Der Punkt ist doch, dass man es eben nicht abwägt, sondern durch unterbewusste Verdrängung das Bezugssystem derart verbiegt, dass es innerhalb desselben durchaus rational ist, zu rauchen. Menschliche Entscheidungen sind auf zwei möglichen Wegen subjektiv UND rational:
1. Es gibt eine äußere Subjektivität (so nenne ich es mal, gibt wahrscheinlich einen besseren Fachausdruck dafür), die darin besteht, dass bestimmte Sachverhalte dem Gehirn nicht bekannt sind. Das ist ein epistemologisch unauflösbares Problem, kann aber durch Bildung gelindert werden.
2. Es gibt eine innere Subjektivität, das ist die unterbewusste Verdrängung dem Gehirn bekannter Sachverhalte, die aber aus emotionalen Gründen (meistens Angst vor den sich ergebenden Schlüssen) ausgeblendet werden. Diesem Problem kann mit Selbstreflexion begegnet werden.
Das eigentliche Entscheidungssystem arbeitet demzufolge grundsätzlich rational in dem Sinne, das es Naturgesetzen folgt. Irrationale Entscheidungen entstehen folglich nicht aus dem Entscheidungsmodus, sondern aus dem Bezugssystem, über das Sätze formuliert und gewichtet werden. Irrationalität ist also entweder fehlender Information (äußere Subjektivität) oder blockierter Information (innere Subjektivität) zuzuschreiben.
Ähnlich der "inneren Subjektivität" würde ich dann noch einen weiteren verbreiteten Grund für Irrationalität definieren, nämlich das fehlerhafte Folgern, das seine Ursache im fehlerhaften Folgern des Bezugssystems findet. Wenn der Betroffene falsch folgert oder Faktoren außer Acht lässt, ist er vermutlich entweder hirnkrank oder einfach dumm.
Ergo: Der Raucher ist entweder ein Verdränger, oder psychisch krank, oder einfach ein bisschen zurückgeblieben. Die meisten werden wohl eher zur Kategorie der Verdränger gehören, was man auch an den pseudorationalen Argumentationen bemerkt, die zur Verteidigung ins Feld geführt werden. Und jetzt mögen die Raucher mich nicht mehr.