von Nanna » Di 8. Dez 2009, 14:19
Ich versteh darunter, dass man analytische Problemlösefähigkeiten entwickelt. Sprich, statt, nehmen wir mal ein einfaches Beispiel, in Geschichte noch mehr Daten in den Kopf zu pressen, sollen die Schüler lieber die Ursache-Wirk-Beziehungen analysieren lernen, die aus politischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Gründen zu einer bestimmten historischen Situation geführt haben. Wenn sie das einmal können haben sie das Grundschema, das sie dann kreativ immer wieder anwenden können, was auch das Erlernen von Inhalten erleichtert (es hilft immer beim Lernen, wenn man Dinge verknüpfen kann).
Möchte ich, dass mehr Inhalte in den Kopf kommen? Grundsätzlich nein, in Teilbereichen schon. Ich will, dass das kritisch-rationale, das logische und auch das denkökonomische Denken stärker gefördert werden. Dann kann man beim Wissen ruhig auch mal ein paar Abstriche machen, denn das lässt sich leichter nacharbeiten bzw. sogar leichter erlernen, wenn man schon den "Baum" hat, wo man es "einhängen" kann. Dazu ist übrigens auch notwendig, kreative Ressourcen zu fördern, beispielsweise müsste der Musikunterricht intensiviert werden. Es hat sich gezeigt, dass allein die Existenz von Musikunterricht an einer Schule die Noten in allen anderen Fächern, insbesondere denen mit logischen Anforderungen wie Mathematik, signifikant verbessern.
Interessant fände ich übrigens auch ein Fach "Holistik", wo man ausschließlich interdisziplinär arbeitet und Zusammenhänge zwischen den Fächern erlernt, z.B. etwas über den mathematisch-logischen Aufbau einer Barock-Fuge oder die Überschneidungen von Biologie und Geologie oder die Farbenlehre jeweils in Physik und Kunst erlernt. Da das Gehirn über Verknüpfungen lernt, wäre das sicherlich auch didaktisch enorm vorteilhaft und würde den Schülern das Einordnen von Lernstoff erleichtern.