Nox hat geschrieben:"Sowohl
der Materie selbst als auch dem Prozess
[Evolution] als Ganzem
wohne eine Rationalität inne. Es bleibe jedoch die Frage, woher diese stamme. "
Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten." Die Menschen müssten es hier wagen, sich der "schöpferischen Vernunft" anzuvertrauen, so das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.
http://science.orf.at/science/news/147860
Wenn Ratzinger sagt, die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht antworten, dann meint er wohl, dass diese Rationalität, die darin wohne, durch die Naturwissenschaft nicht fassbar ist. Da Naturwissenschaft allerdings auf Rationalität beruht, muss diese Rationalität, von der Ratzinger spricht, etwas anderes sein, als das, was die Wissenschaft Rationalität nennt. Ratzinger nennt dies "schöpferische Vernunft".
Diese "schöpferische Vernunft", der sich die Menschen anvertrauen sollen, wäre damit etwas völlig anderes, als die eigentliche Vernunft, und damit jeder rationalen Kritik enthoben. Damit versucht Ratzinger, den Glauben zu retten.
Es stellt sich jedoch die Frage, was ein solcher Glaube noch wert ist. Eine Rationalität, die für den Menschen nicht von der Irrationalität unterscheidbar ist, eine schöpferische Vernunft, die für den Menschen unvernünftig ist, ein Gott, der nicht fassbar ist, das ist, so denke ich, völlig wertlos.
Wenn dann trotzdem an dem Glauben an einen allmächtigen guten Gott festgehalten wird, dann ist das, so meine ich, noch dämlicher als der naive Schöpfungsglaube aus der Bibel.