Charter Cities

Re: Charter Cities

Beitragvon Mark » So 28. Mär 2010, 03:03

Also Hong-Kong wurde doch nicht "mit Gewalt" grossgezogen sondern hat sich aufgrund seiner Lage und der politischen Strukturen über viele Jahrzente zu der Metropole entwickelt die sie heute ist. Daß die Chinesen nun davon profitieren das Know-How einer ganzen 1ste Welt Großstadt aufnehmen zu können liegt doch nur daran daß hier tatsächlich Staatsgebiete die Flagge gewechselt haben, das IST doch im Grunde ein "verpflanzen" einer ganzen Stadt. Das ist das beste Gegenargument dafür.. Das einzig bekannte Beispiel hängt an inakzeptablen Prämissen.
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Re: Charter Cities

Beitragvon Zappa » So 28. Mär 2010, 07:48

Mark hat geschrieben:Also Hong-Kong wurde doch nicht "mit Gewalt" grossgezogen sondern hat sich aufgrund seiner Lage und der politischen Strukturen über viele Jahrzente zu der Metropole entwickelt die sie heute ist.


Bingo, nun hasst Du es begriffen :applaus:

Niemand - auch nicht Paul Romer - geht davon aus irgendwo eine komplette Millionenstadt in die Wüste zu kloppen. Da kann man ganz klein anfangen: Man braucht Niederlassungsfläche, Rechtssicherheit und eine Administration, die die neuen Regeln einhält. Der Rest soll und kann wachsen.

Natürlich muss man sich für solche Erkenntnisse erst einmal mit der Idee auseinandersetzen, wenn man alles eh schon immer im Voraus weiss ...
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Re: Charter Cities

Beitragvon pluto » Mo 29. Mär 2010, 14:18

Mark hat geschrieben:Naiv. ..

:lachtot: Romer naiv zu nennen finde ich wirklich lustig

Mark hat geschrieben:..Wie soll denn sowas funktionieren ? ...


gute Frage! wie wäre es, sich darüber Gedanken zu machen? Hier kann man 'Sim-City' in echt spielen. Was braucht man auf jeden Fall? was kann wachsen? Welchen Zeitrahmen legt man an? Wie müsste so ein Vertrag aussehen?.... Was ist sinnvoll von Anfang an einzuplanen...

Als Edison seine Glühbirne erfand hat auch nicht ein Tag später das Land geleuchtet. Überhaupt finde ich, kann die Elektrifizierung gut als Metapher dienen. Auch die ersten Stromnetze waren Inselnetze und versorgten nur ein kleines Areal um die Erzeugungsstelle.

Penn & Teller haben auch was zu sagen: http://www.youtube.com/watch?v=2ID_8syE4Pc
Sie kommen im dritten Teil kommen sie auf den Punkt: Handel, am besten natürlich fairer Handel. Das klingt wahrlich nicht sehr 'nobel' - aber Leute die etwas voneinander wollen schlagen sich nicht die Köpfe ein und wenn Leute Sicherheit, Arbeit, Nahrung und Bildung im eigenen Land bekommen können werden sie das Land idR nicht verlassen wollen und sind wesentlich schwieriger zu indoktrinieren.
Ich möchte nicht wissen was aus Deutschland geworden wäre, wäre nicht der Marshall-Plan sondern der Morgenthau-Plan verwirklicht worden.
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Re: Charter Cities

Beitragvon Mark » Di 30. Mär 2010, 19:41

Man kann doch eine Stadt nicht mit Gewalt wachsen lassen.. Wenn man mit einer kleinen Siedlung anfängt, dann dauert es viele Jahre bis daraus eine Kleinstadt wird (Jahrzente !)
Ich glaube nicht daß man dann in ein paar Jahrzenten unbedingt auf die Erfolge dieser Kleinstadt angewiesen sein wird (in einem ganzen grossen Land). Das ganze ist schon deshalb naiv weil es völlig ausser Acht lässt, daß eine Entwicklung über Jahrzente einfach viel zu langsam geht ! Die Realität ist kein Computerspiel, man kann nicht speichern und wieder laden wenn man den Flughafen dann doch lieber woanders hingebaut hätte, oder die Spielgeschwindigkeit erhöhen weil man die Erfolge schneller sehen möchte.. alleine das Bauen grosser Anlagen wie ein Flughafen oder ein Industriekomplex dauert einige Jährchen.. eine ganze Stadt dauert noch viel viel länger..bis dahin haben die übrigen Städte ohne künstliche Förderung evtl mehr Chancen sich herauszumachen, wenn man die Ressourcen lieber dorthin steckt wo schon Menschen leben und arbeiten. Was hat Mexico-City davon, wenn an einem anderen Platz in Mexico eine kleine schöne Superstadt auf dem Stand der Technik steht ? Wer will dann noch in dem alten gammligen Mexico-City investieren ?

Je mehr ich darüber nachdenke desto naiver finde ich das ganze, sorry.
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