stine hat geschrieben:Ich finde, dass heutzutage alles übersexualisiert ist und das verunsichert. Du schreibst, dass du schon immer anders warst als die anderen und dir die derben Jungenstreiche nicht gefallen haben - ja und? - Muss man deshalb schwul sein?
Ich habe mich schon als Kind nur von Burschen angezogen gefühlt, aber ich konnte es nur nicht verkraften!!! Weil mir gesagt wurde, dass ich auf Mädchen stehen muss! Es ist ein Fehler der Erziehung! Das macht das Leben von vielen Menschen unmöglich!
stine hat geschrieben:Heute kommt mir sogar noch öfter vor, dass sich die Jungs lieber untereinander miteinander beschäftigen, als sich der komplizierten Gefühlsvielfalt und den gehobenenen Ansprüchen der weiblichen Vorstellungen auszusetzen, um darin vielleicht kläglich zu versagen. Nach dem Motto, mein Freund ist unkomplizierter und macht mir das billiger.
Nein! Wenn ich eine nackte Frau sehe, spüre ich einfach gar nichts!!! Verstehst du das nicht?
stine hat geschrieben:Ich habe mit dir mütterliches Mitgefühl und ich bedaure, dass so etwas unter Jugendlichen überhaupt sein muss. Die Frage bleibt aber, warum die Flucht in die Homosexualität deine Erlösung brachte?
Du verstehst das nicht! Ich war schon immer schwul und die Tatsache, dass ich in einer homophoben Kultur aufgewachsen bin, hat mich zur Depression geführt! Nicht die Depression zur Homosexualität! Du sprichst über die Homosexualität, als ob es ein Problem wäre!! Was soll das?
stine hat geschrieben:Vielleicht war es die Erleichterung auf Menschen zu treffen, die gefühlsmäßig ähnlich gestrickt waren wie du und dich somit besser verstanden, das hätte aber nicht zwangsläufig zur Folge haben müssen, dass man miteinander sexuell verkehrt. Für mich ist da immer noch ein großer Unterschied.
Wieso sollte ich nicht mit Männern sexuell verkehren, wenn ich mich von manchen angezogen fühle und sich auch manche von mir angezogen fühlen? Was spricht dagegen? Ich finde Frauen oft schön, aber ich spüre keinen sexuellen Reiz bei mir. Gar keinen! Manche spüren das ein bisschen, aber nicht genug, um eine Beziehung anzufangen.
stine hat geschrieben:Wer sich einmal eingelassen hat, fühlt sich vielleicht verpflichtet weiter zu machen und sucht beständig nach der Bestätigung für das vergangene Verhalten. Die Freundschaft innerhalb gleichgeschlechtlicher Partner setzt eben nicht vorraus, dass man zwangsläufig auch sexuell verkehren muss.
Ich glaube, du lebst in einer anderen Welt als ich. Ich finde ziemlich unglaublich, dass ich 2011 so ein Gespräch mit einer Deutschsprachigen führen muss! Die Bildung muss sich dringend um dieses Thema in allen Schulen kümmern!
stine hat geschrieben:Ob aus einem völlig asexuellen Leben immer eine Depression hervorgeht, glaube ich nicht. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten der Kompensation. Nehmen wir zum Beispiel die Pädophilie: Würdest du ihr auch einen Freibrief geben?
Was??? Wer spricht hier von Asexualität? Die Depression entsteht, weil die Gesellschaft Druck auf einen ausübt, damit man etwas wird, das man nicht sein kann! Stell dir vor, du würdest in einer Kultur aufwachsen, in der die meisten eine Katze heiraten würden und du würdest schon als Kind immer hören, dass du auch eine heiraten musst und du sie sexuell attraktiv finden musst. Stell dir vor, du würdest aber nicht auf Katzen sondern auf Männer stehen, und das Auf-Männer-Stehen wäre sehr verpönt. Die Leute sagen, diese Heterosexuellen sind so pervers oder so krank! Stell dir auch vor, die Leute würden sagen: "das ist so heterosexuell"" so wie wenn man sagt, "das ist so scheiße!". Stell dir vor, du würdest erfahren, dass in manchen Länder, Frauen die auf Männer stehen, werden verfolgt, verhaftet, gefoltert und erhängt. Glaubst du nicht, dass du dich etwas unwohl in so einem Umfeld fühlen würdest??? So ist mir also als Kind und als Jugendlicher gegangen!
Ich kenne einen Mann, der mit 28 noch nicht verkraftet hatte, dass er schwul ist, obwohl er eine lange Beziehung mit einem Mann gehabt hat und obwohl er noch nie eine Frau lüstern angeschaut hat. Nicht weil er das nicht will, sondern weil er das einfach nicht spürt!!!!!!!!!!! Der Grund, warum er solange gebraucht hat, ist, weil er in einem homophoben Umfeld lebt und er Angst hat, abgelehnt zu werden.
Homosexuelle sind oft sehr komplexbeladen, weil es Menschen gibt, wie dich, die gar nichts verstehen wollen! Das ist sehr gefährlich! Jeden Tag bringen sich Jugendliche um!
stine hat geschrieben:begatten sich gleichgeschlechtliche Tiere? Machtverhalten, Zugehörigkeitsrituale oder sonstwas sind hier vermutlich die Auslöser, aber sicher ist es nicht die Liebe zum eigenen Geschlecht.
Es gibt bei vielen paarbildenden Tierarten (z.B. bei Vögeln) extrem viele ganz treue homosexuelle Paare.
Glaubst du nicht an die Liebe zum eigenen Geschlecht??? Viele der größten DichterInnen der Geschichte wurden von Menschen des eigenen Geschlechts inspiriert. Ich schwöre dir, dass die Liebe, die ich spüre, gar nicht anders ist, als die, die du spürst.
Die Homosexualität hat nicht nur etwas mit Sex zu tun, wie du anscheinend glaubst. Man ist tendenziell als Mann etwas weiblicher und als Frau etwas männlicher. Es sind auch andere Sachen, die anders sind, wenn man homosexuell ist. Es geht nicht nur um den sexuellen Verkehr. Es gibt auch asexuelle Menschen, die sich aber verlieben können. Manche verlieben sich ausschließlich in Menschen des anderen Geschlechts, manche in Menschen des gleichen Geschlechts und manche in beide. Das kann man sich aber nicht aussuchen!
Ich glaube mat-in hat aber Recht. Es macht nicht mehr viel Sinn, mit dir weiter zu diskutieren. Du verstehst nur, was du verstehen willst, obwohl ich dir alles ganz klar erkläre!