Nanna hat geschrieben:Mal eine Frage an die beiden Libertären hier: Wenn jemand wirtschaftlich in Not kommt und mangels Ausbildung nirgendwo eingestellt wird (ein Unternehmen gründen fällt ja mangels Startkapital und Fähigkeit, das zu produktiv einzusetzen, wäre es vorhanden, auch weg), wie sichern dann die Libertären einen grundlegenden Lebensstandard für solche Personen und wie kommen diese Leute dort an die entsprechenden Fähigkeiten zur Reintegration in den Arbeitsmarkt? Gibt es da überhaupt Solidarkonzepte?
Atheisten müssen ihr schlechtes Gewissen beruhigenmat-in hat geschrieben:Es gibt schöne Studien, daß religiöse weniger spenden (angebotene erklärung: sie sehen das als läßtige Pflicht) als Atheisten...
Es sind wenige, die mangels geistiger oder körperlicher Fähigkeiten vom Staat versorgt werden müssen. Mehr werden es schon, wenn man die Opfer eines ständig mehr fordernden, bis hin zu einem überfordernden, Markt dazu nimmt. Große Konzerne sind heute von sozialverträglichen Abbaumaßnahmen soweit entfernt wie noch nie zuvor. Gewerkschaften streiten dort sozusagen nur noch für die "Hinterbliebenen" und fordern für diese oft aberwitzige Lohnzuwächse. (Beispiel Siemens: Nachdem sie 6000 Leute erfolgreich entlassen haben, bekamen die noch Verbliebenen eine einmalige Sonderzahlung wegen guter JahresbilanzenNanna hat geschrieben:Mal eine Frage an die beiden Libertären hier: Wenn jemand wirtschaftlich in Not kommt und mangels Ausbildung nirgendwo eingestellt wird (ein Unternehmen gründen fällt ja mangels Startkapital und Fähigkeit, das zu produktiv einzusetzen, wäre es vorhanden, auch weg), wie sichern dann die Libertären einen grundlegenden Lebensstandard für solche Personen und wie kommen diese Leute dort an die entsprechenden Fähigkeiten zur Reintegration in den Arbeitsmarkt? Gibt es da überhaupt Solidarkonzepte?
stine hat geschrieben:Atheisten müssen ihr schlechtes Gewissen beruhigenmat-in hat geschrieben:Es gibt schöne Studien, daß religiöse weniger spenden (angebotene erklärung: sie sehen das als läßtige Pflicht) als Atheisten...
mat-in hat geschrieben:Das Geld ist - kann ich aus eigener Erfahrung sagen - verdammt wenig. Und dann geht man endlich (nachdem man andere Jobs vom Jobcenter unter Strafandrohung verboten bekam!) arbeiten auf 400 Euro Basis und bekommt 320 von diesem Geld abgezogen. Geht also Effektiv für 80 Euro/Monat Halbtags arbeiten... ich denke letzteres ist eher der Punkt warum ein par Leute sagen: Leck mich am Arsch, ich geh nicht arbeiten.
Ja, könnte ich. Besser gesagt, ich habe auch nicht mehr in der Hand, weil ich meine Miete und die NK selber zahlen muss.webe hat geschrieben:Könntes Ihr persönlich mit jenem Hartzgeld auskommen und ein für Euch befriedigdes Leben führen? Hier wird suggeriert, als ob man durch Hartz-Geld reicher und besser lebt, als mancher Unternehmer.
webe hat geschrieben:...ebenso wenn der Wohlfahrtsstaat in Richtung Oberklasse nicht aber dafür in Unterklasse hinterfragt werden will!
Also ob Gandalf eine Yacht hat, weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls keine. Ein Schlauchboot vielleicht, aber das wars dann auch schon.webe hat geschrieben:stine, Gandolf, hier will niemand Eure Villen oder Yachten klauen, sondern fes muss einfach nicht sein, das Besitzer von Dagoberts-Duck-Geldspeicher kaum Abgaben entrichten müssen.
Hier geht es nicht um links oder halblinks, sondern um Gerechtigkeit!
Und braucht die Gesellschaft die Dagobert-Duck-Elite? Ich sage Nein!
stine hat geschrieben:Die sogenannte "Gerechtigkeit" ist, wenn jeder bekommt, was er verdient.
Nanna hat geschrieben:stine hat geschrieben:Die sogenannte "Gerechtigkeit" ist, wenn jeder bekommt, was er verdient.
Ja, aber das ist doch eine Tautologie, wenn du es so formulierst. Mit welchen Kriterien wird denn bestimmt, was jemand "verdient", also was angemessen für seine Tätigkeiten ist? Wer bestimmt das? Der Markt? Der treibt seltsame Blüten, da können Leute für relativ unproduktive Tätigkeiten (seltene Briefmarken versteigern) viel Geld verdienen, wohingegen eine Pflegekraft sich psychisch, physisch und finanziell zu Grunde richten kann, ohne groß etwas "falsch" gemacht zu haben. Der Staat? Versteigt sich auch zu einem manchmal seltsamen Verteilungsverhalten. Eine Mischung? Vielleicht schon eher, aber das löst das Problem der Kriterien nicht, an denen wir ermessen können, ob ein Verdienst nun angemessen ist oder nicht.
Ich denke, das bedarf weiterer Klärung, in der jetzigen Formulierung schiebst du das Problem einfach nur eine Vokabel weiter.
Nanna hat geschrieben:Im Grunde ist das Beispiel fast egal, weil auch zwischen einem Operations Manager und einem Controller u.U. eine Lohnlücke klafft, die schwerlich in ein objektives Raster eingepasst werden kann. Der Markt regelt effizient den Bedarf, aber in sozialen Beziehungen zählt nunmal nicht nur die Erfüllung halbwegs objektiv bestimmbarer Bedürfnisse (wenn ein Bedarf an Autos besteht und keiner an Holzschuhen, verdient der Autohändler mehr als der Forstwirt) und Gerechtigkeit geht als Begriff nunmal weit über die durch die Marktwirtschaft erfüllbaren materiellen Bedürfnisse hinaus. Im Umkehrschluss heißt das natürlich auch, dass Gerechtigkeit sich allein über materielle Andersverteilung nicht schaffen lässt, weshalb wir auch klären sollten, ob wir über Gerechtigkeit im Allgemeinen oder "nur" Verteilungsgerechtigkeit von Ressourcen und Gütern sprechen. Das ist für sich genommen auch immer noch kompliziert und vieldeutig genug.
Ich dachte zwar eher an die Anzahl der Arbeitsstunden, die jemand aufbringt, bei gleicher Tätigkeit, aber das war wohl zu kurz gefasst.Nanna hat geschrieben:stine hat geschrieben:Die sogenannte "Gerechtigkeit" ist, wenn jeder bekommt, was er verdient.
Ja, aber das ist doch eine Tautologie, wenn du es so formulierst. Mit welchen Kriterien wird denn bestimmt, was jemand "verdient", also was angemessen für seine Tätigkeiten ist?
stine hat geschrieben:Pfleger und Oberarzt nivelliert entlohnen zu wollen, dabei den Lohn der Pflegekraft über die Steuern des Oberarztes ausgleichen zu wollen (verkürzte Form!), ist ein nachvollziehbares Konzept, ist aber wohl deswegen nicht möglich, weil die bessere Ausbildung, das Mehr an Verantwortung ein Lohnfaktor sind.
provinzler hat geschrieben:
ISt ja nicht so als hätte mans noch nicht ausprobiert.
Zappa hat geschrieben:Nette Anekdote, hast Du eine Quelle dafür (kein Misstrauen, würde die nur gerne selber mal bringen).
Zappa hat geschrieben:Mit der Kleptokratie im "Management" hat das natürlich nichts zu tun, die raffen lediglich zusammen, was Ihnen in erheblichem Maße nicht zusteht. Da wirkt der selbst regulierende Markt mal so richtig
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