Andreas Müller hat geschrieben:Hat jemand von euch "Der Antichrist" von Nietzsche gelesen? Kann ich nur empfehlen,
Ich nicht und ich denke auch nicht dran. Ich habe Maschinenbau studiert und mein ganzes Berufsleben war Industriebau, für geschwafelte Literatur wie Romane, Philosophen, Germanisten, Schöngeister hatte ich weder Zeit noch Interesse. Gleiches gilt für Filme und dergleichen, weder klassische Hollywoodschinken, noch verfilmte Lieschen Müller Romane (Rote Rosen, Träume der Liebe, Schwarzwalklink usw.) noch verlogene Krimis sind Teil meines Flimmerkonsums, da vertraue ich ganz auf den roten Knopf zum Abschalten.
Für jemanden, bei dem Fakten und deren Zuverlässigkeit das berufliche Überleben bedeuteten, für den sind Begriffe wie könnte, dürfte, sollte, müsste etc. geradezu sinnlose Zeitverschwendung. Mag sein, dass mein Bildungsniveau nach humanistischem Ideal katastropal bis intellektuell total versaut ist, ich bin damit vollauf zufrieden. So etwas trage ich wie eine deutsche Eiche, die interessiert es nicht wenn sich eine Wildsau das Fell an ihr scheuert. Ich gehe davon aus, ein Mann wie Nitsche hat sich auch nur von beweisbaren Fakten leiten lassen. In einer Zeit als die Schwarzröcke noch politische Macht besaßen - wenn auch bereits weichgespült, eine geradezu fatale Einstellung.
In der Literatur benötigen fiktive Geschichten immer einen Pol und einen Gegenpol, also den Helden und den Fiesling um spannend und nicht sterbenslangweilig zu ein. Das ist geradezu ein Erkennungsmerkmal aller fiktiv zusammengelogenen Bücher, natürlich verliert der Fiesling nach bescheidenen Anfangserfolgen immer. Folglich hat Sherlok Holmes seinen Dr. Moriati, Harry Potter hat seinen Volmir-Dingsda, die Bibel hat den Antichristen und Karl Marx samt dem Sozialismus hat die Konterrevolution. Nur bei Grimms Märchen ist die Sache anders, da sagt bereits der Titel alles über den Wert des Inhalts.