Scherer Vortrag an der TU München

Beitragvon Klaus » So 20. Mai 2007, 19:21

Natürlich hat es mit den Phänotypen angefangen. Dann hat sich aber alles auf die Gene gestürzt, weil es wirtschaftlich besser ist die Gen-Sequenzen zu dekodieren und sich patentieren zu lassen, als Forschung am Phänotyp zu betreiben. Es bedarf zig Generationen um Phänotypische "Veränderungen" festzustellen, ungefähr 8-9.000 Jahre um signifikante Veränderungen zu erkennen. Da stellen sich die ID-People hin und meinen dann, das wäre dem Designer anzurechnen, weil die ET mal gerade ein paar 150 Jahre alt ist.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 19:26

Na, also da bringt ihr mir jetzt aber einiges durcheinander:
Es fing mit der konzentration auf die äußere Gestalt an, dann kam Mendel und der Tiefpunkt der Evolutionslehre, der durch die Synthese überwunden wurde. In diesem Zuge hat man angefangen sich ganz auf die Gene zu konzentrieren. Da kam dann so zeugs raus, dass man annahm, es würde auf einzelne ALLELE selektiert. Das ist natürlih quatsch. Jedes Gen liegt auf nem bestimmten Gen-Block, der ungeteilt übermittelt wird. Selektion greift am der Gegenwartsfom des Individuums an. Soweit der aktuelle stand. Erst seit kurzem gibt's was ganz neues: Was ist mit Sachen, auf die gar nicht selektiert werden kann, weil sie erst fertig nen Selektionsvorteil bringen? Das ist ja im Prinzip das, was Behe mit der IC eingeführt hat. Aber auch in der WIssenschaft ist das ein Thema - nur tut man da eben nciht einfach nen Designer reinquetschen in die Wissenslücke. Habe erst kürzlich ein Paper gelesen, wo einer dafür argumentiert, die Selektion müsse "irgendwie" schon auf genetischer Ebene erfolgen, weil die Ausprägung am Phänotyp nicht reichen würde, um durch natürliche selektion fixiert zu werden.

Zu Scherer:
Die Frage ist doch: wird er religiöse Inhalte verbreiten? Prinzipiell können wir nichts dagegen sagen, dass er ne private Meinung hat und in der an Schöpfung glaubt. Das ist sein gutes Recht. Wenn er dann bei nem Vortrag Evolutionskritik verbreitet ist egal, was er darüber hinaus vertritt, so lange er damit nicht die Leute indoktriniert. Er darf seine Evokritik natürlich vortragen und wenn diese durch die Bibel MOTIVIERT ist, kann man dagegen noch nichts sagen. Problematisch wird es, wenn er die Bibel selbst als reine, absolute Antwort präsentiert. Oder seht ihr das anders?
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:26

Klaus hat geschrieben:Die werkeln an der ET rum und sagen, OK Evolution im Mikrobereich gibt es, aber nicht über Makrobereich. Da werden die Punkte herausgefischt, an denen die Wissenschaft noch keine schlüssigen Antworten oder Theorien hat und dann wird das auf Design gedeutet.
Fakt ist, dass in der ganzen ET-Forschung Jahrzehnte die Phänotype überhaupt nicht beachtet wurde, alles hat am Genotyp geforscht und nun stellen sie fest, dass sie den alten Heckel ausgraben müssen.


Also ich hab mich lange mit dem Kreationismus und ihren Argumenten gegen die Evolutionstheorie beschäftigt. Auch mit ID. Selbst bin ich Biologiestudent und Ursprungsforschung ist gleichzeitig auch mein Hobby. Ganz klar: Evolution ist ein Fakt!!! Keiner kann was dagegen sagen, denn es wird alltäglich beobachtet. Selbst das, was ich hier schreibe ist Evolution, nur nicht im biologischen Sinne.
Das Evolution existiert haben die Kreationisten soweit ich weiß nie verneint (sie nennen es nur Mikroevolution). Nur mit der Wortschöpfung "Makroevolution" haben sie so ihre Probleme. Wir können darüber nichts aussagen, sondern wirklich nur Theorien schmieden, denn für die Makroevolution ist ZEIT nötig. Doch genau das ist der Punkt wo die IDler und Kreationisten angreifen. Experimentel konnte bis jetzt nicht nachgewiesen werden, dass neue Strukturen entstehen können, das muss ich leider zugeben.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 19:27

Klaus hat geschrieben: Es bedarf zig Generationen um Phänotypische "Veränderungen" festzustellen, ungefähr 8-9.000 Jahre um signifikante Veränderungen zu erkennen. Da stellen sich die ID-People hin und meinen dann, das wäre dem Designer anzurechnen, weil die ET mal gerade ein paar 150 Jahre alt ist.


Naja, das stimmt jetzt nicht. Die "signifikanten Veränderungen" beziehen sich doch auf die phänotypischen Veränderungen, oder? Na, die gehen sau schnell! In 150 Jahren 250 Hunderassen sind ein Problem! Problematisch sind die genetischen Veränderungen, bzw. die Neukonstruktionen, die brauchen halt ewig lange und sind nicht direkt beobachtbar.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 19:31

Scanmetender hat geschrieben:Das Evolution existiert haben die Kreationisten soweit ich weiß nie verneint (sie nennen es nur Mikroevolution).

Das stimmt nicht. Zu Darwins Zeiten vertraten sie die Konstanz der Arten. Also Artbildung innerhalb eines Grundtyps war ihrer Meinung nach auch nicht möglich. Deswegen war Darwin ja auch so geschockt, als er gute Hinweise darauf fand, dass es solche Artbildung gab (Darwinfinken). Einkreationsit damals hätte gesagt, jede Biospezies sei individuell erschaffen worden. Makroevolution über Familien-Grenzen hinweg und mikroevolution war da halt das gleiche. Als Darwin mikroevolution in action sah war für ihn das gleiche, als hätte er Makroevolution gesehen - für ihn brach hier die kreationsitische Behauptung eben zusammen. Die Kreazzis haben ihre Vorstellungne also durchaus geändert im Laufe der Zeit --- den wissenschaftlichen Ergebnissen halt nach. Als das eine unleugbar wurde, hat mans halt akzeptiert. :kopfwand:
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:32

KevinK. hat geschrieben:Er darf seine Evokritik natürlich vortragen und wenn diese durch die Bibel MOTIVIERT ist, kann man dagegen noch nichts sagen. Problematisch wird es, wenn er die Bibel selbst als reine, absolute Antwort präsentiert. Oder seht ihr das anders?


Ich stimme dir hier zu, aber Scherer wird sicherlich nicht vor einem kritischen Publikum mit der Bibel argumentieren, denn mit der Bibel erreichst du nur bei Christen was, nicht aber bei uns und anderen naturalistisch denkenden Individuen. Scherer ist ja nicht Kent Hovind, der bei einem christilichen Publikum versucht Zweifel an der Schöpfung durch Evolutionskritik und Bibelpassagen rauszuquetschen.
Außerdem wird der Vortrag in ner Uni sein und nicht in irgendeiner Gemeinde.
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Beitragvon Andreas Müller » So 20. Mai 2007, 19:34

http://www.waschke.de/twaschke/gedank/g_evol.htm

Thomas Waschke fasst gut zusammen, was an der Evolution Fakt ist und was nicht.
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:37

KevinK. hat geschrieben:Das stimmt nicht. Zu Darwins Zeiten vertraten sie die Konstanz der Arten. Also Artbildung innerhalb eines Grundtyps war ihrer Meinung nach auch nicht möglich. Deswegen war Darwin ja auch so geschockt, als er gute Hinweise darauf fand, dass es solche Artbildung gab (Darwinfinken). Einkreationsit damals hätte gesagt, jede Biospezies sei individuell erschaffen worden. Makroevolution über Familien-Grenzen hinweg und mikroevolution war da halt das gleiche. Als Darwin mikroevolution in action sah war für ihn das gleiche, als hätte er Makroevolution gesehen - für ihn brach hier die kreationsitische Behauptung eben zusammen. Die Kreazzis haben ihre Vorstellungne also durchaus geändert im Laufe der Zeit --- den wissenschaftlichen Ergebnissen halt nach. Als das eine unleugbar wurde, hat mans halt akzeptiert. :kopfwand:


Die Wissenschaftler zu den Zeiten kann man nicht als Kreationisten bezeichnen - diese sind das, was im 20.Jhd entstand. Desweiteren ahben früher fast alle an einer Konstanz der Arten festgehalten. Das stimmt. Da waren eben keine anderen Daten da. Doch spätestens als angefangen wurde zu Züchten mussten es auch die letzten Leute begriffen haben, dass die Arten nicht konstant sind. Oder glaubst du, die Leute vor 150 Jahren waren noch der Meinung, jede Katzen- und Hunderasse wurde einzeln erschaffen. Wenn ja, bitte ich um einen Beleg.
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:40

Klaus hat geschrieben:Es bedarf zig Generationen um Phänotypische "Veränderungen" festzustellen, ungefähr 8-9.000 Jahre um signifikante Veränderungen zu erkennen. Da stellen sich die ID-People hin und meinen dann, das wäre dem Designer anzurechnen, weil die ET mal gerade ein paar 150 Jahre alt ist.


Woher nimmst du die 9000 Jahre? Es ist abhängig davon wie lange die Generation einer Art dauert - bei Drosophila sind es weniger, bei E.coli Bakt. noch weniger.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 19:41

Scanmetender hat geschrieben:
KevinK. hat geschrieben:Oder glaubst du, die Leute vor 150 Jahren waren noch der Meinung, jede Katzen- und Hunderasse wurde einzeln erschaffen. Wenn ja, bitte ich um einen Beleg.


Ich sprach von Arten? :motz:
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:45

KevinK. hat geschrieben:
Scanmetender hat geschrieben:
KevinK. hat geschrieben:Oder glaubst du, die Leute vor 150 Jahren waren noch der Meinung, jede Katzen- und Hunderasse wurde einzeln erschaffen. Wenn ja, bitte ich um einen Beleg.


Ich sprach von Arten? :motz:


In der Biologie ist der Artbegriff leider bis zum heut. Tag nicht eindeutig definiert. Meinst Genospezies oder Morphospzies? Das ist sher wichtig, was man unter Art und Grundtyp versteht, den es gibt Kreationisten die immernoch eine bestimmte Konstanz der Arten vertreten.
Zuletzt geändert von Scanmetender am So 20. Mai 2007, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 19:46

Als Biologe weißt du selbst, dass das für diese Frage absolut egal ist. Du kamst mir gerade mit Rassen daher.
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:47

KevinK. hat geschrieben:Als Biologe weißt du selbst, dass das für diese Frage absolut egal ist. Du kamst mir gerade mit Rassen daher.


Wie gesagt das ist nicht egal siehe veränderter Beitrag oben.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 19:52

Okay, die Veränderung macht's nicht besser. Was man unter Grundtyp versteht ist doch klar definiert?! Und wenn man die Definition kennst ist ganz egal, ob Geno oder Morpho. Das spielt dafür einfach keine Rolle :-P
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Beitragvon Scanmetender » So 20. Mai 2007, 19:58

KevinK. hat geschrieben:Okay, die Veränderung macht's nicht besser. Was man unter Grundtyp versteht ist doch klar definiert?! Und wenn man die Definition kennst ist ganz egal, ob Geno oder Morpho. Das spielt dafür einfach keine Rolle :-P

Lassen wirs! Fakt ist: Kreationisten erkennen die Evolution an, nennen sie dummerweise "Mikroevolution". Für Makroevolution wollen sie erst einen Beweis, die Beweise die wir bringen sind ihnen nicht genug und die Beweise, die sie wollen können wir nicht bringen, da dafür sehr viel Zeit notwendig ist.
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Beitragvon KevinK. » So 20. Mai 2007, 20:02

okay.
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Beitragvon the jug of milk » Di 22. Mai 2007, 15:15

Habe die Diskussion aus Zeitmangel nicht ganz gelesen. Falls in manchen Fällen nicht möglich ist, Kreationistenvorträge an Unis zu vereiteln, sollte man wenigstens die Besucher aufklären. Sich am Eingang mit einem Schild "Vorsicht, Kreationisten" zu positionieren, reicht schon aus.
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Beitragvon Peter Janotta » Di 22. Mai 2007, 15:43

Geht jetzt überhaupt wer von uns zu den Vorträgen oder lassen wir den Supers mal wieder freies Feld?
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Beitragvon [C]Arrowman » Di 22. Mai 2007, 16:13

München ist zu weit weg für mich
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Beitragvon Peter Janotta » Di 22. Mai 2007, 16:20

Fürmich halt leider auch. Zumal bei mir Zeit ohnehin ein sehr rares Gut ist.
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