1von6,5Milliarden hat geschrieben:xander1 hat geschrieben:Ich vermute, dass es so etwas wie ein religiöses Vakuum gibt,
Magst du vermuten, ich vermute nicht, dass es dies allgemein so gibt.
Ja das steht ja jedem offen. Behaupten will ich es nicht.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Es mag aber Menschen geben, die tatsächlich einen Ersatz brauchen. Wie andere z.B. Methadon statt Heroin. Ich brauche kein Methadon.
Damit widersprichst du dir selbst ein wenig, weil es Menschen gibt, die doch etwas das die Religionen bieten brauchen zu glauben. Aber es gibt ja auch noch die Spiritualität. Wobei ich nicht nachvollziehen kann wieso man sie brauchen würde.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:xander1 hat geschrieben:Ich denke Religion hat unsere Evolution sehr maßgebend beeinflusst, da es auch die Partnerwahl beeinflusst, wie ich mir einbilde.
Beispiele?
Außer dem Rückgang der Rothaarigen dank der (vorallem) katholischen Kirche fällt mir jetzt spontan nichts ein.
Zum Glück muss ich das nicht argumentativ beweisen, weil ich geschrieben habe: Ich denke, und nicht: Es ist so. Das sollte ich in Zukunft öfter machen, dann wird auch nicht so scharf auf mich geschossen. Also: Es ist eine Mutmaßung von mir, zu denken, dass z.B. der Islam einen Einfluss auf die Evolution hat: Wenn man bedenkt: Zwangsehen, Steinigung wenn man fremdgeht. Das bedeutet letztendlich, dass die betreffenden Personen andere Kinder bekommen, als wenn sie nicht mit dem Islam leben würden. Ich habe keinen Schimmer, was das für einen Einfluss auf die Evolution hat, wahrscheinlich einen minimalen, aber über Jahrhunderte oder Jahrtausende müsste ein Unterschied zwischen Gesellschaften mit und ohne Islam feststellbar sein, einfach weil die Wahl des Partners durch ein anderes Regelwerk bestimmt ist. Es gibt andere Kriterien. Ja, ich spekuliere sogar darauf, dass eine atheistische Partnerwahl am ehesten nach den evolutionären Prinzipien arbeitet (Anpassung), als ein von Menschen ausgedachtes System wie der Islam. Männer und Frauen achten als Atheisten bei der Partnerwahl auf Geld, Schönheit, Gesundheit, Kraft, Charakter, Macht. Für Zwangsehen gelten andere Prinzipien, die ich nicht kenne. Ich mutmaße außerdem, dass eine atheistische Partnerwahl dem Erbgut eher dient, als ein System islamisches Zwangs-Ehen-System. Auch eingetrichterte Wertevorstellungen beeinflussen das Verhalten in Sachen Fortpflanzung, wenn es entsprechende Werte sind. Wie sie das beeinflussen, müsste man erst mal überhaupt wissenschaftlich untersuchen.
Meine Mutmaßungen und Folgerungen sind nicht wissenschaftlich, jedoch bieten sie Anregungen für wissenschaftliche Untersuchungen, sofern sie nicht absurd sind. Dabei fällt mir ein, dass ich mal ein Thema erstellen könnte: "Was ist Wissenschaft?", ich denke auch so ein Thema ist bei den Brights überfällig.
Dissidenkt hat geschrieben:Schönes und wichtiges Thema!
Danke, ich bemühe mich oft, wenn ich Themen erstelle, dass sie auch gefallen.
Dissidenkt hat geschrieben:Es gibt tatsächlich kein religiöses Vakuum (auch wenn es auf den ersten Blick so scheint).
OK, sagst du: Ich weiß es nicht 100%.
Dissidenkt hat geschrieben:Religionen entstehen aus der Frage nach unserer Herkunft und dem Sinn unserer Existenz.
Das weiß ich auch nicht. In der Bibel ist die Herkunft unser Existenz zwar zentral, aber verhältnismäßig wenig beschrieben im Vergleich zum Umfang der Bibel. Man könnte auch argumentieren, dass die Beschreibung der Herkunft unserer Existenz in der Bibel lediglich der Manifestation des Glauben dienen solle, der widerum den jeweiligen religiösen Werten dienen soll. Es gibt also beide konträre Meinungen. Letztendlich kann man nur mutmaßen oder eine Zeitmaschine bauen mit Gehirnscanner für Moses.
Dissidenkt hat geschrieben:Sie haben also nicht nur ihre Berechtigung, sondern sind ein notwendiger und gewichtiger Schritt in der Evolution menschlichen Bewusstseins, das Fragen stellt, für die es noch keine Antworten hat.
Das erscheint logisch.
Dissidenkt hat geschrieben:Der Rückgang der Religion in aufgeklärten Gesellschaften ist ein Zeichen zunehmender Bildung.
Ich würde es nicht nur auf Bildung reduzieren, wobei das eigentlich der zentrale Punkt ist. Der Kommunismus hat auch sein übriges getan, wobei man kommunistisch gebildet werden muss. Die Aufklärung, der Humanismus hat auch den Glauben aufgeweicht, weil die Menschen neue Werte bekommen haben und weil die Menschen mehr Hinterfragt haben durch den Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Dissidenkt hat geschrieben:Fragen werden beantwortet, Glauben wird durch Wissen ersetzt. Es entsteht also kein religiöses Vakuum, sondern eine Wissensgesellschaft, die in zunehmendem Maße nicht mehr auf Glauben angewiesen ist.
Was ist aber wenn in so eine Gesellschaft die Christen dieses Wissen besitzen, jedoch vorgeben es nicht zu wissen, bzw. einfach behaupten sie würden weiterhin an Gott glauben?
Dissidenkt hat geschrieben: Religion bietet Spiritualität, ein Wertesystem und gesellschaftlichen Kitt durch gemeinsame Rituale. Ich habe noch keine Antworten auf die Frage, wie Gesellschaften diesen Verlust kompensieren können.
Ich bin in der DDR aufgewachsen und es gab sozialistische Ideale und Werte: Die Mutter war ein idealisiertes Bild. Freundschaft wurde im Sozialismus idealiert. Es wurde nicht mit Sex geworben, es galt nicht das Prinzip Sex sells. Doch es gab FKK. Das ist ein viel natürlicheres und friedlicheres zwischenmenschliches Verhältnis.
In Deutschland gibt es z.B. "die Gesellschafter". Diese Organisation will durch Werbung Werte vermitteln. Sie gehört zu Aktion Mensch. Ich habe aber keine neuen Aktionen von denen gesehen.
Dissidenkt hat geschrieben:Ich denke nicht, dass ich die Gefahren einer Gesellschaft ohne Werte hier darstellen muss.
Es wird immer irgendwelche Werte geben. Es kann jedoch passieren, dass die Gesellschaft Werte bekommt, zB. durch die Medien, die gar nicht gut für die Gesellschaft sind. Wer regelmäßig freenet.de und bild.de ließt, denkt bekommt den Wert vermittelt, dass es besonders wichtig ist gut im Bett zu sein, dass das zählt. Ich will ja nicht prüde sein, aber das ist dumm!
Dissidenkt hat geschrieben:Das bedeutet aber nicht, dass diese Atheisten ein Weltbild oder Wertesystem haben, mit dem man eine Gesellschaft aufbauen kann, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.
Der Humanismus ist das beste Wertesystem, das ich kenne, um dafür geeignet zu sein für die Zukunft gewappnet zu sein. Kennst du ein besseres?
Dissidenkt hat geschrieben:Wir haben also kein religiöses Vakuum, sondern ein Vakuum wo Werte sein müssen.
Ich kenne eine die war Atheistin und wurde Hexe und Kartenlegerin.
Ich kenne einen der war Atheist und der hat den germanischen Glauben angenommen.
Ich kenne einen der wurde Taoist/Daoist. Taoistische Werte sind mit nicht bekannt.
Es kann also nicht nur an den Werten liegen.
Meine Lebenserfahrung lehrt mich etwas anderes als dass wir ein Wertevakuum hätten, und lies mal außerdem das hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wertewandeldu kannst allenfalls kritisieren, dass wir nicht die richtigen Werte haben. Werte gibt es immer. Werteverfall ist nur die Erscheinung eines Wertewandels.