ujmp hat geschrieben:Der Zweck heißt, geschlechtspezifischen Bedürnissen so zu entsprechen, dass sich ein Individudum optimal entfalten kann. Was optimal ist, ist diskutabel. Gute Leistungen in der Schule werden aber als Vorteilhaft betrachtet. Deshalb sind irgendwann mal Bedenken aufgekommen, als man feststellte, dass Mädchen in der Schule schlechter sind - und man hat reagiert.
Dieser Zweck ist so diskutabel wie das damit verbundene Optimum. Ich weiss noch, damals, im Krieg war das noch, da hat unser Schuldirektor diese 68'er Selbstverwirklichung als etwas sehr schlechtes befunden.
Wie du selbst sagst: "wird als vorteilhaft betrachtet" - "es ist aufgekommen": das spricht nicht für wirkliche Personen sondern für abstrakte Begriffseinbläser; jemand, der er es als vorteilhaft betrachtet, kannst du zwar benennen, aber dann haben wir Prämisssen, die wir annehmen können oder nicht. (Ich würde sie von einem "Man" sicher eher nicht annehmen, erst aus Vorurteil, dann aus Vorsicht, vllt auch irgendwann man der Vernunft wegen, aber das nur am Rande.)
"Gute Leistungen in der Schule" - das spricht wirklich für eine sehr weite Sicht: gut hundert Jahre vor und zurück? Damit deute ich auf die mit deinem Zweck angesetzten Zwecke hin. Geht es darum, eine Generation sich frei entfalten zu lassen, und der darauf folgenden keine Beachtung mehr zu schenken? Oder soll das Recht auf freie Entfaltung mit der Erziehung zur freien Entfaltung gesichert werden? Und es ist allemal nicht sicher, dass dies dadurch gewährleistet würde!
Gute Leistungen in der Schule - ja, derzeit ist das etwas "vorteilhaftes". Man kann aber genausogut dafür sorgen, dass es das nicht mehr ist, oder Kindern, die schlechte Leistungen in der Schule haben, lehren, in anderen Dingen ihren Vorteil zu suchen. Da gibt es nicht nur die Möglichkeit, irgendwie "geschlechtsspezifischen Bedürfnissen" nachzukommen. Ja, man kann sogar erwägen, wie smalonius immer wieder sagt, dem Kind als Mensch mit Respekt zu begegnen.