Darth Nefarius hat geschrieben:"Die Leute", sprich eine größere Gruppe wird sich nicht überzeugen lassen. Wenn man keine simplen Schlagworte hat, die nicht gleich irgendeinen radikal Gläubigen auf den Plan rufen, kann man schlecht die Leute überzeugen. Bei den vielen Themen werden die meisten einfach kapituleren, die "Brights"/Atheisten/Naturalisten lassen sich schlecht zusammenfassen. Soetwas mögen die wenigsten. Entweder wird man quasi als renitenter Skeptiker geboren, oder nicht. Wäre das eione Sache von Erziehung, dann wären wir wohl nicht so widerspenstig gegenüber der Kirche oder dem Glauben. Deswegen denke ich, dass eine Erziehung in die andere Richtung (vor allem bei wesentlich komplexerem und anstrengenderem Stoff) nicht durchsetzbar ist. Wenn man sich nicht freiwillig mit diesen Philosophien auseinandersetzt, tut man es gar nicht. Also wird man sich Wohl oder Übel mit dem Gedanken auseinandersetzen müssen, dass man zu einer krassen Minderheit gehört, aber soewtas kann doch auch stolz machen!
Ich glaube, das ist vollkommen richtig.
Alles was auf Masse geht, kommt wieder in den Strudel des Fundamentalismus und fundamentalistische Brights sind nicht weniger ekalhaft und unsymapthisch (ich kenne welche) als andere Fundamentalisten.
Alles in allem sehe ich mit der Distanz dessen, der kein Brhght ist, kein Atheist ist, allenfalls Agnostiker und dem Naturalismus in der Billigversion ablehnend, in der anspruchsvolleren noch immer skeptisch gegenübersteht, den Atheismus in Deutschland und Europa auf dem Vormarsch, auch ohne dass man sich recken muss.
Ein Grund warum hier wenig los ist, ist auch, dass man mit dem Thema offene Türen einrennt und die meisten Menschen skeptisch genug unterwegs sind um nicht jeden Mist der Kirche zu glauben, allerdings auch nicht jeden Mist von Dawkins, den ich unterm Strich eher für einen Hetzer halte und der vielen inzwischen als weitgehend indiskutabel erscheint.
Weltweit ist der Atheismus allerdings in großer Gefahr, das hängt mit der demographischen Entwicklung zusammen.
Überall dort auf der Welt, wo der Athemismus einflussreich ist, schrumpft die Bevölkerung, das ist inzwischen statistisch erwiesen, wo der Atheimus keine oder eine geringe Rolle spielt, wächst die Bevölkerung. Da der Atheismus ohnehin nur 16% der Weltbevölkerung ausmacht (und das ist schon ein ausgesprochen breit definierter Atheimismus), werden sich die Verhältnisse hier, vermutlich schwer zu ungiunsten der Atheisten verschieben, was allerdings dadurch aufgewogen wird, dass viele einflussreichere Menschen Atheisten sein werden.
Aber unterm Strich gewinnt man solche Auseinandersetzungen nicht mit Argumenten, sondern wohl eher mit Nachkommen.
Auch wenn ich also nicht zum Club gehöre, bin ich insofern in Sorge, weil ich denke, dass es über Jahre und Jahrzehnte eine gut funktionierende Koalition in Deutschland gab, in der jeder der gläubig sein wollte es durfte und jeder Atheist sein konnte, ohne wesentliche Differenzen. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und in einigen Punkten ist es auch wichtig Farbe zu bekennen, z.B. gegen die Homophobie der Religionen (aber es ist eher die Homophobie paternalistischner Gesellschaften) und andere Auswüchse. Farbe zu bekennen aber auch gegen einen weiteren Wischi-Waschi-Pluralismus, der alles toleriert, weil ihm eigentlich alles scheißegal ist und auch da gibt es noch weitere Punkte.
Die nächsten Schritte die sinnvoll sind, wären taktische Koalitionen mit gemäßigten Religiösen, um das zu retten, worum es unterm Strich gehen sollte, bestimmte Ideen der Aufklärung, die Menschenrechte, die Demokratie das Triple A der europäischen Geistesgeschichte, bevor auch das runtergeratet wird.