Nanna hat geschrieben:Verstöße werden genauso geahndet wie alle anderen Rechtsverstöße auch. Wenn Menschen Tiere töten, werden sie vor Gericht gestellt
Würde das nicht einen enormen Mehranspruch erfordern? Welche Tiere töten? Alle Tötungen würdest du ja nicht unter Strafe stellen.
Nanna hat geschrieben:Töten dagegen Tiere Tiere, dann ist grundsätzlich von Schuldunfähigkeit auszugehen.
Das find ich jetzt aber noch nett..
Nanna hat geschrieben:Ich plädiere übrigens auch nicht für Tierrechte, die genauso aussehen wie Menschenrechte. Ich sehe Handlungsbedarf nur bei den höheren Klassen, ließe über das Töten von Angehörigen der unteren Klassen (Fische) oder von Wirbellosen mit wenigen Ausnahmen (den enorm intelligenten
Tintenfischen beispielsweise) aber durchaus mit mir reden. Selbst bei Säugetieren würde ich Ausnahmen machen, beispielsweise wenn zur Stabilisierung eines Ökosystems gejagt werden muss oder Tierversuche für wichtige Medikamente durchzuführen sind.
Gut das du Tötungen nicht generell ausschließt, finde ich gut. Das macht dich nicht heuchlerisch.
Nanna hat geschrieben:Mir geht es im wesentlichen darum, das Töten von Tieren zum reinen Genuss oder für Luxusartikel zu beenden, also vermeidbare Tode auch tatsächlich zu vermeiden und dabei nocheinmal zu unterscheiden zwischen intellignteren und bewusstseinhabenden Spezies und weniger entwickelten, die dann im Zweifel eher getötet werden dürfen.
Gut da stellt sich mal die Frage, warum dürfen weniger intelligente Tiere getötet werden und andere nicht? Dürften Krokodile also getötet werden,
obwohl diese viel bedrohter sind? Ach ja und was heißt im Zweifel? Warum sollte es keine Tötungen zum Genuss geben? Willst du damit alle Menschen
zwingen, dass sie zu Vegetarier werden?
Julia hat geschrieben:Ja, und in Menschenrechten für Tiere scheinst du eine Gleichsetzung zu sehen.
Ja entschuldigung, aber was ist denn dies sonst? Wenn ich eine Tötung eines Tieres gleich behandle, wie die Tötung eines Menschen, dann ist dies einfach
eine Verhünung für den Menschen, ansich der Möglichkeiten die er gehabt hätte. Ein Mensch hat eben im Allgemeinen sehr viel mehr Möglichkeiten,
wie ein Tier. Das darf man nicht einfach bagatelisieren. Ich finde es um einiges schlimmer, wenn ein Mensch umgebracht wird.
Diese Möglichkeiten meinte ich auch, weshalb ich gesagt habe dass Menschen sicher mehr wert sind, wie andere Tiere. Wertungen können natürlich auch
etwas Gefährliches an sich haben. Gewisse Wertungen muss man aber vornehmen. Bezüglich der Ökobilanz ist der Mensch natürlich nicht alzu wertvoll.
Julia hat geschrieben: Dabei scheint mir eben diese Gleichheit bezüglich der relevanten Eigenschaften gegeben, davon abgesehen bin ich mir nicht sicher, wer bei einem Mensch-Tier-Vergleich stärker beleidigt wird.
Findest du wirklich das Tiere so gleich zum Menschen sind? Wie meinst das mit dem Beleidigen? Tiere können ja nicht auf die gleiche Art beleidigt sein,
wie Menschen. Klar es ist irgendwo eine Beleidigung für ein Tier, wenn es auf einem kleineren Raum eingesperrt wird, wenn es sich ansonsten ein
großes Territorium beanspruchen würde. Das ist eine Seite. Es gibt natürlich noch die Frage nach einer gewissen Notwendigkeit.
Julia hat geschrieben:Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.
Maxim Gorki
Ja das kann es schon geben. Nur was soll dies jetzt genau aussagen?
Julia hat geschrieben:Du hast es gesagt aber nicht begründet. Wenn ich einen Menschen habe, der geistig auf der Stufe eines Schweines ist, wieso hat der Mensch dann Rechte und das Schwein darf geschlachtet werden?
Gute Frage.. Willst du damit aussagen dass Menschen die sich auf der geistigen Stufe von Schweinen befinden, eigentlich geschlachtet werden dürften
müssten?? Menschen lehnen aber ja auch zum Großteil Kanibalismus ab. Ja das Recht wird eben über die Spezie deffiniert. Der Mensch hat viel mehr
Möglichkeiten. Der eingeschränkte Mensch, hat eben das Glück, dass er zur Spezis der Menschen gehört.
Julia hat geschrieben:Es mag ja sein, dass die meisten Menschen sich in bestimmten Eigenschaften von den meisten Schweinen unterscheiden, aber es wäre doch ein Gebot der Fairness den Einzelfall zu prüfen und nicht von den Eigenschaften der Mehrheit auf die Rechte des Individuums zu schließen.
Wie meinst du das genau? Du wirst keine Schweine finden, die den Verstand eine Menschen haben. Und wie willst du das anstellen, das immer zu prüfen? Das ist ja bei der Strafermittlung schon schwer genug.
Julia hat geschrieben: Also entweder kriegen nur bestimmte Menschen Rechte oder auch Tiere. Und warum gerade die Fähigkeit selbst moralisch handeln zu können oder das Potential dazu zu haben entscheidend sein soll sehe ich auch nicht ganz ein.
Warum nur bestimmte Menschen? Weil die anderen zu dumm dafür sind? Naja der Mensch kann generell Rechte anderer auch einhalten.
Was siehst du nicht ganz ein?
Julia hat geschrieben:P.S.: Überlass den Zeilenumbruch doch der Forensoftware. Auf meinem Netbook sieht das komisch aus.
Weiß nicht.. Wie komisch sieht es denn genau aus?
Klaus hat geschrieben:
Tierrechte kann es nicht geben, wohl aber unsere ethische Grundeinstellung, die zu ändern ist.
Dann kämen die Pflanzen an die Reihe.
Ja schon. Nur wie sollte diese Grundeinstellung dann aussehen?
Julia hat geschrieben:Die Abwehr von Fressfeinden ist weder ein notwendiges noch ein hinreichendes Kriterium für das Vorhandensein von Bewusstsein respektive Leidensfähigkeit.
Was heißt das jetzt genau? Das du strickt gegen Pflanzenrecht wärst? Und die Leidensfähigkeit bedingt Recht, oder wie?
Nanna hat geschrieben:Ethik ist aber doch irgendwo die Kunst eines fairen Interessenausgleichs. Tiere können aber Interessen genausowenig formulieren wie Rechte. So wie ich das sehe benennst du das Problem bisher nur um.
Ja die Ethik ist so was Ähnliches. Ist allerdings keine Umbenennung, da Etik und Recht, nicht das Gleiche ist.
Klaus hat geschrieben:Der Mensch, als soziales Wesen regelt die Rechtslage für Kranke, Kinder, Kleinstkinder usw. es wäre fatal, solche Aspekte auf Tiere übertragen zu wollen.
Hier geht mir ein bisschen die Begründung ab. Dein Empfinden in Ehren, aber warum ist es fatal? Warum können wir nicht als soziale Wesen auch die Rechtslage für Mensch-Tier-Beziehungen regeln? Wir integrieren ja durchaus auch (zum Teil äußerst soziale) Tiere als Haustiere in unsere Gesellschaft, warum sollte unsere Sozialität an der Grenze zu einer anderen Spezies auf einmal vollkommen abreißen?[/quote]
Fatal weil es den Menschen bagatelisiert und verhöhnt. Seine Empfindungen und Möglichkeiten.
Nanna hat geschrieben:Je nachdem, wie stark Sozialleben, Bewusstsein, Schmerzempfinden usw. ausgeprägt sind (bei geistig Behinderten zählt natürlich auch die extreme Nähe der Verwandtschaft), sind die Rechte umfassender oder eben nicht.
Also den letzten Satz verstehe ich nicht ganz..
Nanna hat geschrieben:Ich plädiere ja nicht für die Übertragung der Menschenrechte auf Tiere, sondern für die Schaffung gestaffelter Tierrechte. Von mir aus kannst du diese Tierrechte auch "ethische Verhaltensnorm" nennen, der Name ist ja erstmal zweitrangig. Es geht darum, sich Tieren gegenüber im Rahmen des vom Menschen leistbaren ethisch zu verhalten, dazu muss es aber irgendeine Form von Rechtscodex geben, der das regelt. Gestaffelte Tierrechte sind da meiner Meinung nach die einfachste Lösung, wobei deren Ausmaß natürlich nicht das der Menschenrechte erreicht und Ausnahmeregelungen bei entsprechender Notwendigkeit (Bejagung von Überpopulationen ohne natürliche Feinde, Medikamententests, Tötung zum Fleischgewinn unter bestimmten gesonderten Bedingungen) gegeben werden können, womit die Universalität der Menschenrechte hierarchisch die Universalität der Tierrechte stechen würde.
Guter Ansatz!

Kannst du die einzelnen Punkte bitte genauer erklären.
Julia hat geschrieben:Also ich bin weder für die Bejagung von Chinesen und Indern bei Überpopulation noch bin ich dafür, dass wir an Minderheiten Medikamententests durchführen, obwohl die Übertragbarkeit hier relativ sicher wäre. Wollte ich nur gesagt haben.
Ach nicht?