Zwei atheistische Lügen.

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 20. Jun 2008, 15:38

Ich habe gar nicht zitiert, sollte dir der Unterschied nicht klar sein, dann hätten wir schon die zweite Lücke.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon allb » Fr 20. Jun 2008, 18:10

Führst du Selbstgespräche? :ka:
Benutzeravatar
allb
 
Beiträge: 42
Registriert: Do 12. Jun 2008, 11:27

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon folgsam » Fr 20. Jun 2008, 20:34

Sei nicht albern allb, hier provozierst du niemanden.

Hoppla, jetzt hab ich mich doch provozieren lassen! :/
Benutzeravatar
folgsam
 
Beiträge: 1307
Registriert: Fr 28. Dez 2007, 16:18

Re: Zwei atheistischen Lügen.

Beitragvon stine » So 22. Jun 2008, 12:02

Myron hat geschrieben:Auch ein Atheist kann problemlos die Existenz der Gottesidee anerkennen.
Was er bestreitet, ist, dass diese zum praktischen Zweck der seelischen Wohlfahrt aufrechterhalten werden sollte.

Genau das scheint aber ein Fehler zu sein.
Wir sollen nicht das Maß unserer Schuhe auf die Füße anderer übertragen!
Wer die Idee nicht braucht, kann nicht davon ausgehen, dass sie niemand brauchen darf.
Der Versuch anderen den Boden unter den Füßen wegzuziehen, und das macht ein Atheist, der Gott aus der existenten Welt schaffen möchte, muß mit scharfem Gegenwind rechnen. Die meisten Menschen dieser Welt, ob christlich getauft, irgendwie getauft oder ungetauft halten schon seit Generationen an der Gottesidee fest und vielen Menschen ist sie Trost und Zuversicht. Wer keine Alternative bieten kann, sollte daran nicht rütteln, weil dies mehr schadet, als nützt.

Gerade die Ärmsten der Armen haben nichts, außer der Zuversicht irgendwann für ihr armseliges, aber ehrliches Leben belohnt zu werden. Ich möchte ihnen den Glauben nicht nehmen müssen, sondern eher daran arbeiten, sie in der Liebe eines Gottes zu wissen, der ihr Sch...leben erträglicher macht.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Zwei atheistischen Lügen.

Beitragvon Myron » So 22. Jun 2008, 13:52

stine hat geschrieben:Die meisten Menschen dieser Welt, ob christlich getauft, irgendwie getauft oder ungetauft halten schon seit Generationen an der Gottesidee fest und vielen Menschen ist sie Trost und Zuversicht. Wer keine Alternative bieten kann, sollte daran nicht rütteln, weil dies mehr schadet, als nützt.


Viele Menschen finden im Alkohol Trost und Zuversicht.
Aber sicher, der Glaube an Gott ist nicht so direkt gesundheitsschädlich wie die Alkoholsucht.

stine hat geschrieben:Gerade die Ärmsten der Armen haben nichts, außer der Zuversicht irgendwann für ihr armseliges, aber ehrliches Leben belohnt zu werden. Ich möchte ihnen den Glauben nicht nehmen müssen, sondern eher daran arbeiten, sie in der Liebe eines Gottes zu wissen, der ihr Sch...leben erträglicher macht.


Das klingt schon fast zynisch:
Die "Ärmsten der Armen" haben es nicht verdient, dass man sie mit irgendwelchen Gottesmärchen und Himmelsgeschichten verarscht, die ihnen eine völlig irrationale und unrealistische Hoffnung auf eine bessere Existenz nach ihrem Ableben vorgaukeln, sondern, dass sie realistischerweise auf eine echte Verbesserung ihrer erbärmlichen sozioökonomischen Lage in ihrem jetzigen, diesseitigen Leben hoffen können.
Außerdem, wie kann ein halbwegs vernünftiger Mensch, auch wenn er noch so leiden muss, sein Vertrauen und seine Hoffnung auf einen Gott setzen, der der Hauptverantwortliche für sein Leiden ist?!
Warum sorgt Gott der Allmächtige und Allgütige beispielsweise nicht mit einer wohltätigen Wundertat dafür, dass die Böden Afrikas fruchtbar werden und dass weltweit kein Mensch mehr verhungern muss?!
(Ein Gott, der ganze Universen aus nichts erschaffen kann, könnte doch erst recht Nahrung aus nichts erschaffen, sodass alle Menschen, insbesondere die Kinder, in der Dritten Welt genug zu essen hätten. Ein Gott, der tatenlos zusieht, wie seine Geschöpfe zu Abermillionen elendig verrecken, ist alles außer gütig und barmherzig! Und dem Typen sollen die "Ärmsten der Armen" vertrauen...?)
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Zwei atheistischen Lügen.

Beitragvon Myron » So 22. Jun 2008, 14:20

Myron hat geschrieben:Die "Ärmsten der Armen" haben es nicht verdient, dass man sie mit irgendwelchen Gottesmärchen und Himmelsgeschichten verarscht, die ihnen eine völlig irrationale und unrealistische Hoffnung auf eine bessere Existenz nach ihrem Ableben vorgaukeln, sondern, dass sie realistischerweise auf eine echte Verbesserung ihrer erbärmlichen sozioökonomischen Lage in ihrem jetzigen, diesseitigen Leben hoffen können.


Traurige Tatsache ist allerdings, dass Abermillionen, wenn nicht gar Milliarden von Menschen angesichts der weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Machtverhältnisse keine realistischen Hoffnungen auf eine Besserung ihrer Lebensbedingungen gemacht werden können.
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon Myron » So 22. Jun 2008, 14:56

"Opium für das Volk:
Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Ohnmacht des Ausgebeuteten im Kampf gegen die Ausbeuter läßt ebenso unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits aufkommen, wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf gegen die Naturgewalten den Götter-, Teufel-, Wunderglauben usw. aufkommen ließ. Wer sein Leben lang schafft und darbt, den lehrt die Religion Demut und Geduld im irdischen Leben und vertröstet ihn auf den himmlischen Lohn. Wer aber von fremder Hände Arbeit lebt, den lehrt die Religion Wohltätigkeit hienieden; sie bietet ihm eine wohlfeile Rechtfertigung für sein Ausbeuterdasein und verkauft zu billigen Preisen Eintrittskarten zur himmlischen Seligkeit. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen."


(Aus: W. J. Lenin, Über die Religion. Berlin: Dietz-Verlag 1974.)
Benutzeravatar
Myron
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 4808
Registriert: So 1. Jul 2007, 17:04

Re: Zwei atheistischen Lügen.

Beitragvon Telos » So 22. Jun 2008, 15:01

folgsam hat geschrieben:Praktischer Atheist ist jemand, der, würde man ihn auf seine Weltanschauung festnageln, sich als Agnostiker bezeichnen müsste, jedoch so handelt und lebt als wäre da kein Gott.0


Wie lebt und handelt man denn "als wäre da kein Gott"? Kannst du eine Abhakliste machen?
Telos
 
Beiträge: 144
Registriert: Fr 28. Mär 2008, 20:27

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon Telos » So 22. Jun 2008, 15:05

Myron hat geschrieben:" Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen."

(Aus: W. J. Lenin, Über die Religion. Berlin: Dietz-Verlag 1974.)


Wie herum ists denn nun richtig: Erst Abschaffung (per Volksentscheid? per Urteil des BuVerfGerichts?) der Religion, um den Kapitalismus zu überwinden oder Abschaffung des Kapitalismus (per Revolution? per Volksentscheid ....?), um die Religion zu überwinden? Und wenn alles überwunden ist, dann kommt das Reich der Freiheit?
Telos
 
Beiträge: 144
Registriert: Fr 28. Mär 2008, 20:27

Re: Zwei atheistischen Lügen.

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 22. Jun 2008, 15:55

stine hat geschrieben:Gerade die Ärmsten der Armen haben nichts, außer der Zuversicht irgendwann für ihr armseliges, aber ehrliches Leben belohnt zu werden.
Praktisch gell! :mg:
Mit Hilfe der Religion wird seit Jahrtausenden die dumme Unterschicht ruhig gestellt.
Während kirchliche und weltliche Führer im Diesseits in Saus und Braus leben, müssen die Ärmsten der Armen sich mit der Hoffnung zufrieden geben, dass sie es im Jenseits besser hätten. Religion ist schon praktisch - zumindest für die herrschende Schicht, wenn man sie so nutzen kann.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon stine » Mo 23. Jun 2008, 06:50

Na ja, wie Telos schon anfrug:
Was wollen wir denn zuerst abschaffen: Den Kapitalismus oder die Religion?
Weil eins muß klar sein, das Elend wird ohne Religion auch nicht besser höchstens unerträglicher.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon [C]Arrowman » Mo 23. Jun 2008, 08:15

stine hat geschrieben:Na ja, wie Telos schon anfrug:
Was wollen wir denn zuerst abschaffen: Den Kapitalismus oder die Religion?
Weil eins muß klar sein, das Elend wird ohne Religion auch nicht besser höchstens unerträglicher.

LG stine


Am besten beides, wenn daraus eine gerechtere Welt resultiert. Letzteres ist dem zweifelsohne zuträglich, zu ersteren hat sich bisher keine Alternative als Fortschritt gegen durchsetzen können.
Benutzeravatar
[C]Arrowman
 
Beiträge: 961
Registriert: Mo 1. Jan 2007, 16:18
Wohnort: Fuldabrück

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon emporda » Mo 23. Jun 2008, 09:25

stine hat geschrieben:Was wollen wir denn zuerst abschaffen: Den Kapitalismus oder die Religion?
Das ist doch eine untrennbare Dualität
Der beste (reichste) Kapitalist, das ist wer andere ausbeitet, versklavt, betrügt und sich den Gewinn in die eigene Tasche steckt
Der beste (frommste) Christ, das ist wer andere belügt, für dumm verkauft, umbringt oder mishandelt, betrügt und sich die Almosen in die eigene Tasche steckt

Folglich arbeiten beide Systeme fast untrennbar Hand ind Hand und spielen sich die Bälle zu.
Benutzeravatar
emporda
 
Beiträge: 1123
Registriert: Di 7. Aug 2007, 17:56
Wohnort: Begur-Spanien

Re: Zwei atheistischen Lügen.

Beitragvon allb » Mo 23. Jun 2008, 10:26

folgsam hat geschrieben:
allb hat geschrieben:Stehst Du dafür, dass „zig-tausend“ zu töten abscheulich ist? Was ist wenn Atheisten mehr getötet hätten? Wären sie dann noch mehr abscheulicher?


Jop, im Prinzip schon.

http://www.friedenskooperative.de/ff/ff05/2-73.htm

http://www.mimpiindah.de/kambodscha/khmerrouge.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Stalinsche ... _der_Opfer

http://www.libertaria.de/art_rummel.htm


Bitte erzähl mir nicht, dass zB Kommunisten in China oder Russland keine „richtige Atheisten“ waren, irgendwie erinnert mich das ganze an die "Kein wahrer Schotte" Argumentation.
folgsam hat geschrieben:Doch sag mal erstmal wie du Atheismus definierst.

Ich verstehe den Atheismus aus dem Wort heraus. Stammwort und beraubendes Alpha, Arktis - Antarktis. Schwarz-Weiß. Gegen Gott. Heutzutage malt man gern bunte und schrille Übergänge dazwischen und in konkretem Fall hat es mehr oder weniger Sinn weiter zu unterscheiden, aber das wäre nicht entscheidend.

Ich habe gelernt, dass egal für wie raffiniert oder freundlich oder friedlich du dich hältst, manchmal hast du einfach nur „ja“ oder „nein“ zu sagen. Schwarz oder Weiß. Mit oder gegen.
Benutzeravatar
allb
 
Beiträge: 42
Registriert: Do 12. Jun 2008, 11:27

Re: Zwei atheistische Lügen.

Beitragvon Klaus » Mo 23. Jun 2008, 10:35

allb hat geschrieben:...manchmal hast du einfach nur „ja“ oder „nein“ zu sagen

Und du hast jetzt hier die Klappe zu halten, Thema geschlossen.
Benutzeravatar
Klaus
 
Beiträge: 4704
Registriert: Mo 11. Sep 2006, 21:43
Wohnort: get off the Net, I´ll meet you in the Streets

Vorherige

Zurück zu Religion & Spiritualität

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

cron