihm Zugriff auf dieses Wissen ermöglicht? Das ist doch verrückt, warum merkt ihr das nicht!?
Aha, du bildest dir also nicht ein, dass der Film faschistisch ist, sondern du bildest dir einen faschistischen Autor ein, um den Film als faschistisch bezeichnen zu können... Sonst gehts noch oder?
Lass die Beleidigungen. Wenn ich von einem Fachgebiet keinerlei Ahnung hätte, wäre ich meiner Sache nicht so sicher, das steht mal fest. Der implizite Autor ist die Person, die man sich beim Lesen oder Film ansehen vorstellt, welche diesen Film gedreht hat. Jemand muss schließlich den Titel geschrieben haben, die Regieanweisungen, die Anordnung des Textes oder Films. Die Person, die man sich dabei vorstellt, KANN überhaupt nicht identisch sein mit dem tatsächlichen Regisseur oder Autor. Man kann nicht wissen, was sich dieser dabei gedacht hat, als er den Film so oder so gedreht hat. Vielleicht hat er den Film im Schlafwandeln gedreht oder bekifft, das weiß man doch nicht! Du kannst nicht in den Kopf des realen Regisseurs reinsehen, du kannst dir nur einen Film ansehen und dir überlegen, warum er so gedreht wurde. Die Person, die du dir vorstellst, existiert aber nur in deinem Kopf. Wenn du den Film gut interpretierst, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der implizite Autor mit dem realen übereinstimmt, das ist schon richtig. Das Problem bei einem Film ist aber zusätzlich, dass mehrere Leute am Entstehungsprozess beteiligst sind. Vielleicht waren Kameraleute, Beleuchter, Musiker alle Kommunisten und Regisseur und Comicautor Faschisten. Das weißt du doch nicht, zumindest nicht, indem du dir den Film ansiehst! Das wissen sie nur selbst, was sie denken und glauben.
Wäre der Fim tatsächlich so faschistisch, dann müsste doch Hitlerfan Achmadinedschad den Film lieben...
Das ist ja haarsträubend... Der Faschismus war für den größten Teil seiner Geschichte eine katholische Politideologie, in Spanien, Italien, überall unterstützt von der katholischen Kirche. Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass die "Islamofaschisten" allzu gut auf die anderen Faschisten zu sprechen sind. Im Faschismus siegt der Stärkere, also können sich zwei faschistische Länder gut und gerne bekämpfen.