Myron hat geschrieben:AAy hat geschrieben:Warum sollte man annehmen, daß man bei zwei total verschiedenen Wahrnehmungen, der Selbstwahrnehmung der eigenen Gedanken und der optischen Beobachtung von Nervenimpulsen, dasselbe wahrnimmt?
Die Naturwissenschaft stellt sich konsequent auf den äußeren Standpunkt der Betrachtung der Dinge, die Wissenschaft vom Geiste auf den inneren; die Ansichten des Lebens fußen auf dem Wechsel der Standpunkte, die Naturphilosophie auf der Identität dessen, was doppelt auf doppeltem Standpunkte erscheint; eine Lehre von den Beziehungen zwischen Geist und Körper wird die Beziehungen beider Erscheinungsweisen des Einen zu verfolgen haben."[/i]
Gibt es nun eine Identität oder Beziehungen?
Deine Antwort geht gänzlich an meiner Frage vorbei. Auf dieser Seite wird Identität immer nur behauptet, aber nicht bewiesen:
»In der Tat, ein gemeinschaftlich Wesen liegt der geistigen Selbsterscheinung und der leiblichen Erscheinung für anderes, als das Selbst ist, unter. Innerlich erscheint's sich selbst so, anderem äußerlich so; was aber erscheint, ist eines«
Bloße Behauptung.
Das Gemeinsame beider Erscheinungsweisen liegt »in nichts als der untrennbaren Wechselbedingtheit« beider (Üb. d. Seelenfr. S. 220 f.).
Wechselwirkung? Das ist doch dann gar keine Identität. Oder was soll Bedingtheit hier heißen?
Beide Seiten sind gleich ausgedehnt;
Gedanken sind nicht ausgedehnt.
»Das Körperliche ist Erscheinung und Symbol des seelisch-geistigen Lebens, dieses ist das eigentlich oder an sich Wirkliche« (ib.; vgl. Einl. in d. Philos.2, S. 115).
Uh, der eine ist sogar so eine Art Idealist ...
»Wir schließen auf die Identität des realen Vorganges, der dieser doppelseitigen Erscheinung zugrunde liegt. Die Welt ist nur einmal da; aber sie ist dem objektiven, auf die äußeren Dinge bezogenen Bewußtsein als Zusammenhang quantitativer physischer Vorgänge und Dinge gegeben, während ein Teil derselben Welt einem bestimmten organischen Individuum als seine bewußten Funktionen und deren Zusammenhang gegeben ist« (»philosophischer Monismus«) (Zur Einf. in d. Philos. S. 164).
Immerhin gibt es auch mal einen, der die Notwendigkeit eines logischen Schlusses bemerkt. Leider macht er eine petitio principii, indem er schon voraussetzt, daß Bewußtsein und Gehirn nicht zwei verschiedene Weltelemente sind.
Schade daß du außer Behauptungen nicht viel geliefert hat. Offen bleibt daher die Frage:
Warum sollte man annehmen, daß man bei zwei total verschiedenen Wahrnehmungen, der Selbstwahrnehmung der eigenen Gedanken und der optischen Beobachtung von Nervenimpulsen, dasselbe wahrnimmt?
Viele Grüße
AAy