StefanK

Verfasst:
Mi 30. Jan 2008, 15:55
von StefanK
Hallo Folks,
ich komme gebürtig aus Worms und wohne in München. Ich bin 40 Jahre alt und arbeite als selbständiger Unternehmensberater (BWL´er). Ich interessiere mich für Religion, Psychologie und Philosophie. Wenn es meine Zeit erlaubt, was wegen Kind nicht mehr so oft vorkommt, dann gehe auf den Schießplatz und baller mit einem alten Vorderlader auf Papierscheiben. Das Hobby wäre ums so schöner, wenn man die Büchse danach nicht wieder sauber machen müsste.
Ich war über 10 Jahre Buddhist, bin dann zum Katholizismus konvertiert und habe schließlich alles verworfen. So bleibt mir nur Bright zu sein.
Stefan
Re: StefanK

Verfasst:
Mi 30. Jan 2008, 16:23
von Peter Janotta
StefanK hat geschrieben:Ich war über 10 Jahre Buddhist, bin dann zum Katholizismus konvertiert und habe schließlich alles verworfen. So bleibt mir nur Bright zu sein.
Interessante Karriere! Dann kannst du uns ja quasi als Insider helfen, die andere Seite besser verstehen zu können und die Mechanismen aufzudecken, die Menschen verführen sich vollkommen von der Religion leiten zu lassen. Als psychologisch Interessierten sage ich dir sicher nichts neues, wenn ich dich davor warne, das ein starkes Konvertitentum dazu führen kann von einem extrem ins Gegenteil zu wechseln. Aber ich denke bei dir besteht diese Gefahr nicht.
Auf jeden Fall, herzlich willkommen!

Re: StefanK

Verfasst:
Mi 30. Jan 2008, 16:44
von StefanK
Da kannst du schon recht haben mit den Extremen. Ratzinger hat mal gesagt, man muss eine Religion von innen her kennen lernen, um sie zu verstehen. Das habe ich befolgt. Ich habe so getan, als wäre ich Katholik, nach dem Motto, was wäre wenn die Matrix echt ist. Dass die Matrix keine Matrix ist, konnte ich allerdings nicht lange aufrecht erhalten. Schade, es hätte so schön sein können ...

Re: StefanK

Verfasst:
Mi 30. Jan 2008, 17:08
von stine
Hallo StefanK,
was ist für dich in diesem Zusammenhang eine Matrix und was hat dich schlußendlich aus der "Bahn" geworfen?
neugierig fragt die stine
Re: StefanK

Verfasst:
Mi 30. Jan 2008, 17:49
von StefanK
Hallo stine,
in Anlehnung an den Kinofilm Die Matrix ist die Matrix für mich eine Illusion, eine Welt, die nicht existiert, an deren Existenz man aber fest glaubt, weil alle sich so verhalten, als gäbe es sie. Zunächst glaube ich, das Jesus nie existiert hat und alle vorliegenden Beweise für seine Exisitenz Fälschungen sind. Diese Meinung kann ganz gut von der kritischen Religionswissenschaft untermauert werden (Buch "Jesus Mysteries"). Damit fällt das ganze christliche Kartenhaus zusammen. Die Kirche nimmt die reale Existenz Jesus an und lebt damit in einer Märchengeschichte - ein Luftschloss - die Matrix! Ich war zunächst total geschockt, als ich das Buch Jesus Mysteries gelesen habe. Nach einer Weile dachte ich mir, dass es gar nicht schlimm ist , dass Jesus nicht existiert hat, weil ich ihn dann als rein geistiges Ideal wahrnehmen kann. Ich habe dann ein buddhistisches Verständnis von Jesus entwickelt, quasi ein Ideal in das ich mich selbst verwandeln kann. Das ist meines erachtens der Sinn des Abendmahls - die Verschmelzung von Mensch mit dem göttlichen Ideal. Meine Matrix ist zusammen gebrochen, als ich versucht habe, meinem kleinen Jungen die christliche Lehre nahezubringen. Da habe ich gemerkt, dass ich das nicht mit gutem Gewissen machen kann. Es ist eine Sache, selbst an einem Phantasy Rollenspiel teilzunehmen, aber andere damit zu indoktrinieren konnte ich nicht.
Das Matrix-Konzept ist ein sehr guter Perspektivenwechsel. In Diskussionen ist es interessant zu beobachten, ob Leute aus dem inneren der Matrix argumentieren oder außerhalb. Innerhalb der Matrix kritisiert man an Details und Auslegungen einer aber an sich für wahr gehalten Geschichte. Außerhalb ist alles nur eine Fiktion.