Deutsches Brights-Forum 2006 - 2014 (ARCHIV)

Heute hatte ich einen anonymisierten Telefonanruf von einem Wiedertäufer, der mir einen standardisierten Text ins Ohr säuselte, der in der befehlsartigen Aufforderung gipfelte, "Ich will, dass du auch ein Täufer wirst."

Was er nicht sagte war, dass ich aus tausenden von Menschen einer der Auserwählten sei, die in einer Lotterie den ersten Preis gewonnen haben, nämlich die ewige Glückseligkeit.

Ich habe nur gesagt, dass ich mit 100-prozemtiger Sicherheit kein Täufer werden will, und dann aufgelegt.

Hinterher habe ich überlegt, ob ich ihm nicht noch deutlicher hätte erklären sollen, dass ich seinen Anruf als eine Unverschämtheit empfinde. Vergeudete Atemluft, oder hätte ich es versuchen sollen?

Das nenn ich göttlichen Irrtum, ausgerechnet ein Ungläubiger gewinnt eine Lotterie, die die Glückseligkeit verspricht

Aufjedenfall wäre ein "wiedergeborener Wiedertäufer" geworden. Gibts dazu schon win wikipediaartikel? :p

Ja, sowas nenn ich Pech. Schade du hättest ihn fragen sollen wie er auf dich kommt. Wenn er sagt das die göttliche Hand ihn geleitet hat, hättest noch was zu lachen gehabt

Die erlernte Höflichkeit gebietet uns auch heute noch, nicht einfach den Hörer aufzulegen.
Allerdings, wenn man bedenkt, wieviele unseriöse Telefonanbieter, Klassenlotterieverkäufer, Stammdatenumfragefänger und jetzt auch noch Sektierer mit der Überrumpelungstaktik über das Kontaktmittel Telefon arbeiten, kann man seine gute Erziehung ruhig auch mal vergessen.
Ich sage immer: "An dieser Stelle ist unser Gespräch beendet - tschüüüüß!"

LG stine

stine hat geschrieben:Die erlernte Höflichkeit gebietet uns auch heute noch, nicht einfach den Hörer aufzulegen.

Nicht in solchen Fällen auch wenn (zumindest ohne Sektenhintergrund des Telefonates) dieses Gesocks meist arme Feierabendwerker sind.
Die nicht erlernte Höflichkeit und teilweise auch Gesetzeslage würde es ge-/verbieten wildfremde Menschen abends (gestern um 20:45 -21:00) anzurufen und mit einem Wortschwall voller Lügen versuchen zu überrumpeln. Einfach auflegen wäre solchen Subjekten gegenüber durchaus noch höflich.
Wer sich beherrschen kann, viel Zeit hat und boshaft ist und diese Subjekte wirklich ärgern (und finanziell treffen) will, verwickle sie in lange Gespräche
Die werden nach erfolgreichen und getätigten Anrufen bezahlt...

stine hat geschrieben:Die erlernte Höflichkeit gebietet uns auch heute noch, nicht einfach den Hörer aufzulegen.

Welch Vorteil in einem fremden Land zu wohnen und sich in 5 Sprachen verständigen zu können. Ich finde ganz schnell immer eine, die diese Leute nicht verstehen. Nach 1 oder 2 Minuten ist das Gespräch beendet, weil der Typ freiwillig auflegt.

Unerwünschte Anrufe, unter Vortäuschung eines nicht einklagbaren Gewinns, nämlich der ewigen Glückseligkeit, nenne ich in dem Falle religiöse Spam. Da muss keiner höflich sein, das hat schon wieder was von Wange hinhalten. NIemand muss sich an seinem Telefon von geistigem Würfelhusten belästigen lassen.

Wenn sich irgendeiner dieser Werbeleute erdreistet, einen anzurufen und meine Hausruhe zu stören, ist es jedermanns gutes Recht, dies abzulehenen und aufzulegen. Man hat nie gewünscht oder sich in irgendeiner Weise dazu geäußert, über diesen Unsinn unterrichtet zu werden. Es handelt sich dabei um nichts weiter als Ausnutzung. Solche Menschen missbrauchen die Zeit und Nerven ihrer Mitbürger um ihren irrationalen Glauben zu befördern oder sich selbst Geld in die Taschen zu stopfen -- all dies entgegen dem Willen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Diese Leute ignorieren ohne mit der Wimper zu zucken die Interessen und Rechte ihrer Mitbürger: Ruhe im eigenen Haus, die eigene Zeit sinnvoll nutzen zu können, störlosen Schlaf. Es gibt daher keinen Grund, solchen Anrufern entgegen zu kommen und sie dadurch weiter zu unterstützen. Wenn man nicht auflegt und mit diesen Leuten redet, fühlen sie sich in ihrem Anliegen bestätigt. Nicht-Auflegen kommt hier einer Unterstützung gleich. Wenn man nicht einfach auflegt, führt dies nur dazu, dass weitere Menschen belästigt werden. Als aufrichtiger Bürger ist man also fast dazu verpflichtet, kommentarlos aufzulegen.

Nun aber zu Pinkwoolfs Frage: Ich persönlich denke nicht, dass es Sinn hat, mit solchen Leuten zu diskutieren. Es handelt sich bei diesem Volk um einen Typus Mensch, der nicht zur Vernunft fähig ist. Rationale Argumente lassen diese Menschen kalt; sie interessieren sie überhaupt nicht. Diese Leute gehen davon aus, dass ihre Haltun wahr ist und sie werden auf der Wahrheit ihrer Anschauung beharren, so viele Argumente man auch hervorbringt.

Max hat geschrieben:Nun aber zu Pinkwoolfs Frage: Ich persönlich denke nicht, dass es Sinn hat, mit solchen Leuten zu diskutieren. Es handelt sich bei diesem Volk um einen Typus Mensch, der nicht zur Vernunft fähig ist. Rationale Argumente lassen diese Menschen kalt; sie interessieren sie überhaupt nicht. Diese Leute gehen davon aus, dass ihre Haltun wahr ist und sie werden auf der Wahrheit ihrer Anschauung beharren, so viele Argumente man auch hervorbringt.

Ein typisches Beispiel sind die Klinkenputzer der Zeugen Jehovas. Die werden in Rollenspielen auf diesen Pionierdienst gedrillt, bringen in Gesprächen nur ganz bestimmte Argumente und beziehen sich ausschließlich auf ihre eigene Neue Welt Bibel. Über die Geschichte ihrer Sekte wissen sie so gut wie nichts, denn jegliche Lektüre von ZJ-Schriften vor 1975 ist ihnen verboten. Eine Diskusion um die Sache ist mit solchen Gehirnamputierten unmöglich, auch wenn viele Menschen glauben es ginge.

Ich habe irgendwo gelesen, es werden von der Organsation 145.000 Stunden investiert um 1 neues Mitglied zu finden. Vielleicht finde ich diese Statistik noch einmal. Diese Art der Rentabilität ist erschreckend und zeigt auch den hohen Grad der Ausbeutung, die das System praktiziert.

Nachtrag
Die Zahlen sind hier zu finden
http://www.geocities.com/wtcleanup/
Um 1 neues Mitglied zu finden, werden im Pionierdienst zwischen 50.000 Stunden (Macao) bis 10.000 Stunden (Länder in Westeuropa) investiert. Der "freiwillige" Zeitaufwand eines Sektenmitglieds reicht von 600 Stunden bis zu 300 Stunden im Jahr, also braucht es 1 Jahr und bis zu 100 Sektenmitglieder einen neuen Einfaltspinsel aufzureißen. Bei dem hohen Schwund an Mitgliedern sind nur noch etwa 1/3 von denen dabei, die 1975 den letzten Weltuntergang überlebt haben.

Wen wundert es bei solchen Zahlen, wenn die einem penetrant auf den Wecker gehen!

Ich war einmal bei den Zeugen Jehovas, um mir anzusehen, wie dort der Gottesdienst aussieht und was gelehrt wird. Erstaunt hat mich vor allem, wie vermögend die Menschen dort waren. Vor dem "Königreichssaal" standen weit überdurchschnittlich viele Oberklasse-Wagen. Die Mitglieder erweckten auch einen sehr wohlhabenden Eindruck. Es war Zufall, dass ich an jenem Tag genau zu Beginn des Gottesdienstes dort vorbeikam. Eigentlich wollte ich zum Schach gehen. Durch das Aussehen und die Kleidung der Menschen vor der Tür der ZJ dachte ich erst, es würde sich um eine Hochzeit handeln. Nachdem ich gefragt hatte, was hier für eine Veranstaltung sei, durfte ich dann erfahren, dass das dort immer so abläuft.

Charaktistisch fand ich auch das äußerliche Bild der Menschen. Die Männer waren alle in sehr gediegenen Anzügen da, fast alle mit Krawatte. Die Frauen trugen elegante Kleider und waren auch sonst sehr aufgetakelt: aufwendige Frisuren, Schmuck (aber nicht opulenter), elegante Schuhe. Zwischen den Menschen herrschte eine mir nicht bekannte Gemeinschaft. Von den rund 100 Leuten schien jeder jeden zu kennen. Man erkannte sofort, dass ich neu war und jeder ging mir einem riesigen Grinsen auf mich zu und schüttelte mir die Hand.

Für innerlich schwache Menschen muss dies sehr überzeugend sein. Es ist eine innerliche Gemeinschaft und festen Strukturen vorhanden. Alle sind freundlich zueinander und hören einander aufmerksam zu. Man stellt Fragen und will dem Gegenüber suggerieren, dass man sich für ihn persönlich interessiert, ihn mag, ja ihn liebt. Dies gibt Menschen, dies es nötig haben, falsche, oberflächliche Geborgenheit und gibt ihnen das Gefühl der Akzeptanz und des Geliebtwerdens.

Einiges ist mir an den Zeugen Jehovas jedoch immer noch nicht klar. Warum sind dort so viele wohlhabende Menschen? Ist dies Zufall und nur in diesem wohlhabenden Städtchen so? Woher haben diese Menschen dieses oberflächliche Dauergrinsen? Wird ihnen eingedrillt, diese Mimik nach Außen zu geben? Was ist die Ursache hierfür? Warum tragen alle Anzüge? Was soll dies bezwecken? Will man den wenigen Fremden, die sie besuchen, Seriösität vortäuschen?

Max hat geschrieben:Einiges ist mir an den Zeugen Jehovas jedoch immer noch nicht klar. Warum sind dort so viele wohlhabende Menschen? Ist dies Zufall und nur in diesem wohlhabenden Städtchen so? Woher haben diese Menschen dieses oberflächliche Dauergrinsen? Wird ihnen eingedrillt, diese Mimik nach Außen zu geben? Was ist die Ursache hierfür? Warum tragen alle Anzüge? Was soll dies bezwecken? Will man den wenigen Fremden, die sie besuchen, Seriösität vortäuschen?

Über die innere Struktur der ZJ kenne ich kaum etwas, allerdings waren die stummen Figuren an der Straßenecke mit dem Wachtturm in der Hand weder gut gekleidet noch hatten sie Gesichter, die auf längere geistige Tätigkeit schließen ließ. Auch wird Bildung bei den ZJ als unnötig verteufelt, Hauptschule und handwerklicher Beruf sind das ausgewiesene Ziel. Das Resultat dürfte dann ganz und gar nicht mit Deiner Erfahrung in Deckung zu bringen sein.

Eines ist aber sicher, mit handwerklichen Berufen lassen sich kaum Oberklassewagen und teure Kleidung finanzieren, wenn man die vielen zu studierenden Publikationen aus New-York teuer bezahlen muß. Was hilft Geld zu sparen, ist der Verzicht auf jegliche sogenannte weltliche Verführung wie Tanzen, Disco, Kino, Camping, Ausflüge (außer mit 100% ZJ Beteiligung), Clubmitgliedschaften usw. usw. Selbst Zeitungen und Bücher sind verboten, es ist einzig geistige Inzucht erlaubt.

In welchem Umfang jeder Zeuge Jehovas im Laufe eines Jahres der Indoktrination seiner Religionsgemeinschaft ausgesetzt wird, zeigt nachfolgendes
832 Seiten Wachtturm sind zu lesen.
Dazu noch einmal 832 Seiten Erwachet.
Und 48 Seiten Königreichsdienst
Zahlreichen Broschüren und Bücher
Jeden Tag heißt es, den "Tagestext" zu betrachten.
Dann muß mit der Familie "studiert" werden.
Das "persönliche Bibelstudium" ist nicht zu vernachlässigen.
260 Stunden gehen für Zusammenkünfte drauf.
6 Tage für Kongresse.
Außerdem soll er mindestens 120 Stunden im Predigtdienst verbringen.
Mit allen peripheren Zeiten kommt ein durchschnittlicher Zeuge Jehovas dabei gut und gerne auf 1.000 Stunden im Jahr. Das sind 80 Strunden pro Monat. Oder 20 Stunden in der Woche. Oder fast drei Stunden jeden Tag.

Wo soll man da die Zeit hernehmen den Lohn für Vergnügen auszugeben

Mir fällt gerade eine interessante Begegnung ein. Im Sommer arbeite ich als Parkwächter für ein Hotel am See. Einmal kam ein italienischer Zeuge Jehovas zu mir auf dem Parkplatz. Er hatte mangelnde Deutschkenntnisse, aber die Bibel auf Deutsch gelesen. Seine Studierausgabe der heiligen Schrift war voll mit Notizen an den Rändern und Reitern für wichtige Stellen. Zu Beginn stellte er sich vor und machte ein Kommentar und einem aktuellen politischen Ereignis, das für einen Anhänger der religiösen Rechten typisch ist. Anschließend sagte er etwas über Gott. Daraufhin sagte ich, an so etwas würde ich nicht glauben. Dies interessierte ihn, sodass er nach dem Warum hierfür fragte. Ich äußerte zwei, drei Argumente. Damit hatte ich anscheinend seinen Zorn erweckt und er wollte mir klarmachen, welch schädliche Wirkung Argumente und Philosphie haben. Er nahm seine Bibel zur Hand, suchte ein paar Sekunden und zeigte mir eine Passage, in der die Philosophie verteufelt wird.

Max hat geschrieben:Damit hatte ich anscheinend seinen Zorn erweckt und er wollte mir klarmachen, welch schädliche Wirkung Argumente und Philosphie haben. Er nahm seine Bibel zur Hand, suchte ein paar Sekunden und zeigte mir eine Passage, in der die Philosophie verteufelt wird.

Wie gesagt handelt es sich hier um die "Neue Welt Bibel", von den ZJ speziell für ihre Schäfchen geschrieben. Darin hat z.B. in der Genesis Gott alle Haustiere geschaffen wie etwa zahme Ochsen zum Pflügen und dergleichen. Die Menschen glauben fest daran.

emporda hat geschrieben:832 Seiten Wachtturm sind zu lesen.
Dazu noch einmal 832 Seiten Erwachet.

Ist das eine heilige Zahl? Damit die Seitenzahlgleich ist, muss man die Schriftgröße der Übersetzungen angepasst haben.

So, das Rechnen hat mich schlauer gemacht. 832 geteilt durh 13 ist 64. Anscheinend erscheinen beide Magazine monatlich und es gibt außerdem ein Jahresheft.

Max hat geschrieben:So, das Rechnen hat mich schlauer gemacht. 832 geteilt durh 13 ist 64. Anscheinend erscheinen beide Magazine monatlich und es gibt außerdem ein Jahresheft.

Dafür paßt folgendes zu Deinem posting
http://www.gimpelfang.de/
Harmlos erscheinende Menschen zeigen eine ungewohnte Freundlichkeit.
Das angebotene Bibelstudium ist in Wahrheit eine Indoktrination mit bewusstseinsverändernden Lehren.
Das Ergebnis ist ein Mensch welcher Ängsten, Zwängen und einer trügerischen Hoffnung unterliegt und in seiner Entscheidung und seinem Denken nicht mehr frei ist.
Das Ergebnis ist ein Fanatiker.