Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

Dennett hat eine coole Antwort, mit der man endlich Cartesischen Dualismus kippen kann: "Conscious human minds are more-or-less serial virtual machines implemented - inefficiently - on the parallel hardware that evolution has provided" (Consciousness Explained, Back Bay Books 1991, p. 218)

Gehört das mit in den Thread zur dispensorischen Erziehungstheorie?

Wissenschaftler weg von philosophischen Fragen!

Sind Philosophen keine Wissenschaftler?

Und dürfen Wissenschaftler nicht philosophieren?

Wie kommt ihr eigentlich darauf, Dennett sei Wissenschaftler?

Abgesehen davon, dass ich das nicht behauptet habe, sagt Wikipedia über ihn: "Dennett studierte in Harvard und Oxford, heute ist er Professor für Philosophie und Direktor des Zentrums für Kognitionswissenschaft an der Tufts University." Klingt unterm Strich verdächtig nach Wissenschaftler, finde ich.

Oh Gott!

Davon abgesehen dürfte es ihm als Philosophieprofessor wohl kaum verboten sein, zu philosophieren.

Übrigens glaub ich, dass Gott dir da auch nicht weiterhelfen kann...

Und jetz forder uns besser mal auf, zum Thema zurückzukehren.

Na gut, ich fang mal an:


Den schon gelesen?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 95,00.html


Wenn sowas klappt, heisst es natürlich wahrhaftig, endgültig und bewieserermaßen: Auf wiedersehen, Bewusstseinsdualismus.

"So könnten es möglicherweise Trillionen von Variablen sein, die man speichern und nachbilden müsste." Das wird spannend. Wenn mein Selbst einmal in einem Siliciumbett verfestigt ist, weiß ich auch nicht, ob ich dann noch unsterblich sein möchte.
Vielleicht könnte mich dann irgendwer zum Strand zurückbringen?

LG stine

Der Pantheon hat m i c h dazu auserkoren, alles was mit dem Bewußtsein zu tun hat zu ergründen; alles was vor meiner ganzheitlichen Theorie darüber gesagt wird, kann nicht anders, als nicht jetzt schon veraltet und überholt in Hinblick auf mein zu erwartendes Werk sein. Nein, echt jetzt!

Na dann ab an den Schreibtisch und ausarbeiten, dein Magnum Opus!

Philosophen weg von wissenschaftlichen Fragen!

folgsam hat geschrieben:http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,636395,00.html

Also diese Schlussfolgerung finde ich nicht trivial:

Bildet man also das Gerüst nach, das diese Algorithmen unterstützt, dann sollte der sich daraus ergebende Geist identisch sein - selbst wenn das Medium ein anderes ist. [...]
Wir werden nicht mehr sterben müssen.

Mal vorausgesetzt man könnte ein Gehirn auf diese Art klonen, mir ist nicht klar wie man daraus schließen kann, wir müssten dann nicht mehr sterben, selbst wenn man dann Silizium mit Bewusstsein hat, was hat das ganze dann noch mit mir zu tun abgesehen davon, dass wir (Siliziumhirn und ich) zu einem bestimmten Zeitpunkt "identisch" waren?

Naja, nichts. Das hat mich an dem Beitrag ja auch gestört. Schön, wenn mein Klon weiterleben kann, aber ich muss trotzdem sterben, solange niemand einen Weg findet, mein Gehirn zu konservieren und gleichzeitig unbegrenzt funktionsfähig zu halten.

Ich denke es ist ganz gut mit der Teleportation in Star Trek vergleichbar: Deine physikalischen und psychischen Eigenschaften werden kopiert, dein Körper wird desintigriert und an anderer Stelle wieder aufgebaut.


Ist jetzt nicht so erschreckend und ich kann daran nichts unlogisches erkennen.

Naja, ICH werde trotzdem in dem Körper draußen bleiben. Ich kann zwar sehen, dass da drinnen ein Klon von mir durch die Matrix-Welt hüpft, aber das hilft mir nicht viel. Ich bleibe trotzdem in meinem Körper und entwickle mich vom Zeitpunkt des Uploads meines Bewusstseins in eine andere Richtung weiter als mein Klon. Irgendwann werde ich sterben und mein Klon sieht zu und danach ists für mich dunkel und ich habe kein ewiges Leben, sondern eben nur mein Klon - zumindest solange, bis das Universum wegen Wärmeproblemen dicht macht.

Wieso denn dunkel?

Natürlich müsste ein, wie im Artikel besprochen, Silizium basiertes Bewusstsein über Sinnesorgane, Manipulationsmöglichkeiten und sonstiges verfügen - und sei es nur simuliert.

Sonst wär etwas derartiges natürlich eher nicht wünschenswert.

Ja, aber das gilt nur für den Klon. Der biologische Körper lebt ja außerhalb der Siliziumwelt weiter und dieser Körper bin nunmal ich. Ich bin nicht die Kopie und deshalb werde ich als Körper keinen Zugriff auf das Bewusstsein des Klons haben und ich werde trotzdem irgendwann sterben. Und dann wird es - metaphorisch gesprochen - eben dunkel für mich als Körper.

Das Problem hast du nicht, wenn der biologische Körper - wie beim teleportieren - zeitgleich mit dem Kopiervorgang vernichtet wird.

Du hast gar keine Chance in irgendeiner Form festzustellen, dass irgendetwas ausser einem Wechsel in das neue Medium vorgefallen ist, denn in den ersten Momenten nach dem Kopieren ist der Bewusstseinsklon mit dem biologischen Original absolut identisch: Es ist also wirklich nur ein Ortswechsel.