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Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 15:05
von AAy
Liebe Naturalisten!

Die naturalistische Weltanschauung ist eine sehr interessante Ausprägung des Menschen der Moderne. Aber ich finde, sie ist etwas unvollständig, da viel Gewicht auf Biologie gelegt wird und andere Aspekte etwas vernachlässigt werden. Ich möchte daher ein etwas umfassenderes Bild des modernen Menschen abgeben, der eine konsequente Fortsetzung und ein Ausbau der Bright-Haltung ist:

Ontologie: moderner szientistischer Materialismus, Welt ist eine Welt der Dinge, nicht der Fakten (d.h. von faktischen Sätzen)
Welterklärung: Naturalismus, natürliche Weltentstehung, Entstehung des Lebens durch natürliche Evolution
Vernunftbegriff: Zweckrationalität, mathematisch-logische Kalkulation, Argumentation auf der Suche nach den besseren Gründen, Ablehung von Dogmen mit dem Agrippa-Pentalemma oder Münchhausen-Trilemma
gesellschaftspolitische Auffassung: Sozialdarwinismus, gegen Traditionalismus
staatspolitische Auffassung: libertäre Anarchie oder Nachtwächterstaat-Liberalismus, Neoliberalismus, Laizismus
Meta-Ethik: Präskriptivismus, Normen lassen sich nicht aus Fakten begründen
Determinismus (LaPlace's Dämon könnte den Lauf der Welt voraussagen) oder Quanten-Indeterminismus
Ethik: Amoralismus oder Ethischer Egoismus, Hedonismus nach Aristippos von Kyrene, Ablehnung de Kategorischen Imperatives, des Utilitarismus und der Tugend-Ethik
Religion: Atheismus, Deismus (Gott macht nix), Agnostizismus oder Satanismus nach LaVey (Mensch als Tier, Ich als Gott, d.h. egoistisch-liberale Ethik)
Lieblings-Doku-Film: "Darwins Albtraum"
Musikgeschmack: Techno, Heavy Metal, Hip Hop
Lieblings-Porno: "Die 120 Tage von Sodom"
Lieblingsschauspieler: Christopher Lee
Lieblingsautorin: Thea Dorn
Abenteuerurlaubsorte: früher Nordböhmen, dann Ciudad Juarez in Mexiko oder Guatemala

Möchte noch jemand etwas ergänzen?

Viele Grüße

AAy

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 15:10
von folgsam
gesellschaftspolitische Auffassung: Sozialdarwinismus


So wie ich ihn verstehe: der angepasste überlebt, die anderen gehen zugrunde: sicher nicht.

Determinismus (LaPlace's Dämon könnte den Lauf der Welt voraussagen) oder Quanten-Indeterminismus


Wobei die Konsequenz des Determinismus die Auflösung der Kausalität ist.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 15:30
von Peter Janotta
Willst du alle modernen Menschen in eine Kategorie zwängen? Das ist ja wohl ein aberwitziger Versuch. Insofern du mit dem obigen Post nicht eine Selbsteinschätzung meinst, finde ich es ziemlich daneben, allen "modernen Menschen" (was immer du damit überhaupt meinst) eine bestimmte Einstellung aufzuoktruieren. Wenn das dann noch soweit geht einer ganzen Gruppe von Leuten einen Lieblingsfilm zuzuordnen, hat dieser Beitrag endgültig an Sinn verloren.

Die Zuordnung eines Lieblings-Porno-Film tut ihr übriges, um das Niveau entgültig in den Keller wandern zu lassen.

Ich bitte dich daher klarzustellen, ob du die obige Aufstellung nur auf dich selbst beziehst. Wenn nicht werde ich diesen Beitrag sperren.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 15:40
von folgsam
Dabei wird doch wohl jeder einen Lieblingspornofilm haben :^^:
(ich hab einen)

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 16:23
von Myron
Peter Janotta hat geschrieben:Die Zuordnung eines Lieblings-Porno-Film tut ihr übriges, um das Niveau entgültig in den Keller wandern zu lassen.


Ich denke (und hoffe) nicht, dass Aay das todernst meint.

Peter Janotta hat geschrieben:Ich bitte dich daher klarzustellen, ob du die obige Aufstellung nur auf dich selbst beziehst. Wenn nicht werde ich diesen Beitrag sperren.


Bleib doch erst mal cool.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 17:36
von Robert
Kann mir mal jemand sagen, ob AAy sich als Naturalist sieht oder nicht?

Denn solche Worte wie Sozialdarwinismus lassen wohl den Schluss zu, dass er es nicht ist, weil er mit solchen Begrifflichkeiten Naturalismus mit nationalsozialistischen Gedangengut in Verbindung bringt. :kopfwand:


Wenn er dies aber nicht beabsichtigt hat, hat er in Geschichte nicht aufgepasst.

Des Weiteren hat der Sozialdarwinismus so viel mit dem Darwinismus gemein, wie der Papst mit dem Atheismus. :lachtot:

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 18:23
von Klaus
@sharif, deine Fragen sehe ich genau so. AAy lässt mit seiner Problematik erhebliche Zweifel an einer naturalistischen Sicht aufkommen. Mag er selbst antworten.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 18:48
von AAy
Peter Janotta hat geschrieben:Willst du alle modernen Menschen in eine Kategorie zwängen?


Was sagt dir der Begriff limes in der Mathematik? Ich habe einfach mal alle möglichen un- und antitraditionalen Auffassungen und Strömungen, die beanspruchen, gegen Irrationalismus zu sein, und einige kulturelle Entwicklungen zusammengefaßt.

Die Zuordnung eines Lieblings-Porno-Film tut ihr übriges, um das Niveau entgültig in den Keller wandern zu lassen.


Naturalisten haben Probleme mit Pornos? Ist ja arm. Da war Prof. Euler aus Kassel, Evolutionspsychologe, viel cooler. Der meinte, Pornographie ist eine kulturelle Ausnutzung evolutionär entstandener natürlicher Verhaltenstendenzen.

Ich bitte dich daher klarzustellen, ob du die obige Aufstellung nur auf dich selbst beziehst. Wenn nicht werde ich diesen Beitrag sperren.


Wie meinte Hans Albers doch? Neben logischem Zirkel und Berufung auf Dogma gibt es noch Abbruch der Diskussion ...
Fragen intelligente Menschen eigentlich den Autor von "homo oeconomicus", ob er sein Menschenbild nur auf sich selbst bezieht? Oder wollte irgendjemand von Darwin wissen, ob nur er selbst vom Affen abstammt?

Viele Grütze!

AAy

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 18:49
von 1von6,5Milliarden
Danke sharif,

habe ich doch glatt übersehen, wie andere wohl auch.
Die Frage ist nur warum geht AAy darauf nicht ein. :veg:

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 19:03
von AAy
sharif hat geschrieben:Kann mir mal jemand sagen, ob AAy sich als Naturalist sieht oder nicht?

Denn solche Worte wie Sozialdarwinismus lassen wohl den Schluss zu, dass er es nicht ist, weil er mit solchen Begrifflichkeiten Naturalismus mit nationalsozialistischen Gedangengut in Verbindung bringt. :kopfwand:

Wenn er dies aber nicht beabsichtigt hat, hat er in Geschichte nicht aufgepasst.

Des Weiteren hat der Sozialdarwinismus so viel mit dem Darwinismus gemein, wie der Papst mit dem Atheismus. :lachtot:


Inquisitor: "Bist du ein wahrer Gläubiger oder paktierst du mit dem Teufel?"

Sozialdarwinismus hat so viel mit dem Nationalsozialismus gemein wie der Papst mit dem Atheismus. Hitler kannte nur den Kampf von Menschengruppen, aber keine Konkurrenz innerhalb der Volksgemeinschaft. Dieser ist erst wieder vom Neoliberalismus eingeführt worden und wird ja derzeit weltweit so praktiziert, wie ja in dem Film "Darwins Albtraum" deutlich gezeigt. Da Amoralismus mit dem Naturalismus verträglich ist, kann ein Naturalist daher locker Sozialdarwinist sein.
Und warum Naturalisten irgendetwas aus der Kulturgeschichte ableiten wollen, ist erst mal ganz unklar. Naturalisten erklären den Menschen aus seiner Evolution. Das affenähnliche Wesen, das von einem anderen erschlagen wurde, ist nicht unser Vorfahr, es hat seine Gene nicht in die nächste Generation weitergeben. Du hast wohl übersehen, daß es nicht nur ums Äste-greifen geht ...

Viele Grüße

AAy

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 19:28
von Robert
AAy hat geschrieben:
Peter Janotta hat geschrieben:Willst du alle modernen Menschen in eine Kategorie zwängen?


Was sagt dir der Begriff limes in der Mathematik? Ich habe einfach mal alle möglichen un- und antitraditionalen Auffassungen und Strömungen, die beanspruchen, gegen Irrationalismus zu sein, und einige kulturelle Entwicklungen zusammengefaßt.


:lachtot: :lachtot:

Grenzwert von Folgen, Reihen oder Funktionen?

Bei Folgen gibts da so ne Sachen, wie:
Bild
Bild

Tja, jetzt bin ich mal gespannt, wo was monoton wächst und wo was nach oben beschränkt ist. :lachtot:

AAy hat geschrieben:Da Amoralismus mit dem Naturalismus verträglich ist, kann ein Naturalist daher locker Sozialdarwinist sein.


Ja mei, ein Naturalist kann auch ein Faschist sein. :kopfwand:

Ansonsten bleibst du noch ne Definition vom Sozialdarwinismus uns schuldig.

Konkurrenz blabla... ist ja wohl nicht ernst gemeint.

edit:
AAy hat geschrieben:Inquisitor: "Bist du ein wahrer Gläubiger oder paktierst du mit dem Teufel?"


Wenn du damit irgendetwas andeuten willst, nimm was besseres, wo auch was ersichtlich wird.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 19:40
von molosovsky
Was für ein Stahl-Ego-Schwachsinn, Aay.

Ethik: Amoralismus oder Ethischer Egoismus, Hedonismus nach Aristippos von Kyrene, Ablehnung de Kategorischen Imperatives, des Utilitarismus und der Tugend-Ethik
Religion: Atheismus, Deismus (Gott macht nix), Agnostizismus oder Satanismus nach LaVey (Mensch als Tier, Ich als Gott, d.h. egoistisch-liberale Ethik)


Hervorhebung von LaVey durch mich. Brusttrommeln für Satanismus. In einem Forum von Leuten die sich um Überwindung von Aberglauben, Irrationalismus und Reli-Nebelschwaden kümmern. Da biste aber hier denk ich sowas von aufm flaschen Dampfer, Alder.

Das ist neuheidnischer Popkultur-Mumbojumbo, finsterer New Age-Schmu, der irgendwo aus den Drogenschwaden der dunkelsten Abschnitte der 60ger hervorwabert. Herrenmenschen-›Fantasy‹ die gern ein Brand a al Disney war, nur für böse Buben und Mädls. Traurig traurig.

Viel Spaß bei Kindeserziehung (zahlen für Kindermädchen oder die kleinen verlottern lassen) und Altenpflege (wenn Du Dich selbst nicht mehr um Dich kümmer kannst, wirste erschossen) oder bei einem Krankheitsfall (Ich kümmer mich nicht um Dich, sprach der Ego-Satanist)!

Ich belass es bei dieser meiner Schimpfe, denn ich vermute, dass Aay sich ›redlich‹ mühe gibt, hier als gesitteter Troll zu agieren. Falls das nicht stimmt: Aay, sofort die komischen Bücher weglegen und nützlich machen. Arbeiten, Mitgefühl trainieren, Größenwahn zügeln, Stille und Alleinsein aushalten lernen, Krieger-Attitüden in die Tonne treten usw.

Kopfschüttelnde Grüße
Alex / molo

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 23:02
von AAy
molosovsky hat geschrieben:Was für ein Stahl-Ego-Schwachsinn, Aay.

Ethik: Amoralismus oder Ethischer Egoismus, Hedonismus nach Aristippos von Kyrene, Ablehnung de Kategorischen Imperatives, des Utilitarismus und der Tugend-Ethik
Religion: Atheismus, Deismus (Gott macht nix), Agnostizismus oder Satanismus nach LaVey (Mensch als Tier, Ich als Gott, d.h. egoistisch-liberale Ethik)


Hervorhebung von LaVey durch mich. Brusttrommeln für Satanismus. In einem Forum von Leuten die sich um Überwindung von Aberglauben, Irrationalismus und Reli-Nebelschwaden kümmern. Da biste aber hier denk ich sowas von aufm flaschen Dampfer, Alder.


Das ist eine Frage der Interpretation. Satanismus nach LaVey ist eigentlich Atheismus + Naturalismus + Egoismus + Psychodrama + viel Rhetorik.
Die Leute, die tatsächlich an Satan als übernatürliche Kraft glauben, hat LaVey ja rausgeschmissen (Temple of Set).
Die Church of Satan unterstützt übrigens aktiv wissenschaftliche Projekte wie SETI.
Wenn du gegen deratigen Satanismus bist, kannst du auch gegen jede Theater-Laienspielgruppe sein.

Ansonsten fällt schon auf, daß sich niemand in diesem Forum an die wirklich harten philosophischen Themen wie Metaethik oder Ontologie herantraut, da hätte ich als Mensa-Kompatibler bei "Brights" angesichts der Personen auf
http://brights-deutschland.de/index.php ... &Itemid=43
schon mehr erwartet. Auf einen Typen, der noch das Wort "Magie" verwendet, draufzuhauen, ist doch billiger Reizwort-Fetischismus.

Viele Grüße

Bärenherz

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 23:33
von folgsam
Ein Neo-Satanismus der Luzifers "Non Serviam" bejaht und sich hauptsächlich als Gegenpol zu etablierten, verkrusteten religiösen Strukturen sieht, kann sicherlich differenzierter betrachtet werden als es molosovsky tut. Die ganzen satanischen Horrorgeschichten und Vorurteile sind wohl massiv von der katholischen Kirsche mitgestaltet. So ist von Aleister Crowley bekannt das er Frösche kreuzigte und Besuchern Oblaten aus Ziegenscheiße anbot. Wer die Ironie dahinter nicht verstehen will, sollte sich fragen ob er nicht ähnlich verkrustet denkt wie manche aufschreienden Kirchenapologeten.


Ich würde mich ja gern an solchen Diskussionen beteiligen, aber mich schreckt ein wenig der gelehrte Formalismus ab der wohl nur studierten Philosophen zugänglich ist. Muss ja auch nciht alles auf allerhöchstem akademischen Niveau abgehandelt werden.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 23:45
von molosovsky
Okey, probier ich mal etwas gezügelter daher zu kommen.
Zuerstmal: Blödsinn hab ich geschwätzt als ich Drogennebel und LaVey zusammenrückte. Der Mann hatte selbst so gar nix für Drogen und entsprechende ›Befreiungsbewegungen‹ übrig. Ich kann nicht immer alles korrekt parat haben. Auch mein Hirn ist der Entropie unterworfen.

ABER … selbst wenn ich mal meine Skepsis gegenüber Weltbild-Gruppen die sich mit (für meinen Geschmack {Kritiker Elche-Syndrom} ) albernen Symbolen und Design schmücken hintanstelle, bleibt mir zu fragen: wie aufgeklärt kann eine weltlich-atheistische Bewegung sein, die sich derart in Scharadenspielen ergeht?

Ich geb zu: ich weiß noch nicht genug über die (internationalen Verflechtungen und Hintergründe) der Brightbewegung selbst, um ausschließen zu können, dass sich hinter deren Fassade wissenschaftlich-weltlicher Besorgtheit angesichts gallopierender religiöser Endzeitler und Kreuzzügler nicht auch eine obskuranbtistische Verschwörergruppe tummelt.

Das weiß man ja nie.

Im Grunde finde ich einiges vom CoS-Denken ganz brauchbar, aber da taugen mir dann die älteren Quellen von denen’s übernommen wurde schon (Nietzsche, Griechen); umgekehrt erkenne ich auch einige heikle Dinge wieder von älteren Quellen, die mir dort auch schon abhold sind (Aleister Crowley, Ayn Rand).

Heute abend so müde, dass ich mich frage, ob ich im Comic THE INVISIBLES lebe. Den Satz muss man jetzt nicht verstehen (ich hätte auch ILLUMINATI! oder DER MANN DER DONNERSTAG WAR schreiben können) Wers tut, kann mir gerne eine private Trost- und Breuhigungsmail schicken.

Also, Aay, wenn Dir meine Anstänkerei oben nicht zu krass war, und ich mich hier soweit wieder als satisfaktionsfähig erweise, dann klär mich ruhig weiter auf. Die Ohren sind offen.

Grüße zur Nacht
Alex / molo

Folgsam hat inzwischen geposted: Jupp, natürlich sind solche Froschkreuzigungen Show und Kabarett. Ich geb ja zu: die krassesten Narren geben manchesmale die besten Philosophen ab. Genauso wie die Kabarettisten meist die einzigen sind, die politische Vorgänge klar und verständlich kommentieren und nacherzählen können :)

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: So 3. Feb 2008, 23:54
von folgsam
Dazu nur eine kleine Anmerkung : Es müsste natürlich ILLUMINATUS! heissen. :^^:

Ansonsten stimme ich dir größtenteils zu. Man kann wohl bei jedem Philosophen Dinge finden, die einem nicht behagen. So haben sowohl Nietzsche als auch Aleister Crowley einige eher ablehnenswerte Dinge gedacht, doch sollte das nicht davon abhalten, den Rest ihres Werkes vorurteilsfrei zu betrachten.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2008, 11:53
von Jakob
AAy hat geschrieben:Welterklärung: Naturalismus, natürliche Weltentstehung, Entstehung des Lebens durch natürliche Evolution
Gut. Soweit stimme ich zu.
gesellschaftspolitische Auffassung: Sozialdarwinismus, gegen Traditionalismus
Nö. Traditionen zu bekämpfen, nur weil sie Traditionen sind, ist genauso falsch, wie sie zu behalten, nur weil sie Traditionen sind. Solange eine Tradition nicht schadet, hat sie immer den Nutzen, Gemeinschaft zu stiften.
staatspolitische Auffassung: libertäre Anarchie oder Nachtwächterstaat-Liberalismus, Neoliberalismus,
Na ja. Mir ist das zu eng. Wenn man den Staat immer nur als Beschränker der eigenen Freiheiten sieht, wie soll man dann ein gesundes, demokratieförderliches Staatsbürgerbewußtsein erlangen? ich betrachte mich als Individuum, das Teil des Staates ist. Der Staat vertritt mich und ich vertrete ihn. Ich gebe ihm einen Teil meiner Souveränität (z.B. Gewaltausübung), dafür garantiert er u.a. meine Sicherheit. Ich werde Mitglied des Gemeinwesens, das seine Existenz wiederum mir verdankt. L'état, c'est moi - zumindest partiell. Den Staat als Feind zu betrachten heißt für einen Demokraten, einen Teil seiner selbst als Feind zu betrachten.
Meta-Ethik: Präskriptivismus, Normen lassen sich nicht aus Fakten begründen
Nö. Ein Naturrecht gibt es nicht. Der Naturzustand ist das berühmte "survival-of-the-fittest". Wenn wir uns als Gesellschaft Regeln geben, die den Einzelnen schützen, dann dienen diese letztlich auch nur diesem Prinzip. Und zwar im Sinne eines altruistischen Egoismus. Und der wiederum beruht auf dem Faktum der darwin'schen Evolution. Eine Ehtik oder Normgebung, die nicht auf den menschlichen Bedürfnissen, und damit (wenigstens zufällig) auf den wissenschaftlich überprüfbaren Fakten der Evolution beruht, kann einer menschlichen Gesellschaft niemals gerecht werden. - Deshalb kann auch der Kategorische Imperativ nicht abgelehnt werden. Im Gegenteil, wer gegen ihn verstößt, muß bestraft werden.
Musikgeschmack: Techno, Heavy Metal, Hip Hop
Na, danke! Aber dann ohne mich.
Lieblings-Porno: "Die 120 Tage von Sodom"
Ich bevorzuge die "120 Tage von Bottrop".
Lieblingsschauspieler: Christopher Lee
Lieblingsautorin: Thea Dorn
Abenteuerurlaubsorte: früher Nordböhmen, dann Ciudad Juarez in Mexiko oder Guatemala

Möchte noch jemand etwas ergänzen?
Entweder :mg: oder :kopfwand: Was soll Christopher Lee oder Nordböhmen mit Bright sein zu tun haben?

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2008, 12:08
von Jakob
Kleine Ergänzung: Ich habe früher ganz ähnlich gedacht, wie Du denkst, wenn ich Deine Posts richtig auslege, lieber Aay. "Survival of the Fittest" ==> Egoismus.
Inzwischen denke ich ein bißchen anders, weil ich erkannt habe, daß das Individuum in der Gruppe besser überlebt, als das außerhalb. Der Ehrliche überlebt besser, als der Unehrliche, der Kooperative besser, als der Egoist, da diese von der Gruppe gemieden werden.
Habe oben bereits ein Schlagwort erwähnt: Altruistischer Egoismus. Schlag das mal bei Dawkins nach, der bringt das ziemlich gut auf den Punkt.

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2008, 18:39
von Kurt
AAy hat geschrieben:Ansonsten fällt schon auf, daß sich niemand in diesem Forum an die wirklich harten philosophischen Themen wie Metaethik oder Ontologie herantraut, da hätte ich als Mensa-Kompatibler bei "Brights" angesichts der Personen auf
http://brights-deutschland.de/index.php ... &Itemid=43
schon mehr erwartet. Auf einen Typen, der noch das Wort "Magie" verwendet, draufzuhauen, ist doch billiger Reizwort-Fetischismus.


Die prominenten Brights sind hier leider nicht anwesend, daher darf es dich nicht wundern, dass wir deine Ansprüche nicht erfüllen können. Außerdem ist der Satanismus nicht unser Schwerpunkt.

Nachdem ich Anton_Szandor_LaVey gelesen habe, halte ich den Kerl für einen Spinner. Hat er irgendwas wissenschaftliches geleistet, irgendwas weises gesagt, die Welt verbessert?

Re: Der moderne Mensch

BeitragVerfasst: Mo 4. Feb 2008, 19:00
von folgsam
Kurt hat geschrieben: Hat er irgendwas wissenschaftliches geleistet, irgendwas weises gesagt, die Welt verbessert?



Weltverbesserung ist eine knifflige Sache, das kann ich nicht beurteilen. Wissenschaftler war er wohl auch kaum.

Was die weisen aussprüche betrifft, dein Link liefert doch was :

"Satan bedeutet, dass der Mensch lediglich ein Tier unter anderen Tieren ist, manchmal besser, häufig jedoch schlechter als der Vierbeiner, da er aufgrund seiner "geistigen und intellektuellen Entwicklung" zum bösartigsten aller Tiere geworden ist."

Wie man es nennt ist doch einerlei, aber gerade und auch Religionen sind wohl das, was das Tier Mensch in seiner potentiellen Bösartigkeit von allen anderen Tieren unterscheidet.

"Der Mensch benötigt nach LaVeys Ansicht zwar keinen Gott, aber offenbar religiöse Rituale, mystische Anregungen und verbindliche Dogmen zur Orientierung, da er diese immer wieder in den klassischen Religionen zu finden versuche."

Eine durchaus zutreffende, wenn auch zynische Analyse der herrschenden Zunstände, wie ich finde!

Behauptest du desweiteren der Mensch käme ganz ohne Spiritualität und "mystischen" Erfahrungen aus?