Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bärenhunger » Fr 13. Aug 2010, 09:39

Bionic hat geschrieben:
Bärenhunger hat geschrieben:In jedem Falle scheint ja durch meine Beiträge eine eingeschlafene Diskussion wieder lebendig geworden zu sein. Ich bin neu hier und würde mich sehr freuen, wenn dieser spannende Thread fortgesetzt werden könnte. Habe nicht alle Beiträge vollständig gelesen, aber doch alles überflogen.

Naja Julia ist hier die Veganistin, ich war mal eine Zeit lang Vegetarier. Ich glaube dass eine rein veganische Gesellschaft nicht empfelenswert wäre. Weniger Fleischkonsum und ein bewussterer Umgang, wäre aber sicher besser. Ich finde jeder sollte seine Überzeugungen einbringen, man sollte aber nicht absolut unbelegbare Sachen schreiben. Man sollte gute Gegenargumente zur Kenntnis nehmen. Ich kann dich wegen dem Anti-vegan-Forum verstehen. Dort dürfte es schon recht krass zugehen. Wegen mir ist der Thread übrigens nicht eingeschlafen. Ich hätte mal gerne gewusst, was Tierrechtler eigentlich genau wollen und wie sie sich so eine Welt so vorstellen. Ich bin da aber skeptisch. Ich weiß natürlich schon auch, dass viele Tiere leidensfähig sind.



Hallo Bionic,

deine Frage ist wichtig und komplex und daher auch nicht in zwei Minuten zu beantworten. Sobald ich etwas mehr Zeit übrig habe, werde ich meine Sicht der Dinge hier kundtun.

Vg,
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bärenhunger » Sa 14. Aug 2010, 01:16

Bionic hat geschrieben:
Bärenhunger hat geschrieben:In jedem Falle scheint ja durch meine Beiträge eine eingeschlafene Diskussion wieder lebendig geworden zu sein. Ich bin neu hier und würde mich sehr freuen, wenn dieser spannende Thread fortgesetzt werden könnte. Habe nicht alle Beiträge vollständig gelesen, aber doch alles überflogen.

Naja Julia ist hier die Veganistin, ich war mal eine Zeit lang Vegetarier. Ich glaube dass eine rein veganische Gesellschaft nicht empfelenswert wäre. Weniger Fleischkonsum und ein bewussterer Umgang, wäre aber sicher besser. Ich finde jeder sollte seine Überzeugungen einbringen, man sollte aber nicht absolut unbelegbare Sachen schreiben. Man sollte gute Gegenargumente zur Kenntnis nehmen. Ich kann dich wegen dem Anti-vegan-Forum verstehen. Dort dürfte es schon recht krass zugehen. Wegen mir ist der Thread übrigens nicht eingeschlafen. Ich hätte mal gerne gewusst, was Tierrechtler eigentlich genau wollen und wie sie sich so eine Welt so vorstellen. Ich bin da aber skeptisch. Ich weiß natürlich schon auch, dass viele Tiere leidensfähig sind.



Hallo Bionic,

es schon sehr spät, deshalb nur ganz kurz eine Frage an dich: es wird immer davon gesprochen, den Fleischkonsum zu senken, aber selten, wie er zahlenmäßig auszusehen hätte. Was verstehst du unter "weniger Fleischkonsum"? Aktuell vertilgen US-Amerikaner mehr als 100 kg pro Kopf/Jahr, Deutsche über 60 und Chinesen ca. 50 kg. In vielen afrikanischen Ländern sind es jedoch weniger als 10 kg. 1950 wurden weltweit ca. 44 Mio. Tonnen Fleisch produziert, aktuell sind es knapp 300 Mio. Würden alle auf der Erde soviel Fleisch essen wie die Menschen in den USA oder Australien, wäre mehr als doppelt soviel Fleisch notwendig...
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Myron » Sa 14. Aug 2010, 04:39

Jonathan Safran Foer im Interview:

http://www.faz.net/s/RubBE163169B4324E2 ... ntent.html

P.S.: Das Buch gibt's ab nächster Woche auch auf Deutsch:
http://www.kiwi-verlag.de/560-0-buchtra ... -essen.htm
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 14. Aug 2010, 10:00

@ Gernot Back: :2thumbs: (auch wenn man hier keinen Schönheitspreis gewinnen muss und kann, schöner ist einfach schöner)

@ "Bärenhunger": Hast da mal eine Quelle für die Daten? (ich bezweifle sie nicht, ich will nur die Quelle)
Bärenhunger hat geschrieben: 1950 wurden weltweit ca. 44 Mio. Tonnen Fleisch produziert, aktuell sind es knapp 300 Mio.
Der Unterschied überrascht mich ... hätte ihn höher geschätzt.
1950 lebten nur ca. 2,5 Milliarden Menschen, heute fast 7 Milliarden. Also geht schon "relativ" viel dafür drauf. Gerundet verbraucht ein Mensch im Durchschnitt also nur zweieinhalbmal soviel Fleisch (und es wird nicht alles, ich behaupte heute weniger, davon auch wirklich gegessen). Ich hätte den Zuwachs pro Person noch höher eingeschätzt, auch wegen der unterschiedlichen Altersstruktur. - allerdings essen alte Menschen wohl auch tatsächlich eher gerne "Seniorenteller" (auch wenn ich noch wenige Menschen einen Teller essen gesehen habe).
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Mark » Sa 14. Aug 2010, 11:22

Womit ich als Fleischfresser mich kompromissbereit wie ich bin abfinden würde :
Ein Gesetz, daß von allen erwachsenen Fleischessern verlangt ab und zu (zB einmal alle 2 Jahre müsste reichen) in einem Tierverarbeitungsbetrieb für kurze Zeit dabei zu helfen ein paar Tiere zu töten oder wenigstens anwesend zu sein, um sich immer daran zu erinnern, daß man töten muss um Fleisch zu essen. Das würde den Fleischkonsum sicher auf die Personen beschränken die bereit sind die Konsequenzen mit sich auszumachen.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 14. Aug 2010, 13:49

"sicher" ist nichts, aber wahrscheinlich würde es schon eine Verbrauchskorrektur nach sich ziehen.
Auch Raucherlungenabbilder auf Zigarettenpackungen sollen durchaus abschreckender wirken (und deshalb erfolgreich von der Tabakindustrie bei uns verhindern worden sein), als so nette "Sprüchlein".
Nur die Konsequenzen trägt nicht der Verbraucher oder Zuschauer, die Konsequenzen trägt das Tier.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Sa 14. Aug 2010, 16:31

Bärenhunger hat geschrieben:Was verstehst du unter "weniger Fleischkonsum"?

Der Westen sollte seinen Fleischkonsum verringern. Der Westen ist der *Böse*!
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 14. Aug 2010, 17:31

Na, dies korreliert aber nicht so unbedingt mit Bärenhungers Zahlen. Wenn die Chinesen pro Kopf schon fast so viel Fleisch verbrauchen wie wir in D, dann ist China also schon im Westen.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Klaus » Sa 14. Aug 2010, 17:40

1v6?Mrd. hat geschrieben:dann ist China also schon im Westen.

Von Alaska aus gesehen sowieso. :mg:
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Sa 14. Aug 2010, 17:47

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Na, dies korreliert aber nicht so unbedingt mit Bärenhungers Zahlen. Wenn die Chinesen pro Kopf schon fast so viel Fleisch verbrauchen wie wir in D, dann ist China also schon im Westen.

China macht auch ca 1/6 der Weltbevölkerung aus!
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 14. Aug 2010, 18:58

Und was hat dies mit dem Pro-Kopf-Verbrauch zu tun?
Mal ganz abgesehen davon, dass 1,34 Milliarden von 6,8x Mrd eher 1/5 ist, was durchaus ein deutlich höherer Anteil ist, die Inder machen ca. 1/6 aus (aber auch schon mehr als 1/6) :klugscheisser:
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » Sa 14. Aug 2010, 19:13

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und was hat dies mit dem Pro-Kopf-Verbrauch zu tun?

Warum sollte es in einem großen, technologisierten Land keinen hohen Pro-Kopf verbrauch geben?
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Mal ganz abgesehen davon, dass 1,34 Milliarden von 6,8x Mrd eher 1/5 ist, was durchaus ein deutlich höherer Anteil ist, die Inder machen ca. 1/6 aus (aber auch schon mehr als 1/6) :klugscheisser:

Danke Herr Lehrer!
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bärenhunger » So 15. Aug 2010, 01:03

1von6,5Milliarden hat geschrieben:@ Gernot Back: :2thumbs: (auch wenn man hier keinen Schönheitspreis gewinnen muss und kann, schöner ist einfach schöner)

@ "Bärenhunger": Hast da mal eine Quelle für die Daten? (ich bezweifle sie nicht, ich will nur die Quelle)
Bärenhunger hat geschrieben: 1950 wurden weltweit ca. 44 Mio. Tonnen Fleisch produziert, aktuell sind es knapp 300 Mio.
Der Unterschied überrascht mich ... hätte ihn höher geschätzt.
1950 lebten nur ca. 2,5 Milliarden Menschen, heute fast 7 Milliarden. Also geht schon "relativ" viel dafür drauf. Gerundet verbraucht ein Mensch im Durchschnitt also nur zweieinhalbmal soviel Fleisch (und es wird nicht alles, ich behaupte heute weniger, davon auch wirklich gegessen). Ich hätte den Zuwachs pro Person noch höher eingeschätzt, auch wegen der unterschiedlichen Altersstruktur. - allerdings essen alte Menschen wohl auch tatsächlich eher gerne "Seniorenteller" (auch wenn ich noch wenige Menschen einen Teller essen gesehen habe).



Hallo "1von6,5Milliarden": hier nur schnell die Belege, mehr schaff ich jetzt leider nicht.

U.a. unter http://www.landwirt.com/Weltweite-Fleis ... richt.html kann man die weltweiten Mengen an produziertem Fleisch nachlesen, addiert man das und dividiert das durch die Zahl der Erdenbewohner, kommt man ungefähr auf 40 kg pro Kopf und Jahr. Wobei diese 40 kg sehr ungleich verteilt sind. Hier schön nachzuschauen:
http://www.spiegel.de/flash/flash-24056.html

Den Anstieg der weltweiten Fleischproduktion kann man z.B. auf dieser Seite nachlesen: http://www.vegetarismus.ch/heft/98-3/zahlen.htm

Da hast du sicherlich recht: dadurch, dass die Weltbevölkerung seit 1950 kontinuierlich gestiegen ist, hat sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch nicht so stark erhöht wie die absolut produzierte jährliche Fleischmenge. Aber hier stellt sich für mich die Frage: ist das entscheidend? Oder vielmehr die Tatsache, dass es bei einer massiv angestiegenen Weltbevölkerung (die bis 2050 laut UN-Prognosen auf über 9 Mrd. wachsen wird) immer schwieriger wird, genügend Fleisch zu produzieren?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bärenhunger » So 15. Aug 2010, 01:06

Bionic hat geschrieben:
Bärenhunger hat geschrieben:Was verstehst du unter "weniger Fleischkonsum"?

Der Westen sollte seinen Fleischkonsum verringern. Der Westen ist der *Böse*!



Naja, wenn die Schwellenländer das zulegen, was der "Westen" einspart, würde es am Ende doch auf ein Nullsummenspiel hinauslaufen, oder?
Aber ich bin trotzdem deiner Meinung: wir müssen Vorreiter sein, das war der Westen ja schon immer, er setzt schließlich seit Jahrhunderten die Maßstäbe...
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bärenhunger » So 15. Aug 2010, 01:11

Mark hat geschrieben:Womit ich als Fleischfresser mich kompromissbereit wie ich bin abfinden würde :
Ein Gesetz, daß von allen erwachsenen Fleischessern verlangt ab und zu (zB einmal alle 2 Jahre müsste reichen) in einem Tierverarbeitungsbetrieb für kurze Zeit dabei zu helfen ein paar Tiere zu töten oder wenigstens anwesend zu sein, um sich immer daran zu erinnern, daß man töten muss um Fleisch zu essen. Das würde den Fleischkonsum sicher auf die Personen beschränken die bereit sind die Konsequenzen mit sich auszumachen.




Und würdest du dann zu jenen gehören, die in der Lage wären, ein Tier zu töten?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 15. Aug 2010, 09:58

Danke für die Quellen (ich lese sie - hoffentlich - später. Die Seriosität und Unabhängigkeit solcher Tertiär- oder Interessensgemeinschaftsquellen ist allerdings nicht erste Klasse, trotzdem vielen Dank :2thumbs:
Bärenhunger hat geschrieben:Da hast du sicherlich recht: dadurch, dass die Weltbevölkerung seit 1950 kontinuierlich gestiegen ist, hat sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch nicht so stark erhöht wie die absolut produzierte jährliche Fleischmenge. Aber hier stellt sich für mich die Frage: ist das entscheidend?
Entscheindend für was?
Für das Prinzip? Nein
Für jeweils die getöteten Tiere? Nein
Für die Fleischindustrie? Jein. Nein, weil Fleisch ist Geld, Ja, weil weitere, "verteilte" Wege weniger Gewinn sind.
Ist es für die "Weltpolitische Sicht" relevant? Ja, denn es zeigt mal wieder, dass nicht alles ganz schwarz-weiß ist.

BTW: IIRC hat Argentinien den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch.

Bärenhunger hat geschrieben:Oder vielmehr die Tatsache, dass es bei einer massiv angestiegenen Weltbevölkerung (die bis 2050 laut UN-Prognosen auf über 9 Mrd. wachsen wird) immer schwieriger wird, genügend Fleisch zu produzieren?
Prognosen sind immer so ein Problem. Und ganz ehrlich, genügend Fleisch interessiert mich (und hoffentlich die Mehrzahl der Nutzer hier und der Menschen allgemein - sobald sie anfangen zu denken) die Bohne. Es geht um genügend Nahrung überhaupt! Und da haben wir ja heute schon ein Problem, heute allerdings noch eher "nur" ein Verteilungsproblem.
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 15. Aug 2010, 10:35

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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Dissidenkt » So 15. Aug 2010, 11:03



Hab den Artikel gestern auch gelesen und mir abends lecker Hähnchenbrustfilet mit Reis und Currygemüse bereitet. Nachdem ich mir die Bilder aus dem Golf betrachtet habe, bin ich letzte Woche mit dem Auto aus Frust erstmal tanken gefahren - der Sprit war gerade günstig.

Wann kommt endlich Moral-ex, die Pille gegen schlechtes Gewissen?
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon stine » So 15. Aug 2010, 11:44

Dissidenkt hat geschrieben:Wann kommt endlich Moral-ex, die Pille gegen schlechtes Gewissen?
Das denke ich mir auch manchmal.
Es entsteht oft der Eindruck, dass nur WIR Deutsche immer daran erinnert werden müssen, was wir alles schlecht machen und was in der Welt alles falsch läuft und WIR nichts dagegen tun. In großflächigen, dünnbesiedelten Ländern der USA ist es normal, 100km mit einem 25L Pickup zum Einkaufen zu fahren oder die Post mit dem Kleinflugzeug angeliefert zu bekommen. Pakistanische Soldaten denken sich beim Anblick der überschwemmten Bevölkerung viel weniger, als der Rest der Welt. Essen und genießen ist in Frankreich kein Problem, egal, ob es sich um aussterbende Flußkrebse oder Weinbergschnecken handelt. Alte stinkende Lastwagen fahren in Indien und Afrika vollbeladen durch die Slums und die einzigen die sich für diese Armut und den Dreck schuldig fühlen sind wieder mal wir. Die Chinesen essen Hunde und Katzen, werfen flossenlose Haie zurück ins Meer, zermalen die Penisse der letzten Tiger, um ihre Potenz zu steigern, beackern die Böden der hungernden Afrikaner und rauben deren Bodenschätze. Die Japaner rotten die Wale aus und schaden damit dem ökologischen Gleichgewicht des Kohlenstoff vernichtenden Planktons weltweit.
Filme über Klimaerwärmung und Umweltschädigungen, Armut und Artenausrottung scheint es nur bei uns zu geben und das Leiden der Tiere ist nur durch UNSER Essverhalten zu lindern, die ganze Welt am Ende und WIR Deutsche tun immer zu wenig, um das zu verhindern. Arg. Wirklich arg!

Und ich sitz auch schon wieder am Computer, statt draußen die Welt zu retten... :(
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Re: Sind wir wertvoller als andere Tiere?

Beitragvon Bionic » So 15. Aug 2010, 12:25

Dissidenkt hat geschrieben:Hab den Artikel gestern auch gelesen und mir abends lecker Hähnchenbrustfilet mit Reis und Currygemüse bereitet. Nachdem ich mir die Bilder aus dem Golf betrachtet habe, bin ich letzte Woche mit dem Auto aus Frust erstmal tanken gefahren - der Sprit war gerade günstig.

Du bist aber *böse*!
Dissidenkt hat geschrieben:Wann kommt endlich Moral-ex, die Pille gegen schlechtes Gewissen?

Wofür brauchst du die? Ein Gewissen scheinst du ja eh nicht zu haben! :mg:
stine hat geschrieben:Das denke ich mir auch manchmal.
Es entsteht oft der Eindruck, dass nur WIR Deutsche immer daran erinnert werden müssen, was wir alles schlecht machen und was in der Welt alles falsch läuft und WIR nichts dagegen tun.
Alsi ich als Österreicher bin auch nicht alzu froh darüber, was man bei uns alles falsch macht.
stine hat geschrieben:Und ich sitz auch schon wieder am Computer, statt draußen die Welt zu retten... :(
LG stine

Ja das stimmt leider. Reden können wir viel, aber mit dem Handeln sieht es eher schlecht aus. :nosmile:
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