Lumen hat geschrieben:Und genau das stimmt schon nicht. Es ist gerade nicht meine Positition, dass es nur Fundamentalisten gibt, die sich nur darin unterscheiden, wie offen sie damit umgehen. Moderate haben wirklich einen “softeren” Glauben.
Und dafür verachtest Du sie, weil sie Deiner Meinung nach Weicheier sind.
Verstehen kannst Du diese Postion nicht, wie man immer wieder sieht, weil niemand sich in Deinen Skizzen wiederfindet.
Lumen hat geschrieben:Dein Eindruck rührt daher, dass du dich selbst als Moderater verstehst (oder zumindest der Position nahestehst) aber anfänglich vor allem durch deine den Kreationisten nicht unähnliche “Fragestellungen” auffielst und daher dafür gehalten wurdest.
Echt jetzt?
Du meinst von Dir und Deinem Claqeur, aber sonst hat mich hier eigentlich niemand dafür gehalten.
Jetzt bist Du Dir nicht mehr so sicher, nachdem ich in Deiner Welt mal katholischer, mal evangelischer, mal esoterischer Extremist war, bin ich nun ein postmoderner Spieler.
Lumen hat geschrieben:Wenn du daraus nicht selbst ein episches Drama gemacht hättest, wäre das lange vom Tisch. Leider hast du es stets vermieden einmal darzustellen, was du denn eigentlich glaubst oder denkst, und dadurch kam auch der zweite Eindruck zustande, dass du eher verdunkelst als zu erhellen. Du bist aber nicht “die (moderat) Gläubigen”.
Sagen wir mal so. In meiner Wahrnehmung bist Du mir zwar gelegentlich hinterhergestalkt und hast Dich animiert gefühlt, die Tricksereien, die Du zu erkennen meintest, offen zu legen.
Aber gefragt, was ich denn nun eigentlich denke oder wie ich darauf kommen, hast Du selten, wenn ich darauf geantwortet habe, hast Du versucht auch da wieder den Trick zu finden.
Wie hättest Du bei den Haltung auch Menschen wie Nanna oder mich verstehen können? Du bildetest Dir ein, es immer schon besser zu wissen.
Lumen hat geschrieben:Auch wieder falsch. Selbstverständlich sind Richard Dawkins' öffentliche Äußerungen kritisierbar, aus dem einfachen Grund den du selbst anführst. Er handelte in seiner Funktion als öffentliche Person. Es ist nichts anders zwischen Dawkins' und einer religiösen Entsprechung, meinetwegen Manfred Lütz. Eine Forderung muss aber eine Forderung sein und hat nur in Kontexten etwas zu suchen, wo eine Aussage eine Handlungsanweisung sein kann — etwa wenn ein Politiker eine entsprechende Äußerung in einem entsprechenden Rahmen macht. Wenn Charlotte Roche in einem Interview meint (fiktves Beispiel), sie esse kein Fleisch und hielte das für unmoralisch, dann ist eine Schlagzeile wie “Roche fordert Ende des Fleischkonsums” reißerisch wie unsauber.
Ja, Du hast die feinen Differenzierungen drauf, nur eben sehr einseitig verteilt.
Lumen hat geschrieben:Was du schreibst ist auch in anderen Umständen grotesk falsch, weil dir ein gesundes Maß fehlt. Wenn meinetwegen Religiöse wochenlang durch Cartoons zu protesten motiviert werden, aber sich keiner empört fühlt, wenn auf Schrifsteller eine Fatwa zum Mord ausgerufen wird, dann nehme ich diese krumme Situation durchaus zur Kenntnis. Das ist für mich eben nicht sonderlich moderat. Anders als in deiner Bizarro-Weltsicht, sind drei intellektuelle Muslime die ein Problem zu bedenken geben kein adäquates Gegengewicht. Und sie werden unter Umständen auch von der anderen Seite nicht mehr als Muslime wahrgenommen, sondern als anti-muslimisch (ähnlich wie bei Feministen, wo interne Kritikerinnen auch sehr schnell nicht mehr als Feministen gelten). Anderes Beispiel meinetwegen die 800 Kinderleichen in Irland. Das Totschweigen und ignorieren der halben Geschichte durch hiesige Medien zum Beispiel ist genau das Gegenteil dessen was bei Dawkins' gemacht wird. Es wurde eher heruntergespielt.
Och, es ist doch eher so, dass sich da niemand groß entrüstet. Dawkins hat inzwischen mehr den Status des skurrilen Extremisten, in der FAZ ein Artikel, bei n-tv eine kurze Notiz, nichts in der SZ, nichts in der ZEIT. Keine wütenden Proteste, keine breite Debatte, eine Randnotiz, die ich überhaupt erst durch xander1 erfahren habe.
Man könnte natürlich auch im verschwörerischen Lumenstil sagen, es sei doch interessant, dass die Presse dies so gekonnt herunterspielt.
Aber eher ist es so, dass Dawkins nicht mehr zündet.
Lumen hat geschrieben:Du selbst hingegen hälst es bereits für fundamentalisisch, wenn der religiösen Position keine Bedeutung zugestanden wird, d.h. nichtglaube ist schon fundamentalistisch.
Nö. Erstens glaube ich auch nicht und wenn man sagt, eine religiöse Position hätte keine Bedeutung, so ist das einfach sachlich falsch. Religion bewegt die Mehrzahl der Menschen, Religion ist eine gewaltige Kraft und wenn Du damit meinen solltest, dass religiöse Argumente keinerlei Relvanz besitzen, so würde ich sagen, dass auch das eine Frage dessen ist, mit wem man diskutiert. Nur ein bisschen Differenzierung, Lumen. Aber das liegt Dir nicht, wenn es nicht um Dawkins und Konsorten geht.
Lumen hat geschrieben:Durch solche Aussagen erscheinst du dann auch nicht gerade wie ein Moderater.
Ich sehe mich auch nicht als Moderator. Nachdem ich in Deiner Phantasiewelt alle Kleider des Extremismus angezogen bekam, hast Du mich jetzt in die Kategorie „keine Meinung zu nichts“ gesteckt.
Ich habe kein Interesse ausgerechnet Dich vom Gegenteil zu überzeugen.
Lumen hat geschrieben:Und da schließt sich deine Sicht nahtlos an: wenn man als Atheist entgegengesetzte Interessen vertritt, und — durch Fakten gestützt — eine Meldung schlimmer oder weniger schlimm einschätzt, und dem religiösen Bias entgegentritt, dann ist das für dich schon das Schlimmste.
Nö, ich kritisiere eigentlich nur, dass Du mit zweierlei Maß misst, aber das wird sich so schnell auch nicht ändern.