Ist Integration eine Bringschuld?

Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon stine » Mi 19. Mai 2010, 15:02

Thema Integration (schon wieder).
Nicht der Artikel, sondern die Leserbriefe darauf stimmen mich eigentlich nachdenklich.
Fördern wir eine Subkultur?
Was will Integration letztlich und müssen nicht beide Seiten daran arbeiten?

Ich meine die Lesebriefschreiber saugen sich sowas doch nicht aus dem Finger:

"Gestern wunderbar bei der Feier im Kindergarten meines Sohnes zu beobachten:
Knapp 60 Familien da. Davon um die 20 Muslimische. Alle waren zum grillen da. Für die Muslime wurde eine extra Feuerstelle errichtet, da sie ja nicht mit uns zusammen grillen dürfen. Auch eine extra Tisch musste her, weil das Essen scheinbar auch nicht zusammen liegen durfte. Doch dem nicht genug, sie packten das ganze und zogen damit weg von uns allen um beim Sandkasten zu grillen, der eigentlich an diesem Tag nicht benutzt werden sollte. Unterhalten wurde sich gar nicht, denn der einzige deutsche Satz war: Wo Essen? Die Kinder wurden auf türkisch gerufen, geschumpfen und untereinander unterhalten. Getrennte Gruppen eben. Es bestand NULL Interesse daran sich zusammen zu gesellen. Es wurde demonstrativ gezeigt das man nicht will.
Mir kann keiner erzählen das dies die Opferrolle ist. Die wissen genau das sie immer mehr werden und dementsprechend treten sie auf. Dieses pauschale Anbiedern und verurteilen der Deutschen als Schuldige ist eine Tatsachenumkehr.
Dementsprechend hat sich mein Wahlverhalten und meine Toleranz immer weiter geändert. Nicht nur Rechts ist eine Gefahr. Die ganze Politik ist eine Einzige!"


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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Nanna » Mi 19. Mai 2010, 15:34

stine hat geschrieben:Fördern wir eine Subkultur?

Ja, das tun wir meiner Meinung nach zum Teil.
Allerdings sollten wir uns fragen, was hier genau die Ursache-Wirk-Beziehungen sind. Nur ein paar Stichworte:
Die erste Generation der eingewanderten Arbeiter war aufgrund des Vorhandenseins von Arbeit besser integriert und sprach besser Deutsch als die jetzige heranwachsende dritte.
Die jahrelange Tabuisierung der Tatsache, dass die Leute hierbleiben und nicht wieder zurückgehen werden, hat Integrationsmaßnahmen dreißig, vierzig Jahre lang verschleppt und die Folgen dessen lassen sich definitiv nicht ausbügeln, indem wir jetzt beispielsweise eine härtere Gangart gegenüber Integrationsunwilligen fordern.
Die Rückbesinnung auf pseudo-traditionellen Islam ist eine globale Erscheinung und hat nur sekundär etwas mit den deutschen Verhältnissen zu tun. Sie wird sich daher durch unser Verhalten auch nur teilweise beeinflussen lassen, da wir unsere Muslime nicht von ausländischen Einflüssen abschotten können (und natürlich noch viel weniger dürfen).
Die schlechte Ausstattung der Schulen schlägt sich bei Migrantenkindern besonders negativ nieder. Eine allgemeine Verbesserung der Schulsituation wäre effektiv auch für die Integration. Wir müssen uns aber klarmachen, dass wir bei solchen Projekten in Jahrzehnten und nicht Wahlperioden denken müssen.

stine hat geschrieben:Was will Integration letztlich und müssen nicht beide Seiten daran arbeiten?

Wo wir sicherlich auch noch vom Deutschlernen in diesem Thread reden werden: Integration ist ein abstraktes Subjekt, die will gar nichts. ;-)

Integration bedeutet meiner Meinung nach eine Anerkennung der demokratischen Leitkultur und der ethischen Normen des betreffenden Landes, d.h. eine Verfasungs- und Rechtstreue, aber auch eine Teilnahme an der Zivilgesellschaft. Daran müssen selbstverständlich beide Seiten arbeiten. Wenn eine sich verweigert, ist die Sanktionierung eines solchen Verhaltens selbstverständlich legitim. Sanktionierung muss aber auch immer mit Motivierung einhergehen. Genau wie Hartz-IV-Empfänger nicht dadurch mehr arbeiten, dass sie weniger Geld bekommen, aber keine Jobs da sind, auf die sie ausweichen können, wird kein Druck der Welt konformes Verhalten bringen, wenn den Addressaten keine Alternativen bekannt sind. Wer z.B. bessere Deutschkenntnisse fordert, muss auch Deutschkurse bereitstellen, wer Teilhabe an der Zivilgesellschaft fordert muss auch bereit sein, Migranten(kinder) einzustellen, zu befördern und ihre Positionen anzuhören, selbst und gerade wenn sie nicht der eigenen Meinung entsprechen.

Was die geschilderte Geschichte angeht:
Zum gegenseitigen Ignorieren gehören immer zwei. So ist es beispielsweise so, dass in Deutschland bei Zuzügen die Neuankömmlinge sich traditionell den Nachbarn vorstellen. In der Türkei ist es dagegen traditionell genau umgekehrt: Hier begrüßen die Eingesessenen die Neuen. Solches fehlende Wissen um die andere Kultur hat sicher schon in vielen deutschen Wohnblöcken gegenseitige Vorurteile über deutsche Fremdenfeindlichkeit und türkische Abschottung erzeugt, obwohl beide Seiten eigentlich nur einen Schritt von der anderen Seite erwartet hätten. In der Andekdote klingt es ja auch nicht so, als hätten die deutschen große Versuche unternommen, die Muslime einzubinden oder einfach mal ganz offen gefragt, ob sie sich denn nicht zu den anderen setzen wollten und wenn nein, warum. Es ist halt doch meist so: Wenn man nicht miteinander redet, redet man umso mehr übereinander. Ich finde, die Berechtigung, die andere Seite als dialogunwillig hinzustellen hat man jedenfalls erst nach einer deutlichen Zahl gescheiterter Versuche mit den Fremden zu reden und ihre Haltung zu verstehen. Das heißt allerdings nicht, dass man bei fortgesetzter Verweigerung nicht auch mal ziemlich deutlich werden darf. Eine Vorankündigung (um Ausreden zu vermeiden), dass bei dem Kindergartenfest keine getrennten Gesellschaften geduldet werden, wäre beispielsweise durchaus legitim gewesen, finde ich.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Mark » Mi 19. Mai 2010, 16:28

Wir fördern eine Subkultur, weil wir es den Ausländern freistellen, ob sie sich integrieren wollen, oder nicht ?
Oder weil wir zuwenig unternehmen, die integrationswilligen Ausländer zu unterstützen, weil sie sich ohne Hilfe nicht integrieren können ?
Oder fördern wir eine "Sub"kultur schon dadurch, daß wir sie mit der unsrigen völlig gleichberechtigen ?
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Zappa » Mi 19. Mai 2010, 19:05

Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ja, Integration ist prinzipiell eine Bringeschuld!

Aber nicht die totale Assimilation. Die gastgebende Kultur sollte definieren, was Ihre zentralen Werte sind. Meiner Meinung nach: Freie Meinungsäußerung, das Recht auf Individualität, Demokratie, unsere Verfassung, keine Diskriminierung aufgrund Geschlecht, Glauben, Rasse etc. pp. Als Teil dieser Bringeschuld sehe ich an, dass Migranten sich ernsthaft, rasch und nachdrücklich mit der Gastkultur auseinandersetzt, wofür natürlich ein ernsthaftes Bemühen des Erlernens der Gastgebersprache eine Grundvoraussetzung ist. Wer mit den zentralen Werten echte Probleme hat, kann gerne sofort den Abmarsch machen. (Asylanten immer ausgenommen, logisch).

Keine Bringeschuld ist die Übernahme kultureller Marotten, zu denen ich Kleidung, Höflichkeitsfloskeln, Religion, Nahrung etc. zähle. Jeder der in einem fremden Land wohnt sollte das diesbezüglich neue Angebot wohlwollend prüfen, aber niemand soll gezwungen werden das zu übernehmen.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon stine » Mi 19. Mai 2010, 22:08

Erstaunlich finde ich, dass viele Migranten aus den unterschiedlichsten Ländern offenbar keine großen Probleme haben und Angebote zur Sprachförderung durchaus an- und ernstnehmen. Wie es scheint sondern sich meist nur die Zuwanderer aus der Türkei ganz bewusst immer noch ab. Und das schon in der dritten Generation. In dem Artikel steht auch, dass unter den Migranten die türkischen am wenigsten an einer Ausbildung interessiert sind. Es scheint alle Vorurteile zu bestätigen.

Ich selbst bin auch der Meinung, dass Integration nicht einseitig gelöst werden kann. Und der gute Wille ist mE nicht immer erkennbar.

Zu der Geschichte mit dem Kindergarten: Nanna hat vollkommen recht, darin steht nicht, dass die "Einheimischen" versucht hätten ihrerseits einen Kontakt aufzubauen, aber ich vermute, dass bei einem 20% Anteil Gleichgesinnter, doch eine Hemmschwelle entsteht, sich anzubiedern. Hinzu kommt, dass der Respekt vor der fremden Kultur an der Stelle auch eine Integration direkt verhindert. Man staunt eben und macht sich so seine Gedanken.
Und was soll man erwidern, wenn man gesagt bekommt, dass das Essen "unrein" wird, sofern es neben dem eigenen zu liegen kommt?

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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Mark » Mi 19. Mai 2010, 22:56

Wenn man nun doch den Mitbürgern ausländischer Herkunft keinesfalls die Grundrechte absprechen möchte, die ein jeder Deutsche bei uns hat, dann bleibt doch genau betrachtet garnicht mal so viel übrig, was redlich als poenabler Mißstand öffentlich mißzubilligen wäre.
Worum dreht es sich also, wenn man davon spricht, daß jemand nicht/wenig "integriert" ist ?

- Deutschkenntnisse
- Gesetzestreue/-grundkenntnisse
- ...? freundlich und offen der Nachbarschaft gegenüber zu sein ? neeeeee.. dann bin ich ja am Ende selber nur halbintegriert..

Was kann man noch ernsthaft von Ausländern wirklich verlangen, ausser die Sprache zu erlernen und sich an die Gesetze zu halten die man dazu gezwungener Weise auch rudimentär kennen muss ?
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon stine » Do 20. Mai 2010, 07:18

Hast eigentlich Recht Mark. Was ist Integration überhaupt?

Was ich als Integration verstehe ist, dass ich als Einheimische respektiert werde. Denn genau das tun manche überaus arrogante Türkenjungs gar nicht.

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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon ujmp » Do 20. Mai 2010, 07:21

Vielleicht müssen wir uns damit abfinden - oder sogar anfreunden - das Subkulturen etwas Normales werden. In Kanada, ein beliebtes Einwandererland, gibt es in großen Städten chinesische, italienische Viertel. Wenn man sich zur Zeit der Mittagspause in der Fressabteilung eines Mall aufhält, meint man, man ist auf einem Kongress der UNO oder so, lauter Turbane, Asiaten, Afrikaner. Ich habe dort einen Schwarzen mit feinsten Klamotten und Aktenkoffer aus einer Luxuslimousine steigen sehen und dachte 'He could be my next boss!'. (Da wo ich lebe sind Schwarze i.d.R. Flüchtlinge aus den ärmsten Ländern). Und Soweit ich weiß, hat in Kanada jeder das Wahlrecht, der dort Einkommenssteuer bezahlt.

Die Weltkulturen fließen ineinnander, wie verschiedenfarbige Flüssigkeiten, es ist weder zu stoppen noch weiß man, was rauskommt. Einiges wird vielleicht oben schwimmen, anderes sich untrennbar ineinander auflösen, je mehr Bewegung in der Welt ist, um so stärker. So wird die Integration wahrscheinlich aussehen.

Das Problem in Stines Beispiel ist m.E. gar nicht die Integration von Menschen fremder Kultur, sondern die Integration der türkischen Kultur. Mich stört prinzipiell nicht, wenn jemand völlig anders denkt, das begrüße ich sogar. Mich stört es, wenn jemand speziell so denkt, wenn sie, wie mir scheint, ihre Frauen halten wie Gefangene.

Zu guter letzt: Mein Grieche radebrecht auch schon ewig - das ist für niemanden ein Problem.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Dissidenkt » Fr 21. Mai 2010, 06:54

stine hat geschrieben:Thema Integration (schon wieder).
Ich meine die Lesebriefschreiber saugen sich sowas doch nicht aus dem Finger:


Thema Hetze (schon wieder)

1. Den von dir "zitierten" Leserbrief kann ich dort nicht finden.
2. Diese "Leserbreifschreiber" saugen sich das manchmal sehr wohl aus den Fingern, nämlich dann, wenn es rechte Hetzer sind, die Stimmung machen und Menschen wie dich manipulieren wollen.
3. Dieser sogenannte "Leserbrief" (der leider nicht aufzufinden ist) erinnert frappierend an eine Geschichte aus dem braunen pi-Sumpf: pi-news.net/2009/07/moslems-fordern-bezirksamtsgrill-halal/

Integration ist selbstverständlich keine Bringschuld.
Die einzige "Bringschuld" eines jeden Bürgers ist es, sich an die Gesetze zu halten.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon stine » Fr 21. Mai 2010, 07:02

Dissidenkt hat geschrieben: (der leider nicht aufzufinden ist)
Hast recht, habe ihn jetzt auch nicht mehr gefunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass er aufgrund der vielen Beiträge inzwischen hintenrausgerutscht ist, ist sehr wahrscheinlich.
Dass auf solchen Artikel nur "Interessierte" schreiben, halte ich für ziemlich sicher. Allerdings las sich der zitierte Fall doch sehr natürlich erlebt. Ich zweifle das nicht an.

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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon musicman » Fr 21. Mai 2010, 23:40

ujmp hat geschrieben: Mich stört es, wenn jemand speziell so denkt, wenn sie, wie mir scheint, ihre Frauen halten wie Gefangene.

Zu guter letzt: Mein Grieche radebrecht auch schon ewig - das ist für niemanden ein Problem.


Mich stört es überhaupt nicht wie sie ihre Frauen halten, mich stört es, wenn mir einer auf meine Frage, warum seine Tochter nicht mit meiner spielen darf sagt, daß er es nicht gerne sieht, wenn seine Kinder mit deutschen Kindern spielen und schon gar nicht, wenn sie schwarz sind.

Meine Frau kam vor fünf Jahren mit Kind alleine aus Afrika nach Deutschland, nach zwei Jahren absolvierte sie erfolgreich die dsh´und begann ein Studium, obwohl sie vorher kein Wort Deutsch konnte, sowas geht auch - wenn man will.

Dieses Gerede um Integratiion ist Quatsch, wenn jemand sich integrieren will wird er das tun, wenn nicht kann man ihn nicht zwingen. Das ist auch nicht nötig, Paralellgesellschaften haben nicht nur Nachteile und wenn gewisse Gesellschaften andere Prioritäten haben ist das Ok - solange sie sich an die Gesetze halten. Man könnte jetzt böse sein und sagen, nicht jeder muß studieren, wir brauchen auch Frisösen.

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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon xander1 » Fr 28. Mai 2010, 17:57

musicman hat geschrieben:Dieses Gerede um Integratiion ist Quatsch,


musicman hat geschrieben:wenn jemand sich integrieren will wird er das tun, wenn nicht kann man ihn nicht zwingen.

Natürlich könnte man ihn zwingen, aber wir sind ja hier alle so human, dass das niemand will. :gott:

musicman hat geschrieben:Das ist auch nicht nötig, Paralellgesellschaften haben nicht nur Nachteile

Aber überwiegend sind es Nachteile. Sowas ist Quelle von vielen Problemen.

musicman hat geschrieben: und wenn gewisse Gesellschaften andere Prioritäten haben ist das Ok

Auch wenn sie dich verachten für deine westlichen Werte? Wenn sie für ihre Rechte kämpfen? Schon mal was von Islam-Faschismus gehört?

musicman hat geschrieben:- solange sie sich an die Gesetze halten.

Man kann auch ne Sekte aufbauen und sich dabei an Gesetze halten.
musicman hat geschrieben:Man könnte jetzt böse sein und sagen, nicht jeder muß studieren, wir brauchen auch Frisösen.


Wir brauchen aber keine Möchtegern-Gangsters und weitere Arbeitslose.

Ich bin nicht dafür, dass man Ausländer rauswirft. Ich bin jedenfalls dafür, dass man zur Not einen Zwang zur Integration einführt, indem die alte Kultur zum größten Teil abgelegt wird, notfalls mit Gehirnwäsche. Schließlich ist der Islam auch Gehirnwäsche.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Zappa » Fr 28. Mai 2010, 18:45

musicman hat geschrieben:Meine Frau kam vor fünf Jahren mit Kind alleine aus Afrika nach Deutschland, nach zwei Jahren absolvierte sie erfolgreich die dsh´und begann ein Studium, obwohl sie vorher kein Wort Deutsch konnte, sowas geht auch - wenn man will.


Ich denke der Willen ist eines, das Vermögen ein anderes. Aus Asien und Afrika immigrieren vorwiegend gebildete Schichten, während aus Osteuropa und Asien vorwiegend Prekariat zu uns kommt.

Ich habe mit beidem kein Problem, aber man sollte immer die Unterschiede berücksichtigen.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon xander1 » Fr 28. Mai 2010, 18:47

Zappa hat geschrieben: Aus Asien und Afrika immigrieren vorwiegend gebildete Schichten, während aus Osteuropa und Asien vorwiegend Prekariat zu uns kommt.

Beides Mal Asien? Ich glaube du hast da ausversehen was falsches geschrieben.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Dissidenkt » Sa 29. Mai 2010, 10:20

xander1 hat geschrieben:Schon mal was von Islam-Faschismus gehört?
....
Ich bin jedenfalls dafür, dass man zur Not einen Zwang zur Integration einführt, indem die alte Kultur zum größten Teil abgelegt wird, notfalls mit Gehirnwäsche. Schließlich ist der Islam auch Gehirnwäsche.


Hast gerade den Xander1-Faschismus erfunden?
Glückwunsch, darfst dich bei den Taliban bewerben!

Ich habe noch nie gehört, dass Muslime hier missionieren. Bei mir haben sie jedenfalls noch nicht geschellt, im Gegensatz zu christlichen Fundamentalisten, die hier und auch in islamischen Ländern das Wort Gottes predigen wollen.

Das Geschwurbel von einem angeblichen Islam-Faschismus dünstet stinkend und unqualifiziert aus brauen Ecken, aus denen du besser nicht deine "Informationen" ziehen solltest.
Damit wird Kulturkampf betrieben und Krieg gerechtfertigt. Tatsächlich ist es geistiger Dünnstschiss.
http://de.wikipedia.org/wiki/Islamfaschismus#Moshe_Zuckermann
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon xander1 » So 30. Mai 2010, 01:46

Dissidenkt hat geschrieben:Das Geschwurbel von einem angeblichen Islam-Faschismus dünstet stinkend und unqualifiziert aus brauen Ecken, aus denen du besser nicht deine "Informationen" ziehen solltest.

oder vom Christopher Hitchens und der dürfte bei den Brights ein gutes Ansehen genießen. Außerdem zweifle ich daran, dass deine Meinung eher Brights-Konform in diesem Bereich ist.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Nanna » So 30. Mai 2010, 16:23

Ich sehe keine Probleme mit den Brights-Prinzipien hier, eigentlich ist dein Integrations-Zwang genau das, was bei den Brights misstrauisch beäugt wird, weil so eine Maßnahme sich eben auch gegen uns, die Naturalisten richten kann und wir wollen uns nunmal nicht zwangsweise in eine religiöse Gesellschaft integrieren lassen. "Leben und leben lassen" ist die Essenz des Bright-Seins und die einzige wesentliche Übereinstimmung ist ohnehin nur die, dass der Naturalismus in der Gesellschaft stärker repräsentiert werden muss. Wenn also du findest, dass es Islam-Faschismus gibt und Dissidenkt das bestreitet (worin er meine Unterstützung hat), dann ist das den Brights-Prinzipien erstmal egal. DIe betonen ja sogar besonders, dass wir als Brights Individuen sind und es keine Gruppenideologie gibt.

Hitchens wird übrigens nur beim religionsfeindlichen Flügel geschätzt, mit seinen arg zugepitzten Meinungen, seiner Befürwortung des Irakkrieges und seinen neueren kulturimperialistischen Tendenzen ist er ein meinen Augen eigentlich das enfant terrible der naturalistischen Bewegung geworden. Ich schätze ihn jedenfalls überhaupt nicht.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon Dissidenkt » So 30. Mai 2010, 19:51

xander1 hat geschrieben:
Dissidenkt hat geschrieben:Das Geschwurbel von einem angeblichen Islam-Faschismus dünstet stinkend und unqualifiziert aus brauen Ecken, aus denen du besser nicht deine "Informationen" ziehen solltest.

oder vom Christopher Hitchens und der dürfte bei den Brights ein gutes Ansehen genießen. Außerdem zweifle ich daran, dass deine Meinung eher Brights-Konform in diesem Bereich ist.


Wenn Hitchens das Wort in den Mund nimmt, ist das überspitzte Polemik.
Wenn Bush, Joffe und andere Kreuzritter sich äussern, ist das Demagogie.
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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon musicman » Mo 31. Mai 2010, 10:07

xander1 hat geschrieben:
musicman hat geschrieben:Dieses Gerede um Integratiion ist Quatsch,


musicman hat geschrieben:wenn jemand sich integrieren will wird er das tun, wenn nicht kann man ihn nicht zwingen.

Natürlich könnte man ihn zwingen, aber wir sind ja hier alle so human, dass das niemand will. :gott:

Ich bin nicht dafür, dass man Ausländer rauswirft. Ich bin jedenfalls dafür, dass man zur Not einen Zwang zur Integration einführt, indem die alte Kultur zum größten Teil abgelegt wird, notfalls mit Gehirnwäsche. Schließlich ist der Islam auch Gehirnwäsche.


Nicht Integration ist Quatsch, sondern dieses Gerede darum und ich will Dir sagen warum.

Der ganzen Diskussion liegt ein Mißverständnis zu Grunde, wenn man will eine Lebenslüge sowohl des liberalen akademischen Mittelstandes, als auch der Konservativen.
Letztere ignorierten von den späten 60er bis in die 80er die Tatsache, daß Deutschland ein Einwaderungsland ist und beraubten sich somit der Möglichkeit, Einwaderung kreativ zu gestalten, dh Standarts festzulegen für Einwanderungswillige, wie es andere Länder getan haben. Man leugnete also einerseits die Tatsache daß Einwanderung stattfindet andererseits öffnete man die Tür für jeden, egal ob er noch so minimale Anforderungen erüllte oder nicht. Ich habe unter anderen einige Jahre in den Staaten gelebt, um eine Genehmigung zu bekommen mußte ich die Sprache können und nachweisen, daß ich für meinen Unterhalt selbst aufkommen kann. Wo und wie ich die Sprache gelernt habe war egal, es war die Minimalanforderung, in Deutschland interessierte sowas niemand.
Die erst genannten projezieren ihre Vorstellung von Auswanderung nahtlos auf Einwanderer die nach Deutschland kommen, was genauso fatal ist. Man geht davon aus, daß die Leute kommen, weil sie sich in irgend einer Weise für die deutsche Lebensart, Kultur ect. interessieren und das ist ein Trugschluß, dem die eigene Vorstellung von Auswanderung innewohnt.
Also erst VHS für Italienisch, den Gastroführer für landestypische Küche kann man schon auswendig, Landkarte oder Navi ist nicht von Nöten, Siena findet man im Schlaf. Das ist aber leider nicht der Fall, bei den Leuten die hierher auswandern, die interessiern sich nicht im geringsten für Sauerkraut und Eisbein und auch nicht für Goehte, Brecht und Bayreuther Festspiele, ja nicht einmal für die Stones :( , jedenfalls nicht in der Masse, sondern für Geld und das ist ja auch legitim, wenn einer dafür arbeitet.
Und das kann man nun mal nicht erzwingen, es hat jemand Interesse oder er hat es nicht, alles was man verlangen kann ist, daß die Leute sich an die Gesetze halten.
Was ich zwangsmäßig einführen würde - und zwar weil Kinderrecht vor Elternrecht geht - das sind verbindliche Sprachkurse vom Kindergarten an, denn es kann nicht sein, daß Kinder benachteiligt werden, weil die Eltern es nicht blicken, daß Sprache der Schlüssel für späteren Erfolg in Schule und Beruf ist.

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Re: Ist Integration eine Bringschuld?

Beitragvon ujmp » Mo 31. Mai 2010, 10:58

musicman hat geschrieben:...der Konservativen. Letztere ignorierten von den späten 60er bis in die 80er die Tatsache, daß Deutschland ein Einwaderungsland ist und beraubten sich somit der Möglichkeit, Einwaderung kreativ zu gestalten, dh Standarts festzulegen für Einwanderungswillige, wie es andere Länder getan haben.

Das lässt sich nicht einer politischen Partei allein anlasten. Das Wort "Gastarbeiter" wurde von allen Deustchen wie selbstverständlich ausgesprochen und auch so gedacht. Immerhin war es die Merkel-Regierung, die das öffentlich als Fehler eingesehen hat, seit dem ist das Wort auch beinahe aus der öffentl. Diskussion verschwunden. Der Begriff "Gastarbeiter" beinhaltete schon eine gedachte Lösung, ging aber an der Realität vorbei.

Ich bin aber auch der Meinung, das Deutschland im Vergleich zu anderen Einwanderungsstaaten ein wenig zu uneigennützig in Bezug auf Einwanderungspolitik ist. Das wird natürlich im Ausland gern gesehen, besonders in Ländern, die keine solchen Sozialsysteme haben, wie wir. Ich glaub, im Spiegel war mal eine Dossier darüber. In einigen osteuropäischen Ländern empfehlen sie demnach Arbeistlosen, es doch in Deutschland zu versuchen. So sehr ich dem Einzelen es auch gönne, dass er seine Lebenssituation verbessert, ist das dennoch eine fatale Sache, weil sie auf dem ohnehin nicht rosigen Arbeitsmarkt die Preise drücken.

Vor ein paar Jahren hörte ich allerdings auch mal irgednwo, dass die Ausländer in Deutschland insgesamt ein Plus zur Wirtschaft beitragen, hauptsächlich die Türken, Italiener und Griechen. Solange das so ist, kannn man natürlich gelassen bleiben.
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