smalonius hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:die Frage ist, ob Intelligent Design unbedingt religiöse Propaganda sein muss.
Es ist andersherum. ID tut so, als sei es keine religöse Propaganda.
kommt darauf an, was man unter 'religiöse Propaganda' versteht. Intelligent Design-Argumente findet man schon bei Autoren, die vor der Entstehung des Christentums publizierten.
smalonius hat geschrieben:In den USA wurde über das Thema Kreationismus in Schulen lange gestritten und so manches Gesetz wurde erlassen, das dem Kreatonismus den selben Stellenwert in der Lehre einräumt, wie der Evolutionstheorie. Solche Gesetze wurden 1987 vom Obersten Gericht als verfassungswidrig bezeichnet.
Also brauchte man neue Schläuche für den alten Wein. Oder besser für die alte Soße.
Es macht keinen Sinn, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wir haben hier in Deutschland ein vollkommen anderes Schulsystem, in dem das, um was es in den USA ging, mehr oder weniger ohne Belang ist.
smalonius hat geschrieben:Flugs wurde der Junge-Erde-Teil gestrichen und ein "wissenschaftlicher" Überbau geschaffen, eben ID. Barbara Forrest wies dementsprechende Stellen in "Of Pandas and People" nach.
Das ist mir durchaus bekannt. Auch, welche Autoren dieses Buchs Kreationisten sind, und welche nicht. Der Prozess in Dover war der GAU für Intelligent Design. Allerdings bleibt, wenn man genauer hinschaut, eine Menge offen, was Intelligent Design betrifft, wenn man es als Intelligent Design und nicht als Mittel konservativer Kreise, ein Gegengewicht zu Evolution in den öffentlichen Schulen zu schaffen, betrachtet.
smalonius hat geschrieben:El Schwalmo hat geschrieben:Und, noch problematischer, wenn der seine Hausaufgaben gemacht hat, kann man den nicht einmal blamieren.
In den USA ist es inzwischen gerichtlich bestätigt, daß ID unwissenschaftlich ist, etwa so wie Astrologie.
Und? Seit wann bestimmen das Gerichte? Die Anklage war überzeugender als die Verteidigung, es hätte auch anders laufen können. Behe hat sich dümmstmöglich angestellt und traf auf einen sehr pfiffigen Anwalt. War schon ein Meisterstück, wie der Behe einen Stapel Literatur auf den Tisch geknallt hat. Der Schuss wäre aber gewaltig nach hinten los gegangen, falls Behe diese Arbeiten gekannt hätte.
Dann wäre die Diskussion nämlich andes verlaufen.
Thread 1: wissenschaftlich
Thread 2: tatsächlich der Fall.
So, wie Wissenschaft zurzeit betrieben wird, ist Intelligent Design kein Thema. Wenn man aber fragt, was mit den Methoden der Naturwissenschaften erforscht bzw. erforschbar ist, und ob es vielleicht Erkenntnisgrenzen gibt, dann sieht es etwas anders aus. Dann sind wir bei 'inference to the best explanation', und der Frage, warum das zurzeit Naturalismus ist, während das früher nicht der Fall war, und wie sich das möglicherweise ändern könnte.
Intelligent Design hat eine durchaus passable negative Apologetik, während die positive nichts taugt. Daher muss man recht genau darauf achten, wie man gegen was argumentiert.
Nur zur Sicherheit: ich halte nichts von Intelligent Design, was mich aber nicht davon abhält, ein schlechtes Argument gegen Intelligent Design schlecht zu finden, selbst wenn Intelligent Design schlecht ist.