Dann kann man stolz auf sich sein, daß geschafft zu haben, andere Leute schaffen das nicht, ihre Meinung an der (neuen) Faktenlage zu orientieren.Vollbreit hat geschrieben:mat-in hat geschrieben:Nicht in der Lage sein würde ich nicht mal sagen. Es braucht zum einen mehr als nur kritisches Denken (Wissenschaftliche Analyse und Statistik) und zum anderen auch den Willen etwas zu bewerten. Oft macht man das ja schon aus Bequemlichkeit nicht. Wenn dann aber jemand daher kommt und meint, seine handvoll Einzelgeschichten über den Klaus der Kopfschmerzen hatte und den Hund von Tante Erna der seit er Zuwendung und Globuli bekommt die Möbel nicht mehr anknabbert wiege schwerer als alle wissenschaftlichen Untersuchungen... dann muß da schon irgend wo ein (wahrnehmuns? bildungs?) Defizit und / oder Unwille sein.
Der Wille etwas zu bewerten ist also nur dann vorhanden, wenn man zu einer von gegenwärtigen Stand der Forschung nicht abweichenden Meinung kommt, sonst hat man einen an der Waffel. Wie kommt man mit so einer Sichtweise eigentlich klar, wenn man mehrfach im Leben gezwungen ist, heute das Gegenteil von gestern zu glauben?
So wie ich das verstanden habe (kann die originalstudien am WE mal lesen), funktioniert Placebo und getestete Behandlung gleich gut und beide besser als die Schulmedizinische Standardtherapie. (wie sind da die Signifikanzen in der Studie? In der Nachkommastelle abweichende % Werte sagen allein nichts aus). Nur zu sagen "Akupunktur ist erfolgreicher als Schulmedizin" stellt in dem Zusammenhang die Fakten schief dar. Denn die vollständige Aussage ist: Schulmedizin schneidet schlechter ab als Behandlungen (plural!) mit Wirkung von Placeboeffektgröße.Vollbreit hat geschrieben:mat-in hat geschrieben:Die Frage ist (bei den ganzen % angaben und so): Was davon ist signifikant unterschiedlich? Gibt es keinen Unterschied zwischen Placebo und Behandlung, kann man das getrost abhaken. Ganz unabhängig davon ob eine dritte Therapie sogar negative Auswirkungen hatte.
Warum? Wieso kann man keine Quervergleiche ziehen?
Soweit ich das sehe kann man sagen: Akupunktur wirkt nicht besser als Sham Akupunktur (einige behaupten, Sham Akupunktur sei kein Placebo, geschenkt).
Mal wider ein überzeichnetes Beispiel: Das du von hochdosiert Zyankali gegen Kopfschmerzen stirbst und von hochdosiert Kochsalz nur mehr Kopfschmerzen bekommst bedeutet nicht, daß Kochsalz egen Kopfschmerzen hilft. Wenn Zyankali die Standardtherapie ist, muß man eine neue suchen.
"Naturheilkunde" ist ein sehr großes Feld. Alles was da wirkt (und bekannt ist), hat auch Eingang in die "Schulmedizin" gefunden, ist zum Teil sogar erheblich verbessert worden (siehe Aspirin, Taxol, ...). Es bleiben also noch die unwirksamen Methoden die man dort "zusätzlich" bekommt, plus das Gefühl, das "Bio gesund ist". Schlimmstenfalls sind da dann auch Blütenaromatherapie nach Bach oder - wenn wir bei der Hexe bleiben wollen - behandlung mit unterschiedlich farbigen Kerzen enthalten...stine hat geschrieben:Ich denke, man muss auch nochmal Homöopathie und Naturheilkunde unterscheiden. Es gibt sehr viele Naturheilmittel die nachweislich eine Wirkung haben. Die Pflanzenheilkunde ist durchaus ein wissenschaftliches Feld.