Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Do 26. Aug 2010, 09:32

Zu Untergewicht und veganer Ernährung: Also ich habe in dem Jahr, das ich nun vegan lebe kein einziges Kilo abgenommen und mir hätte das im Gegensatz zu dir nicht mal geschadet. ;-)
Es gab einfach so viele leckere Sachen zu entdecken, ich war dafür aber auch mehr Radfahren und jetzt gehe ich ins Fitness-Studio und in 5 Jahren sehe ich dann aus wie Alexander Dargatz. ;-)
Aber bei Untergewicht muss man natürlich generell aufpassen: Avocados und Nüsse sind übrigens vegan. Und die ganzen vegetarischen Brotaufstriche sind auch ziemlich kalorienreich.

Ach und noch was:
http://en.wikipedia.org/wiki/Natural_bodybuilding
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Do 26. Aug 2010, 10:40

Ja ich bin aber zudem auch noch heikel, was das Essen betrifft. Ich ernähre mich eh schon so, nicht ausgewogen. Vegan könnte ich glaub nicht werden, wenn dann nur wieder vegetarisch.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon skjoell » Do 26. Aug 2010, 15:06

@Bionic: Klimaschutz *ist* Umweltschutz. Umweltschutz global. Würde mich aber überraschen, wenn Getreide, Obst und Gemüse unter irgendwelchen sonstigen Umweltschutzaspekten prinzipiell schlechter abschnitten als Tierkörperprodukte.

Sich mit Untergewicht (ovo-)lacto-vegetarisch ernähren ist nun wirklich kein Problem. Eier und Milch sind jetzt ja nicht grad sehr fettarme Nahrungsmittel, hüstel. Auch vegane Ernährung ist mit Untergewicht meines Erachtens möglich; es gibt schließlich eine Fülle sehr fettreicher veganer Aufstriche. Und ein gesundes Gemüse wie die Kartoffel ist unter übergewichtigen fast als Dickmacher verschrieen.

@1von6,5Milliarden: Nein, vollständig war das natürlich nicht. Besonders den Verbrauch an Fischmehl hätte ich noch erwähnen können. Ebenso natürlich den Wasserverbrauch, gerade in trockeneren Regionen ein wichtiges Thema.
Einen falschen Eindruck habe ich jedoch nicht erweckt, würde ich meinen. Die EU steckt bspw. 40-60% ihrer Getreideimporte in die Fleischproduktion.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Fr 27. Aug 2010, 14:58

Gerade der Konsum von Milchprodukten ist für das Klima sehr schädlich. Es gibt sogar Berechnungen, nach denen ein Ovo-lacto-Vegetarier schlechter abschneiden kann als ein Fleischesser, der hauptsächlich Geflügel isst.

Für Bionic ist vielleicht noch der "Vegan Buddy"-Service der VGÖ (Vegane Gesellschaft Österreich) interessant: http://www.vegan.at/buddy/
Eine Woche vegan:
http://www.vegan.at/newsundinfo/flugbla ... rwoche.pdf
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 27. Aug 2010, 16:01

Julia hat geschrieben:Es gibt sogar Berechnungen, nach denen ein Ovo-lacto-Vegetarier schlechter abschneiden kann als ein Fleischesser, der hauptsächlich Geflügel isst.
Hast du mal einen Link zu so einer Berechnung?
Nicht dass ich mir nicht sicher bin, man kann so etwas locker "so berechnen" - kommt halt immer auf das Szenario drauf an und was man alles berücksichtigt. Ich weiß dass Hendl relativ wenig Methan produzieren, aber eine "Berechnung" kann man nur bewerten, wenn man sie genauer kennt.
Ich berechnen dir zur Not mit geschickter Auswahl auch, dass ein Veganer unter Umständen sich klimaschädlicher ernähren kann als ein Putenesser.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Sa 28. Aug 2010, 11:08

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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 28. Aug 2010, 11:49

Danke. Wenn ich Zeit habe schaue ich es mir mal genauer an (die Zusammensetzung und was alles einberechnet bzw. nicht einberechnet wurde - falls man es findet).
Aber 3774 kcal pro Tag *wow*.
Und die Veganer fehlen leider als Vergleich.
Sehe ich das auf die Schnelle richtig, dass da einfach behauptet wird, ein Ovo-lacto-Vegetarier würde nur genausoviel "Grünzeug" futtern wie der Nichtvegetarier? Dies mag zwar nett und einfacher zum Vergleichen sein, aber ist dies nicht sehr weltfremd-hypothetisch-konstruiert? Sag mir, dass mein erster Blick diesbezüglich falsch ist, dann schaue ich nochmal drauf - ansonsten gilt: Ich kann fast alles rechnerisch nachweisen, wenn ich nur die Kriterien entsprechend setze.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » Sa 28. Aug 2010, 16:42

Weiß jemand, auf wieviel Fläche man Soja anbauen müsste, um die Weltbevölkerung vegan zu ernähren?
Welche Alternativgrundlagen, außer Soja, gibt es noch für Milch- und Fleischersatzprodukte?
Und wie ist das mit den Isoflavonen, die in großen Mengen die Zellen schädigen können?

Und was ist damit?

LG stine
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 28. Aug 2010, 17:05

stine hat geschrieben:Weiß jemand, auf wieviel Fläche man Soja anbauen müsste, um die Weltbevölkerung vegan zu ernähren?
Irgendjemand wird es wissen.
Definitiv aber weniger als wenn andere Tiere noch dazwischengeschaltet werden. Jedes Tier verbraucht ja Energie (und Wasser) zum eigenem Leben.
Nur wächst halt Soja nicht überall, wie auch es Gegenden gibt, in denen Nahrungsproduktion (zumindest halbwegs "naturnah") überhaupt (heute) nur via Tierzucht oder -jagd erfolgen kann.
stine hat geschrieben:Welche Alternativgrundlagen, außer Soja, gibt es noch für Milch- und Fleischersatzprodukte?
Alles was der Magendarmtrakt verarbeiten kann :mg:
Soja hat halt den Vorteil, dass man es so "wunderbar" (zum Teil denaturiert) geschmacksneutral überall einsetzen kann und mit ein paar künstlichen Aromastoffen und weiteren Tricks dient es als (schlechtes) sensorisches Substitut für vieles und füllt den Magen.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Sa 28. Aug 2010, 23:47

stine hat geschrieben:Welche Alternativgrundlagen, außer Soja, gibt es noch für Milch- und Fleischersatzprodukte?

Milchersatz macht man zum Beispiel aus Reis, Hafer, Dinkel und diversen Nüssen (Haselnüsse und Mandeln zum Beispiel). Das sind so die Sachen, die ich in Läden gesehen habe, es gibt aber bestimmt noch einiges an unerschöpftem Potential.
Fleischersatzprodukte werden oft aus Weizeneiweiß (Gluten) gemacht und der neue Renner wird vielleicht Lupineneiweiß, das Zeug lässt sich auch in Deutschland gut anbauen.
Davon abgesehen sind Hülsenfrüchte natürlich eine gute Proteinquelle und Haferflocken, die schmecken auch garantiert nicht nach Fleisch!

Ein Freund von mir lebt seit 10 Jahren vegan und hatte neulich eine Nachuntersuchung wegen einer Mandelentzündung. Der Arzt hat ihm nach einem Bluttest dann geraten weniger Fleisch zu essen.
:lachtot:

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Dies mag zwar nett und einfacher zum Vergleichen sein, aber ist dies nicht sehr weltfremd-hypothetisch-konstruiert?

Es zeigt doch nur, dass unter Umständen, nämlich wenn der prozentuale Anteil von "tierlichen" Kalorien gleich ist, jemand der diese durch den Konsum von Hühnern deckt besser abschneidet, als jemand der Milchprodukte konsumiert. Wenn jemand fast vegan lebt und einmal im Jahr ein Glas Milch trinkt, sieht das natürlich anders aus. Neulich hat mir jemand erzählt, dass in jedem Glas Milch mehrere Tropfen Eiter drin sind, übrigens.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und die Veganer fehlen leider als Vergleich.

Nicht wirklich, das ist der Referenzwert. Siehe Abbildung 2 zum Beispiel, in der Formel kommt ein E_{vegan} vor. ;-)
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » So 29. Aug 2010, 10:18

Julia hat geschrieben:Neulich hat mir jemand erzählt, dass in jedem Glas Milch mehrere Tropfen Eiter drin sind...
kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, weil die Gesundheitsüberwachung gerade bei der Milch ziemlich lückenlos ist und warum sollte eine gesunde Kuh ein eitriges Euter haben?
Was ich mir dgegen vorstellen könnte ist, dass sich Pilzsporen gerade in der pflanzlichen Nahrungskette in beliebigen Mischungsverhältnissen finden können...

Was sagst du denn zu diesem, meinem obigen Link?
Und was ist damit?

LG stine[/quote]
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 29. Aug 2010, 10:37

Julia hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Dies mag zwar nett und einfacher zum Vergleichen sein, aber ist dies nicht sehr weltfremd-hypothetisch-konstruiert?

Es zeigt doch nur, dass unter Umständen, nämlich wenn der prozentuale Anteil von "tierlichen" Kalorien gleich ist, jemand der diese durch den Konsum von Hühnern deckt besser abschneidet, als jemand der Milchprodukte konsumiert.
Eben, also kann man auch sagen es ist ziemlich dumm konstruiert. Absolut unrealistisch. Und diese Daten dann heranzuziehen als Argument ist dann schon sehr schräg. (Egal als Argument für oder gegen was)
Auf die Art und weise konstruiere ich dir Daten, dass Veganer klimaschädlicher leben, als alle andere. Und die Daten wären nicht gefälscht, nur die Zusammensetzung etwas konstruiert.
Julia hat geschrieben:Wenn jemand fast vegan lebt und einmal im Jahr ein Glas Milch trinkt, sieht das natürlich anders aus.
Nein, es sieht schon dann anders aus, wenn jemand weitgehend auf Fleisch verzichtet. Niemand ersetzt sein Fleisch und seine Wurst komplett durch Milchprodukte und Eier (ausschließlich!). Mag ein Ovo-lacto-Vegetarier vielleicht mehr Käse essen (statt Wurst und Schinken auf dem Brot), vielleicht mehr Milch zu sich nehmen (im Müsli z.B. - aber eben im Müsli) etc. pp. aber niemand ersetzt auch nur annähernd sein Fleisch und Wurstkonsum komplett durch Ei und Milch.
Man wird (vermutlich, aufgeteilt wie auch immer) tendenziell mehr Mehlspeisen, mehr Nudelzeugs, mehr Kartoffel-, Reis-, Gemüse- ...gerichte etc. zu sich nehmen

Julia hat geschrieben: Neulich hat mir jemand erzählt, dass in jedem Glas Milch mehrere Tropfen Eiter drin sind, übrigens.
Kenne ich die Story ohne ordentliche Quelle, hat schon ziemlichen Bart. Na und?
Im Salat versteckt sich auch vieles, PC-Tastaturen haben mehr Keime als Klobrillen und grad vorhin erst hast du eine Türklinke angefasst, die vor dir jemand berührt hat, der nach dem Pinkeln sich nicht die Hände gewaschen hat. Und dein Handtuch ist böse verkeimt. :kg:
So what?
Hast du schon mal gehört, dass die Milch i.d.R. pasteurisiert ist, die meiste (leider) sogar hocherhitzt wurde?
Wer steril aufwächst, scheint ein deutlich höheres Allergierisiko zu haben :mg:
(Und soweit ich mich erinnere, kommen die paar Tropfen (welche Menge dies auch genau wäre) nicht auf ein Glas Milch. Milch trinkt man selten aus Maßkrügen - und auch dies ist nicht das Maß aller Dinge. Und ein paar Tropfen Eiter wären - noch dazu nach Wärmebehandlung - noch einer der kleineren Probleme in der Milch. Die enthaltene "künstliche Chemie" (Antibiotika, Medikamentenreste, künstliche Hormone und hormonähnliche Substanzen uvm.) ist da schon ein größeres, aber du frisst ja sowas pur.)
Auch Kuhbabies und Menschenkinder haben die Chance bei rein natürlich Aufzucht dies abzubekommen - nichtpasteurisiert. AFAIK recht große Chancen übrigens, säugen schafft Mikroverletzungen.


Julia hat geschrieben:Ein Freund von mir lebt seit 10 Jahren vegan und hatte neulich eine Nachuntersuchung wegen einer Mandelentzündung. Der Arzt hat ihm nach einem Bluttest dann geraten weniger Fleisch zu essen.
Ja, auch solche Stories gibt es wie Sand in der Sahara. Falls sie diesmal richtig sein sollte, wirft dies eher ein schlechtes Licht auf die Ärzte/den Arzt und die medizinische Wissenschaft (die immer noch nicht wirklich mit den Blutwerten umzugehen weiß - aber vielleicht sagt das Blut einfach doch weniger aus, aber mit Cholesterin & Co. lässt sich halt auch viel $ oder € machen)
Wenn dein Geist mal offen für eine andere Interpretation ist:
Julia hat geschrieben:Ein Freund von mir lebt seit 10 Jahren vegan und hatte neulich eine Nachuntersuchung wegen einer Mandelentzündung. Der Arzt hat ihm nach einem Bluttest dann geraten weniger Fleisch zu essen.

=> der Freund von dir hat ein schlechtes Blutbild
=> so schlecht wie von übermäßigem Fleischkonsum es auch sein könnte
=> vegan ernähren ist ganz schon ungesund ;-)
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » So 29. Aug 2010, 12:07

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Eben, also kann man auch sagen es ist ziemlich dumm konstruiert. Absolut unrealistisch.

Anhand von Graphik 3 kannst du auch andere Vergleiche anstellen:
greenhouseburden_klein.png

Zumal es den Autoren sicher nicht darum geht Vegetarier zu dissen, ich verstehe dein Problem nicht ganz.
Und ich kenne halt auch Vegetarier, die ihr Schnitzel durch einen überbackenen Camembert ersetzen.
Wir haben zu Hause nie viel Fleisch und Wurst gegessen, das durch Milch zu ersetzen wäre kein Problem gewesen und vermutlich habe ich das auch gemacht als ich Vegetarier wurde. Wenn du aber aus Umweltgründen deine Ernährung umstellen willst, solltest du dir darüber im Klaren sein was Milchkonsum anrichtet.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Auf die Art und weise konstruiere ich dir Daten, dass Veganer klimaschädlicher leben, als alle andere. Und die Daten wären nicht gefälscht, nur die Zusammensetzung etwas konstruiert.

Ich finde es auch durchaus angebracht Veganer darauf aufmerksam zu machen, dass sie trotzdem noch auf andere Aspekte der Umweltverträglichkeit achten sollten. Es macht immer noch einen Unterschied ob ich mein Gemüse beim Bauern nebenan kaufe, von sonstwo einfliegen lasse oder containern gehe.

stine hat geschrieben:kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, weil die Gesundheitsüberwachung gerade bei der Milch ziemlich lückenlos ist und warum sollte eine gesunde Kuh ein eitriges Euter haben?

Milchkühe sind nicht gesund. Nach Schätzung der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG) beträgt der wirtschaftliche Schaden durch Euterentzündungen bei Kühen allein in Deutschland 1,4 Milliarden Euro jedes Jahr. Damit du ein Gefühl für die Größenordnung kriegst. Und das ist nur eines der gesundheitlichen Probleme durch Qualzüchtung (Bio-Kühe sind davon nämlich auch betroffen)...

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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » So 29. Aug 2010, 12:21

Zu dem Sojalink:
Das fand ich ja schon lustig:
6. Soja verursacht Darmgeschwüre.

In den USA wurde festgestellt, dass die Gedärme von Schweinen, die mit Soja gefüttert wurden, hoffnungslos mit Geschwüren übersät waren. Die amerikanischen Sojahersteller raten den Bauern auf ihrer Website, die Gabe von Soja an Schweine streng zu beschränken. (13) Aus ethischen Gründen wurden natürlich keine Studien am Menschen durchgeführt, aber es besteht kein Grund, anzunehmen, dass sich Menschen nicht genau die gleichen Symptome entwickeln.

Es gibt keinen Grund zu meinen, dass nur weil bei Schweinen etwas auftritt, das auch bei Menschen auftritt. Ratten vertragen Asbest viel besser als Menschen, zum Beispiel.

Ich kann mir die einzelnen Punkte später noch genauer anschauen. Ich habe auch Paola Cavalieri nicht vergessen, aber ich bin gerade ein bisschen im Prüfungsstress und bitte um Verständnis für Verzögerungen. ;-)
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 29. Aug 2010, 12:51

Julia hat geschrieben:Zumal es den Autoren sicher nicht darum geht Vegetarier zu dissen,
Du redest mit einem Erwachsenen, du magst auch Deutsch reden :kg: (Kleiner Scherz, vermutlich habe ich in deinem Alter ähnlichen Unsinn wie "dissen" benutzt bzw. heute mag dies unter Umständen im allgemeinen Sprachgebrauch aufgegangen sein. )
Julia hat geschrieben: ich verstehe dein Problem nicht ganz.
Und ich kenne halt auch Vegetarier, die ihr Schnitzel durch einen überbackenen Camembert ersetzen.
Ich kenne auch Nicht-Vegetarier die dies machen :mg:
Nur niemand der solche Mengen an Fleisch (=> PDF) konsumiert, ersetzt dies alles komplett mit Eiern oder reinen Milchprodukten. Und niemand wird überhaupt so viel Milchprodukte zu sich nehmen (okay, mich schocken schon die 3774 kcal - und auch der Fleischanteil - den ich aber für realistisch halte).
Julia hat geschrieben:Wir haben zu Hause nie viel Fleisch und Wurst gegessen, das durch Milch zu ersetzen wäre kein Problem gewesen und vermutlich habe ich das auch gemacht als ich Vegetarier wurde.
Es geht nicht um "wenig" durch "wenig" zu ersetzen, sondern um "gigantisch viel" durch "gigantisch viel". Hier geht es im Vergleich um Personen die Fleisch zum Frühstück, Fleisch zu Mittag und Fleisch zum Abendessen durch "Milch" + "Milchprodukte" ersetzen. Ein Kasradl (den (teil-)vegetarischen Ursprung der Panade mal weglassend) ersetzt eine sicher ein Steak (an Kalorien und Sättigungsgefühl), aber jeden Tag nur überbackenen Camembert von früh bis spät ist eher unrealistisch. Die eine oder andere Nudel oder Erbse wird schon unter realistischen Gesichtspunkten dran glauben müssen.
Julia hat geschrieben: Wenn du aber aus Umweltgründen deine Ernährung umstellen willst, solltest du dir darüber im Klaren sein was Milchkonsum anrichtet.
Naja, die Erhaltung der des gebirgsnahen Voralpenlandes und der (geographisch) ersten Almwiesen. Dort regnet es zu viel, da wächst nicht einmal Monsanto-Mais, auf geneigten Flächen sowieso eine tödliche Sache (für den Boden).
Du darfst dir auch überlegen, was man tatsächlich so anrichtet, auch mit Verzicht. (Zugegeben, bevor Julia es (an)merkt, der Maisanbau in D ist überwiegend für die Viehzucht)
Julia hat geschrieben:Ich finde es auch durchaus angebracht Veganer darauf aufmerksam zu machen, dass sie trotzdem noch auf andere Aspekte der Umweltverträglichkeit achten sollten. Es macht immer noch einen Unterschied ob ich mein Gemüse beim Bauern nebenan kaufe, von sonstwo einfliegen lasse
:2thumbs:
Julia hat geschrieben:oder containern gehe.
Ähhh :erschreckt: also "dissen" habe ich noch übersetzen könne (hatte da mal in einem anderen Forum nachgefragt :blush2: vor Jahren) :(

Julia hat geschrieben:Bio-Kühe sind davon nämlich auch betroffen)...
Und wilde Rinder, alle ...
Wenngleich natürlich die Haltung durchaus Einfluss hat. Da magst es auch so sagen, Eiter ist genauso natürlich, wie das Drüsensekret selber. (und natürlich != ungefährlich)
Julia hat geschrieben:der wirtschaftliche Schaden durch Euterentzündungen bei Kühen allein in Deutschland 1,4 Milliarden Euro jedes Jahr

Und wirtschaftlicher Schaden entsteht übrigens "nur", weil bei zu hohem Eiteranteil (und die Schranke ist sehr niedrig) die Milch eben nicht (so) benutzt werden darf.

Julia hat geschrieben:Es gibt keinen Grund zu meinen, dass nur weil bei Schweinen etwas auftritt, das auch bei Menschen auftritt.
Doch, es gibt viele Gründe. Aber es muss nicht exakt so sein.
Du darfst durchaus etwas realistischer die Welt ansehen.
Allerdings wundert mich, dass ein Schwein tatsächlich so alt werden sollte, "total mit Geschwüren übersät zu sein" (wenn auch nur im Gedärm). Und wenn, dann mag es auch an der Soja-Zubereitung liegen. Ich mag Soja so oder so nicht so sehr (und esse es wohl so häufig wie fette Schweinshaxn)
Julia hat geschrieben: Ratten vertragen Asbest viel besser als Menschen, zum Beispiel.
Jaja, die Laborraten die 20 Jahre nach der Kontamination mit Julia gesprochen haben.
Zeit heilt viele Wunden, Zeit kann aber auch ein negativer Faktor sein.
Und meines Wissens hat noch nie ein Mensch Asbest unter Laborbedingungen wie eine Ratte bekommen.

Julia hat geschrieben:aber ich bin gerade ein bisschen im Prüfungsstress und bitte um Verständnis für Verzögerungen.
Nein, das Forum geht selbstverständlich vor, deine Zukunft ist uninteressant!

Wenn du die Prüfungen versaust, kaufe ich dir Blutwurst und zwinge dich sie zu essen ;-) ( *bäh* )
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Mi 1. Sep 2010, 14:16

Die Threadfrage macht eigentlich so gestellt wenig Sinn. Der Wert müsste sich auf irgendetwas beziehen. Wervoll für wen, oder was?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Julia » Sa 4. Sep 2010, 22:20

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Kleiner Scherz, vermutlich habe ich in deinem Alter ähnlichen Unsinn wie "dissen" benutzt

Ich verwende dieses Wort eigentlich auch immer mit einem Augenzwinkern. ;-)

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und wilde Rinder, alle ...
Wenngleich natürlich die Haltung durchaus Einfluss hat.

Nicht nur die Haltung und die Tatsache, dass die Tiere gemolken werden, was du mir nicht als natürlich verkaufen kannst, sondern auch die Qualzüchtung. Eine Milchkuh gibt heute so um die 8000 Liter Milch. Hier mal eine ganz unverdächtige Quelle:
Bild
Das kann doch nicht ohne Folgen bleiben, für die Kuh:
Langfristige genetische Auswahl mit dem Ziel hoher Milchleistung ist der Hauptfaktor, der bei
Milchkühen schlechtes Wohlbefinden, insbesondere Gesundheitsstörungen, verursacht.
Die
Milchleistung von Milchkühen ist in Europa im Verlauf der letzten dreißig Jahre ständig
gestiegen, wobei Schätzungen zufolge ca. 50 % dieses Anstiegs auf die genetische Auswahl
mit dem Ziel einer effizienten Milchproduktion zurückzuführen sind. Diese Auswahl hat auch
zu Veränderungen der Körperform und -größe von Milchkühen und damit zu veränderten
Anforderungen an ihr Verhalten und andere adaptive Mechanismen geführt. Der Platzbedarf
der Milchkuh hat sich vergrößert, und ihre Verwundbarkeit durch mechanische Einwirkungen
und Wunden auf den äußeren Teilen des Körpers, der Haut, den Gliedmaßen und den Klauen
haben zugenommen. Es wurde festgestellt, dass die der Milchleistung zugrunde liegende
genetische Komponente mit dem Auftreten von Lahmheit, Mastitis, Fortpflanzungs- und
Stoffwechselstörungen positiv korreliert
.

Quelle: "Wissenschaftliches Gutachten über die allgemeinen Auswirkungen landwirtschaftlicher Betriebssysteme auf Wohlbefinden und Krankheiten von Milchkühen", European Food Safety Authority
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » So 5. Sep 2010, 10:00

@Julia: Die Menschen werden auch hochgezüchtet. Ohne Masterstudium keine Zukunft!
Ist das für unsere Kinder Qual oder Freude?

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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 5. Sep 2010, 10:54

Julia hat geschrieben: Eine Milchkuh gibt heute so um die 8000 Liter Milch. Hier mal eine ganz unverdächtige Quelle:
ist "alt"bekannt, aber trotzdem Danke, dass du eine Quelle angibst (muss ja auch nicht jedem bekannt sein)
Die extreme Milchleistung ist aber nicht überall und bei allen Kuhrasen so ausgeprägt. Deshalb wäre es u.U. sinnvoller hier was zu ändern als versuchen es komplett abzuschaffen. In der Schweiz müssen - meines Wissens/Hörensagen nicht näher überprüft - alle Kühe auch für ein paar Wochen im Jahr auf die Weiden. Solche Superkühe schaffen dies aber nicht. Auch die Kühe kleiner Höfe (also von Bauernhöfen und nicht von "landwirtschaftlichen" Industrieanlagen) haben bei uns (OBB) durchaus niedriger Milchleistung und eine höhere Lebenserwartung (wobei die Milchleistung - im Durchschnitt - trotzdem auch dort in den wenigen letzten Jahrzehnten quasi explodiert ist.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon skjoell » So 5. Sep 2010, 16:25

stine hat geschrieben:Weiß jemand, auf wieviel Fläche man Soja anbauen müsste, um die Weltbevölkerung vegan zu ernähren?
Welche Alternativgrundlagen, außer Soja, gibt es noch für Milch- und Fleischersatzprodukte?
Und wie ist das mit den Isoflavonen, die in großen Mengen die Zellen schädigen können?

Und was ist damit?

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äh, ich habe während der ersten zwei Jahre als Veganer fast gar kein Soja als "Ersatz" für Fleisch- und Milchprodukte gegessen, und mir ging es nicht schlechter als heute... (Ja, sehr gesund. Ich bin damit bestimmt die riesengroße Ausnahme. ;-)) Soja ist praktisch, wenn man Kraftsport betreiben möchte, und es werden eben viele Fakefleischprodukte daraus gemacht. Notwendig für eine vegane/vegetarische Ernährung ist es nicht. Und mehr Soja als die meisten Vegetarier und auch Veganer verbraucht der regelmäßige Fleischesser, siehe z. B. diesen von mir bereits einmal verlinkten Artikel. Sojaverbrauch und Fleischverzehr
Laut der WWF-Studie hat sich der Soja-Anbau in Argentinien, Bolivien, Brasilien und Paraguay in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Exporte aus diesen Ländern sind in die Höhe geschnellt. Verantwortlich ist die wachsende Nachfrage in Europa und China, wo die Hülsenfrucht hauptsächlich an Schweine, Hühner und Rinder verfüttert wird. Und der Trend hält an: Die weltweite Nachfrage nach Soja dürfte nach Angaben des Reports in den nächsten 20 Jahren um weitere 60 Prozent steigen. [...] Die Europäische Union importierte im vergangenen Jahr allein für Viehfutter 30 Millionen Tonnen Sojamehl. Laut einer weiteren WWF-Studie verbraucht beispielsweise ein Schweizer Bürger durch seinen jährlichen Konsum von Milch, Eiern und Fleisch die Ernte eines 230 Quadratmeter großen Sojafeldes. Das entspricht etwa einem Tennisplatz. In einer ähnlichen Größenordnung dürfte sich nach Schätzung des WWF auch der Verbrauch deutscher Konsumenten bewegen.
Etwas älterer Artikel, der beschriebene Verbrauch dürfte sich seitdem aber kaum sehr verringert haben. Wahrscheinlich ist es eher noch schlimmer geworden.

stine hat geschrieben:@Julia: Die Menschen werden auch hochgezüchtet. Ohne Masterstudium keine Zukunft!
Ist das für unsere Kinder Qual oder Freude?

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