xander1 hat geschrieben:Kann auch sein, dass die Statistik nicht stimmt. Man muss nicht alles glauben.
Nein muss man nicht. Aber mit welcher stichhaltigen Begründung verdächtigst du die Behörden, bei der Erstellung der Statistik geschummelt zu haben? Doch nicht ernsthaft, weil sie mit deinen persönlichen Erfahrungen in der Tram nicht übereinstimmen?
xander1 hat geschrieben:Könnte die Statistik etwa nur die Deutschen mit Migrationshintergrund gemeint haben und nicht die Ausländer, die als Ausländer hier leben?
Kann ich dir nicht sagen, allerdings gehe ich davon aus, dass das Interesse den Staatsbürgern galt.
xander1 hat geschrieben:Ich bin nicht gegen jeden Ausländer, aber solche wie Bushido? Was ist daran so schwer zu verstehen?
Bushido ist kein Ausländer. Warum musst du krampfhaft einen Zusammenhang zwischen Verhalten, das dir nicht gefällt, und ausländischen Wurzeln herstellen? Kennst du nicht genug Deutsche, die Idioten sind? Ich mache dich gern mit welchen bekannt, falls du da Nachholbedarf hast.
xander1 hat geschrieben:War mir fast wieder klar, dass Nanna etwas das von der Meinung den etablierten Parteien abweicht nicht gutheißen kann. Am Besten gleich solche Meinungen diffamieren, wie beim letzten Mal. Ich hatte da einfach keine Lust damit meine Zeit zu verschwenden mit dir zu diskutieren, als du mich als Verschwörungstheoretiker bezeichnet hast. lol
Ein Vertreter der deutschen Parteien und der linken Kampfmedien hat mich neulich besucht und mir das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband versprochen, wenn ich eifrig die gleichgeschaltete Ideologie des bundesrepublikanischen Establishments im Brightsforum verbreite, weißt du? War einfach zu verlockend...
provinzler hat geschrieben:Der hat einfach musikalisch den Nerv bestimmter Gruppen getroffen, ansonsten schätz ich den aber eher harmlos ein.
Die ganze Rapperkultur dreht viele Ideale der bürgerlichen Gesellschaft gezielt um (Verherrlichung von Gewalt, Tribalismus, Patriarchat, Sexismus, Exzessen usw.), um sich von ihr abzugrenzen bzw. die Ausgrenzung in etwas Positives umzudeuten, nach dem Motto "Wir sind Nigga und stolz darauf". Einerseits sehe ich das Positive daran, dass es eben eine emanzipatorische Seite gibt, die sich von der Ausgrenzung durch die Mehrheitsgesellschaft nicht beeindrucken lässt, andererseits nimmt es der ein oder andere halt dann doch etwas ernster, als es hätte sein müssen. Bushido selbst ist ein Großmaul, vor dem als Person muss man sich wirklich nicht fürchten.
provinzler hat geschrieben:Deutschland ist für die USA schon wichtig, weil es letztlich am Verhalten Deutschlands hängt, was in der EU passiert (schon allein aufgrund des hohen ökonomischen Gewichts). Bei der "Euro-Rettung" hat sich Merkel solang geziert, bis sie von Obama telefonisch den "Befehl" erhielt nicht rumzuzicken, sondern zu zahlen. Natürlich wird das nicht als solcher formuliert und schon gar nicht verkauft, aber in der Wirkung ist es letztlich genau das.
Politischer Druck von Großen auf Kleine als Mechanismus der Politik ist doch bekannt. Auch Merkels Druck auf Griechenland werden viele als Befehlserteilung auffassen. So funktioniert internationale Politik, ok, aber was hat das mit der Spionage zu tun? Niemand hat behauptet, dass Deutschland unwichtig wäre, aber ein verlässlicher Bündnispartner mit robusten Einsatzfähigkeiten ist Deutschland sicherlich nicht. Wir reden hier über Sicherheitspolitik, nicht über Wirtschaftspolitik. Ist ja nicht alles ein Topf.
provinzler hat geschrieben:Aber die USA haben Interesse an einem in sich gespaltenen Europa, das für sich genommen keine eigene Interessensvertretung aufbauen kann. Und für Zank, garantiert derzeit nunmal nichts so sehr wie der Euro.
Einer der vielen Mythen, die die europäische Einigung so umgeben...
provinzler hat geschrieben:Wir kriegen ja hier nicht mal erzählt, dass EU-Länder einander Kanonenboote an der Küste vorbeischicken...
Das stand eigentlich in allen großen Zeitungen.
provinzler hat geschrieben:Es geht hier ganz simpel um Geostrategie, was an deutschen Unis seit 1945 nicht mehr gelehrt wird, und wovon deswegen auch keiner mehr Ahnung hat. Und deswegen sind wir in der Hinsicht heutigentags wie du das nennst provinziell.
Hey, ich hab mir deinen Nickname nicht ausgesucht.
Ansonsten stimmt das sachlich mal so grundsätzlich gar nicht. Die Geopolitik als Forschungsdisziplin gibt es in Deutschland so tatsächlich nicht mehr und die Beschäftigung damit ist sicherlich im Vergleich unterdurchschnittlich, aber als eigenständiges Fach ist die auch im Ausland selten. Seminare zum Thema werden selbstverständlich abgehalten, allein an meinem Institut gibt es fast jedes Semester eines, ich bin auch schon selbst in einem drin gesessen und hab dazu auch mindestens ein Fachbuch im Regal stehen. Seit den 90ern wird die Geopolitik auch in den Fachzeitschriften wieder zunehmend erörtert. Die sogenannte Realistische Schule der Internationalen Beziehungen, die sehr interessenorientiert denkt, hat sich ohnehin ganz unabhängig von der Vokabelfrage weiterentwickelt und wurde auch hier in Deutschland beobachtet und gelehrt. Es gibt nur außerhalb der Fachkreise in der pazifistischen deutschen Öffentlichkeit eine geringe Rezeption dessen, was da so diskutiert wird, aber das heißt nicht, dass die Debatten nicht da wären. Auch auf sicherheitspolitischen Konferenzen wird anders geredet als in Talkshows, aber für viele, auch vernünftige, Vorschläge, gibt es einfach nicht die politischen Mehrheiten und/oder die Zustimmung der Bevölkerung, die auf diese Weltvergessenheit ja häufig richtiggehend stolz ist.
Dass die Medien hier eine schlechte Auslandsberichterstattung liefern, hängt mehr damit zusammen, dass wir keine koloniale Tradition haben (im Gegensatz z.B. zu den Briten, die es nach wie vor als selbstverständlich betrachten, dass die BBC auch für Inder und Australier interessant sein und man sich über die dortigen Ereignisse auf dem Laufenden halten muss) und dass Deutschland sich gerade in dem Augenblick, als es mit Berlin eine echte Weltmetropole errichtet hatte, mehr oder weniger selbst in die Luft gesprengt hat. Dazu kommt das sprachlich insuläre, das uns von weiten Teilen der Weltöffentlichkeit abschneidet. Dass wir (beide) zu einer kosmopolitischen Bildungselite auch im eigenen Land gehören, hattest du ja selbst schon mal festgestellt.